Priusfreunde.de

Ich fürchte, es geht nicht und man muss ständig die Lenkradpedal verwenden
Das halte ich für äußerst unwahrscheinlich. Mit den Paddles wird lediglich die Stärke der Rekuperation eingestellt, die erfolgt, wenn man den Fuß vom Strompedal nimmt. So ist es jedenfalls bei allen BEVs, die ich kenne und bei denen die Rekuperationsstärke einstellbar ist - egal ob per Paddles oder Menü.

Wird das Bremspedal ausreichend stark getreten, wird stärker rekuperiert.

Es ist nicht anzunehmen, dass der Niro eine Ausnahme bildet.

Grüße, Egon

Civic2006 schrieb:
Was mich am meisten stört ist das bei E-Fahrzeugen immer bestimmte Reichweiten angegeben werden,aber auf der anderen Seite dann empholen wird möglichst nicht 100 % zu laden.

Es ist immer gut in einer Art Ladefenster zu bleiben - siehe HSD.
Nicht auf 100% zu laden empfiehlt sich vor allem dann, wenn man das Auto laden und dann lange stehen lassen will.
Ist man auf Fernstrecke unterwegs, läd den Akku zu 100% voll und fährt dann gleich weiter, dann ist das Risiko der Akkuschädigung äußerst gering.

Es ist auch nicht zu empfehlen den Akku komplett leer zu fahren, hier gelten Empfehlungen bis höchstens 10%, besser 20%.
Wie Egon schon schrieb, ist ein Ladefenster von 20%-90% in der Praxis eher kein Problem, vor allem wenn der Akku eine entsprechend hohe Kapazität hat.

Ein Ladefenster einhalten ist sicherlich sinnvoll, um den Akku zu schonen. Allerdings machen das die Hersteller sehr unterschiedlich.

Bei BMW kann man den Akku überhaupt nicht auf 100% der Bruttokapazität laden. Die Ladeelektronik begrenzt die Kapazität, um den Akku zu schonen. So kann man den Akku beim i3 in der 120Ah-Version nur auf 37,9 kWh (netto) laden, obwohl die eigentliche Kapazität und 42,2 kWh brutto ist. Das sind dann ca. 90%.

Mercedes hat dies beim B250e auch so gemacht. Gegen Aufpreis konnnte man mit der Option RangePlus dies zeitweise überschreiben, um die Reichweite zu erhöhen.

Mich verwundert, dass dies Tesla und Nissan nicht so macht. Ich wäre sehr vorsichtig einen Nissan Leaf gebraucht zu kaufen, wenn ich nicht wüsste wie dieser vom Vorbesitzer genutzt wurde. Wer ständig auf 100% der Bruttokapazität lädt reduziert die Lebensdauer des Akkus stark. Gerade das Laden der letzten 10% erwärmt den Akku. Beim Leaf ohne aktive Kühlung ist das sicherlich nicht gut für den Akku. Dagegen hätte ich weniger Probleme einen gebrauchten i3 zu kaufen.

Ist es denn definitiv so, dass Kia man beim Niro EV auch auf 100% laden kann?

...

tom9404 schrieb:
Aber wie verrückt, bei meinem Kona habe ich erst heute morgen mal hingesehen. Mit einer Leistung von bis zu 113 kW wurde, natürlich nur für sehr kurz Zeit, rekuperiert. Das aus Tempo 90, recht forsch gebremst. Man muss schon kräftig reintreten um die mechanische Bremse zu aktivieren.
Aus höherer Geschwindigkeit sind tatsächlich auch bis zu 150 kW möglich. Irgendwann denke ich mal dran dies zu beobachten, vielleicht.
Danke für die Info. Das hört sich gut an. Aber wie bescheuert uninformiert sind denn all die Autotester, die überall und ständig die Paddels benutzen wollen. In einem Video hat ein Tester sich beklagt, beim Abbiegen durch den Lenkradeinschlag nicht die Paddels bedienen zu können, um zu bremsen. Die haben offenbar alle den Sinn der Paddels nicht richtig verstanden.

gerbre schrieb:
die Pedals
Schreib doch mal bitte: "paddle", engl. für Paddel.
Ein Pedal ist was anderes:
[das] Pedal ... (Einzahl; aus lateinisch pedalis, wörtlich „zum Fuß gehörig“)
Quelle: de.wikipedia.org/wiki/Pedal

Pedal und Paddel

So nun versuche ich hier ein wenig den Erklärbär
Also die bei Hyundai und Kia am Lenkrad installierten Paddel haben folgende Funktion:
Das linke Paddel ermöglicht ein erhöhen der generatorischen Bremsleistung in den Stufen von Null, dies entspricht dem sogenanntem "Segeln" und den Stufen eins bis drei, in denen wird die Bremsleistung nach vorgegeben und festen konstanten Verzögerungswerten in der Software eingestellt. Mit dem rechten Paddel kann ich von Stufe drei aud Null "Herunterschalten".
Besonderheit: mit dem linken Paddel kann ich wenn ich dieses halte den Wagen bis zum Stillstand, stufenlos in der dritten Stufe rein elektrisch abbremsen.
Die Paddel machen z.B Sinn wenn man Serpentinen, oder eben nur bergab fährt so muss man also nicht ständig bremsen und kann je nach Gefälle eine Bremsstufe wählen. Nach einiger Zeit hat man den Dreh raus und weiss welche Verzögerung in welcher Stufe zu erwarten ist.

Das Bremsen mit den Paddel ist nun wiederrum nicht mit dem One Pedal Drive gleich zu setzen. Bei diesem wird der Wagen bei loslassen des Pedals, also des "Gaspedals" stufenlos bis zum Stillstand gebremst. Das OPD kann im Nissan Leaf, wie auch im i3 aktiviert werden. Kann man sich nach einiger Zeit dran gewöhnen. Hier regelt also der Gasfuss stufenlos. Hyundai/ Kia bremsen bis zu einem bestimmten Punkt ab welchem keine generatorische Bremse mehr wirken kann. Danach rollt der Wagen dann weiter und kommt nicht bis zum Stillstand. Dies entspricht somit dem Fahren mit Automatikgetriebe, auch als "Kriechen" bezeichnet.

Grundsätzlich ist es beim BEV gleich wie auch bei einem HEV/PHEV: das Bremsen über das "Gaspedal" aktiviert zu erst die generatorische Bremse und wenn die Verzögerung nicht mehr ausreicht greift die mechanische, bzw. hydraulische Bremse.

Und noch eins, bevor ich´s vergesse: Die Bremsleuchten werden ab einem betimmten Wert der Verzögerung aktiviert.

gerbre schrieb:
Die Toyota Hybride haben keine Lenkradpedals. Bisher kenne ich kein e-niro Video, wo behauptet wird es geht. Stattdessen sehe ich dort Fahrer, die vor Ampeln und Straßenschwellen mit den Pedals bremsen.
Das sind Leute, die sich freuen, wenn ein Lexus-Hybrid im Gegensatz zum Prius "Schaltpaddel" hat. Und so spielen sie halt mit den Rekupertions-Schaltern und finden vermutlich One-Pedal-Drive scheiße.

Damit will ich keineswegs den Sinn von einstellbaren Rekuperationsstufen in Frage stellen. Nur wie sie mitunter genutzt werden. Manche Tester fahren ja auch den Prius im B-Modus, weil dann am meisten rekuperiert werde.

LG
Klaus

tom9404 schrieb:
So nun versuche ich hier ein wenig den Erklärbär
Herzlichen Dank!

LG
Klaus

Danke an den Erklärbar, wieder etwas gelernt! Ich war der Meinung, dass man mit den Paddels an das One-Pedal Fahren heran kommt. Aber ich habe ja auch keinen so schönen, neuen Kona...

Gruß
Martin

Ich hatte das ganze so verstanden:
Die Paddles sind zum Einstellen der Charakteristik des Abbremsens/Rekuperierens.
Der Ioniq hat doch auch solche Hebelchen.
Hat da jemand auf Dauer dran rumgespielt beim Testfahren?
Abgebremst und rekuperiert sollte mit dem Fahrpedal und dem rechten Fuß werden.

Vergleich 1:
Mein Yaris lässt sich mit Tempomat auch per Lenkradhebel beschleunigen oder abbremsen.
Dafür ist er aber eigentlich nicht gedacht.
Den Hebel nach oben drücken bedeutet - Beschleunigung, da ich das gewünschte Tempo dauernd auf einen höheren Wert schalte.
Runterdrücken schaltet die Vorgabe dauernd niedriger, also bremst der Wagen (da ohne Spritzufuhr) langsam ab.

Vergleich 2:
Ich könnte auf ebener Strecke den Wagen auch abbremsen, ohne das Bremspedal zu treten.
Einfach mal in "B" schalten und mehr Energie durch Schleppen des Motors verbraten.
Ist auch nicht so gedacht gewesen, oder?

Die Tester sind auch nur Neulinge auf den Testwagen, also keine Experten, was die Bediehnung angeht.
Wenn der Testfahrer nie in den Rückspiegel guckt, schließe ich daraus, dass der nicht richtig funktioniert?

Gruß
Helmut

Die verschiedenen Fahrzeughersteller geben den neuen Fahrzeugen verschiedene Rekuperationscharakteristiken mit auf den Weg in den Markt.

Die "Motorbremse" eines klassischen Verbrennungsmotors war/ist mechanisch vorgegeben, das war über Jahrzehnte ein nahezu gleicher Vorgang über alle Fahrzeughersteller hinweg. Lediglich über Freilauf (Zweitakter), Kraftstoffangebot bei Leerlaufstellung der Drosselklappe, Bremsknopf für den Fuß in Kupplungsnähe bei älteren LKWs/Bussen, elektronische Ansteuerung des Automatikgetriebes, softwaremäßige Eingriffe in Kraftstoffversorgung und Stellung der Einlaßnockenwelle und Stellung der elektr. Drosselklappe konnte man darauf Einfluß nehmen.

Bei E-Autos fing man mit einem weißen Blatt Papier an. Von null Rekuperationsleistung/Segeln bis zu brachialer Verzögerung ist alles möglich. Und all diese Möglichkeiten können sogar noch unterschiedlich ausgestaltet werden: über das "Gaspedal", über das Pedal der Betriebsbremse, über Lenkradpaddel/-hebel und über Knöpfe im oder neben dem Joystick sowie ein gut erreichbarer Knopf hinter dem Lenkrad für temporär hohe Regenarionsleistung für die Dauer des Drückens. Es hat sich noch keine einheitliche Linie etabliert.

Verstärkte Verzögerungs- und Rekuperationsleistungen werden beim Nissan Leaf über "B" (mittel) oder One-Pedal-Drive (hoch, stufenlos mit dem rechtem Fuß regelbar) erreicht. Eine von mehreren anderen Methoden der softwaremäßigen Steuerung der Rekuperations- und Verzögerungsleistung in mehreren Stufen sind die erwähnten Lenkradpaddel/-hebel.

Mal sehen wann mein FKH so ein Gerät zur Probe hat.
Fahren würde ich den gern mal.

Beim alten Soul war es nicht so einfach einen Testwagen zu bekommen. Da gab es letztens nur ein Soul Taxi von KIA.
Die wollen halt vorrangig Händler beliefern die in Großstädten sind und auch eine Ladesäule vorhalten.
Nach meinen Infos ist diese Investition geplant.
Problem ist halt der Standort.
Einerseits will man Aussteller und Vorführer mittels Poller Nachts gegen unberechtigten und ungefragten Eigentumsübergang schützen, andererseits wäre dann der Platz für die Öffentlichkeit blockiert.

Jetzt doch noch eine Korrektur:
Hyundai schreibt tatsächlich in der BDA vom One Pedal Driving.
Hierzu muss die sogennte intelligente Rekuperation aktiviert werden.
Ich erinnere mich, habe dies aber schnell wieder deaktiviert, gefiel mir so überhaupt nicht.
Ist nicht so meine Sache in Anleitungen zu lesen.





Ach, am besten eine Probefahrt mit einem Kona und wenn verfügbar Niro machen.
Aber Vorsicht! Das macht richtig Spassss und wird mit der Anschaffung eines solchen Vehikels teuer.

Jetzt fällt´s mir ein, was nicht gefiel, das beim Halt die Auto Hold Funktion aktiviert wird. Ist so zusagen die elektrische Handbremse.

Tja, da fehlt ihm leider die kultige Fußfeststellbremse der konzerneigenen hybriden Modellbrüder

Die ist wohl für so ein geplant wegweisendes BEV zu altbacken