Priusfreunde.de

Äußerst wünschenswert wäre eine fortlaufend gepflegte Brandstatistik im Zusammenhang mit den jeweiligen Zulassungszahlen eines Modells und zwar von offizieller Stelle aus, mit einer zugehörigen Meldepflicht.

Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass sich der Stand der Technik bezüglich der Brandsicherheit von Hersteller zu Hersteller nennenswert unterscheiden wird.

eppf

Sehr guter Vorschlag. Aber bitte über alle Fahrzeuge. Wenn man nach den derzeitigen Berichten geht, könnte man sonst glauben, es brennen nur BEV/HEV.

Und dann wäre interessant zu unterscheiden, ob sie unterwegs wegen eines Unfalls oder "freiwillig", abgestellt in einer Garage zu brennen beginnen

Ja, das ist so. Wenn ich aber genauer hinschaue und die Berichte über konkret brennende Autos der letzten 6 Monate hier in diesem Thread auswerte, zähle ich 7 Elektroautos und 13 Plugin-Hybride. Die brennenden E-Autos kamen 6 x aus Deutschland und 1 x aus Korea, wobei beim Koreaner von Brandstiftung ausgegangen wird.

Das ist auffallend, lässt aber keine allgemeingültige Aussage zu. Auch nicht in der anderen Richtung, denn über brennende Verbrenner wird im Allgemeinen wenig berichtet. Dabei sind die in Sachen Fahrzeugbrände sicher führend, bei allerdings auch dem höchsten Zulassungsanteil.

Grüße, Egon

yarison schrieb:
Sehr guter Vorschlag. Aber bitte über alle Fahrzeuge. Die Brandquote bei Verbrennern (hört sich irgendwie komisch an ) ist eigentlich hinlänglich bekannt und hier gibt es sicherlich auch keine spezielle Häufung abhängig von Modell und Hersteller.

Die Zeiten, wo französische Hersteller "vergessen" hatten, Sicherungen einzubauen, sind schon etwas länger vorbei.

Bei BEVs hat aber definitiv noch nicht jeder Hersteller einen ähnlich hohen Erfahrungsschatz bezüglich der Brandsicherheit seiner Akkus.

eppf

Mir ist weder die "Brandquote" bei Verbrennern, noch bei BEV/HEV/PHEV bekannt. Zur Zeit wird aber (fast) nur über Brände von BEV/HEV/PHEV berichtet, was den Eindruck erzeugen könnte, dass die "Brandquote" dieser Gattung höher ist. Ich glaube dies nicht. Die Häufung von Modell und Hersteller wäre auch hier interessant. Meine Vermutung wäre, dass es auch bei klassischen Verbrennern hier Unterschiede gibt.
Die Antwort zur Frage von Smoothie, Brand unterwegs oder abgestellt in einer Garage, wäre auch interessant. Gefühlt scheinen Verbrenner mehr unterwegs und BEV/HEV/PHEV abgestellt zu brennen. Ob statistisch belegbar: Ich weiß es nicht.

Wenn es eine Häufung gäbe, gibt es
a) eine Rückrufaktion
b) höhere Versicherungsbeiträge
c) wenn es auch nur in die Nähe der Häufigkeit von Verbrennern käme, würden wir das sofort in den Medien hören

Zur Häufigkeit BEV vs Verbrenner gibt es z.B. folgenden Bericht.

www.wiwo.de/unternehmen/auto/faktencheck...thos/24457024-3.html

Ich finde es jedenfalls nicht mehr notwendig, bei Verbrennern die Statistik noch nach Marken aufzudröseln.

Der entscheidende Punkt, um den es meiner Meinung nach bei BEVs gibt, ist die Selbstentzündung, wenn die Dinger in der Garage bzw. demnächst auch vermehrt in der Tiefgarage parken.

Im Gegensatz zum Verbrenner ist hier nicht der Brand während des Betriebs das größere Problem, sondern während des Parkens und Ladens. Da sollte man schon plakativ herausfiltern, welcher Hersteller hier seine Hausaufgaben nicht so richtig macht.

Wenn man sich vorstellt, dass in ein bis zwei Jahrzehnten ein BEV neben dem anderen in der Tiefgarage parkt, dann braucht es hier sehr sehr deutlich geringere Brandereignisse im Vergleich zu den Verbrennern. Bzw. es wird bald eine Technik gefragt sein, bei der ein paar defekte Stellen im Akku nicht gleich den ganzen Akku brandtechnisch in den Abgrund reißen dürfen.

Was im Umkehrschluss bedeuten kann, dass die spezifische Kapazität pro Volumen, bezogen auf den ganzen Akkupack, wieder sinken wird. Ein Grund mehr, endlich einmal bei BEVs eine gute Effizienz ganz oben ins Pflichtenheft zu schreiben.

eppf

eppf schrieb:
Wenn man sich vorstellt, dass in ein bis zwei Jahrzehnten ein BEV neben dem anderen in der Tiefgarage parkt...
Dann sollten der Parkhausbetreiber und die Fahrzeugbesitzer froh sein, weil es deutlich weniger Brände geben wird, als zuvor mit Verbrennern.

Zu dieser Schlussfolgerung kann man aber nur dann kommen, wenn man sich mit den Brandstiftungen mehr oder weniger bereits abgefunden hat. Das dürfte einen sehr erheblichen Anteil an Parkhausbränden ausmachen.

Nur dürften halt auch BEVs nicht vor Brandstiftung gefeit sein.

Wie sieht es wohl aus, wenn man bei einem BEV einen Brandsatz durch eine eingeschlagene Scheibe wirft? Macht in diesem Fall der Brand vor dem Akku Halt?

Zudem können im Gegenzug die Gebäudeschäden bei einem BEV-Brand deutlich schwerer ausfallen, als bei einem Verbrennerbrand.

Ein BEV-Brand mit einem 100kWh-Akku in einer Tiefgarage ist garantiert eine ganz andere Hausnummer als ein abfackelnder Verbrenner und das sollte man zwingend durch eine sehr viel geringere Brandwahrscheinlichkeit ausgleichen.

eppf

eppf schrieb:
Wie sieht es wohl aus, wenn man bei einem BEV einen Brandsatz durch eine eingeschlagene Scheibe wirft? Macht in diesem Fall der Brand vor dem Akku Halt?

Wenn die Temperatur im Akku unter 100°C bleibt, dann vermutlich nicht. Die Module liegen geschützt in einem Gehäuse unterhalb des Fahrzeugbodens. Ich tendiere zu ja, der Akku hält dem Feuer stand. Nur das Fahrzeuginnere brennt aus.

Zudem können im Gegenzug die Gebäudeschäden bei einem BEV-Brand deutlich schwerer ausfallen, als bei einem Verbrennerbrand.
Das bezweifle ich. Österreichische Forscher haben brennende E-Autos und Dieselfahrzeuge in Tunneln untersucht.

Von brennenden E-Autos geht in Tunneln keine größere Gefahr aus als von konventionellen Fahrzeugen. Sowohl Temperaturen als auch Rauchgasentwicklung lassen sich in den Griff bekommen, wie ein Experiment der Technischen Universität Graz ergeben hat.
...
Die Wissenschaftler haben gemeinsam mit dem Bundesfeuerwehrverband zwei Diesel- und drei Elektro-Pkw im Tunnelforschungszentrum der Universität Leoben in Flammen aufgehen lassen. Die Ergebnisse des Versuchs können in den Augen der Forscher zunächst für Beruhigung sorgen. So waren die Temperaturen im Fluchtbereich mit 60 Grad Celsius zwar etwas höher als bei konventionellen Autos, die Brandbekämpfung und die Flucht waren aber weiterhin möglich.
...
Für Struktur und Materialien des Tunnels mach die Art des Antriebs bei einem brennenden Fahrzeug keinen wesentlichen Unterschied. Betonschäden durch Abplatzungen seien bei beiden Fahrzeugkategorien zu erwarten, das Schadensbild falle in etwa gleich aus.

Servus.

eppf schrieb:
Die Zeiten, wo französische Hersteller "vergessen" hatten, Sicherungen einzubauen, sind schon etwas länger vorbei.
Das wird durch neue "Ideen" anderer Hersteller wieder kompensiert, so z.B. die beheizten Waschdüsen der VAG-Gruppe.
Da hatte ich schon ein paar da gehabt, die in Flammen aufgegangen sind.


Grüße ~Shar~

eppf schrieb:
Ein BEV-Brand mit einem 100kWh-Akku in einer Tiefgarage ist garantiert eine ganz andere Hausnummer

Wieviel Energie in kWh steckt in einem 45+l-Tank?

Diese Energie ist aber mit Schaum abgedeckt als Gefahr gebannt.
Elektrische Energie im Akku kann deutlich länger thermisch reagieren und damit einwirken.
Zeit ist bei Feuerwiderständen immer ein Thema.


Verbrenner brennen zumeist im Betrieb durch Dinge die sich an heiß werdenden Teilen entzünden. Das können Fahrzeugteile sein die abbrechen oder herunterhängen oder eben auch Fremdkörper die zB. durch Tiere dort hinkommen.
Die Entzündung beim Tanken ist äußerst selten.
Bei E-Autos sind doch auffällig viele Fahrzeuge beim Betanken/Beladen in Brand geraten.
Also reinweg vom Brand während des Betriebes sind definitv Verbrenner gefährdeter. Stehende Fahrzeuge brennen halt als E-Auto deutlich häufiger.
Und da sollten die Hersteller ansetzen.

Technisch nicht ganz einordnen kann ich die flüssigkeitsgekühlten Akkus im bZ4x. Gut möglich das diese Kühlung genau da ein Sicherheitsplus sein könnte.

TF104 schrieb:
Stehende Fahrzeuge brennen halt als E-Auto deutlich häufiger.
Gibt es dazu eine Quelle.