Priusfreunde.de

Komisch, auf der Begrüßungsseite audi.de steht von dieser wichtigen Mitteilung und dem Rückruf zur schnellstmöglichen Vermeidung des Gesetzesverstoßes und der Gesundheits- und Umweltschädigung durch 5.000 verkaufte Autos gar nichts!

Da steht nur:

"Macht die Zukunft zur Gegenwart. Der neue A7 Sportback."

und:

"Willkommen in der Zukunft. Der neue A8."

Noch blöder kann man seine eigenen Kunden nicht geringschätzen und veralbern.

Was ist eigentlich mit A8 (Typ D3/4E, 2002, Diesel seit 2003 bzw. 2005–2010), 3.0, 4.0 und 4.2 mit Euro 3 und 4? Derzeit keine Info dazu.

Das KBA weiß offensichtlich nichts von dieser "Servicemaßnahme".

Ein Abruf auf der KBA Seite mit Audi A8 BJ2015 ergibt: "Zu Ihrer Anfrage wurde keine Rückrufaktion gefunden."

www.kba-online.de/gpsg/jsp/gpsgAuskunftsListe.jsp

Es ist schon mehr als bedenklich, wenn eine staatliche Behörde einen Rückruf wegen illegaler Software anordnet und den Hersteller gewähren lässt, dies als "Servicemaßnahme" zu kaschieren.

Die von uns Steuerzahlern bezahlten Prüfprotokolle werden wir auch erst wieder auf dem Klageweg einsehen können, um dann geschwärztes Papier zu erhalten.

KBA: weiß von nichts.
Kunde: wird nicht aufgeklärt, dass sein Fahrzeug einem amtlichen Rückruf wegen illegaler Software unterliegt
Amtliches Prüfprotokoll: nicht verfügbar
Strafe: keine vorgesehen

Irgendwie muss ich beim KBA immer an die drei Affen denken.

Zitat:
Südkoreas Umweltministerium will gegen die Autobauer BMW, Daimler und Porsche wegen Verstößen gegen Emissionsvorschriften Strafgelder von insgesamt 70,3 Milliarden Won, umgerechnet etwa 54,3 Mio Euro, verhängen. BMW hat den Verkauf von sieben Modellvarianten in Südkorea bereits freiwillig ausgesetzt.

Den größten Teil solle BMW mit 60,8 Milliarden Won (47 Millionen Euro) zahlen, wie das Ministerium am Donnerstag mitteilte. Es wirft BMW vor, in Unterlagen über Abgastests bei mehr als 81.000 Autos falsche Angaben gemacht zu haben.
- www.focus.de/finanzen/news/neuer-abgas-a...sche_id_7826688.html

Grüße, Egon

DUH Pressemitteilung:
Mercedes C-Klasse 250 d überschreitet bei unter sechs Grad Celsius den Stickoxidgrenzwert auf der Straße um das bis zu 13-fache – Deutsche Umwelthilfe fordert von Bundesverkehrsminister Schmidt den Entzug der Betriebserlaubnis und Anordnung eines amtlichen Rückrufs.www.duh.de/pressemitteilung/mercedes-c-k...-diesel-pkw-p171123/

priusplus1 schrieb:
Das KBA weiß offensichtlich nichts von dieser "Servicemaßnahme".

Ein Abruf auf der KBA Seite mit Audi A8 BJ2015 ergibt: "Zu Ihrer Anfrage wurde keine Rückrufaktion gefunden."

www.kba-online.de/gpsg/jsp/gpsgAuskunftsListe.jsp

Es ist schon mehr als bedenklich, wenn eine staatliche Behörde einen Rückruf wegen illegaler Software anordnet und den Hersteller gewähren lässt, dies als "Servicemaßnahme" zu kaschieren.
[...]

Wie Du zutreffend festgestellt hast, gibt es für den A8 4.2 TDI keine Rückrufaktion.

Den Rest Deines Posts hättest Du Dir im Grunde sparen können, denn das KBA erklärt unter welchen Bedingungen Rückrufe vorzunehmen sind. Die Aktion von Audi fällt, aus rechtlichen Gründen, nicht darunter.

Bezüglich des C 250 d von Mercedes:
Im Frühjahr 2018 kommt das Facelift der BR205 und dann wird der OM 651 durch den OM654 ersetzt. Ich weiß ja das es einigen hier gar nicht schnell genug gehen kann, aber man muss den Herstellern schon Zeit lassen neue Dinge umzusetzen.
Warum sich die DUH in letzter Zeit immer an irgendwelchen "Auslauf-Modellen" abarbeitet ist mir nicht nachvollziehbar. Integrität sieht anders aus.

Diese Sichtweise kann ich nicht einmal im Ansatz verstehen.

Zweifel an der Integrität der DUH kann ich prinzipiell nachvollziehen, auch wenn ich sie persönlich nicht teile. Nicht integer sind aber doch ganz offensichtlich die Hersteller sowie diejenigen, welche diesen Skandal erst ermöglicht haben. Dass sich nun abzeichnet, dass die Hersteller praktisch unbeschadet davon kommen, ist schwer erträglich.

Millionen von Fahrzeugen, die Emissionensgrenzwerte nicht einhalten und ihre Zulassung krimineller Energie und gezieltem Betrug verdanken, dürfen weiterhin ungehindert umher fahren. Ich kann nicht verstehen, wie man diesen Umstand verteidigen kann.

Grüße, Egon

Servus.

Ghost schrieb:
Im Frühjahr 2018 kommt das Facelift der BR205 und dann wird der OM 651 durch den OM654 ersetzt.
[...]
Warum sich die DUH in letzter Zeit immer an irgendwelchen "Auslauf-Modellen" abarbeitet ist mir nicht nachvollziehbar. Integrität sieht anders aus.
Vmtl. weil diese "Auslaufmodelle" in Massen auf den Straßen unterwegs sind (und dies für längere wohl auch noch bleiben), u.a. diese Fahrzeuge die Grenzwerte nicht einhalten und damit zu den potentiellen Verursachern der entsprechenden Schadstoffe gehören?!
Und vmtl. weil es darum geht, was letztendlich das Serienmodell dann tatsächlich im normalem Straßenbetrieb emittiert, was sich schwer ermitteln lässt, wenn sich das Modell noch nicht auf dem Markt und damit in der Serienproduktion befindet.

@Egon:


Grüße ~Shar~

Irgendwie ähnelt Ghost dem damaligen R.K.-Phänomen - Diskussionen aus Sicht des Bürgers dürften sich damit als äußerst müßig herausstellen.

Zitat:
Wie die Manipulation bei BMW jetzt aufgedeckt wurde

Unabhängige Messungen haben den Verdacht erhärtet, dass auch BMW die Abgasregulierung manipuliert. Wie wurde geprüft und wie ist die Beweislage? Fragen und Antworten zum Thema.
www.tagesspiegel.de/politik/abgasskandal...-wurde/20670066.html

Gruß Ulli

Tja, was sage ich schon lange?
Wenn BMW-3er-Diesel so richtig unter Last betrieben werden, dann haut es hinten den Dreck nur so raus.

Da helfen die ansonsten deutlich besseren Durchschnittswerte im Vergleich zu anderen Herstellern recht wenig weiter.

eppf

Das überrascht mich jetzt nicht wirklich. Auch wenn es vielleicht keine direkte Prüfstandserkennung ist so haben Thermo-, Geschwindigkeits- und Drehzahlfenster doch alle im Rahmen des allgewaltigen "Motorschutzes"

Interessanter war im zweiten Teil des Wiso-Berichts heute das bei 10% höheren Geschwindigkeiten als im NEFZ die NOx-Werte mehr als deutlich nach oben gingen. Das riecht schon eher nach Erkennung.

straubi schrieb:
... so haben Thermo-, Geschwindigkeits- und Drehzahlfenster doch alle im Rahmen des allgewaltigen "Motorschutzes"

Ich glaube, daß der P2 diesbezüglich sowohl beim Beschleunigen als auch bei Vollgas eher keinen Motorschutz hat. Ich bin beim Fehlersuchen oder auch aus Interesse des Öfteren mit angeschlossenem OBD-Gerät gefahren. Mir ist zu keinem Zeitpunkt aufgefallen, daß die Spannung der Regelsonde auf konstant 0,2 Volt abfällt, weil das Gemisch z.B. für den Motor- und Katalysatorschutz angefettet ist und der Motor im open loop läuft. Beim Bewegen des Gaspedals, erhöhtem Ethanolanteil oder beim Umschalten Gas/Benzin sind immer genug Reserven nach oben und unten zum Einregeln von λ 1.

Den einzigen Spannungswert, der über einige Sekunden konstant blieb, hatte ich, als die Sonde einen Schlag weg hatte, letzten Sommer.

In dem Zusammenhang ganz interessant: Breitbandsonden wurden meines Wissens von Bosch auf den Markt gebracht. Wozu braucht man die überhaupt? Um auch weit außerhalb von Lambda 1 noch Werte auslesen zu können... z.B. bei Anfettung des Gemischs zum Motor- und Katalysatorschutz.

Das erzähle ich schon seit geraumer Zeit immer wieder mal, autogasprius_berlin. Openloop nur in Stage 1. Ok, wenn ICE aus auch kein closedloop.

LG
Klaus

... und trotz ausbleibendem closed loop keine übermäßige Emission von DHMO! (außer auf Gas oder erhöhtem Ethanolanteil, aber das bringt es nun mal mit sich)

straubi schrieb:
Das riecht schon eher nach Erkennung.Das ist keine Prüfstandserkennung, sondern eine Anpassung der Motorkennlinien an einen gewissen Abstand zur NEFZ-Norm.

Insofern ist die Aussage, man habe keine Prüfstandserkennung verbaut, (für diesen Fall) durchaus richtig. Illegal ist es aber trotzdem, weil die viel wichtigere Bestimmung verletzt wird, über die sich aber leider kein Hersteller etwas schert, nämlich der Passus mit "normal use".

Bei einer Einforderung der "normal use" Bestimmung könnte man wohl alle auf dem Markt befindlichen Diesel, vielleicht mit einer Handvoll Ausnahmen, die Zulassung entziehen und einem ganzen Sack voll von Benzindirekteinspritzern gleich dazu.

Die Autoindustrie hat sich durch jahrelange konsequente Ignoranz der tatsächlichen Praxisemissionen in eine derartige Sackgasse begeben, dass sie nicht mehr rauskommt. Nur die schützende Hand der Politik bewahrt sie vor einem Zusammenbruch.

Man müsste alleine in D wohl in Summe mehr als 10 Mio. Diesel und Benziner (mit bei niedrigen Temp. funktionierenden SCR-Kats bzw. Feinstaubfiltern) nachrüsten. Europaweit gesehen kämen da garantiert Nachrüstkosten im Bereich zwischen 50 und 100 Mrd. EUR zusammen.

eppf