Priusfreunde.de

priusherby schrieb:
Wer eine wissenschaftliche Veröffentlichung von ihm kennt: Ich meine er sagte sinngemäß in ??? Hart aber fair ??? :
Um eine wissenschaftliche Studie durchzuführen, fehle es ihm an Geld und Zeit. Die Studie würde einige J. erfordern und das wäre dann der augenblicklichen Aktualität nicht mehr gerecht.
Auf dt., die Studie käme zu spät.

JoAHa schrieb:Darum als Fazit für diese absolut suspekte Initiative:
Luzifer schrieb:
Ein Schelm, wer schlechtes dabei denkt.Gruß Hybridfan5

Das war wohl die Studie mit den Affen...

Herr Köhler hat Bedeutendes auf dem Gebiet der Aerosolforschung geleistet. Publikationen zu Luftschadstoffen mit Peer Review gibt es von ihm nicht.

In der Frankfurter Allgemeinen Zeitung ist ein interessanter Artikel veröffentlicht worden, in dem die Frage gestellt wird, wieso sich Lungenärzte mit einer Unterschriftenaktion 10 Jahre nach der Festlegung der Grenzwerte zu Wort melden.

Zitat:

Ärzte als Aktivisten, warum nicht? Aber eine Unterschriftenliste gegen die Gesundheitsvorsorge, die noch dazu das Vertrauen in die Forschung untergraben soll – das wirft Fragen nach der Wissenschaftlichkeit des Vorstoßes auf.

Was treibt die Lungenärzte an?

Hoffentlich wird dieser Artikel nicht wieder kurzfristig derart verändert, so das er nur zahlenden F+ Kunden zugänglich ist...

Vmax165 schrieb:

Guter Artikel, ja! Ähnliches kam heute morgens auch im Radio BR2 (ein seriöserer Lungenarzt ). Auf der anderen Seite im Interview oder berichte von Aussagen von etlichen Politikern, die (zu früh ) auf den Zug aufgesprungen sind. ich hoffe die beteiligten paar Ärzte (und Politiker-Trittbrettfahrer oder -Strippenzieher?) sich gehörig die Finger verbrennen.

Leider kommt der Kommentator dem Motiv und damit seiner Fragestellung: "Was treibt die Lungenärzte [eigentlich] an?" nicht ein bisschen näher.

Soweit ich sehen konnte, keine Publikationen mit Bezug auf Toxizität von Verbrenneremissionen und Pneumologie

scholar.google.fr/scholar?hl=de&as_s...%C3%B6hler&btnG=

Jan

Zitat:
Oliver Krischer, stellvertretender Fraktionsvorsitzender der Grünen, hält die nun angestoßene Diskussion über die Grenzwerte für unsinnig: "Die aktuelle Debatte ist nur ein Ablenkungsmanöver und chaotisiert die ohnehin schon unübersichtliche Lage bei den Fahrverboten", sagt der Bundestagsabgeordnete. "Man kann in Deutschland die Uhr danach stellen, dass bei Umweltproblemen die Grenzwerte und die Messmethoden angezweifelt werden. Beim Nitrat im Grundwasser haben wir das erlebt, genauso wie bei Pestizidrückständen in Lebensmitteln. Vorstöße, die Grenzwerte zu verwässern, führen nur zur Verunsicherung der Bevölkerung."
- www.n-tv.de/wissen/Lungenaerzte-zweifeln...article20824466.html

Grüße, Egon

Moin,

auf welcher Forschung und welchen Schlüssen beruhen den die heute geltenden Grenzwerte ?

Im übrigen sind ja nach Herrn Dr. Rohrer nicht die PKW´s die NOx-Verursacher im großen Stile sondern die LKW`s und Busse.
Zugegebenermaßen hat die Autoindustrie im großen Stile geschummelt, aber selbst bei HInzurechnung dieser „realen Werte“ stossen LKW und Busse mehr NOx aus.
Dann müßte man ja bei allen Dieselfahrzeugen ansetzen. Das passiert aber nicht.
Vielmehr scheint es hier wieder so nach folgendem Muster zu verlaufen. Die PKW-Hersteller wurden beim Schummeln erwischt und da haben wir den Schuldigen. Den, bzw. die nichtsahnenden Eigentümer der gekauften Dieselfahrzeuge überziehen wir mit Maßnahmen wie Fahrverboten, weil es den Eindruck erweckt, als würden wir das richtige tun.
Alle Diesel-PKW und LKW dürfen nun durch einige Straßen nicht mehr fahren, damit die NOx-Belastung dort sinkt. Und nun fahren die Umwege, sind länger unterwegs, verblasen mehr CO2 und heben die Belastung von NOx und Feinstaub an anderen Messstellen.
Am Ende steigt damit die Gesamtumweltbelastung durch eine Maßnahme, mit der man an einem speziellen Ort die Umweltbelastung senken will.

Viele Grüße
Ralf

Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach ist da anderer Meinung gegenüber Prof. Köhler.
www.zdf.de/nachrichten/zdf-mittagsmagazi...-lauterbach-100.html

MfG Harzbube.

Naja, interessantes Politiker-Gerede von Herrn Lauterbach, aber dann im Detail.

These von Herrn Köhler:
Die Ärztegruppe kritisierte in ihrer Stellungnahme, es gebe derzeit „keine wissenschaftliche Begründung für die aktuellen Grenzwerte“ für Feinstaub und Stickoxide. Sie forderten eine Neubewertung der Studien.

Hier die Quelle : www.lungenaerzte-im-netz.de/fileadmin/pd...x_und__Feinstaub.pdf

Gegenthese von Herrn Lauterbach:
Wir haben keine Studien, die derzeit die Gefährdung in Frage stellen würden“, sagte Lauterbach zu MDR Aktuell. „Im Gegenteil – die neueren Studien zeigen, dass die Grenzwerte eher zu hoch als zu niedrig sind. Ich bitte hier gerade den Schutz von älteren Menschen und von Kindern zu beachten.“

Hier der Artikel zur Stellungnahme von Herrn Lauterbach: www.faz.net/aktuell/politik/inland/laute...urueck-16005294.html


Herr Lauterbach widerspricht einer von den Kritikern getätigten Behauptung, die diese gar nicht aufgestellt haben. Die „Kritiker fordern eine Neubewertung der (vorhandenen) Studien.
Herr Lauterbach spricht von ganz anderen Studien, die es aus seiner Sicht nicht das Gegenteil beweisen würden. Er geht also auf die Forderung von Herrn Köhler gar nicht ein, sondern pocht darauf, dass die Bewertungen aus den alten Studien zutreffend sind und im übrigen gibt es dagegen ja keine neuen Studien, die das Gegenteil beweisen würden.

Interessant, wie das medial in Deutschland aufgebaut wird. Eigentlich ist das ein klassischer Fall von „aneinander vorbei reden“, wobei Herr Lauterbach hier an der Kritik von Herrn Köhler vorbeiredet

Viele Grüße Ralf

RVB schrieb:
..wobei Herr Lauterbach hier an der Kritik von Herrn Köhler vorbeiredet.Kann man denn auf die Kritik von Köhler ernsthaft eingehen, wenn dieser nullkommanull eigene Expertisen vorweisen kann, außer seinem vollkommen abstrusen Rauchervergleich?

Wenn jemand seine "Beweisführung" in der Art aufzieht, dass es nicht sein kann, dass sich ein Kleinkind bereits beim ersten versehentlichen Stolperer von einer einzelnen 10cm Stufe eine blutige Nase holt, wenn vergleichsweise ein Erwachsener einen wiederholten freiwilligen Sprung aus 2m Höhe ohne Verletzung überstehen kann, dann sollte man auf so jemand erst gar nicht eingehen!

eppf

Hier nochmal auszugsweise die Kritk von Herrn Köhler:

„Falsifikation: Das stärkste Argument gegen die extrem einseitige Auswertung der Studien ist jedoch eine Besonderheit, die nur beim Feinstaub und NOx vorliegt. Normalerweise müsste man zur Absicherung eines Grenzwertbereiches eine Expositionsstudie am Menschen durchführen mit höheren und niedrigeren Dosen. Das ist ethisch jedoch nicht vertretbar. Beim Feinstaub und NOx ist die Situation anders, denn die Raucher Inhalieren freiwillig außerordentlich hohe Dosen, so dass diese quasi freiwillig an einer riesigen Expositionsstudie teilnehmen.
Die Konzentration an Feinstaub im Hauptstrom des Zigarettenrauches erreicht tatsächlich 100-500 g/m3 und ist damit bis zur 1 Million Mal größer als der Grenzwert. Beim NOx werden bis zu 1g/m3 erreicht, wobei der NO-Anteil überwiegt. Aus Depositionsstudien kann man die inhalierte Dosis der Raucher berechnen und mit der Dosis der Gesunden vergleichen, die permanent Feinstaub oder NOx im Grenzwertbereich einatmen würden. Dabei erreichen Raucher (eine Packung/Tag angenommen) in weniger als zwei Monaten die Feinstaubdosis, die sonst ein 80-jähriger Nichtraucher im Leben einatmen würde. Beim NOx sind die Unterschiede ähnlich, wenn auch etwas geringer. Hinzu kommt noch, dass der Rauch einer Zigarette um mehrere Größenordnungen toxischer ist, als die Luftverschmutzung.
Rauchen verkürzt die Lebenserwartung etwa um zehn Jahre, wenn über 40-50 Jahre eine Packung/Tag geraucht wird. Würde die Luftverschmutzung ein solches Risiko darstellen und entsprechend hohe Todeszahlen generieren, so müssten die meisten Raucher nach wenigen Monaten alle versterben, was offensichtlich nicht der Fall ist.“


Die Ärzte um Köhler, die die Gefährlichkeit betrachten, bilden einen Vergleichsfall.
Wenn in den USA die Grenzwerte 2,5 mal so hoch sind wie in Deutschland und die Grenzwerte in Produktionsstätten in Deutschland bis 950 Mikrogramm NOx/Kubikmeter zulässig sind, dann darf man doch mal darüber nachdenken, wie die Relationen zustanden kommen und warum die „Grenzwerte“ soweit auseinander (am Arbeitsplatz 24 mal höher als draußen auf der Straße und das 40 Stunden die Woche) liegen.
Die Luft ist in Deutschland in den letzten 20 Jahren deutlich besser geworden, aber der deutsche Michel wird immer hysterischer bei diesem Thema.....und auf der anderen Seite will er Autobahnen ohne Tempolimit....

Viele Grüße Ralf

Das Beste fand ich eigentlich die Behauptung im TV-Interview, diejenigen, die an der Strasse wohnen, hätten nicht deshalb schlechtere Blutwerte, sondern es gäbe andere Ursachen, wie mangelndes Einkommen. Die schlechte Wohnlage sei die Folge von zu wenig Geld, was wiederum auf niedriges Bildungsniveau und damit mehr Anteilen von Rauchen zurückzuführen sei.

Mehr um die die Ecke argumentiert, geht kaum.

Lässt sich leicht durch Leute widerlegen, die wegen des Einkommens nicht in der Stadt wohnen können, sondern vom Land aus täglich pendeln: Die haben keine erhöhte Lungenerkrankungen.

Aber wahrscheilich leben in der Welt dieses Herrn auf dem Land dann einfach weniger Raucher.

Ich frage mich, wieviele Abgase der schon eingeatmet hat.

RVB schrieb:
...Deutschland und die Grenzwerte in Produktionsstätten in Deutschland bis 950 Mikrogramm NOx/Kubikmeter zulässig sind, dann darf man doch mal darüber nachdenken, wie die Relationen zustanden kommen und warum die „Grenzwerte“ soweit auseinander (am Arbeitsplatz 24 mal höher als draußen auf der Straße und das 40 Stunden die Woche) liegen. Sorry, genau das kann ich wirklich nicht mehr hören. Wie oft wird dieses unsägliche Argument denn immer noch vorgebracht?

950ug bei 40h bedeuten umgerechnet auf 24/7 226ug!
Das ist in etwa das Sechsfache des Grenzwertes für die Allgemeinbevölkerung.

So weit so gut, aber jetzt kommt DER entscheidende Punkt.
Die 950ug gelten für gesunde Industriearbeiter UNTER BETRIEBSÄRZTLICHER ÜBERWACHUNG, die 40ug für Säuglinge, Schwangere, Alte und auch Lungenkranke!

Zwischen diesen beiden Personengruppen ist ein Vorhalt um den Faktor 6 geradezu lächerlich gering!

eppf

RVB schrieb:

..., dann darf man doch mal darüber nachdenken, wie die Relationen zustanden kommen und warum die „Grenzwerte“ soweit auseinander (am Arbeitsplatz 24 mal höher als draußen auf der Straße und das 40 Stunden die Woche) liegen.
Die Luft ist in Deutschland in den letzten 20 Jahren deutlich besser geworden, aber der deutsche Michel wird immer hysterischer bei diesem Thema....

Es gibt auch andere Grenzwerte, z.B. von der WHO, die deutlich niedriger als die deutschen sind.

Man darf auch darüber Nachdenken, warum von ca. 4000 Pneumologen, die in der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie vereint sind und dessen Präsident u.A. Dr. Köhler gewesen ist, (nur) 100 diesen Einwand haben. Man sollte auch würdigen, dass die Deutsche Gesellschaft für Pneumologie zuletzt im November 2018 sich sehr deutlich zugunsten von schärferen Grenzwerten und den Konsequenzen daraus positioniert hat. Dabei spielt der Schutz von Kindern und Kranken eine wesentliche Rolle. Kann man hier ausführlich lesen:

Positionspapier Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin e.V.

Wenn der deutsche Michel immer hysterischer wird, liegt es vielleicht auch daran, dass Beiträge wie von Dr. Köhler eher geeignet sind, das Chaos zu verstärken statt die Lage aufzuklären.