Priusfreunde.de

sloth schrieb:
Bei VW geht's dem Threadtitel entsprechend eigentlich weniger um technische Mängel als viel mehr um organisierte Kriminalität.
Naja, das sind stramme Worte.
Aber wenn's um die Moral geht, mein persönlicher Eindruck:
Diesel haben generell ein Problem mit Abgasen.
VW ist der Massenhersteller, der seit den 1990ern an dessen Verbreitung arbeitet! Ich kann mich noch gut an den Kollegen mit Passat erinnern: "1.9TDI, 110PS und Drehmoment wie der 2.8 Benziner". Schon damals hat man die Probleme wie NOx gekannt. Dann hat man über Pump-Düse bis heute dafür gesorgt, das Diesel sogar im Kleinwagen salonfähig wurden. Ich erinnere mich noch, das Opel damals diffamiert wurde "die können keinen Diesel, der Motor ist von Isuzu". Oder das später der ADAC schrieb, das ein Diesel auch im Kleinwagen ab 10.000km im Jahr umweltfreundlicher sei, als ein Benziner.
Ich glaube, ohne VW hätte der Diesel in Pkw nie eine große Rolle gespielt. Bevor das VW forciert hat, war ein Diesel, oft von Mercedes, der Heizöl-Ferrari der Landwirte.

LG
Klaus

Die Autoindustrie ist eine Schlüsselindustrie in Deutschland. Frau Dr. Merkel sagt, wir sollen stolz sein, auf unsere Autos (Klick!). Ist die Politik In Deutschland kriminell, weil sie die kriminellen Machenschaften der Autoindustrie deckt? Sägen wir uns mit einem Boykott nicht den Ast ab, auf dem wir sitzen? Mit "gutem Gewissen" kann ich kein deutsches Auto kaufen. Aber mit schlechtem Gewissen evtl. doch. Vertrauen habe ich zu keiner deutschen Marke. Egal wie man sich entscheidet: Eigentlich kann man sich nur falsch entscheiden. Ein Dilemma!

Grüße, yarison

yarison schrieb:
Sägen wir uns mit einem Boykott nicht den Ast ab, auf dem wir sitzen? Ach, das bisschen, was wir hier in diesem Fall mitsägen, ist nicht der Rede wert. Die dicke Säge setzen unsere Konzerne mit ihrer wenig zukunftsgerichteten Modellpolitik schon selber an.

Auch ist dieser Ast bei weitem nicht so dick und lebensnotwendig, wie man es uns Glauben machen will.

eppf

Ich finde es schon interessant das alle anderen auch betrügen.
Speziell im Fall Toyota bin ich da mal auf Skandale/Betrügereien gespannt.
Massenhafte Fehler die schon an vorsätzlichem Kunden betrug grenzen und zudem eine oder besser mehrere Schummelsoftware über eine aufgedeckte Schummelsoftware zu legen war wer nochmal?

Die Frage kann man eindeutig beantworten.
Ebenso zu konstuktiven Serienfehlern die in der Tat jeden Kunden früher oder später dann doch treffen (Fensterheber, Frostmotoren, Frustmotoren usw.)haben also ALLE Hersteller?

Da man sich hier ja weit aus dem Fenster lehnt (und eine Aussage wie Toyota betrügt genauso ist sowas) hätte ich gern grundlegende Infos drüber.

Ich für mich würde Niemals einen VW freiwillig fahren. Wahrscheinlich auch Dank massenhafter Erfahrungen die ich zum Glück nicht selbst zahlen muss.

eppf schrieb:
Auch ist dieser Ast bei weitem nicht so dick und lebensnotwendig, wie man es uns Glauben machen will.
Selbst für manche in diesem Forum hängt die gesamte Existenz an diesem Ast. Aber ich gehe davon aus, daß du mich dann bei der Jobsuche unterstützt.

Timo

Wisedrum schrieb:

Timico schrieb:
Ich befürchte, es gibt keinen einzigen Hersteller, der in Sachen Ethik eine blütenreine Weste hat. Auch Toyota nicht.
Gibt's für die Befürchtungen klar zu benennende schwarze Flecken? Ich wüsste keine. Lass' mich aber gerne dahingehend aufklären.
Für mich gibt es da durchaus einige Probleme. Der Yaris ist bei mir auch eines der Autos in meiner Fahrzeughistorie, der mit Abstand am deutlichsten von der NEFZ-Abgabe abweicht. Für mich deutet das auf ebenso betriebenes Optimieren auf den NEFZ-Wert hin. Und das, obwohl ich mir noch nie so viel Mühe auf sparsames Fahren gegeben habe.

Weiters hat Toyota konsequenterweise jahrelang Kundenwünsche ignoriert, z.B. besseres Licht im Yaris. Sie haben zwar die Scheinwerfer durch neue ersetzt, aber die paar Kröten, um gleich welche mit LED zuzulassen, haben sie nicht in die Hand genommen.

Weiters ignoriert Toyote schon seit gefühlten Ewigkeiten den Wunsch ihrer Kunden nach BEV.


Ich sage mir, dass in einem so großen Konzern wie VW nicht jeder ein schwarzes Schaf sein kann. Als einer der wenigen Konzerne hat VW erkannt, dass sie jetzt wohl nur durch eine radikale Änderung etwas bewirken können, und gehen als einziger Großkonzern hohe Risiken in Richtung BEV ein.

Ich war noch nie wirklich markengebunden, kaufte mir immer nur das (vermutlich) beste Angebot zum jeweiligen Zeitpunkt.

Richtig verarscht fühlte ich mich vor 1 Jahr durch Sono Motors, die alles besser machen wollten, aber noch wesentlich mehr versprochen als gehalten haben. Solche Erfahrungen stumpfen ab.

Mein VW Sharan (BJ2000) 180.000 km wird nächstes Jahr 20 Jahre alt, den Wagen habe ich vor 5 Jahren einem älteren Herren abgekauft.

-Erste Kupplung
-Erstes ZMS (Zwei-Massen-Schwungrad)
-Erstes Getriebe
-Erste Stoßdämpfer und Federn

und erster Motor

Ölverbrauch ca. 0,5 Liter auf 3000 km.

Rost keiner, außer ganz Leicht die Schwelleraufnahmen vom Wagenheber her kommend.


In der Familie laufen noch ein Passat 1.8T (Benziner mit 220.000 km)
und ein paar T5, die allerdings leichte Rostprobleme an der Karosserie haben.

Vorteil für mich an VAG Fahrzeugen, dank der hohen Verbreitung sind Ersatzteile in guter Qualität auch im freien Handel zu erschwinglichen Preisen verfügbar.

@KSR1
Naja, eine Suggestivfrage als Threadtitel, da bin ich von diesem Forum Besseres gewohnt.

LG
W.

yarison schrieb:
Eigentlich kann man sich nur falsch entscheiden. Ein Dilemma!
Ja, diesen Beitrag unterschreibe ich voll. Daher macht mich dieses Thema auch hauptsächlich traurig. Es ist bloß schwierig, vor Wut und Trauer nicht blind zu werden. Da ich versuche sachbezogen zu handeln, habe ich erst letzte Woche jemanden darauf hingewiesen, daß es den e-Golf jetzt recht günstig gibt und ich ihn für ein solides Auto halte.
Toyota? Die bauen kein BEV, das ist meine schwerwiegendste Kritik. Antriebswelle P4, Inverter Gen.3 und der Service ist durchwachsen. Trotzdem sind sie für mich das kleinste Übel, weil sie seit gut 20 Jahren auf das HSD setzen. Sehr hoher Komfort und bereits vor 15 Jahren ein Abgaslevel, von dem ich mir wünschen würde, das andere nur jeweils das Doppelte ausstoßen.
@Jobs: ja, Mitgefühl, ehrlich! Mein Job ist in den letzten Jahren deutlich "unattraktiver" geworden, Details mag ich nicht schreiben, ich bin froh, das ich noch regelmäßig ein Gehalt bekomme. In einer Firma dieser Branche wurden letztes Jahr 6.000 Stellen gestrichen, aktuell stehen in einer anderen Firma weitere 10.000 an. Ich vermute, in den letzten 20 Jahren waren es insgesamt 100.000 Arbeitsplätze, die weggefallen sind. Ab welcher Zahl gilt es als "systemimmanent" wie angeblich VW und wird auf biegen und brechen gestützt? Z.B. im Kohle-Bergbau?

LG
Klaus

wogue schrieb:
eine Suggestivfrage als Threadtitel
Ich hätte gedacht, es entspricht dem Geist der ausgelagerten Beiträge. Verbesserungsvorschläge nehmen wir Moderatoren gerne auf.

LG
Klaus

KSR1 schrieb:

Toyota? .....sind sie für mich das kleinste Übel, weil sie seit gut 20 Jahren auf das HSD setzen. Sehr hoher Komfort und bereits vor 15 Jahren ein Abgaslevel, von dem ich mir wünschen würde, das andere nur jeweils das Doppelte ausstoßen.

So sehe ich das auch. Wenn die Möglichkeit besteht, zwischen "Übel" zu wählen, sollte sie genutzt werden, um den geringsten Grad von ihnen nach eigenem Dafürhalten zu erwischen. So übel, falls überhaupt, find' ich deren Autos nicht. Der Service ist sehr brauchbar in ihrer ortsansäßigen Vertretung, die auf das Bild vom Hersteller wohl den größten Einfluss hat. Sie tun, was sie können.

Wisedrum

Der Thread-Titel spiegelt exakt Geist, Charakter und Duktus der ausgelagerten Beiträge.

Wären die jetzt nicht hier, hätten sie meinen kleinen Testfahrt-Thread völlig überlagert - obwohl ich in diesem sogar ausdrücklich angekündigt hatte, dieses Thema mangels Relevanz für die Fahrzeugeigenschaften dort ausklammern zu wollen.

Nein, auch bei kritischer Betrachtung: Wir haben uns nichts vorzuwerfen.

Grüße, Egon

Außerdem entstehen solche Titel aus dem Bauch heraus - nicht daß da jemand denkt, wir halten stundenlange Telefonkonferenzen, um über den perfekten Titel zu entscheiden.

Timo

Timico schrieb:Selbst für manche in diesem Forum hängt die gesamte Existenz an diesem Ast. Aber ich gehe davon aus, daß du mich dann bei der Jobsuche unterstützt.
Wenn sich der Ast aus Betrug und Körperverletzung in Millionen Fällen nährt, sollte man sich fragen, ob nicht der ganze Stamm schon so faul ist, dass er bald von alleine zusammenbricht oder gefällt werden sollte, um den Gefahrenbereich zu verkleinern.

Ein Leben lang im gleichen Beruf oder der gleichen Sparte arbeiten zu können, ist eine Seltenheit geworden. Flexibilität und Anpassung sind gefragt und erforderlich. Die Autoindustrie wird im Übrigen nicht aussterben, wenn Große fallen. Darüber freuen sich viele Kleinere,für die dann Platz zum Wachsen ist. "to big to fail" ist ein neoliberales Märchen, das nur zur Durchsetzung von Partikularinteressen erzählt wird.

Es gibt Regionen, da kann man direkt oder indirekt für VW arbeiten, oder gar nicht arbeiten. Da Flexibilität zu fordern ist ziemlich arrogant. Das ist weder eine Rechtfertigung noch eine Ausrede für das was in der Vergangenheit passiert ist. Aber einfach sagen dann auch die doch nen anderen Job funktioniert nicht.