Priusfreunde.de

autogasprius_berlin schrieb:

... im Zweifel wäre es mit Hilfe eines volkswagennahen Instituts gelungen, die potentielle Dreckschleuder HSD zu entlarven!
Glaube ich kaum. Die haben andere Probleme als anderen Autos durchzumessen.

ch-toy schrieb:
das bisschen, was die Hybriden weniger giftig sind als die Dieselmotoren
Das kannst Du natürlich so sehen. Weil es hier aber um extreme Größenordnungen und Millionen (!) von Fahrzeugen geht, bewerte ich es anders. Bist Du Dir über die Dimensionen im Klaren? Ich hatte es vor einem knappen Jahr - das war bevor der VW-Dieselbetrug aufgeflogen ist - grob überschlagen:

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Zitat:
So bestreitet die ACEA, der Verband der europäischen Automobilproduzenten, keineswegs, dass Diesel-Pkw auf der Straße das Vielfache des Stickoxid-Laborgrenzwerts ausstoßen. Vielmehr nutzt man die Messung des ICCT für die eigenen Zwecke und will die dort gemessene siebenfache Überschreitung als ersten Grenzwert des RDE-Zyklus einführen. Die Abweichung zwischen gesetzlichem Limit und tatsächlichen Emissionen nennt man „Conformity Factor“, also übersetzt etwa Übereinstimmungsfaktor.
Nur so am Rande, um die Ungeheuerlichkeit zu verdeutlichen:

• Die 7-fache Überschreitung des Stickoxid-Grenzwerts ist ein Mittelwert, gemessen wurden auch 22-fache Überschreitungen durch Diesel-PKW.


• Die meisten Diesel auf den Straßen sind nach Euro 4 eingestuft. Die 22-fache Überschreitung des Grenzwerts entspricht 5500 mg/km, das ist 948 mal so viel wie ein Prius.


• Würde der Grenzwert eingehalten, wären es "nur" 43 mal so viel wie ein Prius. Das ist aber nicht der Fall; die im Mittel siebenfache Überschreitung entspricht den Emissionen von 301 Prius - durch einen einzigen Euro 4-Diesel.


• Der theoretische Idealfall ist ein Euro 6-Diesel, der die Grenzwerte einhält oder gar unterschreitet. Der würde "nur" noch die Stickoxide von maximal 14 Prius emittieren, oder weniger. Aber leider gibt es solche Diesel noch gar nicht in erwähnenswerter Zahl, weil Euro 6 erst ab September 2015 verpflichtend wird und selbst das nur für Erstzulassungen. Ganz abgesehen davon, dass alle bisherigen Messungen belegen, dass die Grenzwerte eben nicht eingehalten werden.

Und als wäre das nicht genug, versuchen die Hersteller dieser "modernen" Diesel gerade, siebenfache Überschreitungen der Grenzwerte als Normalfall zu legalisieren - ein ungeheuerlicher Vorgang. Wenn die damit durchkommen, bedeutet das faktisch, dass jeder kommende Euro 6-Diesel 560 mg/km emittieren darf. Das entspricht den Stickoxid-Grenzwerten des Jahres 1996, also Euro 2 (> 500 mg/km). Oder 97 Prius.

Millionen Stickoxid-Bomben werden weiterhin über die Straßen nageln, selbst wenn die viel zu laschen Grenzwerte zukünftig eingehalten würden, was nicht der Fall ist. Welche Konsequenzen man daraus zieht, muss jeder für sich selbst entscheiden. Vorsorglich sei darauf hingewiesen, dass Verweise auf andere Missstände daran nichts ändern.

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Die Zahlen basieren auf der Annahme, dass ein Prius seine Grenzwerte im Fahrbetrieb einhält. Selbst bei einer mehrfachen Überschreitung, auf die allerdings nichts hindeutet, wären es immer noch zwei- und dreistellige Faktoren.

Mittlerweile wurden bei einzelnen Dieseln bis zu 40-fache Überschreitungen der Grenzwerte gemessen, der oben genannte Faktor 22 ist also bereits wieder überholt. Ein Euro 4-Diesel, der das tut, emittiert 10 Gramm Stickoxid pro Kilometer. Das entspricht den Emissionen von 1.724 Prius. Eintausendsiebenhundert.

Ich finde schon, dass sich hier Abgründe auftun und man so etwas nicht einfach durch ein lapidares "Es gibt Wichtigeres auf der Welt" beiseite wischen sollte. Man wird für alles etwas finden, das noch schlimmer ist.

Grüße, Egon

Die Diskussion über "gesäuberte Abgase" ist alt und gestaltetet sich natürlich sehr zähflüssig, weil "... Die Entwicklung von Abgasentgiftern erfordert hohen finanziellen Aufwand und verteuert die Autos. ...". www.spiegel.de/spiegel/print/d-46225047.html

Im aktuellen VW Betrugsskandal konnte man "die Schuldigen" schon identifizieren und diese sind natürlich die perfekten BWLer, die ständig davon reden, dass neue Entwicklungen eigentlich viel zu teuer sind. www.welt.de/wirtschaft/article147773198/...tsche-Ingenieur.html

Natürlich gibt es wichtigeres zu tun, als sich um die kriminellen Machenschaften des VW Konzerns zu kümmern, nämlich die Kinder zum Arzt zu fahren (natürlich mit einem VW Diesel in Wiesbaden oder Stuttgart), weil die schon wieder eine starke Bronchitis haben. www.derwesten.de/staedte/duisburg/asthma...ergien-id593386.html

Princo schrieb:

Natürlich gibt es wichtigeres zu tun, als sich um die kriminellen Machenschaften des VW Konzerns zu kümmern, nämlich die Kinder zum Arzt zu fahren (natürlich mit einem VW Diesel in Wiesbaden oder Stuttgart), weil die schon wieder eine starke Bronchitis haben.

Das Thema ist gar nicht mal so witzig. In Zukunft liegt "unsere" Kinderklinik in einer Diesel- Fahrverbotszone. Wenn wir den ärtzlichen Notdienst brauchen, werden wir unseren Benziner nehmen können. Was machen aber Familien, die über kein zweites Fahrzeug verfügen? Taxi? Krankenwagen?

Das Problem muss grundsätzlich angegangen werden:

1. Sofortige Abschaffung des Steuerprivilegs
2. Sofortige Anpassung der Kraftstoffsteuer an den Energiegehalt
3. Sofortiges Verbot, Dieselfahrzeuge als Umweltfreundlich anzupreisen
4. die steuerliche Förderung von Dienstwagen kürzen

Mit diesen drei Punkten könnte man das Bewusstsein der Menschen wieder zurechtrücken. In ein paar Jahren würde sich der Bestand an Dieselfahrzeugen bereits verringern. Perspektivisch betrachtet wäre ein genereller Verbot von Dieselfahrzeugen sinnvoll, wobei dieses Verbot mit einer flächendeckenden Einführung und Förderung von E- Fahrzeugen einhergehen sollte. Ein Tausch Diesel gegen Benziner ist zwar eine Verbesserung, aber keine Lösung.

Wichtig wäre es als erstes, dass die Praxiszahlen für die einzelnen Motoren bzw. Automodelle auf den Tisch kommen!

Damit sich solche verharmlosenden Sätze wie
"das bisschen, was die Hybriden weniger giftig sind als die Dieselmotoren"
nicht mehr wiederholen.

Man kann den Dieselfahrern immer wieder Ignoranz vorwerfen, dass es ihnen egal ist, was hinten herauskommt. Manchmal ist es diese Ignoranz, häufig aber auch Unwissenheit.

Würde bei jedem Fahrzeug der eff. Schadstoffausstoß ausgewiesen, aber so praxisgerecht, dass der Volllastbetrieb auch mit dabei ist, dann würden viele Leute gewiss umdenken. Aber an realitätsnahen Emimssionsangaben ist die Autoindustrie (allen voran aus D) noch weniger interessiert, als an realitätsnahen Verbrauchsangaben. In Europa haben wir aber leider die unsägliche Situation, was die Autoindustrie nicht will, macht die Politik auch nicht.

Bei den Schadstoffen klafft nämlich eine viel größere Lücke zwischen Schein und Sein, als beim CO2-Ausstoß und man müsste vieeeeele Motoren komplett überarbeiten oder besser gleich aus dem Verkehr ziehen.

eppf

Volle Zustimmung - selbst studierte leute in meinem Umkreis stellten sich da erstaunlich dumm. Sie glauben einfach nicht das die Kluft so groß ist.

Deswegen mein Punkt 3. Ich sehe das nämlich genauso. Viele Dieselfahrer wissen nichts bzw. nur das über den Schadstoffausstoß ihres Fahrzeugs, was die Hersteller ihnen in der Werbung erzählen.

gcf schrieb:
Volle Zustimmung - selbst studierte leute in meinem Umkreis stellten sich da erstaunlich dumm. Sie glauben einfach nicht das die Kluft so groß ist.


solange studierte China-Bio beim Aldi kaufen ist doch die Welt in Ordnung.

leider muß man manchmal aber mit drei offenen Augen durch den Alltag rennen damit man nicht verarscht wird. Somit ist das dritte Auge manchmal das Arsc.....

Hi,

ich habe ja die Befürchtung das geht hier gleich wieder unter, aber es passt genau rein.

Ich habe gerade (Sonntag, 24 Januar) Radio - Deutschlandfunk - gehört und meinen Ohren nicht getraut. Tatsächlich mal eine Deutsche Radiosendung die eine ganz nüchterne Analyse zum Thema: Haben Diesel PKW noch Zukunft?

Die Sendung lief von 16:30 bis 17:00 (Forschung Aktuell). Ich weiss nicht ob es mal ein mp3 zum Download gibt, aber hier ein Link:

zum_DLF

nochmal..

Gruß,
Walter

Nachtrag: Man kann es nachhören - in deren Mediathek (beim zweiten Link ganz nach unten gehen...)

Auf Datum 24.01. und 16.30 Uhr gehen:

srv.deutschlandradio.de/themes/dradio/sc...audioID=4&state=




PS:
Ab Minute 22 wird ernst!

nun hab ich aber ganz schön Prügel bezogen ....
Jedenfalls sind eure Beiträge für mich sehr informativ und mit vielen Fakten und Info-Quellen angereichert.
Tolles Forum und engagierte Schreiber!
Ich hab´s begriffen!
NIE WIEDER DIESEL

dann werden von euch viele diese Seite auch kennen:
Kein Diesel

was für mich neu war aus dem Beitrag von @woody + Walter Deutschlandradio.

-SCR Kat. Diesel Technologie: schlechte Funktion in den Städten weil diese Technologie hohe Vebrennungstemeperatur braucht und diese sind im PKW in der Stadt nicht vorhanden.

Aber dann bringt das bei LKW´s noch weniger weil die doch grössere Motoren haben mit denk ich weniger Abgastemperatur. Das versteh ich noch nicht.

ch-toy schrieb:
dann werden von euch viele diese Seite auch kennen:
Kein DieselTja, was soll man zu dieser Seite sagen, die von einem Klimaschwindel spricht und sagt, dass dieser Schwindel in den 1970er Jahren seinen Ursprung hätte.

Schon doof, wenn die Forschung in dieser Richtung bereits in den 50er Jahren begann.

Was hat die Problematik der Dieselgifte mit der Verschwörungstheorie Klimawandel vs. Klimaschwindel zu tun?

Damit nimmt sich diese Seite selbst aus dem Rennen!

eppf

Stimmt, der Kat kann z.B. Lachgas erst bei über 600 Grad Celsius knacken. Da muss schon mit Einspritzung oder Nachheizgerät nachgeholfen werden. Da kann er NOx reduzieren. Aber wie sieht es mit den anderen Beigasen aus?

Allerweill schrieb:


Aber dann bringt das bei LKW´s noch weniger weil die doch grössere Motoren haben mit denk ich weniger Abgastemperatur. Das versteh ich noch nicht.

Klar haben die größere Motore, aber die laufen viel weniger im unteren Teillastbereich als bei einem Auto.

Der Hubraum ist etwa fünf mal so groß wie bei einem Auto, der Motor muss aber etwa das 12-26fache an Gewicht in Schwung bringen....