Priusfreunde.de

Ich glaube nicht, dass die hier Zeit alle Wunden heilt. Dass der Diesel für kleinere PKW sich nicht sinnvoll vermarkten lässt, vor allem in Hinblick auf die sich stetig verschärfenden Normen war schon lange abzusehen. So waren beispielsweise VW Lupo und auch der Fox noch als Diesel erhältlich. Der up nicht mehr. Und das schon lange bevor der Betrug aufgeflogen ist.

Die Benziner werden auch immer sparsamer, zumindest auf dem Prüfstand. Dann verschiebt sich der Punkt von dem ein Diesel wirtschaftlich erscheint in weite Ferne. Nicht nur Dudelhöfer (oder wie der Professor heißt der sich vor allem selbst gerne zu hören scheint) hat schon vor mehreren Jahren prophezeit, dass in absehbarer Zeit ein Dieselantrieb in Fahrzeugen unterhalb der E-Klasse kaum noch angeboten werden wird.

Der Diesel-Absatz ist jetzt massiv eingebrochen. (nur noch knapp über 40% im vergangenen Monat).

Diese Entwicklung war absehbar, hat sich jetzt halt beschleunigt. Wenn erst mal die Firmenflotten, die häufig an den Leasing-Rückkaufwerten hängen beginnen umzuschwenken wird das noch viel weiter nach unten gehen.

Bei den jungen Gebrauchtwagen die ich mir angeschaut habe, bevor ich mich mit HSD zu beschäftigen begann war kaum noch ein preislicher Unterschied zwischen Otto und Rudolf. Früher waren das locker 2.000 € die mehr für den Selbstzünder zu berappen waren.

Wenn VW viel Glück hat und einen Teil der Ankündigungen zeitnah umsetzt, kaufen die Leute weiterhin so VW wie sie es heute noch tun. Aber übermächtig viele TDI werden es nie mehr werden.

Das beieindruckensde Zeichen für den Umbruch ist für mich der Aufstieg von Tesla. Egal ob die Firma viel Geld verbrennt oder nicht. Viele seinerzeit etablierte Autobauer haben sich beim Versuch in der Oberklasse Fuß zu fassen das Genick gebrochen. Borgward, Glas, NSU fallen mir ein. Opel, die mit Kaptiän/Admiral und Dipolomat mal etabliert waren konnten sich nicht halten (ok, ein Insignia ist inzwischen genau so lang). VW hat es nicht wirklich geschafft und aufgegeben. Audi hat 30 Jahre gebraucht und einen Bundeskanzler der A8 gefahren ist gebraucht. Und BMW wurde auch erst mit dem 12-Zylinder ernst genommen. Lexus hat es, zumindest in Deutschland nicht wirklich geschafft. Alles Firmen mit viel Erfahrung, Know How und Infrastruktur. Und jetzt kommt ein Newcommer der trotz amerikanischer Qualität akzeptiert wird. Wahrscheinlich gerade weil er keinen Diesel verbaut.

Den einen oder anderen Transporter voll neuer Diesel von VW und Audi habe ich auf der Autobahn gen Südeuropa fahren sehen, da gibts wohl noch absatz Potential.

Servus.

eppf schrieb:
Und nein, ich habe kein Mitleid mit den Betroffenen, sofern sie sich das Update aufspielen lassen, OHNE ZUVOR den Klageweg auf Fahrzeugrückgabe zu beschreiten.

Wer selbst dieses Lügenmärchen noch bereitwillig glaubt und blauäugig zum Rückruftermin in die Werkstatt fährt, dem ist nicht mehr zu helfen.
Es gibt genug Leute, die das Update nicht machen lassen wollen - denen wurde m.W. dann angedroht, das der Wagen die BE verliert.
Die Leute werden nach meinem Kenntnisstand dazu gezwungen, das Update machen zu lassen.


Grüße ~Shar~

Klagen, oder umrüsten.
So, wie die Autos ausgeliefert wurden, sind sie 100%ig nicht zulassungsfähig.

Nach dem Update, IMHO auch nicht.
Dann hat man aber den weg der "Nachbesserung" beschritten.

Alternativ war: rechtzeitig auf Rückabwicklung wegen Betrug zu klagen.
Nachbesserung von einem Betrüger muss ich nicht akzeptieren, erst recht nicht, wenn der Ausgang völlig offen ist. (zum Zeitpunkt der Klage-Einreichungen, die jetzt entschieden werden, war die Zulassung des Updates in weiter Ferne)

Shar schrieb:
......
Es gibt genug Leute, die das Update nicht machen lassen wollen - denen wurde m.W. dann angedroht, das der Wagen die BE verliert.
Die Leute werden nach meinem Kenntnisstand dazu gezwungen, das Update machen zu lassen.


Grüße ~Shar~[/quote]


wer die BE verliert, gewinnt eher an Argumentation, den Kauf rück abzuwickeln.

Man muss es sich aber leisten können, auf unbestimmte Zeit ohne Fahrzeug da zu stehen, bzw. ein Ersatzfahrzeug finanzieren zu können und den Ärger/die Kosten vorzustrecken. Vom Risiko, auf dem Schlamassel sitzen zu bleiben, mal abgesehen.

Shar schrieb:
Die Leute werden nach meinem Kenntnisstand dazu gezwungen, das Update machen zu lassen.Richtig und genau deshalb sollte man vorher klagen.

hverheyen hat vollkommen Recht! Nach der Umrüstung sind die Erfolgsaussichten, das Auto zurückgeben zu können, ungleich geringer.

eppf

Meine Fresse. Wie Tief ist das Wirtschaftswunderland gesunken!
Ist das erst jetzt so, oder ist es vorher einfach nicht so deutlich rausgekommen?

Witzig: zur gestrigen ZDF-Doku hat VW noch eine Pressemitteilung herausgegeben, die dem ganzen noch einmal die Krone aufsetzt:

www.presseportal.de/pm/126266/3654653

Darüber hinaus ist die Behauptung, dass die Fahrzeuge mit Umschaltlogik "zu viel Stickoxide" emittiert haben und dass dadurch ein Schaden entstanden sei, nicht zutreffend. So haben nämlich verschiedene Studien in umfangreichen und getrennten Tests ergeben, dass Fahrzeuge der Volkswagen AG mit dem EA189 Motor und der alten Software weder im NEFZ noch im realen Fahrbetrieb durchschnittlich mehr NOx emittieren als Fahrzeuge der Wettbewerber, die keine Umschaltlogik in ihren Dieselmotoren verwenden
Es war also im Grunde schon vor der Umrüstung auch schon alles okay

"Umschaltlogik"
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Die Aussage in der Pressemitteilung mag ja richtig sein. Nur ist es nicht die Frage, wie die Motoren im Vergleich zu den Mitwettbewerbern aussehen, sondern ob sie gesetzliche Vorgaben einhalten.

Diese Pressemitteilung ist in meinen Augen eher Schuldzugeständnis, als Rechtfertigung. Anders formuliert, wird die Argumentation deutlicher als Sandkastengeschrei unter Kleinkindern sichtbar.

hverheyen schrieb:
Sandkastengeschrei unter Kleinkindern So ist es. Dennoch scheint genau das niemandem zu stören.
Warum hagelt es nicht Klagen gegen VW und alle anderen wegen Verletztung des Bundes-Immissionsschutzgesetz, nach dem Grenzwerte auch auf der Straße eingehalten werden müssen?

Jeder Industrieschornstein wird dauerhaft "überwacht" (Emission). Dort gibt es keine einmalige Abnahme wie im Automobilbereich.

Das ist alles eine Farce.

Solange sich der Bürger nicht dagegen wehrt, wird er immer mehr "verarscht" werden.
Nicht nur seitens der Industrie, der Politik sondern selbst vom Nachbarn, der einen Diesel fährt.

Hybridfan5

Abgas-Skandal: VW-Diesel bleiben nach Umrüstung Dreckschleudern - Update
- www.heise.de/newsticker/meldung/Abgas-Sk...leudern-3737292.html

Grüße, Egon

Das KBA habe die Volkswagen AG im Oktober 2015 verpflichtet, die in den betroffenen Fahrzeugen enthaltene Umschaltlogik zu entfernen. Das habe das Unternehmen "ordnungsgemäß umgesetzt". Die Software-Updates stellten sicher, dass es keinen höheren Kraftstoffverbrauch, nicht mehr CO2-Emissionen, weniger Motorleistung und Drehmoment gebe und alle typgenehmigungsrelevanten Fahrzeugwerte unverändert bleiben. Das KBA habe überprüft, ob diese Vorgaben eingehalten wurden und dies in den Freigabebestätigungen ausdrücklich bestätigt.


ich verstehe: VW sichert zu, das nach Update die Fahrzeuge nicht schlechter stehen als vorher. Wohlgemerkt vorher mit den Abgasen, die ja deutlich jenseits der Grenzwerte sind.

Das wird doch immer absurder. Und eigentlich sollte das jetzt jeder verstehen. M.E. läuft das auf eine Schuldzuweisung auf den/die Regelungsgeber hinaus, die ja die entsprechenden Gesetze nicht sauber formulierten und nach den ersten Tests die Ergebnisse still und heimlich akzeptierten. Jeder "Normalbürger" kann sich dabei auf Rechtsstaalichkeit und damit Verlässlichkeit der Rechtssprechung berufen (Bestandsschutz, Gutgläubigkeit).

Die Umwelt, und damit wir alle, sind die Dummen. So oder so.

Zitat:
VW und der Abgasskandal Unwissenheit zieht nicht mehr als Ausrede

Die SPIEGEL-Enthüllungen über die Abgasmanipulationen von Porsche rücken die Abgasaffäre beim VW-Konzern in eine neue Dimension. Jetzt kann wohl nicht mehr nur von Managementversagen die Rede sein. Es geht um mögliche Absicht.
- www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/ab...entar-a-1151339.html

Grüße, Egon

Zitat:
Trotz heftiger interner Kritik
Stadler soll vorerst Audi-Chef bleiben

Auf einer geheimen Telefonkonferenz übten VW-Aufseher heftige Kritik an Audi-Chef Rupert Stadler. Vorerst bleiben soll er nach SPIEGEL-Informationen dennoch - aus Kalkül.
- www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/au...eiben-a-1152434.html


Zitat:
Dieselaffäre - Behörden misstrauten Porsche schon länger

Die SPIEGEL-Recherchen erhärteten einen Verdacht, den Behörden offenbar schon länger hatten: dass Porsche eine Betrugssoftware verwendet. Die anstehenden Nachuntersuchungen könnten für den VW-Konzern teuer werden.
- www.spiegel.de/auto/aktuell/abgasskandal...enger-a-1152457.html


Grüße, Egon