Priusfreunde.de

Zum Thema "Wie am besten bremsen?" kann man doch tatsächlich seitenlange Abhandlungen schreiben.

Dabei kann man eigentlich kaum etwas falsch machen. Also ich nehme zum Bremsen den rechten Fuß vom Gas und drücke damit mehr oder weniger stark, je nach gewünschter Wirkung, auf das Bremspedal. Ich bin aber jetzt etwas verunsichert, ob das wirklich "am besten" ist.

Zum Schutz der Bremsanlage vor Überhitzung unterstützt man diese bei längeren Pass-Abfahrten seit jeher mit der Bremswirkung des Motors (beim Yaris z.B. mit "Gangschaltung" B ).

Beim Bremsen über das Zusammenspiel von MG1, MG2, ICE, Ladezustand der Traktionsbatterie, Rekuperations- und Motor-Management etc. nachzudenken liegt sicherlich nicht im Sinn des HSD-Erfinders.

Ja, Bremsen ist eine Wissenschaft. Fast so kompliziert wie "Wie gebe ich am besten Gas". Dazu gibts ja auch schon jede Menge Postings. Ich warte noch auf einen Thread, der erklärt, mit welcher Hand man am besten das Lenkrad hält

VIP schrieb:
Beim Bremsen über das Zusammenspiel von MG1, MG2, ICE, Ladezustand der Traktionsbatterie, Rekuperations- und Motor-Management etc. nachzudenken liegt sicherlich nicht im Sinn des HSD-Erfinders.
Was ist daran falsch, solche Überlegungen anzustellen?
Natürlich macht das HSD seine Sache gut und keiner muß sich irgendwelche Gedanken machen! Aber ist es im Sinne des Erfinders, wenn man ständig nörgelt, weil sich User Gedanken machen? Ich denke nicht.
Wenn jemand aus einer Art sportlichem Anreiz besonders wenig Sprit verheizt, finde ich das charmant. Bei Autos V1.0 gibt es auch Threads in Foren, die vom optimalen Schaltzeitpunkt handeln usw.. Ich sehe nichts verwerfliches, wenn man das bei Autos mit HSD auch tut. Mir macht es Spaß! Also das Gegenteil von dem, das oft unterstellt wird!

LG
Klaus

Am besten ist es ohnehin gar nicht zu bremsen, Rekuperation hin oder her, im Idealfall schafft man es durch vorausschauende Fahrweise gerade immer so schnell zu sein, das man keine Bremse braucht.

Aber macht euch keine Gedanken, am Ende wird jedes Joule sowieso in Wärme umgewandelt

frankenfrank schrieb:
Den Verbrenner ohne Last zu drehen, bedeutet quasi keinen Verschleiß.
Damit ist er um ein vielfaches billiger als die Bremsen.Bei meinen Bremsen (inzwischen mit 143 Mm) hatte ich bisher eher Kosten aus der Nichtbenutzung (die hinteren Bremsen gingen nicht mehr ganz zurück). Einige HSD-Fahrer bremsen sogar absichtlich um damit die Bremsscheiben zu putzen, d.h. vom Flugrost zu befreien. Wenn man dann auf die Motorbremse ("B") verzichtet kann man vielleicht sogar die Energie"vernichtung" durch das dann nicht mehr benötigte Reinigungsputzen verhindernAußerdem hängt an der Welle des Verbrenners die Ölpumpe des HSD. Wenn der Ab und an mal läuft ist das gar nicht so schlecht.Ich fragte diesbezüglich im April 2016 H.Breuer (Techniksprecher von Toyota Deutschland) ob der P3 das gleiche Getriebe hätte wie der PIP3. Er sagte zu 99,99% ja. Es sind absolut vernachlässigbare Unterschiede. Das Getriebeöl ist nicht mit dem Verbrennerdrehzahl gekoppelt. Das wäre konstruktiv bei einem Hybridfahrzeug auch sehr seltsam, oder?
Ich weiß aber dass das so häufig gepostet wird. Dennoch glaube ich Toyota mehr als dem Internet.

Darüber hinaus läuft Woodys PIP3 immer noch, trotz einigen 1000 Kilometern mit einem durchgängigen Null-Benzinverbrauch (und beim PIP3 mit Null-Verbrennerdrehzahl bis locker 100 kmh). Das ist ein weiteres Indiz für die Richtigkeit der Aussage von H. Breuer denn so viele Betriebsstunden ohne Getriebeschmierung würde sicher nicht einmal ein Toyotagetriebe aushalten. Und die Spulen der MGs müssen ja auch gekühlt werden. Sie werden mit einem speziellen, auch bei 650 V Drehstrom nicht leitenden Öl umflossen (ok, KWs leiten den Strom nicht, aber vielleicht einige der sonst verwendeten Additive?).
Ich hatte dieses Gerücht (Getriebeschmierung hängt an der Verbrennerdrehzahl) auch gelesen und es verunsicherte mich hinsichtlich eines möglichen plugin-Ausbau meines P3s. Andererseits fahren viele selbst umgebaute Prii, auch P3s in der Welt herum, ohne Getriebeprobleme zu bekommen. Der PF JBaumann mit seinem 10 kWh-Ausbau ist nur ein funktionierendes deutsches Beispiel. Und mit dem 10 kWh Akku startet der Verbrenner sicher wochenlang gar nicht mehr.

Das mit der Verwechselung der Begriffe MG1/MG2 wurde glaube ich schon erwähnt. Vielleicht sollte man das nachträglich korrigieren, denn es ist ziemlich irreführend und man weiß manchmal aufgrund mangelnder eigener Sachkenntnis nicht ob die Bezeichnungen in diesem Fall vertauscht wurden oder nicht.

Gruß alupo

KSR1 schrieb:
...Aber ist es im Sinne des Erfinders, wenn man ständig nörgelt, weil sich User Gedanken machen?
Ja, ist mir schon klar, dass ich als Ständig-Nörgler rüber komme. Aber wenn man bremsen muss, dann latscht man eben auf das Pedal, und wenn nicht, dann nicht. Es lag mir am Herzen, das los zu werden. Dass ich mit meiner Meinung ganz offensichtlich ständig die Gefühle Anderer verletze tut mir leid, aber ich verspreche, sie künftig für mich zu behalten.

frankenfrank schrieb:
alupo schrieb:
Ich würde die Motorbremse immer nur als allerletztes Mittel einsetzen. Wenn immer zu lesen ist dass man die Scheibenbremsen schonen sollte lege ich meinen Schwerpunkt eher auf die Verbrenner-Motorschonung. Solange die Scheibenbremsen nicht zu heiß werden ist der Verschleiß im Motor immer teurer
Den Verbrenner ohne Last zu drehen, bedeutet quasi keinen Verschleiß.
Damit ist er um ein vielfaches billiger als die Bremsen.
Genauso ist es. Mehrverschleiß am Verbrenner durch andauerndes Motorbremsen ist nichtexistent. Zumindest nicht über das akademische Maß hinaus.

gcf schrieb:
im Idealfall schafft man es durch vorausschauende Fahrweise gerade immer so schnell zu sein, das man keine Bremse braucht.
In geschlossenen Ortschaften bei dichtem Verkehr kann aber so eine Fahrweise von anderen Verkehrsteilnehmern als verkehrsbehindernd und (stellenweise durchaus zurecht) als egoistisch und asozial betrachtet werden.

StVO, § 1
[...]
2) Jeder Verkehrsteilnehmer hat sich so zu verhalten, daß kein anderer [...] mehr, als nach den Umständen unvermeidbar, behindert [...] wird.

Schon klar, aber ich kenne keinen Fall wo so ein Bummel Opa da angehalten wurde und eine Menge Verkehrsteilnehmer sind ohnehin bereits Verkehrshindernisse (Mofa, Fahrrad, City eel und co.)

Allerdings ist so ein bremssparbetrieb schlecht fur den Geldbeutel, weil Bremsscheiben tauschen teurer kommt als drei Zehntel Liter Benzin pro Tag sparen.

gcf schrieb:
Aber macht euch keine Gedanken, am Ende wird jedes Joule sowieso in Wärme umgewandelt
Vielleicht kommt die Erwärmung der Erde ja vom vielen Bremsen und nicht vom ZehOhZwo?

alupo schrieb:
... Das Getriebeöl ist nicht mit dem Verbrennerdrehzahl gekoppelt. Das wäre konstruktiv bei einem Hybridfahrzeug auch sehr seltsam, oder?
...
Ich hatte dieses Gerücht (Getriebeschmierung hängt an der Verbrennerdrehzahl) auch gelesen ...
Das Gerücht ist mir neu.
Mein Werkstattbuch vom P2 zeigt eigentlich, daß eine Ölpumpe an einem Ende der Achse des PSD ist und von ihr angetrieben wird. Im legendären Erklärvideo von WeberAuto ist das offenbar auch so:
youtu.be/ZmHpSyTsfm0?t=456

Ich halte es für möglich, daß das in anderen Modellen anders gelöst ist. Aber doch nicht vom Verbrenner abhängig!

LG
Klaus

Hier eine Abbildung.
Die Geriebeölpumpe sitzt neben MG2.
Ob aber auch vom MG2 angetrieben, ist nicht zweifelsfrei erkennbar.

haribo schrieb:
Ob aber auch vom MG2 angetrieben, ist nicht zweifelsfrei erkennbar.

Und das bestreitet der Techniksprecher von Toyota Deutschland.

Und alle originalen wie auch die umgebauten plugins würden sicher nicht mehr herumfahren wenn die Schmierung teilweise über mehr als 1000 km plus den Standzeiten aussetzen würde.

Ich glaube dagegen dass die Ölpumpe direkt mit dem Sonnenrad des MG2 verbunden ist und sich damit direkt proportional zur Fahrgeschwindigkeit dreht, also auch beim einfachen Rollen in "N" oder selbstverständlich auch beim elektrischen Fahren. Und dabei dreht sich das Sonnenrad auch schneller als das Außenrad des Planetenradsatzes.

Ich denke das ist plausibel nach allem was man weiß. Aber einige haben doch sicher schon das Getriebe geöffnet???

Gruß alupo

PS:
ich sehe gerade dass es sich bei diesem Bild um das Getriebe des P2 handelt. Da gibt es zwar keinen originalen Toyota Plugin aber viele PIP-Umbauten die es ohne Schmierung des Getriebes sicher nicht allzu lange geben würde?

Handelt es sich dabei nicht ohnehin um die Motorölpumpe? Gibt es überhaupt eine Ölpumpe für das PSD? Wofür braucht man in so einem Getriebe eine Ölpumpe? Ist es nicht eh von unten bis oben voll mit Öl? Manuelle Schaltgetriebe haben auch keine Ölpumpe, oder irre ich mich da? Das PSD/eCVT entspricht mechanisch ja eher einem manuellem Schaltgetriebe (welches immer nur in demselben Gang fährt) als einem Automatikgetriebe.

alupo schrieb:
Und alle originalen wie auch die umgebauten plugins würden sicher nicht mehr herumfahren wenn die Schmierung teilweise über mehr als 1000 km plus den Standzeiten aussetzen würde.

Ich glaube dagegen dass die Ölpumpe direkt mit dem Sonnenrad des MG2 verbunden ist und sich damit direkt proportional zur Fahrgeschwindigkeit dreht, also auch beim einfachen Rollen in "N" oder selbstverständlich auch beim elektrischen Fahren. Und dabei dreht sich das Sonnenrad auch schneller als das Außenrad des Planetenradsatzes.

Ich denke das ist plausibel nach allem was man weiß. Aber einige haben doch sicher schon das Getriebe geöffnet???Ich muss mich korrigieren! Toyota Deutschland hat seine Aussage revidiert.
Die Getriebeölpumpe wird beim P2&P3 definitiv vom Verbrenner angetrieben. Bei der Konstruktion wurden die "typischen" eFahrzeiten berücksichtigt.

Beim PIP3-Getriebe ist der einzige Unterschied dass es "Öltaschen" gibt und dadurch die Verbrennerstillstandszeiten gegenüber dem P3 verlängert wurden. Zusätzlich wird beim PIP3 die eZeit überwacht und dann wird der Verbrenner zur Getriebeölschmierung gelegentlich zwangseingestartet. Vielleicht können PIP3-Fahrer über "seltsame" Verbrennerstarts während einer eFahrt berichten.

Auch da ist der P4 konstruktiv deutlich überlegen. Er verfügt über eine elektrisch angetriebene Ölpumpe.

Das grüne Ding auf Haribos Bild Sitz auf der Achse von mg2, wir sind das vom verbrenner angetrieben werden?

Problematisch ist aber auch das, steht man an Berg oder fahrt nur langsam dreht sich die Pumpe kaum, aber es fließt viel Strom und der Motor wird heiß.