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Manipulation
Abgasskandal könnte die Existenz von VW bedrohen

Volkswagen muss zugeben, dass die Software zur Abgassteuerung weltweit an rund elf Millionen Autos manipuliert wurde. Auf den Konzern kommen nun Kosten in Dimensionen zu, die ihn erdrücken könnten.

www.welt.de/wirtschaft/article146704299/...von-VW-bedrohen.html

moff schrieb:
[quote]santosha schrieb:
Mal ein paar Aussagen aus der Presse:
Ich weiß, zur eigentlichen Sache habe ich mit meinem Kommentar wahrscheinlich nur wenig beigetragen, aber ich habe mich heute morgen an dem Post doch immerhin so stark gestoßen, dass ich mich nach wochenlangem Mitlesen nun registriert habe und jetzt endlich auch mal aktiv wurde.

Mir ging es hauptsächlich um den Ton der Kritik, und der schien mir hier eher unsachlich und teilweise auf Stammtischniveau.

Und nein, ich bin weder SPD-Mitglied, noch VW-Verfechter.

Willkommen! Danke für die Kritik. Ich mag weder Diesel-Fahrzeuge noch Gabriel, das stimmt. Das ist wohl etwas durchgekommen.

Ich finde, wir könnten uns alle an die eigene Nase fassen. Habe solches Handeln - Gesetze erfüllen nur dem Buchstaben nach und nicht der Ethik/dem Sinn nach - in so vielen Branchen gesehen. Immerhin KANN man vor seiner eigenen Haustür kehren....

In allen Berichten, in den anderen Automobilforen, bei uns hier und natürlich in den Kommentarenfunktionen der Online-Medien wird heftig über die Zukunft von Volkswagen diskutiert. Ob Professor Winterkorn abgelöst wird und wann? Wer ist sein Nachfolger? Und so fort. Nahezu alle Beiträge drehen sich um diese Themen.

Das nervt mich. Persönlich habe ich nämlich kein Problem mit Volkswagen und mache mir um deren Zukunft so oder so wenig Gedanken. Die werden das überstehen, vielleicht mit einem oder anderthalb blauen Augen, es wird richtig weh tun - mehr aber auch nicht.

Was hingegen völlig fehlt, sind Diskussionen zu den Dieseln. Dabei müsste doch jedem klar sein, dass sich ein Großkonzern nicht ohne Not in so eine Lage bringt, sondern dass es eine Notwendigkeit dafür gegeben hat.

Gut, über die Kausalkette kann man streiten: War es wirklich notwendig, jahrzehntelang mit allen Mitteln ("Clean Diesel") weitgehend erfolglos zu versuchen, Diesel-PKW in Nordamerika auf den Markt zu drücken? In Wolfsburg hat man diese Frage bekanntlich schon vor langer Zeit bejaht. Und nun hätte man für seine cleanen Diesel also keine Betriebsgenehmigung mehr bekommen, weil die dafür schlicht zu dreckig sind. Also hat man betrogen und ist dabei erwischt worden.

Die Konsequenzen für Volkswagen interessieren mich nur am Rande. Wieso aber wird so gut wie nirgendwo über die Gründe für die anhaltend dreckigen Diesel diskutiert und welche Konsequenzen wird es für diese geben? Schliesslich hat es die Automobilindustrie durch erfolgreiche politische Lobbyarbeit geschafft, deren Emissionen in der öffentlichen Wahrnehmung als unproblematisch zu verankern.

Ich bin ziemlich sicher, dass man diesen Kurs in Europa nicht aufgeben wird, nur weil sich in Nordamerika einer hat erwischen lassen. Dafür haben sich fast alle europäischen Hersteller, die französischen und deutschen vorneweg, viel zu viele Jahrzehnte intensiv auf PKW-Diesel fokussiert.

Grüße, Egon

@Egon:
Fall sich herausstellt, wovon ich ausgehe, dass auch in Europa diese Spezialsoftware aufgespielt wurde, werden es die Lobbyisten nicht mehr im Griff haben, dies alles in der Versenkung verschwinden zu lassen.

Warte nur einmal die Meldung ab "Auch die in D zugelassenen VW mit diesem Motor haben die Betrugssoftware drin", dann sehen wir weiter.
Eines ist klar, sollten die hiesigen Autos mit derselben Software ausgestattet sein, muss diese ebenso aus den Autos entfernt werden, das kann nicht einmal der am meisten lobbygesteuerte Politiker mehr unterdrücken. Andernfalls ist die Betriebserlaubnis futsch! Und was dann, wenn sich danach weder Fahrleistungen noch Verbrauch auf dem bisherigen Stand halten lassen?

Auch wenn man die Vokabel Diesel möglichst vermeidet, um ihn weiter am Leben zu erhalten, der Begriff "praxisnähere Messung" wird nicht mehr zu unterdrücken sein. Da ist wohl mancher Hersteller bereits mit seinem Latein am Ende, wenn das Auto den Prüfstandbetrieb nicht mehr erkennen darf. Dass dies alleine die VW-Elektronik bemerkt, kann man getrost heute schon als Märchen erklären.

Das weit entfernte Erdbeben ist jetzt zwar vorbei und die zugehörigen Aufräumarbeiten sind noch extrem viele und teure. Die Nachbeben in der näheren Umgebung werden aber noch kommen.

eppf

emuman schrieb:
Meine Prognose: Dieser Schuss geht nach hinten los, das Thema wird so extrem groß ausgerollt, dass es bei den Verbrauchern hängen bleibt. Ob es zu einer Abwehrhaltung führt "mir egal, kaufe Diesel wegen der Kosten und die Anderen sind auch nicht besser" oder zum Umdenken beim Kauf führt, werden wir sehen.
im Thread "VW will Marktführer werden":
emuman schrieb:
Verluste durch Imageschäden und die jetzt notwendig gewordene Marketingmaßnahmen zum Aufbessern des Ansehens werden extrem hoch. Wobei letzteres z.B. durch die Einführung von Harnstoffeinspritzung für sämtliche Diesel, und nicht nur bei den Großen, zu einem ähnlichen Effekt wie damals die Einführung von ESP bei der A-Klasse führen kann.

Womit der Diesel ein großartiges "ComeBack" ( jetzt erst recht , das sauberste was es jemals gegeben hat, jetzt noch weisser als weiß usw. usf.) haben könnte. Mit weiterer Dieselpreis Subvention erst recht.

Egon schrieb:

Und nun hätte man für seine cleanen Diesel also keine Betriebsgenehmigung mehr bekommen, weil die dafür schlicht zu dreckig sind. Also hat man betrogen und ist dabei erwischt worden. Genau diese Argumentation verstehe ich nicht wirklich. Man hätte jetzt (für bzw. ab 2016) keine Genehmigung bekommen, hat die Manipulationssoftware aber schon 2009 hinterlegt und 11 Mio Fahrzeuge sind betroffen.
Das passt mir gedanklich nicht zusammen.
Abgesehen davon, dass Abgasprüfstandserkennung und "Manipulation" nicht erst seit 200x geschieht und nicht nur auf Diesel und VW bezogen werden kann.
Hybridfan5

Egon schrieb:
Grüne fordern Nachtests für alle deutschen Dieselautos

- www.spiegel.de/auto/aktuell/volkswagen-g...erung-a-1054197.html

Grüße, Egon

Das sind gerade die Richtigen! Die gehören längst zum lobbygesteuerten Etablissement! Man schaue nur Joschka Fischer, dem alten Steinewerfer auf Polizisten!

Der Leidtragende wird im Endeffekt der Kunde sein, nicht der Konzern.

Obwohl die Ergebnisse der Manipulationen schon seit etwa einem jahr bekannt sind, wieso kommen die erst jetzt auf den Tisch?
Das klingt nach einer Vertuschung von etwas größerem!
Es ist jetzt keine Verschwörungstheorie, aber konnte es sein, dass der Rummel um VW das hier verstecken sollte?
www.stern.de/politik/deutschland/atomwaf...ntal-21-6463810.html
deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2015...mben-in-deutschland/

Woody schrieb:
Obwohl die Ergebnisse der Manipulationen schon seit etwa einem jahr bekannt sind, wieso kommen die erst jetzt auf den Tisch? Vielleicht weil man erst sicher gehen wollte? Wohl auch noch das Ausmaß halbwegs abschätzen wollte.

Die Vorgehensweise, wie man die Testfahrten auf Grund von Verdachtsmomenten durchführte, wurde doch plausibel dargelegt.

Der 2. Teil deines Beitrags ist wohl etwas daneben.
Soviel Ar...kriecherei die deutsche Regierung gegenüber den Amis betreibt, braucht es keine Vertuschung seitens der USA. Wo ist die Gegenwehr bei der NSA-Affäre, wo ist die Gegenwehr bei wiederholten völkerrechtswidrigen Handlungen von deutschem Boden aus?

Alles Fehlanzeige und jetzt soll VW zum genau gezielten Zeitpunkt als Ablenkungsmanöver herhalten? Vergiss es!

eppf

Naja, hatte nur so eine Idee...

Egon schrieb:
In allen Berichten, in den anderen Automobilforen, bei uns hier und natürlich in den Kommentarenfunktionen der Online-Medien wird heftig über die Zukunft von Volkswagen diskutiert......

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Was hingegen völlig fehlt, sind Diskussionen zu den Dieseln. Dabei müsste doch jedem klar sein, dass sich ein Großkonzern nicht ohne Not in so eine Lage bringt, sondern dass es eine Notwendigkeit dafür gegeben hat.



Da habe ich mich heute auch geärgert, auf SWR3-Radio kommentierte der eigene Wirtschafts-Journalist die Situation.

Hauptaussage in etwas zusammengefasst:

".....alles nicht so schlimm, die paar Gramm Schadstoffe mehr pro Volkswagen, interessiert keinen der Besitzer.....die Fahrer wollen Wagen die Spass machen und VW bietet das.....daher werden die Besitzer der Wagen, diese Manipulation dem Volkswagen-Konzern verzeihen - Hauptsache Fahrspass."

santosha schrieb:
[quote]moff schrieb:
santosha schrieb:
Mal ein paar Aussagen aus der Presse:
Ich weiß, zur eigentlichen Sache habe ich mit meinem Kommentar wahrscheinlich nur wenig beigetragen, aber ich habe mich heute morgen an dem Post doch immerhin so stark gestoßen, dass ich mich nach wochenlangem Mitlesen nun registriert habe und jetzt endlich auch mal aktiv wurde.

Mir ging es hauptsächlich um den Ton der Kritik, und der schien mir hier eher unsachlich und teilweise auf Stammtischniveau.

Und nein, ich bin weder SPD-Mitglied, noch VW-Verfechter.

Willkommen! Danke für die Kritik. Ich mag weder Diesel-Fahrzeuge noch Gabriel, das stimmt. Das ist wohl etwas durchgekommen.

Ich finde, wir könnten uns alle an die eigene Nase fassen. Habe solches Handeln - Gesetze erfüllen nur dem Buchstaben nach und nicht der Ethik/dem Sinn nach - in so vielen Branchen gesehen. Immerhin KANN man vor seiner eigenen Haustür kehren....


Willkommen im Club

Yaris Gerd

@Egon: Du kannst mal davon ausgehen das die Politik jetzt ein wenig Aktionismus zeigen wird, aber an der grundsätzlichen Problematik wird sich nichts ändern. Neben den Autoherstellern geht es auch um das Transportgewerbe und die Agrartechnik-Hersteller die von den bestehenden Regelungen profitieren. Das Problem ist darüber hinaus das in der Gesetzgebung zu viel zu ändern wäre als das die Politik das ändern wollte, zu mal eine Reihe von Punkten auf EU-Ebene und einige auf Bundesebene geregelt werden müssten. Konsequenzen wird es auf politischer Eben sicherlich geben, für den Endkunden wird sich aber wohl kaum etwas ändern. Das ist das eigentliche Problem aus meiner Sicht und deswegen wird dieses Thema weder hier im Thread noch in den anderen Threads hier im Forum eingehender diskutiert. Ich denke die Mitforisten sehen das im Grunde auch so.

LexusComingSoon schrieb:
Der Leidtragende wird im Endeffekt der Kunde sein, nicht der Konzern.

Äh nein, der Leidtragende ist der Kunde.