Priusfreunde.de

Der "richtige" LKW braucht natürlich ordentlich Leistung, um nicht bei jeder Steigung einzuknicken.

Bloß PKW-Diesel wurden zuletzt so motorisiert, dass sie auch mit 200+kmh den Irschenberg hochgekommen wären.

Ich hab's schon oft genug geschrieben, der Diesel ist ein Lastentier und keine Rennsau. Als Lastentier muss er natürlich entsprechend der vorliegenden Anforderungen ausgelegt sein.

Warum wohl war der Audi A8 der bisher am dreckigsten gemessene EURO6 Diesel-PKW? Eine Bandbreite von Rollbetrieb in der 30er-Zone bis zu 250kmh auf der Bahn (und das noch abgeregelt, sonst wäre er noch schneller!) mit niedrigen Schadstoffemissionen hinzubringen, ist mehr oder weniger eine unlösbare Aufgabe.

Man baut ja auch in keinen 7.5-Tonner einen Motor ein, der einen 40-Tonner ziehen könnte.

eppf

Ich durfte vor einigen Tagen einen MB Sprinter 317 (163 Diesel-PS) fahren, weil ich Möbel aus meinem Elternhaus geholt habe. Zweimal 210 Kilometer, davon 170 Kilometer Autobahn mit einer Reisegeschwindigkeit von 130-140km/h. Verbrauch: 9,5l/100km. Ich war baff, hätte eher mit 12-15 Litern gerechnet, wenn man bedenkt, mit was für einer Schrankwand ich unterwegs war. Wenn man jetzt Abmessungen, Fahrleistungen und Verbrauch in Relation setzt, wird wahrlich schnell klar, daß der Diesel für solche Fahrzeuge und Einsatzzwecke zur Zeit unersetzbar ist.

Timo

Ein Sprinter mit 163PS Dieselmotor ist genau die richtige Motorisierung. Warum man aber den o.g. A8 mit dreckigen Dieselmotoren zwischen 286 und 435 PS ausstatten muss, ist nur noch daneben.

eppf

eppf schrieb:
Warum wohl war der Audi A8 der bisher am dreckigsten gemessene EURO6 Diesel-PKW?
Quelle?

Timo

Ich hoffe, es stört dich nicht, wenn es auf eine von der DUH beauftragte Messung zurückgeht:

www.presseportal.de/pm/22521/3661672

Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) hat bei aktuellen Straßenmessungen ihres Emissions-Kontroll-Instituts (EKI) bei einem Diesel-Audi A8 4.2 TDI der Abgasstufe Euro 6 die höchsten Stickoxid-Emissionen aller bisher durch das EKI gemessenen Diesel-Pkw festgestellt.

"Diese extrem hohen Stickoxid-Emissionen zeigen, dass bei diesem Fahrzeug auf der Straße die Abgasreinigung praktisch wirkungslos ist. Das zeigen auch der sehr niedrige Harnstoffverbrauch, der um Faktor 8 niedriger lag als es notwendig wäre, um eine funktionierende Abgasreinigung sicherzustellen", stellt Axel Friedrich, internationaler Verkehrsberater, fest.

Das ging bereits vor Jahren, die Messung ist ja auch schon 6 Jahre alt, durch diverse Medien und Axel Friedrich hat wahrlich nicht nur wenige Modelle nachgemessen.

Was machte man nicht alles, um ein Nachtanken von AdBlue zwischen den Inspektionen möglichst zu vermeiden. Ein A8 würde bei ausreichender AdBlue-Einspritzung innerhalb eines Serviceintervalls von 30000km geschätzt 150l AdBlue brauchen, in den AdBlue-Tank passen aber nur 24l.

eppf

Hallöchen,

achja, lieber @eppf, die DUH und ihre hauseigene Emissions-Kontroll-Instituts (EKI) .

Mag sein dass es auch andere, unabhängigere Quellen gibt - aber wir haben es ja jedenfalls nicht mit ein Massenfahrzeug zu tun.

Und die Zielgruppe für dieses Fahrzeug möchte man wohl nicht zumuten neben Diesel auch AdBlue nachzufüllen.....

Den Unterton in Richtung EKI verstehe ich überhaupt nicht. Man kann diesem Institut wohl kaum ankreiden, dass es etwas Notwendiges tut, was alle anderen auf Druck der Automobillobby komplett verweigern.

Andere Messorganisationen, die auf diesen Zug aufgesprungen wären, hätten schlagartig ihre zukünftigen Aufträge von den Autoherstellern verloren. Da traute sich keiner ran.

Ja, der A8 ist gewiss kein Massenfahrzeug, aber schau dir mal dessen Preisschild an! In dieser Preisklasse bei den Kosten für eine ordnungsgemäße Abgasreinigung sparen zu wollen, ist schlichtweg skandalös.

eppf

Neuer Ärger für Mercedes-Benz
Nach Informationen von BR und "Spiegel" verlangt das Kraftfahrtbundesamt von Mercedes-Benz Aufklärung wegen kritischer und mutmaßlich unzulässiger Abschalteinrichtungen in einem EU-6-Motor. Fahrzeug-Stilllegungen sind eine Option.
www.tagesschau.de/investigativ/br-recher...eselskandal-100.html

Ein Kollege hat vor ein paar Wochen einen jungen Opel Zafira gekauft. Auf meine Kommentierung "wieder eine Giftfabrik" meinte er "neeeeiiin, das ist ein Euro 6, die sind doch sauber".

LG
Klaus

Analyse: Deutsche Umwelthilfe wittert neuen Betrug von Mercedes

Die DUH hat ein geleaktes Dokument veröffentlicht und wittert einen Skandal. Der ist bei genauerem Hinsehen allerdings bedeutend kleiner, als es scheint.​
www.heise.de/hintergrund/Analyse-Deutsch...ercedes-9306983.html

LG
Klaus

Gehört hier nicht so ganz genau rein, aber da ich selber überrascht bin, hier ein Erfahrungsbericht, bzw. Vergleich Hybrid/Diesel: In den letzten sechs Wochen bin ich zwei mal von Westdeutschland nach Westfrankreich gefahren, in die Nähe von Nantes. Das Ganze weitgehend über z. T. unverschämt teure, aber topgepflegte Autobahnen, bei beiden Gelegenheiten mit ziemlich identischen Wetter- und Verkehrsverhältnissen, einmal 1874 km, einmal 1884 km.

Fahrt 1: Toyota Corolla Hybrid TS 2.0 (meiner)
Fahrt 2: Mercedes B 200d

Versuchsaufbau: Überall Limit ausgereizt, also Limit Tacho + 4 km/h, Tempomat wann immer möglich. Fahrzeug stets mit 2 Personen und erweitertem Wochenendgepäck an Bord, Zwischen- und Endtankungen immer an der selben Tanke. Windverhältnisse können leicht unterschiedlich gewesen sein, bei Fahrt 2 evtl. etwas mehr Rückenwind auf der Heimfahrt.

Was soll ich sagen? Mein Hybrid hat sich im Schnitt 6,09l/ E5, bzw. in F SuperPlus auf 100 km gezogen, der Benz, übrigens ein Handschalter, 4,51l Diesel, beides selbst ermittelte Werte. zusätzlich natürlich Adblue, lt. Bordcomputer aber recht wenig. Fahrt mit 3300 km Restreichweite Adblue gestartet, mit 3100 km restreichweite wieder zu Hause angekommen. Gefahren, wie gesagt 1884 km.

Wenn man jetzt davon ausgeht, dass Mercedes die Nox Problematik im Griff hat (der OM 654 bei Mercedes gilt auch in realen Tests als sauber), dann muss ich zähneknirschend anerkennen, dass auf Langstrecke der Diesel einen Hybriden verbrauchs- und CO2-technisch schlagen kann, auch wenn er pro verbranntem Liter Diesel 15% mehr CO2 raushaut.

Der Benz war komfortabel und vom Geräusch her sehr zurückhaltend, kaum als Diesel zu identifizieren. Grundsätzlich kein schlechtes Langstreckenauto, im Gegenteil. Wenn ich mir allerdings den technischen Aufwand anschaue, den man beim Diesel so treiben muss (alleine die Einspritzdüsen arbeiten mit. rd. 2500 bar Einspritzdruck) um ihn sauber und auch supersparsam hinzubekommen, dann will ich trotzdem nicht tauschen. Im Grunde genommen ist der 1.8er Motor im Hybrid von Toyota mit seinen 99 Pferdchen von der Sauberkeit her und wohl auch von der Langzeithaltbarkeit her unschlagbar. Das ganze ohne zweiten Kraftstoff und ohne Partikelfilter, ebenso ohne NOx-Speicherkat.


Zugegeben: Ich habe mir trotzdem den 2.0er gekauft, seinerzeit gab es nur den als GR Sport....

Moral von der Geschichte: Auch tempolimitierte Autobahnen(hier: NL, B, F) sind nicht das beste Revier für einen Vollhybriden, auch wenn er vergleichbare Benziner wahrscheinlich im Verbrauch noch leicht unterbietet.

4,5l/100km (stellenweise weniger) schafft auch der 1.0er Fabia, ebenfalls Handschalter, jedoch Benziner (max. 130km/h da dienstlich so vorgeschrieben) - ausgetestet letztes Jahr zwischen Nordseeküste und südliches BaWü (hin und zurück, ca 1.600km).

Das fand ich tatsächlich interessant, denn unser Auris Hybrid würde bei dem Fahrprofil nicht unter 5l/100km verbrauchen.

Zur "Ehrenrettung" meines 2.0er TS: Der über Spritmonitor nachgehaltene Verbrauch liegt nach nun ziemlich genau drei Jahren bei 5,20l/100 km (121 Gramm CO2), der von fraglicher B-Klasse nach einem Jahr bei 4,64l Diesel/100km (123 Gramm CO2).

sportback schrieb:
Wenn man jetzt davon ausgeht, dass Mercedes die Nox Problematik im Griff hat (der OM 654 bei Mercedes gilt auch in realen Tests als sauber),"Sauber" heißt aber hier beim NOx immer noch um den Faktor 10 höhere Emissionen im Vergleich zum HSD.

Und im Winter wird es wohl noch um eine Ecke schlechter aussehen, oder sollte beim Mercedes jeglicher temperaturbedingte Eingriff bei der NOx-Reduzierung zwischenzeitlich beseitigt worden sein?

Wenn jetzt die Hersteller vor allem deshalb gegen die neue EURO7-Norm wettern, weil der Diesel auf denselben NOx-Grenzwert wie der Benziner gesetzt werden soll, spricht das für mich Bände.

Übrigens, mache jetzt nochmals einen Vergleichstest mit einem innerstädtischen Anwendungsprofil, dann sieht das Ergebnis "etwas" anders aus.

Für mich ist es jedenfalls für den HSD ein positives Ergebnis, wenn er auf der Langstrecke beim CO2-Ausstoß mit einem Diesel mithalten kann oder ggf. marginal schlechter dasteht. Man kann nicht erwarten, dass der HSD bei allen Anwendungsprofilen den Diesel deutlich schlägt. Dagegen überwiegen die CO2-Vorteile innerorts und vor allem die sehr viel niedrigeren Schadstoffe.

eppf

Zitat:
Neuheiten
Der Diesel lebt – zumindest ein wenig

Der Diesel kommt bei den Neuzulassungen nur noch auf einen Anteil von 16 Prozent. In den Modellplanung spielt er bei den Herstellern aber nach wie vor eine Rolle. [...] Schummeleien, hoher technischen Aufwand bei der Abgasreinigung und der E-Antrieb in Gestalt reiner Stromer und diverse Hybridisierungen haben dem Selbstzünder das Wasser abgegraben. In ein paar Auto-Neuheiten des kommenden Jahres ist der Vielfahrer-Motor aber noch zu finden.- autogazette.de/diesel/effizienz/neuwagen...wenig-989421114.html

Das sind aber nur die Neuheiten. Viele weitere Modelle sind mit Diesel lieferbar und werden - besonders als Dienstwagen - weiterhin gerne gekauft.

Grüße, Egon

Blick von außen auf Europa:
Electric car registrations on the rise in Europe, while diesel dies out
electrek.co/2023/12/22/almost-half-of-al...evs-diesel-dies-out/
Bleibt die Frage, wie lange man sich in Deutschland noch Pkw mit subventioniertem Diesel leisten will.

LG
Klaus