Priusfreunde.de

Zitat:
Abgasskandal
US-Ermittler belasten Daimler schwer

Daimler steht im Dieselskandal bereits unter Druck. Nun enthüllen vertrauliche Unterlagen laut einem Medienbericht, dass Ingenieure des Autokonzerns schon länger an der Legalität der Abgas-Tests in den USA zweifelten.

Im Dieselabgasskandal belasten US-Ermittlungsakten den Autokonzern Daimler erneut schwer. Aus vertraulichen Dokumenten der Ermittler geht hervor, dass Daimler-Mitarbeiter bereits vor der VW-Dieselaffäre daran zweifelten, US-Gesetze bei Straßentests (PEMS) einhalten zu können, das berichtet die "Bild am Sonntag". Interne Messungen hatten später teils verheerende Ergebnisse ergeben. So überschritten Mercedes-Modelle im Straßenbetrieb die Stickoxid-Grenzwerte um mehr als das Zehnfache.
- www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/da...andal-a-1194095.html

Grüße, Egon

haarthhoehe schrieb:
Heute auf VOX: die neue Dieselinitiative bei amerikanischen Pickups. Wie kann es denn sein, dass dort plötzlich Dieselmotoren gefragt sind, die mit Sicherheit auch dreckig sind? Haben die Amis nichts gelernt?

Selbstverständlich haben die Amerikaner daraus gelernt. Und für Vielfahrer (nach "amerikanischer" Lesart) ist der "Diesel" auch eine sinnvolle Alternative zu den Benzinern die trotz gemäßigter Fahrweise immernoch deutlich mehr Kraftstoff benötigen.

Mister MMT schrieb:
Ist im Grunde das selbe als mit der Tabakindustrie, Atomenergie, Zucker, Pharma, Pestiziden, etc...

Lobbies sind vielleicht nötig, mussen aber transparenter arbeiten und besser reglementiert und kontrolliert werden.


In der Tat das muss dann aber auch für alle gelten.

priusplus1 schrieb:
Der Vorwurf, dass ab 200 Nm abgeschaltet wird, ist mit der KBA Feststellung nicht vom Tisch - Messprotokoll offen legen, dann glaube ich dem KBA.

Zunächst einmal wäre es an der DUH die Messungen zum AGR-Verhalten offenzulegen, was man bisher immer noch nicht gemacht hat. Im Übrigen ist es nach wie vor an der DUH zu beweisen das hier eine unzulässige Abschalteinrichtung vorliegt.
Auch das verlinkte Schreiben der DUH bringt "nichts neues".

Ghost schrieb:
Zunächst einmal wäre es an der DUH die Messungen zum AGR-Verhalten offenzulegen, was man bisher immer noch nicht gemacht hat.
Unter Punkt 4 des verlinkten DUH PDFs ist die AGR dokumentiert.
Im Übrigen ist es nach wie vor an der DUH zu beweisen das hier eine unzulässige Abschalteinrichtung vorliegt.
Warten wir ab, ob sich die Münchner Staatsanwaltschaft vom KBA Prüfbericht überzeugen lässt.

Die vom KBA festgestellten "nicht normale Betriebsbedingungen" im DUH Test lassen sich dem DUH Prüfprotokoll nicht entnehmen. Axel Friedrich hat das selbst nochmal betont.
Zitat:
Es habe keine ungewöhnlichen Betriebsbedingungen bei den Messungen der DUH gegebenwww.duh.de/pressemitteilung/duh-widerspr...-bundesamt-bmw-320d/
Die Testläufe NEFZ und NEFZ+10 wurden im normalen Automatikmodus und nicht wie von BMW suggeriert in erzwungener Handschaltung gefahren.

... und selbst wenn sie in der frei zugänglichen erzwungenen Handschaltung gefahren worden wären und nur dann eine Limitüberschreitung stattfinden würde, wäre auch das ein normaler Betriebszustand.

Wenn der Hersteller sich nun nachträglich darauf beruft, daß dieser Betriebszustand "untypisch" und es deshalb "normal" ist, daß dabei Grenzwerte* überschritten werden, dann hat er a) diesen Zustand vorher zumindest nicht ausreichend getestet und hat aus meiner Sicht b) die Verpflichtung, im Rahmen eines offiziellen Rückrufs diese Funktion bei allen Bestandsfahrzeugen dauerhaft zu deaktivieren!

*Mir ist kein Gesetzestext bekannt, in dem steht: Grenzwerte gelten dann nicht für Automatikfahrzeuge, wenn diese auf Handschaltung umgeschaltet werden.

Auf was man so alles kommt.

Vermutlich ist die virtuelle Fahrt durch den Prüfzyklus auch kein normaler Betriebszustand, weil der Verbrenner an ist.

Die Hersteller dürfen zu Recht davon ausgehen dass das zu testende Fahrzeug per Menschenkraft durch den Testzyklus durchgeschoben werden muss.



Bei meinem VW Polo konnte man das fast gleuben, viermal liegengeblieben.

Der Daimler-Beschiss im Detail:

...aus vertraulichen Unterlagen von US-Ermittlern...

Die "Bit 15" Funktion schalte nach 26 Kilometern die Abgas-Nachbehandlung ab. Die "Bit 14" Funktion "schalte unter bestimmten Temperatur- und Zeitumständen in den Schmutzmodus", so die BamS. "Die Funktion "Bit 13“ sorge dafür, dass das Fahrzeug in den dreckigen Modus schaltet, sobald der Motor 16 Gramm NOx ausgestoßen hat. Dies entspreche der Dauer des sogenannten Highway-Testzyklus", so Zeitung.

www.wallstreet-online.de/nachricht/10296...mercedes-stern-glanz

Die Differenz zwischen dem, was Volkswagen bezahlt hat und was Daimler zu zahlen hat wird zeigen, was es kostet, die Behörden in den USA zusätzlich zu dem Betrug auch noch zu verschaukeln.

Daimler hat sich in den USA kulturell bislang eindeutig einfühlsamer verhalten.

Daihatsu-Fahrer schrieb:
Der Daimler-Beschiss im Detail:

die EPA scheint jetzt die ganzen Diesel-Steuergeraete zu disassemblieren... haha. - und finden auch was.
...die haben wahrscheinlich die Bergluft-Funktion gesucht

...aus vertraulichen Unterlagen von US-Ermittlern...

Die "Bit 15" Funktion schalte nach 26 Kilometern die Abgas-Nachbehandlung ab...

Hmm, das könnte erklären warum unser Feuerwehr Benz das AdBlue ganz ordentlich verbraucht. Diese Fahrstrecke ist sehr selten im Einsatzfall.

Ich spekuliere mal:

Vielleicht kommt ja in einigen Jahren noch raus, daß Fahrzeuge für den Behördeneinsatz mit anderer Software fahren.

Machen wir uns nichts vor, ein Einsatzfahrzeug von Polizei oder Feuerwehr muß auch mal über mehr als 2 Stunden im Leerlauf tuckern und hat einen höheren Stromverbrauch; vielleicht sind die anders abgestimmt?

Ja, unsere Software ist definitiv verändert!
Das ist aber kein Bestandteil eines Betruges sondern sogar ein Punkt in der Ausschreibung gewesen.
Hintergrund ist einfach der, das moderne Diesel bei leerem AdBlue Tank zuerst Fehlermedlungen produzieren, später dann irgendwann sich nicht mehr starten lassen.
Die Fehlermeldung gibt es bei uns wohl auch, aber die Zwangsabschaltung ist raus.
Man stelle sich vor ein Einsatzfahrzeug kann nicht zum Einsatz weil irgendwer vergessen hat AdBlue nachzutanken. Oder man hat eine Großschadenslage wo nach und nach Fahrzeuge unbrauchbar werden.

Also es ist weder ein Geheimnis, noch Betrug (steuerpflichtig sind Einsatzfahrzeuge eh nicht) und auch kein Geheimnis.

Kurios am Rande, der Vito war nicht nur günstiger als der T6, es war auch das VW (vor dem Skandal) abgelehnt hat die Software dahingehend abzuändern.

Grundsätzlich sind wir angehalten AdBlue nachzufüllen. Und scheinbar funktioniert bei unserer Nutzung die Abgasnachbehandlung.

TF104 schrieb:
Man stelle sich vor ein Einsatzfahrzeug kann nicht zum Einsatz weil irgendwer vergessen hat AdBlue nachzutanken. Man stelle sich vor, ein Einsatzfahrzeug kann nicht zum Einsatz weil irgendwer vergessen hat DIESEL nachzutanken.

Man stelle sich vor, bei einem Krankenwagen wurde vergessen, wichtige Verbandsmaterialien und Medikamente wieder aufzufüllen.

Sorry, dieses Argument kann man nicht gelten lassen. Da gehört dann nicht die Software bezüglich der Zwangsabschaltung geändert, sondern eine anständige AdBlue-Füllstandsanzeige eingebaut, welche dafür sorgt, dass man das Füllstandsende nicht verschläft.

Die Softwareänderung ist natürlich viel leichter zu implementieren, weil die Hersteller genau wissen, wo sich die Funktion befindet, welche auch ein Fahren ohne AdBlue-Einspritzung erlaubt.

eppf

hirni schrieb:
Steuergeraete zu disassemblieren... Ich habe eine Zeit lang gebraucht, um den Sinn zu verstehen. Das lag in erster Line zunächst an einem Lesefehler meinerseits.
Damit andere es auch verstehen:
Assembler ist eine Programmiersprache auf Microprozessor-architekturebene. Ein anderer Name: Maschinencode. Steuergeräte enthalten einen Microprozessor.
Disassembler Ein Programm, welches aus HEX-Zahlen einen lesbaren Assembler Code macht. Wenn ein Microprozessor ausgelesen werden kann, liefert er nur HEX-Zahlen.
Bergluft ist allerdings kein Assembler Programmierwort und muss sinnbildlich rekonstruiert werden. Das nennt man wiederum reverse engineering
Ich hoffe, ich habe es etwas anschaulicher machen können.

eppf schrieb:
Sorry, dieses Argument kann man nicht gelten lassen.Auch dem kann ich nur zustimmen. VW war nach unserer Ansicht korrekter als Daimler.
Hybridfan5

OT

eppf schrieb:
bei einem Krankenwagen

In der Branche hört man das weniger gern - bevorzugt wird der Begriff Rettungswagen v ernommen

Daihatsu-Fahrer schrieb:
In der Branche hört man das weniger gern - bevorzugt wird der Begriff Rettungswagen v ernommen Kommst du aus Österreich? Da ruft man nämlich die Rettung und nicht den Sanka .

eppf