Priusfreunde.de

Am einfachsten wäre es, wenn die Hersteller die Strafzahlung einfach auf den Kaufpreis aufschlagen (oder vom Rabatt abziehen). /Z

Das Paper von Cames und Helmers ist immer wieder hilfreich, wenn ein CO2 Anstieg infolge des Diesel Skandals behauptet wird:

We have attempted to show that while the shift away from petrol-fuelled cars has become an absolute necessity in a world of climate change, the path taken by European stakeholders - both politics and industry - has rather shifted Europe further away from the stated objective: the diesel path did not manage to reduce heating up the planet when accounting not only for those emissions laid down in the Kyoto protocol (CO2) but for black carbon as well. On top of that, it has persistently exacerbated local pollution with regard to noise, nitrogen oxide and particulate matter.
Man betrachte auch Figure 4 - CO 2 -emission time trend of new registered cars (comparison EU - Japan)
enveurope.springeropen.com/articles/10.1186/2190-4715-25-15

Auf Deutsch:
www.bast.de/BASt_2017/DE/Verkehrstechnik...licationFile&v=2

Zitat:
Diesel-Fahrzeuge sind momentan absolute Ladenhüter. Bei deutschen Händlern stehen die Pkw durchschnittlich 103 Tage auf dem Hof. Die Flaute hat nicht nur finanzielle Folgen, auch klimapolitische Ziele bleiben auf der Strecke.
- www.n-tv.de/wirtschaft/Deutsche-kaufen-w...article20400990.html
- www.spiegel.de/auto/aktuell/eu-co2-ausst...er-an-a-1204447.html

Diese Berichte sowie diese hier

- www.tixio.de/107405-nur-noch-geringer-st...diesel-modellen.html
- www.manager-magazin.de/unternehmen/autoi...ritte-a-1204396.html

sind meiner Meinung nach Teil der längst angelaufenen Pro-Diesel-Kampagne. Auch wenn die bejubelten Stickoxid-Emissionen der 6dTemp-Diesel bei genauer Betrachtung keineswegs überzeugend sind - ich habe wenig Zweifel, dass den Herstellern eine Diesel-Renaissance gelingen wird.

Noch ein Kommentar dazu:

Steigende CO2-Emissionen - Das Problem sind die Autofahrer // Schlecht fürs Klima: Statt zu sinken, steigt der CO2-Ausstoß von Autos wieder. Schuld ist die Dieselkrise. Und die Industrie, klar. Oder?
- www.spiegel.de/auto/aktuell/co2-ausstoss...oblem-a-1204467.html

Grüße, Egon

Martin Führ im BR "Wie die Bundesregierung Strafzahlungen für Diesel-Manipulationen ausbremst":
Im Moment ist es so, dass man sanktionslos betrügen und illegal Fahrzeuge in Verkehr bringen kann und keinerlei Bußgeld zahlen muss. Das ist ein Zustand, von dem jeder Falschparker nur träumen kann.www.br.de/nachrichten/bundesregierung-br...ulation-aus-100.html

Diesel-Skandal: Logistikverbände gehen gegen Pkw-Hersteller vor
Die Spitzenverbände des Transport- und Logistikgewerbes bieten ihren Mitgliedsunternehmen und deren Mitarbeitern die Möglichkeit, Schadenersatzansprüche im Rahmen des Diesel-Skandals gegen VW und andere Pkw-Hersteller geltend zu machen.
..
Verfahren könnten so auf Augenhöhe mit den Konzernen geführt werden, heißt es beim BGL. Anspruchsteller gingen dabei kein Prozess- und Kostenrisiko ein, so der Verband weiter.
www.transport-online.de/Transport-News/W...n-Pkw-Hersteller-vor

LG
Klaus

Egon schrieb:
...
sind meiner Meinung nach Teil der längst angelaufenen Pro-Diesel-Kampagne. Auch wenn die bejubelten Stickoxid-Emissionen der 6dTemp-Diesel bei genauer Betrachtung keineswegs überzeugend sind - ich habe wenig Zweifel, dass den Herstellern eine Diesel-Renaissance gelingen wird.Die Frage ist, ob diese Pro-Diesel-Kampagne Erfolg haben wird.

Ich habe da meine Zweifel. Klar gibt es eine Menge Leute, die sich selbst heute immer noch einen Diesel kaufen, aber bei denen, die dem Heizölmotor zwischenzeitlich den Rücken kehrten, wieder Erfolg zu haben, wird nicht so leicht sein.

Ich kann es zumindest in meinem Umfeld erkennen. Es gibt Leute, die zur zuerst genannten Gruppe des letzten Absatzes zählen, aber auch eine Menge Dieselfahrer, bei denen ihr derzeitiger erster Diesel im Besitz gleichzeitig auch ihr letzter sein wird.

Ich meine, gerade letzterer garantiert nicht kleine Personenkreis, der bisher einmalig einen Diesel wählte, wird eine zwischenzeitlich abgeänderte Meinung wieder weg vom Diesel nicht mehr zurückändern.

Der bis vor ein paar Jahren auf ca. 50% angestiegene Dieselanteil wird nicht mehr ansatzweise zu erreichen sein. Bei der aufkommenden Kampagne geht es vielmehr darum, den derzeit auf 31% abgesunkenen Dieselanteil bei den Neuzulassungen nicht noch weiter absaufen zu lassen.

Insofern könnte die Kampagne Wirkung zeigen, weil ansonsten der Abwärtstrend wohl noch bis 25% weitergehen könnte.

eppf

Diesel-Affäre

Verkehrsministerium schützt Autobauer

Stand: 25.04.2018 17:22 Uhr

Die Bundesregierung könnte den Autokonzernen wegen illegaler Abschalteinrichtungen Strafen aufbrummen. Interne Dokumente zeigen aber, dass das Verkehrsministerium finanzielle Sanktionen vermeidet.
Quelle: www.tagesschau.de/inland/strafzahlungen-...anipulation-101.html

Eigentlich muss man dafür noch dankbar sein, denn am Ende zahlt die Strafe von vw ohnehin der kleine Mann:
-als unfreiwilliger Aktionär der VW-AG
-über die SV Beiträge und Lst. wenn VW im Zuge der Strafe Mitarbeiter entlassen müsste
-beim Kauf eines VW
...

Bei 1 und 3 bin ich nicht dabei... bei 2 im Moment auch nicht. Und bei einer "Strafe" wäre das Geld ja nicht für die Allgemeinheit weg, sondern im Staatshaushalt.

eppf schrieb:
Ich habe da meine Zweifel. Klar gibt es eine Menge Leute, die sich selbst heute immer noch einen Diesel kaufen, aber bei denen, die dem Heizölmotor zwischenzeitlich den Rücken kehrten, wieder Erfolg zu haben, wird nicht so leicht sein.

ACK! - ich wuerde mir privat nicht nochmal einen Turbo-Diesel kaufen. Immer noch aus dem gleichen Grund wie vorher:
Als "Selbstzahler" viel zu riskant und kann zu schnell sinnlos teuer werden. (Turbo-Schaden, AGR-Ventil, Kat/DPF, usw.)

Insofern könnte die Kampagne Wirkung zeigen, weil ansonsten der Abwärtstrend wohl noch bis 25% weitergehen könnte.

Haengt von den Fahrverboten ab. Solange nur die recht unklare Drohung da ist, dass sie irgendwo/irgendwann kommen koennten(!) ... werden noch mehr die Finger davon lassen. - Bis irgendwann die Leute abstumpfen - und das Risiko wieder eingehen ...

gcf schrieb:
-als unfreiwilliger Aktionär der VW-AG
-über die SV Beiträge und Lst. wenn VW im Zuge der Strafe Mitarbeiter entlassen müsste
-beim Kauf eines VW
...Du vergisst ein viel schlimmeres Szenario, wenn sich die Bundesregierung verweigert, die fälligen Strafzahlungen zu verhängen.

Dann kann es über ein Vertragsverletzungsverfahren durch die EU soweit kommen, dass VOLLKOMMEN ZURECHT der deutsche Staat bestraft wird und damit würde der deutsche Steuerzahler löhnen!

Aber vielleicht muss es wirklich erst einmal genau so weit kommen, bis der letzte realisiert, was bei uns schief läuft.

Hallo, es gibt Gesetze und Verordnungen, die wir als Deutschland gemeinsam mit der EU ratifiziert haben und da kann und darf es nicht sein, dass ein darin enthaltenes, zwingendes Strafmaß bei einem betrügerischem Vergehen von Konzernen nicht eingefordert wird.

Das ist ein Offenbarungseid der Rechtsstaatlichkeit!
Wenn man es zeitgleich nicht fertig bringt, trotz vollkommen überlasteter Gerichte Schwarzfahren von einer Straftat zur Ordnungswidrigkeit herabzustufen, also hier gegenüber dem kleinen Bürger auf voller harter Linie bleibt, dann wird die Schieflage in unserem System umso mehr offensichtlich.

eppf

@eppf, du denkst manchmal zu optimistisch! Was ist schon alles an EU-Verträgen und Vereinbarungen in Sachen Euro Stabilität, Haftung, Schulden und verbotener Staatsfinazierung gebrochen worden..?

Es wird sich nie etwas ändern, die Kleinen hängt man und die Großen lässt man laufen!

Gruß
Martin

Wie kommst du darauf, dass mein Beitrag optimistisch verfasst war?

Nein, das war doch der pure Pessimismus, wenn ich erst dann an eine Verbesserung glaube, nachdem man voll auf die Schnauze gefallen ist und der deutsche Staat verurteilt wurde.

Im Prinzip geht es auch weniger darum, wie hoch eine Strafe ausfällt und ob diese auch wirklich bezahlt wird. Das dadurch eingeheimste Negativimage wird den monetären Wert der Strafe deutlich übersteigen.

Wir müssen uns glücklich schätzen, nun einen Macron in Europa zu haben. Mit unserer still herumsitzenden Tante, die ihre 4 Amtszeit an sich vorbeiplätschern lässt, würde in den nächsten Jahren Europa an einem Punkt ankommen, bei dem die Auflösungserscheinungen kaum noch aufzuhalten wären.

Wir bräuchten in D schon lange ein "en marche" wie in F, aber bei uns und auch bei einigen Nachbarländern brachten die letzten Wahlergebnisse leider nur ein "en retour" heraus.

eppf

eppf schrieb:
Wie kommst du darauf, dass mein Beitrag optimistisch verfasst war?

Nein, das war doch der pure Pessimismus, wenn ich erst dann an eine Verbesserung glaube, nachdem man voll auf die Schnauze gefallen ist und der deutsche Staat verurteilt wurde.
Das ist doch schon blinder und unbegründeter Optimismus! Warum soll sich was ändern, wenn man ein weiteres Mal auf die Schnauze gefallen ist?

Außerdem... für Strafzahlungen sind 100% Zustimmung erforderlich. Da wird Deutschland gegenüber Ungarn, Rumänien oder Bulgarien versprechen, 500 Meter Grenzzaun zu finanzieren (wobei im Nachhinein wahrscheinlich die Überweisung sogar wieder vergessen wird) oder wir "borgen" Kroatien 10 Polizisten (d.h., wir finanzieren ihnen dort den Urlaub) und geben Kroatien für 2 Jahre 3 geleaste Computer mit vergessener Softwarelizenz, schon haben wir eine Gegenstimme! Alternativ würde sich noch anbieten, daß Dänemark oder Schweden 1.000 t mehr Fisch aus der Ostsee holen dürfen, in dem man die Quote auf dem Papier überträgt und anschließend "vergißt", das Pendant in Deutschland "umzusetzen". Das ist mein "Optimismus" in Sachen "es wird sich was ändern" oder Vertragsverletzungsverfahren.

@eppf, du hast geschrieben: "Hallo, es gibt Gesetze und Verordnungen, die wir als Deutschland gemeinsam mit der EU ratifiziert haben und da kann und darf es nicht sein, dass usw...."

Das sah ich als zu optimistisch an, aber der Offenbarungseid der Rechsstaatlichkeit wird ja immer mehr offensichtlich! Und selbst dann wird sich nichts ändern. nachdem man auf die Schnauze gefallen ist...

Beim NSU / Zschäpe Prozeß wird allerdings die Rechtsstaatlichkeit für mich übertrieben und schon ad absurdum geführt. The Show must go on...

Gruß
Martin