Priusfreunde.de

Smoothie schrieb:
Damit möchte mann dann sicher dem Mitbewerber einen Schritt voraus sein. Aber realistischer Weise muss man davon ausgehen, dass der auch nicht schläft.

Warum man aber alles, was Toyota betrifft, hierorts grundsätzlich einmal in einem negativen Licht "erstrahlen" lässt, nur weil der Konzern nicht zu 100% auf BEV fokussiert ist, verstehe ich nicht. Daran hätten die Forumsgründer wahrscheinlich in ihren schlimmsten Träumen nicht gedacht.
Man erkläre mir bitte, in wie weit der bZ4X aktuell der Konkurrenz was voraus hat. Das wäre mal eine solide Basis für die Idee, das Toyota auch künftig der nicht schlafenden Konkurrenz voraus sein wird.

Zu Letzterem kann ich versichern, das schon vor 2010 berechtigte Kritik an Toyota geäußert wurde, geäußert werden durfte. Ich wäre nicht hier, wenn man mir meine Meinung diktieren wollte. Schon damals hat man Toyota z.B. angesichts der MFD-Fehler der 2004er Prius 2 kritisiert. Und schon damals haben es einige User Toyota verziehen "kein Problem, ist nur ein Wochenende Arbeit das Auto zu zerlegen und dann das MFD zerlegen und die schlechte Lötstelle kann jedem mal passieren und das löte ich einfach neu!"...

Schade, das man hier manchmal in eine Anti-Toyota-Ecke gestellt wird, wenn man eine Erwartung oder eine Kritik äußert. Aber auch das gab es damals schon.

LG
klaus

Vor allem, zwischen "nicht zu 100% auf BEV fokussiert sein" und "die BEV-Entwicklung massiv verschlafen" gibt es noch ein paar "kleine" Abstufungen.

Es ist ja auch nicht so, dass sich die Kritik an der BEV-Politik von Toyota besonders stark hier im Forum wiederfindet. Da finden auch manche Institute und die Fachpresse ganz klare Worte.

Wenn man als weltgrößter Autohersteller bei der "innovation strength" bezüglich E-Mobilität nicht unter die TOP-20 kommt, dann sollte eigentlich Feuer auf dem Dach sein. Das geht wirklich schon in Richtung Nokia 2.0.

Bitte jetzt nicht "in Richtung gehen" mit "ist so" gleichsetzen, sonst sind wir beim gleichen Problem wie ganz oben im Beitrag .

Außerdem sind wohl die meisten kritischen Beiträge in die Richtung gemünzt, dass man Toyota in den Hintern treten will, endlich ernsthaft auf den BEV-Zug aufzuspringen. Es sind andere Hersteller, bei denen ich mir denke, wenn ihr nicht wollt, dann geht meinetwegen unter.

eppf

Das Problem ist halt auch das:

Selbst wenn Toyota jetzt mit einem Model3-Killer ums Eck käme, der 10% besser (sparsamer) ist - ich würde nicht zurückswitchen, nur das Auto reicht schon lange nicht mehr.

Das ist aber eine sehr individuelle Einschätzung.

Ich bin neulich über ein youtube-Video gestolpert, wo jemand sein Model 3 zur HU vorstellte.

Als ich mitbekam, dass man das Fahrlicht nur über ein Untermenü im großen Display einschalten konnte, war bei mir der Ofen komplett aus.

Oder sollte Tesla wirklich der erste Hersteller sein, wo das automatische Abblendlicht wirklich alle Umgebungsbedingungen erkennt, bei denen ein Einschalten angesagt ist? Das würde mich überraschen. In gewissen Nebelsituation mit hellem Umgebungslicht hat noch jede Automatik versagt, die ich bisher kennenlernen konnte, nicht nur bei meinen Toyotas, auch als Mitfahrer z.B. bei BMW. Bei meinem Corolla passiert es mir jedenfalls nicht selten, dass ich das automatische Abblendlicht "overrule".

Licht einschalten via Touchscreen ist in meinen Augen keine Innovation, sondern eine Bedienart, die man nie hätte erlauben dürfen!

Wie sieht es übrigens mit Nebenscheinwerfern und Nebelschlussleuchte aus? Gibt es hierzu einen Schalter, oder muss man da auch ohne Blindbedienmöglichkeit auf dem Riesendisplay herumtatschen?

Sorry für diese OT-Frage, aber ich meine schon, dass für viele Leute das Tesla-Bedienkonzept bei wirklich essentiellen Dingen schlichtweg inakzeptabel ist und man lieber etwas anderes sucht.

Wenn jemand damit zurecht kommt, ist es ja in Ordnung, darin aber die große Innovation zu sehen, verstehe ich nicht wirklich. Was eine gewisse Innovation im Vergleich zu anderen Herstellern wäre, ein HUD verbaut in alle Modellvarianten, eigentlich überfällig bei der "Tachoposition". Dass es Nachrüstinstrumente zu kaufen gibt, ist eigentlich ein Armutszeugnis für die Entwickler.

eppf

"Als ich mitbekam, dass man das Fahrlicht nur über ein Untermenü im großen Display einschalten konnte, war bei mir der Ofen komplett aus."
Das ist aber schon Quatsch, gell? Da wird einmal die Lichtautomtik eingestellt und gut ist.
Ich kenne bisher kein Fahrzeug bei welchem nicht vernünftig, oder überhaupt nicht, das Ablendlicht einschalttet wenn es nötig wird.

eppf schrieb:
Oder sollte Tesla wirklich der erste Hersteller sein, wo das automatische Abblendlicht wirklich alle Umgebungsbedingungen erkennt, bei denen ein Einschalten angesagt ist?

Der Tesla schaltet das Licht eher mal unnötig an (auch mal bei schönstem Sonnenschein), anstatt es bei Bedarf auszulassen.

tom9404 schrieb:
Ich kenne bisher kein Fahrzeug bei welchem nicht vernünftig, oder überhaupt nicht, das Ablendlicht einschalttet wenn es nötig wird.Ich kenne keines, bei dem es zu 100% richtig funktioniert.

Ich bin erst gestern in einem recht neuen BMW mitgefahren, der konnte den Nebel auf der Autobahn auch nicht richtig einordnen und ließ das Fahrlicht aus. Die Umgebung war noch hell genug, dass die Automatik noch nicht ansprang, man aber das Licht ohne Automatik schon längst eingeschaltet hätte.

eppf

tom9404 schrieb:
Ich kenne bisher kein Fahrzeug bei welchem nicht vernünftig, oder überhaupt nicht, das Ablendlicht einschalttet wenn es nötig wird.Ich kenne keines, bei dem es zu 100% richtig funktioniert.

Ich bin erst gestern in einem recht neuen BMW mitgefahren, der konnte den Nebel auf der Autobahn auch nicht richtig einordnen und ließ das Fahrlicht aus. Die Umgebung war noch hell genug, dass die Automatik noch nicht ansprang, man aber das Licht ohne Automatik schon längst eingeschaltet hätte.

Daihatsu-Fahrer schrieb:
Der Tesla schaltet das Licht eher mal unnötig an (auch mal bei schönstem Sonnenschein), anstatt es bei Bedarf auszulassen.Das macht der Corolla übrigens genauso, ich habe mich schon oft gewundert, warum das Lichtzeichen im Display an war, nur bei o.g. Nebelsituationen versagt die Automatik wiederholt.

eppf

Tatsächlich benötigt man gerade die Lichteinstellung so gut wie nie und wenn dann nicht zwingend während der Fahrt, auch wenn das inzwischen aufgrund eines PopUp-Menüs noch einfacher ist.
Ist aber auch kein Beinbruch, das Ding fährt ja meist alleine.

Ein HUD benötige ich schon gar nicht, ganz im Gegenteil - besonders stören mich die Lichtreflexe im Prius2 von dem Display in der Windschutzscheibe gerade bei schlechter Sicht, ich möchte da auch nix eingeblendet haben.

Scheibenwischer wäre da schon eher ein Punkt, aber in 4 Jahren war das vielleicht 3-5mal wirklich ein Problem, sonst reicht auch da die Automatik+ab und an mal den Knopf drücken, dann kann man auch im PopUp-Menü eine Stufe wählen.

Ich würde einen Tesla-Killer jetzt nicht am Bedienkonzept festmachen - wenn es mit ähnlich wenig physischen Knöpfen wie im Prius2 auskommt. Jeder Knopf mehr wäre aber schon einer zuviel und selbst die im Prius habe ich viele gar nicht so oft benutzt. Der P5 hat für mich schon eindeutig zu viele Knöpfe.

Ok, hier also die Spec:

Nicht größer als ein Prius2 aber trotzdem 550 Liter Kofferraum mit Heckklappe, nicht schwerer als 1650kg, mit einer Batterie nicht unter 300Wh/kg auf Zellebene mit einem cwA gleich dem Model3 - dann käme er mit 10% weniger aus und der Akku könnte etwas kleiner sein, damit auch etwas Platz für mehr Kofferraum ist.
Mind. 200kW Ladeleistung und Reichweite wie beim LongRange.

Dazu: >=6 Jahre Fahrzeugvollgarantie und 10 Jahre auf Antrieb+Akku auf 300.000km/85%SOH, keine Wartungsintervalle und Plug&Charge am SuC-Netzwerk (und anderen), Lifetime free SW/Map updates und nicht teurer als ein LR, muß ja keine 500PS haben.

Und selbstverständlich auch noch eine SW die besser fährt als die FSD-Beta in USA.

Da brauche ich dann auch keine Probefahrt, weil dann das Fahrzeug wenn es wirklich gut ist mindestens 3 Mio Stück pro Jahr verkauft werden.

Warum man aber alles, was Toyota betrifft, hierorts grundsätzlich einmal in einem negativen Licht "erstrahlen" lässt, nur weil der Konzern nicht zu 100% auf BEV fokussiert ist, verstehe ich nicht.
Das greift viel zu kurz. Abgesehen davon, dass die Erklärung auf alle anderen Hersteller - ausgenommen Tesla - ebenfalls zutreffen würde.

Ich kann nur für mich sprechen. Ich stehe dem Umgang des Toyota-Konzerns mit dem Thema E-Autos deshalb reserviert gegenüber, weil der Konzern folgendes macht:

• Toyota fährt auf dem japanischen Inlandsmarkt - und dort vor allem an Schulen, was besonders verwerflich ist - eine Verdummungs-, Verunsicherungs- und Verhinderungs-Kampagne zur gezielten Bekämpfung reiner E-Autos: KLICK.


• Toyota ist einer der wenigen Hersteller, die in den USA seit Jahren besonders engagiert massiv gegen verschärfte Emissionsrichtlinien kämpfen.
  
  - Erleichterungen für Autoindustrie - Trump will Kalifornien beim Umweltschutz behindern
  - Verrat am grünen Kalifornien? Hybrid-Pionier Toyota unterstützt jetzt Donald Trump
  - Abgasstandards - Autohersteller unterstützen Trump im Streit mit Kalifornien
  - Streit um Umweltschutzvorgaben: Toyota und Fiat Chrysler fahren mit Trump
  - Emissionswerte-Streit in Kalifornien: Toyota, Fiat Chrysler und GM fahren mit Trump


• Toyota hat eine Grundsatzentscheidung getroffen, die selbst dann kurzsichtig ist, wenn man (wahrscheinlich zurecht) davon ausgeht, dass auch in Jahrzehnten noch weltweit betrachtet die meisten PKW mit Verbrennungsmotoren fahren werden.
  
  - Wie Toyota vom Klimaschutz-Pionier zum Bremser wurde
  - Toyota, a pioneer of hybrids, resists the push toward electric cars.
  


• Toyota geriert sich schon seit Jahrzehnten so, als würde man E-Autos anbieten. Die Wahrheit ist aber, dass nur so getan wird als ob. Bis auf den Elektro-RAV4 (1997) macht Toyota das mit Fahrzeugen, die entweder keine PKW sind oder die man gar nicht oder nicht außerhalb Japans kaufen kann: KLICK. Ich nenne das gerne "Autos, die es nicht gibt".
  
  Auch die 2021 mit großem Bohei angekündigte Elektro-Modelloffensive (KLICK) umfasst einmal mehr fast ausschließlich E-Autos, die es nicht gibt oder zumindest nicht bei uns. Wahrscheinlich wird es nur wenige Ausnahmen geben, aber immerhin.


• Der tatsächlich kaufbare Erstling Lexus UX 300e ist ein Auto, das schon bei seinem sehr späten Erscheinen technisch veraltet und nicht konkurrenzfähig war (KLICK).
  
  Der bZ4X ist keine Toyota-Eigenentwicklung, sondern ein Subaru-BYD-Kooperationsprodukt. Herausgekommen ist eines von zahllosen Elektro-SUVs - keineswegs schlecht, aber im Wettbewerbsumfeld ohne wirklich herausragende Alleinstellungsmerkmale. Seine Einführung hat Toyota mit einem peinlichen Rückruf/Produktionsstopp denkbar gründlich vergeigt (KLICK).

Den einen oder anderen Punkt mag man gegen andere Hersteller genauso vorbringen können. Die kochen alle nur mit Wasser und dass es gefühlte Ewigkeiten dauert, bis aus einer Ankündigung ein tatsächlich kauf- und lieferbares Modell wird (oder das vielleicht nie passiert), ist durchaus branchenüblich.

Speziell beim Toyota-Konzern kommen aber einige weitere Aspekte dazu, die ich bedenklich bis inakzeptabel finde.

Grüße, Egon

Ja, wenn das so ist ...
dann teile ich Deine Vorbehalte Toyota gegenüber vollkommen!

Merkwürdiger Widerspruch zur Pionierarbeit beim Prius!

Gruß!
JoAHa

[...] zur Pionierarbeit beim Prius!
Die man nach wie vor gar nicht hoch genug schätzen kann! Ohne den HSD würde ich wahrscheinlich immer noch handgeschaltete Diesel fahren, wie bis 2005. Der HSD hat weltweit eine Entwicklung in die richtige Richtung beschleunigt, wenn nicht sogar ausgelöst. Umso bedauerlicher, dass derselbe Konzern nun derart auf der Bremse steht.

Grüße, Egon

Mir scheint, das ist nicht nur bei Toyota ein Phänomen, sondern bsw auch beim VW-Konzern. Eine Zeitlang ist man als Pionier in Sachen Öko und Ressourcenschonung unterwegs, dann ist die Phase wieder vorbei.
So in den 90er Jahren mit 3 Liter-Lupo und AUDI A2, früher in den 80er Jahren mit den Formel E-Varianten usw. Die Abkehr kam dann ziemlich plötzlich, da sich mit so etwas nicht so gut Kasse machen lässt.

Letztlich zählt ausschließlich der finanzielle Gewinn. Dass das bei Toyota die leitende Strategie ist, ist mir schon lange völlig klar. Umweltschutz zahlt sich in der Hinsicht auf Dauer nicht aus.

Eine extrem kurzsichtige Strategie
Man sägt an den Ast, auf dem man sitzt.

Gruß!
JoAHa

Das ist aber auch unser Ast (unsere Welt), an dem gesägt wird! Umweltpionier Arbeit ade!
Wobei die anderen Autokonzerne auch keine großen Vorbilder darstellen!

Gruß Martin

weinfux schrieb:
Wobei die anderen Autokonzerne auch keine großen Vorbilder darstellen!Aber bei der Innovationsstärke in Richtung E-Mobilität auf dem Rang 20+ zu landen, ist als Hybridpionier schon eine "Meisterleistung".

Wenn man zudem die von Egon geposteten Links ansieht, dann hat sich jemand gewaltig vom Paulus zum Saulus gewandelt.

eppf