Priusfreunde.de

Willkommen, Besucher
Bitte anmelden oder registrieren.    Passwort vergessen?

Akku-Haltbarkeit bei Elektrofahrzeugen
(1 Leser) (1) Besucher
Technische Fragen und Diskussionen rund um das Thema Hochvolt-/Traktions-Batterie und Batterietechnik allgemein.
Zum Ende gehenSeite: 123
THEMA: Akku-Haltbarkeit bei Elektrofahrzeugen
#378915
Aw: Akku-Haltbarkeit bei Elektrofahrzeugen 14.01.2017 19:05 - vor 7 Jahren, 3 Monaten  
Ja, das wird noch ein spannendes Thema, wie lange die Akkus wirklich halten. Beim Prius mit seinen NiMH-Akkus kann man bisher jedenfalls nicht meckern. Ich hoffe für alle, die jetzt auf BEVs mit LiIon-Akus umstiegen, dass zumindest die Garantiezeiten ohne großen Ärger (Funktion auch bei Hitze/Kälte, Haltbarkeit und Einhaltung der Zusagen der Händler und Hersteller) verlaufen.

Etwas Sorge macht mir, dass "Elektroautos" - da rechne ich jetzt auch mal Hybride dazu - schlechte Aussichten für ein langes Fahrzeugleben haben. Ob es nach 8-10 Jahren dann wirklich bezahlbare Akku-Ersatzpakete geben wird?
Wird es aufbereitete gebrauchte Akkus in verlässlicher Qualität geben?
Werden die Autohersteller Anweisungen zum Laden und Hilfsmittel geben, z.B. zusätzliche Softwarefunktionen, die die Akkulebenszeit verlängern?

Gruß Thorsten
priusb78
Beiträge: 5977
Benutzer offline Hier klicken, um das Profil dieses Benutzers zu sehen
Prius II, 07/2005, SOL, silber, 330tkm (Stand 04/2024)
Kein öffentlicher Schreibzugriff erlaubt, bitte erst registrieren!
 
#378999
Aw: Akku-Haltbarkeit bei Elektrofahrzeugen 14.01.2017 23:16 - vor 7 Jahren, 3 Monaten  
Naja, wir haben ja Beispiele hier unter den Prius-1 Fahrern. Allerdings NiMH eben und keine LiIon. 8-10 Jahre kein Problem, aber ab so 15 Jahren schon. Nun ist das ja ein definiertes Fahrzeugleben in der Industrie. Toyota scheint noch Original HV Akkus vorzuhalten, aber das läuft wie bei jedem beliebigen Ersatzteil. Ordern, einbauen, weiterfahren. Ob die wieder 16 Jahre (oder >=300.000km) halten, das fände ich spannend...denn wenn das Lagerleichen sind - kennen wir ja schon von den 12V Akkus.

Tja, das mit dem Oldie Leben wird wohl von Drittanbietern abhängen. Ich habe gerade für mein Samsung Klapphandy (>12j alt) mein erstes Ersatzakku bestellt. In Original gibt es die nicht mehr, aber einen Nachbau. Ob es mit den Youngtimer-Hybriden und -EV auch so sein wird??

Gruß,
Walter
cirr_s
Beiträge: 8685
Benutzer offline Hier klicken, um das Profil dieses Benutzers zu sehen
Letzte Änderung: 14.01.2017 23:18 von cirr_s.
Prius-2 SOL / 2008 (FL)
Kein öffentlicher Schreibzugriff erlaubt, bitte erst registrieren!
 
#379017
Aw: Akku-Haltbarkeit bei Elektrofahrzeugen 15.01.2017 07:59 - vor 7 Jahren, 3 Monaten  
Immerhin gab es Akku upgrades für alle Tesla Roadster, also nicht nur Ersatzakkus. So sollte es sein.
gcf
Beiträge: 11097
Benutzer offline Hier klicken, um das Profil dieses Benutzers zu sehen
Tesla Model 3 LR-AWD seit 03/2019 | Erdwärmepumpe, 2.4kWp PV für Haus- und Ladestrom Dekarbonisierung: 100% (mit Kompensation durch grüne Invests)
Kein öffentlicher Schreibzugriff erlaubt, bitte erst registrieren!
 
#379024
Aw: Akku-Haltbarkeit bei Elektrofahrzeugen 15.01.2017 08:58 - vor 7 Jahren, 3 Monaten  
Da gefühlt Elektromotoren deutlich länger durchhalten können als ihre fossilen Opas, könnte ich mir vorstellen, dass schlussendlich die Gesetzgebung den Herstellern entsprechend auf die Sprünge wird helfen müssen. Vielleicht gibt es künftig auch Drittanbieter, die sich auf so etwas spezialisieren und für alte Modelle aktuelle Akkus anbieten/bauen.

Im Grunde will ich damit ausdrücken, dass wir nicht wissen können, was sich in 10-15 Jahren abspielen wird. Mir reicht ein Akku, der 8-10 Jahre durchhält und den ich dann ggf. erneuern kann. Und diese Zeitspanne ist ja hoffentlich nicht zu viel verlangt.
wogue
Beiträge: 4347
Benutzer offline Hier klicken, um das Profil dieses Benutzers zu sehen
Letzte Änderung: 15.01.2017 09:01 von wogue.
Kein öffentlicher Schreibzugriff erlaubt, bitte erst registrieren!
 
#379407
Aw: Akku-Haltbarkeit bei Elektrofahrzeugen 16.01.2017 20:37 - vor 7 Jahren, 3 Monaten  
wogue schrieb:
Wie sieht die faktische Garantie bei Tesla am Papier aus?


Da ich vergeblich auf eine Antwort gewartet habe, habe ich nun selbst nachgeschlagen und tatsächlich ist es bei Tesla so, dass zwar 8 Jahre Garantie auf den Akku sind, aber nur darauf, dass der Wagen fährt. Prozente oder garantierte Reichweitenangaben macht Tesla nicht. Falls der Akku z.B. nur noch 40 und nicht mehr 60 kWh hergibt und dann plötzlich schlapp macht, bekommt man - so wie ich es verstanden habe - einen Akku, der 40 kWh hergibt.
Für Richtigstellungen und entsprechende Infos bin ich dankbar.

Gruß
W.
wogue
Beiträge: 4347
Benutzer offline Hier klicken, um das Profil dieses Benutzers zu sehen
Letzte Änderung: 16.01.2017 21:34 von wogue.
Kein öffentlicher Schreibzugriff erlaubt, bitte erst registrieren!
 
#379411
Aw: Akku-Haltbarkeit bei Elektrofahrzeugen 16.01.2017 20:48 - vor 7 Jahren, 3 Monaten  
Ja, so habe ich das auch verstanden.

Vermutlich kann man auch Tesla Akkus durch unsachgemäße Behandlung schneller altern lassen, z.b. immer bei 100% stehen lassen, immer Vollgas und immer schön Leerfahren. Verständlich dass man da keine Garantie für geben möchte und gekauft wurden sie ja auch so

Nun, mit Konkurrenz an Markt könnte sich auch da was ändern, immerhin gibt es jetzt ja genug Langzeiterfahrung das die Akkus deutlich haltbarer sind als die Garantie vermuten lässt.
gcf
Beiträge: 11097
Benutzer offline Hier klicken, um das Profil dieses Benutzers zu sehen
Letzte Änderung: 16.01.2017 21:17 von proprius.Grund: Titel angepasst
Tesla Model 3 LR-AWD seit 03/2019 | Erdwärmepumpe, 2.4kWp PV für Haus- und Ladestrom Dekarbonisierung: 100% (mit Kompensation durch grüne Invests)
Kein öffentlicher Schreibzugriff erlaubt, bitte erst registrieren!
 
#379421
Aw: Akku-Haltbarkeit bei Elektrofahrzeugen 16.01.2017 21:34 - vor 7 Jahren, 3 Monaten  
Ich hab jetzt angefangen, mich näher mit der Akkupflege bei E-Autos auseinanderzusetzen. Die meisten Details kannte ich. Aber ich stelle mir doch die Frage, wie ich es hinkriegen werde, den Akku bei der quantitativ eher bescheidenen Nutzung, die ihm bei mir zuteil wird, auf einem 60-80-%-igen Ladestand zu halten. Selbst 50 % wären bei meiner alltäglichen Nutzung mehr als ausreichend.
Man kann ja leider nicht programmieren, wie weit der Akku geladen wird. Ggf. krieg ich es mit der Zeit heraus, wie lange ich ihn für eine gewisse Ladung laden lassen muss, z.B. zwei Stunden laden für 40 km. Die Ladezeit (Zeitpunkt und Dauer) lassen sich ja zum Glück einstellen.

Mittlerweile könnte ich mir vorstellen, dass die 94%, auf die beim Ioniq eine Schnellladung geladen wird, den 80% der tatsächlichen Kapazität des eingebauten Akkus entsprechen. Somit wäre im Ioniq ein ca. 30 kWh-Akku (?) verbaut.

Gruß
W.
wogue
Beiträge: 4347
Benutzer offline Hier klicken, um das Profil dieses Benutzers zu sehen
Kein öffentlicher Schreibzugriff erlaubt, bitte erst registrieren!
 
#390414
Aw: Akku-Haltbarkeit bei Elektrofahrzeugen 03.03.2017 16:45 - vor 7 Jahren, 1 Monat  
wogue schrieb:
Außerdem ist die Haltbarkeit des Akkus meine geringste Sorge. Schlussendlich sind ja 8 Jahre Garantie auf zumindest 70% Kapazität und mir reichen schon 5 Jahre.
In Deutschland sind es 8 Jahre Garantie auf die Batterie, in den USA sogar lebenslang, wobei Degradation ausgeschlossen ist. Siehe

www.greencarreports.com/news/1108840_201...ery-failure-warranty

Wenn es das in Deutschland gäbe, würde es die Verkaufszahlen vom Ioniq vermutlich erheblich nach oben treiben.
gerbre
Beiträge: 3534
Benutzer offline Hier klicken, um das Profil dieses Benutzers zu sehen
Letzte Änderung: 10.03.2017 19:49 von Egon.Grund: Überschrift an Thread-Titel angepasst.
Ioniq Elektro Intenseblau, EZ 06/2019, 99800 km
Weitere Autos: 2 Prius 2
Kein öffentlicher Schreibzugriff erlaubt, bitte erst registrieren!
 
#430194
Aw: Fahrprofil, Auswirkung auf Batterielebensdauer? 25.10.2017 22:18 - vor 6 Jahren, 6 Monaten  
Hallo!

Ich wollte kein eigenes Thema aufmachen, selbst wenn mein Anliegen gerade mal vom Titel am besten hier her passt.:

Mir geht es um die Akku-Pflege beim E-Auto. Ein paar Dinge weiß ich ja:
- Akkus in E-Autos sind größer ausgeführt bzw. als Nutzer hat man ein leicht eingeschränktes Ladefenster, denn völliges Entladen und komplettes Aufladen wären der Akkulebensdauer wenig zuträglich. Darum lässt mich auch mein e-Golf von den verbauten 35,8 kWh nur 31,5 kWh nutzen.
- Weiters ist es offenbar schonender für den Akku, ihn auch nicht auf die vollen 31,5 kWh zu laden, wenn es nicht notwendig ist, sondern auf ca. 80% der für den Nutzer freigegebenen kWh. Dies lässt sich bei vielen E-Autos auch so programmieren.
- Zu 100 % sollte man nur zeitnahe vor einer längeren Fahrt laden, damit der Akku nur möglichst kurz so voll ist. Auch sollte man dann nicht zu temperamentvoll starten.
- Kalte Akkus (< 5 Grad?) und stark erwärmte Akkus (>40 Grad?) sind echte Schlaffis und wollen sanft behandelt werden.
- Hohe Ladeleistungen sind laut einigen Meinungen auch nicht gut für den Akku. Je langsamer geladen wird desto besser ist es wohl. Ist ein bissl doof, da ich gerade im ersten Jahr kostenlos alle Smatrics-Lader in Österreich nutzen darf, nur hab ich wenig Lust, 3-4 Stunden an der Typ-2-Ladesäule zu warten, ich will Schnellladen mit CCS (ca. 40 min bis 80 % beim e-Golf).

Das Rätsel, das mich beschäftigt, ich hab es schon anderswo auch gepostet, aber keine Antwort bekommen, ist folgendes:
Mein täglicher Arbeitsweg ist derart kurz, dass ich nichtmal auf 20 km komme und somit die ganze Woche praktisch ohne Nachladen durchkäme. Ist es nun für die Lebensdauer sinnvoller, den Akku täglich anzuhängen und die paar Prozent auf 80 % nachzuladen, oder sollte ich tatsächlich warten, bis er nur noch ca. 20 % Ladung anzeigt?
Mein im Alltag benötigtes Ladefenster macht ca. 10 % aus. Hat diesbezüglich jemand Infos bzw. vielleicht einen Link?

Übrigens habe ich auch zur Frage "E-Autos einfahren" eine Info von Horst Lüning entdeckt: Ja, man soll die ersten 2000 km keine Vollstromorgien hinlegen, damit sich Motor und Lager und die ganzen mechanischen Teile einlaufen können. (Vollstrom empfiehlt sich offenbar gerade bei Teslas nicht, weil da irgendwelche Bauteile zu pfeifen anfangen, sozusagen ausleiern. Warum Teslas? Weil andere Hersteller wohl die Leistung mehr drosseln und weniger auf Performance gehen, so hab ich es zumindest verstanden.)

Danke
W.
wogue
Beiträge: 4347
Benutzer offline Hier klicken, um das Profil dieses Benutzers zu sehen
Letzte Änderung: 25.10.2017 22:24 von wogue.
Kein öffentlicher Schreibzugriff erlaubt, bitte erst registrieren!
 
#430209
Aw: Akku-Haltbarkeit bei Elektrofahrzeugen 25.10.2017 22:42 - vor 6 Jahren, 6 Monaten  
Hallo wogue,
ein spannendes Thema!

Wesentlicher Unterschied: Die meisten Prius-Fahrer sollten sich um die Pflege von NiMH-Akkus Gedanken machen, die Prius PHEV- und die BEV-Fahrer sollten sich mit den Eigenschaften von LiIon-Akkus vertraut machen.

Auch wenn die Infos nicht 1:1 auf Autoakkus übertragbar sind, sind auf dieser Seite viele Themen gut beschrieben:

www.schure-shb.de/was-man-wei/hardware/accupflege.HTML


Zum Thema Deiner Frage:
Bei LiIon-Akkus scheint es keine Rolle zu spielen, ob Du häufig wenig oder seltener viel nachlädst. Nur tiefes / vollständiges Entladen scheinen LiIon-Akkus nicht zu mögen und Schnellladen mit hohen Strömen ist wohl auch nicht richtig gut.

Bei NiMH-Akkus sind regelmäßige Pflegezyklen empfehlenswert. Tiefentladen und Vollladen / Balancen dann allerdings nur mit sehr geringen Strömen.

Wichtig: Bei allen Akkus möglichst die höheren Temperaturen vermeiden, das beschleunigt massiv die Alterung (z.B. auch beim Schnelladen). Akkus "lieben" ähnlich Temperaturen, wie wir Menschen, d.h. alles um die 20 Grad Celsius ist gut.

Gruß Thorsten
priusb78
Beiträge: 5977
Benutzer offline Hier klicken, um das Profil dieses Benutzers zu sehen
Letzte Änderung: 26.10.2017 09:36 von KSR1.Grund: Titel angepasst
Prius II, 07/2005, SOL, silber, 330tkm (Stand 04/2024)
Kein öffentlicher Schreibzugriff erlaubt, bitte erst registrieren!
 
#430230
Aw: Akku-Haltbarkeit bei Elektrofahrzeugen 26.10.2017 02:24 - vor 6 Jahren, 6 Monaten  
Auch und gerade Li-Ionen-Akkus reagieren i.d.R. sehr sensitiv auf die Höhe des regelmäßigen Ladeprofils. Viele kleine Zyklen sind deutlich besser als weniger große, so dass die insgesamt durchgesetzte Energiemenge sich durchaus um den Faktor 2 oder 3 unterscheiden kann.

Allerdings ist bei allen BEV-Akkus heute der Akkutod durch die rein zeitlich bedingten Alterungseffekte zu erwarten, daher hat der vorherige Absatz hinsichtlich der Lebensdauer des Akkus eines BEV eher theoretische Relevanz.

Einen praktischen Nutzen ergibt sich bei häufigerem Nachladen aus dem damit höheren mittleren SOC des Akkus. Durch Überstandseffekte ist die nutzbare Kapazität leicht (wenige Prozentpunkte) durch den mittleren SOC der näheren Vergangenheit (Wochen bis wenige Monate) beeinflusst. Dies ist ein komplett reversibler Prozess, der Einfluss der SOC-Historie sinkt mit der zeitlichen Distanz. Die genaue Zeitkonstante wird durch die im konkreten Zelltyp auftretenden Diffusionsprozesse definiert.
P_Arthur
Beiträge: 555
Benutzer offline Hier klicken, um das Profil dieses Benutzers zu sehen
Letzte Änderung: 26.10.2017 09:37 von KSR1.Grund: Titel angepasst
Kein öffentlicher Schreibzugriff erlaubt, bitte erst registrieren!
 
#430233
Aw: Akku-Haltbarkeit bei Elektrofahrzeugen 26.10.2017 06:55 - vor 6 Jahren, 6 Monaten  
Den letzten Absatz habe ich nicht verstanden, was ist der Vorteil des soc und wie funktioniert das?
gcf
Beiträge: 11097
Benutzer offline Hier klicken, um das Profil dieses Benutzers zu sehen
Letzte Änderung: 26.10.2017 09:37 von KSR1.Grund: Titel angepasst
Tesla Model 3 LR-AWD seit 03/2019 | Erdwärmepumpe, 2.4kWp PV für Haus- und Ladestrom Dekarbonisierung: 100% (mit Kompensation durch grüne Invests)
Kein öffentlicher Schreibzugriff erlaubt, bitte erst registrieren!
 
#430240
Aw: Akku-Haltbarkeit bei Elektrofahrzeugen 26.10.2017 07:27 - vor 6 Jahren, 6 Monaten  
@P_Arthur,

danke für die Erklärung. Wenn durch den durchschnittlich höheren SOC etwas mehr nutzbare Kapazität "rausgekitzelt" wird, hat der durchschn. höhere SOC dann auch "Nebenwirkungen"?
Z.B. wie hängen durchschnittl. SOC und Lebensdauer zusammen? Hat das Einfluss? Andere Wirkungen?
Danke.
Gruß Thorsten
priusb78
Beiträge: 5977
Benutzer offline Hier klicken, um das Profil dieses Benutzers zu sehen
Letzte Änderung: 26.10.2017 09:36 von KSR1.Grund: Titel angepasst
Prius II, 07/2005, SOL, silber, 330tkm (Stand 04/2024)
Kein öffentlicher Schreibzugriff erlaubt, bitte erst registrieren!
 
#430326
Aw: Akku-Haltbarkeit bei Elektrofahrzeugen 26.10.2017 13:41 - vor 6 Jahren, 6 Monaten  
Mich beschäftigen diese Fragen auch. Im Tesla-Forum findet man dazu verteilt ein breites Spektrum an Meinungen und Quellen.

Die zuletzt gelesenen Informationen sagten in etwa aus,

  • dass ein permanent hoher Ladehub den Akku langfristig schädige,

  • dass sich der Akku am wohlsten fühle, wenn man ihn auf nicht mehr als 50% SOC lädt,

  • dass häufige Ladungen über 80 Prozent und häufige Entladungen unter 10 Prozent den Akku langfristig schädigen,

  • dass häufiges Schnellladen den Akku langfristig schädige,

  • dass besonders langes Aufladen mit sehr niedrigen Strömen ebenfalls nachteilig und zudem mit deutlich höheren Ladeverlusten verbunden sei,

  • dass die Akkus bei sehr niedrigen oder sehr hohen Temperaturen Schaden nehmen, und zwar umso mehr, je höher in diesem Zustand die Lade-/Entladeströme sind.

Es war nicht gefragt, ob das jeweils praktikabel ist. Es ging rein um die Akku-Gesundheit.

Ich versuche, den Tesla-Akku im Alltag zwischen 20 und 70 Prozent SOC zu halten und lade meist mit 11 bis 22 kW, seltener mit knapp 50 kW über Chademo. Nur auf Langstrecken weiche ich von dieser Strategie ab, dann sind Supercharger angesagt (>100kW) und 80% SOC.

Ich denke, damit mache ich nichts falsch, freue mich aber über Anregungen und Informationen von Wissenden.

Grüße, Egon
Egon
Admin
Beiträge: 77265
Benutzer offline Hier klicken, um das Profil dieses Benutzers zu sehen
Letzte Änderung: 26.10.2017 16:15 von KSR1.Grund: Titel angepasst
Elektrisch mobil in Farbe
Für Detailinformationen auf den Smiley klicken.
Kein öffentlicher Schreibzugriff erlaubt, bitte erst registrieren!
 
#430357
Aw: Akku-Haltbarkeit bei Elektrofahrzeugen 26.10.2017 16:02 - vor 6 Jahren, 6 Monaten  
@Egon:
Deine Aufstelltung fasst schon die meisten Punkte gut zusammmen.

@Überstandseffekt:
Ich dachte mir schon fast, dass dies Nachfragen auslöst. Also hier der Versuch, dazu etwas weiter auszuholen.
In einer Li-ion-Zelle ist die Anode etwas größer als die Kathode. Dies hat praktische Gründe und ist daher recht einheitlich so vorzufinden.
Wenn die Zelle vollgeladen wurde, dann befindet sich viel Lithium auf der Anode, je leerer die Zelle, desto mehr auf der Kathode.
Die etwas größere Anode bedingt dort Bereiche, die "passiv" sind, also ohne Kathoden-Gegenstück. Dort kann das Lithium nur durch langsame Diffusion hin und wieder weg kommen, viel langsamer als durch die typischen Ladewechsel bei der Nutzung.
Je nach mittlerem Ladezustand der jüngeren Vergangenheit befindet sich mehr oder weniger des insgesamt vorhandenen Lithiums in passiven Bereichen, je höher, desto mehr. Dieses Lithium ist temporär nicht nutzbar.

Der optimale Betrieb als sähe so aus, dass man da Auto so oft wie möglich Nachlädt (minimiere Zyklentiefen). Möglichst direkt vor Nutzung so viel Nachladen, dass es sicher bis zur nächsten Ladung ausreicht (eine Tiefentladung bzw. Fahrt im Notprogramm ist schädlich für den Akku, auch wenn es nur alle paar Wochen vorkommt, dass man sich verschätzt, lieber etwas mehr laden). Je niedriger man dabei den mittleren SOC bekommt, desto mehr Kapazität steht dann für lange Fahrten am Stück zur Verfügung. Auch bei einem Kauf/Verkauf mit evtl. Kapazitätstest sollte man dies im Auge behalten.
Das große ABER kommt jetzt: Wer sich ein Auto kauft, bei dem er nur in Ausnahmefällen einen großen Teil der Akkukapaität nutzt (um das oben skizzierte Spiel zu optimieren), der hat in mehrfacher Hinsicht viele Ressourcen verschenkt/ vergeudet. Der allerwichtigste Punkt ist also, dass der Akku nur so groß sein sollte, wie man regelmäßig benötigt. Denn wie schon geschrieben, abseits von Taxis und ähnlichen Extremnutzern werden die BEV-Akkus in schöner Regelmäßigkeit einen gelangweilten Alterstod sterben, auch wenn sie nicht optimiert genutzt wurden. Nur dauerhaft mit einem SOC >90% abstellen sollte man vermeiden.

Grüße
Philipp
P_Arthur
Beiträge: 555
Benutzer offline Hier klicken, um das Profil dieses Benutzers zu sehen
Letzte Änderung: 26.10.2017 16:15 von KSR1.Grund: Titel angepasst
Kein öffentlicher Schreibzugriff erlaubt, bitte erst registrieren!
 
Zum Anfang gehenSeite: 123
Moderation: JoAHa, KSR1, Timico, Shar