Priusfreunde.de

Solange es beim Diesel nur das AGR ist, stimme ich dir zu.

Injektoren, Turbolader, DKG und DPF sind da aber schon eine ganz andere Hausnummer.

Deswegen bezog ich mich ja auch auf das “modern”. Vor 20-30 Jahren noch waren die Dinger mehr oder weniger unverwüstlich.

Aufgrund immer strengerer Abgasvorschriften haben sich die Hersteller dann aber aus meiner Sicht verrannt, indem sie immer noch mehr Technik drangedübelt haben, die jeweils mit allen anderen Teilen perfekt zusammenarbeiten muss. Und da das bis heute nicht, oder eben nur sehr teuer, funktioniert, wurde dann in die Trickkiste gegriffen und Dinge wie “Thermofenster” und co. “erfunden”. Gebracht hat es nichts. Die Antriebe haben weiterhin die Abgasgrenzwerte nicht eingehalten UND waren gleichzeitig trotzdem anfälliger als ihre Vorgänger vor 30 Jahren.

Das meinte ich damit, dass die Hersteller falsch abgebogen sind. Der HSD war ein guter Kompromiss aus meiner Sicht, auch wenn hier sicherlich auch nicht alles perfekt ist. Aber mit der Versteifung auf den “perfekten” Diesel hat man sich selbst in eine Sackgasse manövriert, aus der man schwer wieder rauskommt. Mit noch mehr Rumgebastel am Dieselantrieb jedenfalls wohl kaum.

Es ist sicherlich auch ein entscheidender Faktor, wie hochwertig die verbaute Qualität ist, wenn ich aber Elektromotoren mit einem aufgeladenen Hubkolbenmotor bzw. ein Planetengetriebe mit einem DSG vergleiche, dann liegt ganz unabhängig von der Qualität eine komplett unterschiedliche erwartbare Lebensdauer vor.

Oder weil auch der Inverter angesprochen wurde. Klar ist das eine teure Reparatur, aber mit welcher Wahrscheinlichkeit im Vergleich zu einem DSG oder Turbolader?

Man kann den Inverter des HSD gewiss nicht 1:1 mit dem Wechselrichter einer PV-Anlage vergleichen, aber man kann sich anhand des PV-Wechselrichters einmal die mögliche Lebensdauer von solchen Geräten überschlagen.

So hat z.B. mein PV-Wechselrichter bisher ca. 40000 Betriebsstunden auf dem Buckel (natürlich nicht unter Volllast, ist aber beim HSD auch nicht der Fall). Das Lebensdauerende dabei noch vollkommen offen. 40000 Betriebsstunden sind für ein Auto die absolute Utopie, da reden wir über etwa 2 Mio. km!

Da kann der HSD-Inverter prinzipbedingt eine um den Faktor 5 geringere Lebensdauer haben und es ist für 99% der Leute immer noch alles im grünen Bereich.

Man kann jedenfalls sicher davon ausgehen, dass Teil 3 der Badewannenkurve (de.wikipedia.org/wiki/Ausfallverteilung) bei einem HSD sehr deutlich später eintritt als bei jedem Turbodiesel.

Auch bei Teil 2 der Kurve dürfte das Niveau beim HSD um eine ganze Ecke tiefer liegen.

eppf

hast du sehr anschaulich aufgezeigt, entspricht auch meiner Einschätzung

Das ist letztlich dann nicht nur für den betroffenen Eigner ein wirtschaftliches Thema, sondern es wird für eigentlich "alle" ein ökologisches.
Verschleißteile ersetzen heißt erst mal Teile produzieren.
Und Teile, welche nicht so schnell verschleißen / kaputt gehen müssen entsprechend deutlich weniger produziert werden.
Ich bin jetzt kein "Öko", aber letztlich ist es ein weiterer Pluspunkt für Toyota-Hybride und besonders für Elektroantriebe generell (Batteriethematik / Strom usw. außen vor).

Da sind wir auch als Gesellschaft ziemlich schizophren unterwegs. So ziemlich jeder von uns behauptet von sich selbst, dass einem Nachhaltigkeit wichtig ist. Trotzdem gewinnt oft der Konsumwunsch die Oberhand. Wie viele von uns haben sich denn schon das neue Handy, den neuen Fernseher, das neue Auto, etc. gegönnt, obwohl das alte noch einwandfrei getan hat, nur weil man jetzt doch mal Lust auf was neues hatte und man “sich das ja auch verdient” hat?

Und sich dann eingeredet, dass das ja nicht so schlimm ist, weil das Altgerät ja dann noch ein zweites Leben bei einem Familienmitglied o.ä. bekommt, während es dann in Wirklichkeit trotzdem einfach noch 5 Jahre im Keller verstaubt ist, bevor es schlussendlich auf den Wertstoffhof kam?

Ich selbst kann mich zumindest nicht davon freisprechen…

Selbstzünder geht noch immer
Opel Astra 1.5 Diesel ST ist wie gemacht für lange Strecken
Während in der Autowelt ständig über Elektromobilität gesprochen wird, ist der Verbrenner aber häufig noch Realität. Übrigens auch bei Neuwagen - und so kommt der Opel Astra Sports Tourer auf Wunsch als 1.5 Diesel. ntv.de hat ihn getestet.
www.n-tv.de/auto/praxistest/Opel-Astra-1...article24114277.html

LG
Klaus

Landkreis Cloppenburg ist Deutschlands Hochburg der Dieselautos

...

Generell ist der agrarisch geprägte Westen Niedersachsens Diesel-Land: Nach Cloppenburg folgen die Landkreise Grafschaft Bentheim und Emsland mit einem Dieselauto-Anteil von knapp 44 Prozent, wie Daten des Kraftfahrt-Bundesamts zeigen. Der deutsche Durchschnitt liegt bei 29,6 Prozent.

www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/old...autos,diesel510.html

Erklärungsversuch:

Zur möglichen Ursache dieser großen Beliebtheit wurde auf die längeren Fahrstrecken auf dem Land verwiesen. Dort lohne sich mit den günstigeren Spritpreisen für Diesel der vergleichsweise hohe Anschaffungspreis eines Selbstzünders eher als in der Stadt.

Sowas passiert bei Realitätsverweigerung und Rechenschwäche...

Nicht unbedingt - Bekannte haben sich jetzt wegen eines 2. Getriebeschadens ihres Opels (nix Garantie oder Kulanz, Rep. nicht wirtschaftlich) wohl oder übel auch ein Ersatzfahrzeug besorgen müssen und sind trotz zweier Lehrergehälter und der Einsicht das es eigentlich ein Elektrofahrzeug (für 4) werden sollte, aufgrund der Anschaffungs-Kosten auf einen gebrauchten Diesel für 10k€ gekommen.

Das ein Gebrauchter ggü Neuwagen deutlich günstiger ist wird schwierig zu bezweifeln sein.

Bei der von mir zitierten Aussage wird man aber nicht gebraucht vs neu vergleichen.

Das tragische ist:

Da bin ich mir in diesem Fall nicht mal so sicher - das Teil ist nicht gerade sparsam und zusammen mit einem neuen Getriebe kommt man dann in eine Region, wo man sich ernsthaft auch ein Model SR leisten können müsste.

Womöglich finanziert, ja - aber die PV-Anlage mit Akku (von den Kosten her immerhin ein halbes Model3) wurde schließlich auch bedenkenlos finanziert und könnte sogar kostenlosen Ladestrom liefern.

Zitat:
Bekommt Ford ein Diesel-Problem?

Seit der verschärften Messmethode bei der Abgasuntersuchung für Euro-6-Diesel ab 1. Juli 2023 steigt die Durchfaller-Quote für Ford-Selbstzünder.
www.auto-motor-und-sport.de/verkehr/vers...robleme-ford-diesel/

Gruß Ulli

Das erzeugt bei mir nicht einmal ein Schulterzucken.

Wer sich nach Einführung von EURO 6 immer noch einen neuen Diesel-PKW kaufte, was bis auf wenige Ausnahmen erst nach dem Bekanntwerden des Dieselskandals erfolgen konnte, erntet bei mir äußerst wenig Mitleid, wenn man damit jetzt Probleme bekommt.

eppf

Hallöchen,

in der ziemlich langen Periode, wo wir einen Nachfolger für den Blauwal suchten, war auch der neue Mazda CX-60 im Blickfeld: Sechszylinder-Diesel mit sehr niedrigen Verbrauch usw.

Und wieviel Steuern zahlt man dann für sowas??

Nachdem wir das herausgefunden hatten waren die beiden Diesel sehr schnell wieder von der Kandidatenliste verschwunden, und der PHEV-Benziner blieb - denn sehr nett verarbeitet und 30 EUR/Jahr Steuer, wenn auch ohne jeglicher Bonus - aber wie lange bleibt der Steuer auf diesem Niveau?

krouebi schrieb:
Sechszylinder-Diesel mit sehr niedrigen Verbrauch usw.

Und wieviel Steuern zahlt man dann für sowas??Das sind beides Argumente, die schlichtweg nicht mehr zählen sollten. Selbst wenn ein Diesel heute tatsächlich im Realbetrieb die NOx-Grenzwerte der Abgasnorm einhalten sollte, man liegt über dem Faktor 10 darüber, was z.B. ein Toyota HSD emittiert.

Und beim Verbrauch sollte man immer den CO2-Umrechnungsfaktor zu Benzin im Blick haben, dann ist es auch schnell vorbei mit dem Verbrauchsvorteil.

Der PKW-Diesel *) gehört bereits heute (eigentlich schon Jahrzehnte) auf den Müllhaufen der Geschichte und der Benziner sollte möglichst bald folgen.

eppf

*) Nur noch angemerkt, ich meine PKWs für den normalen Personentransport und keine Fahrzeuge, mit denen Lasten transportiert werden. Bei letzteren kann ich nachvollziehen, wenn man anstelle von Benzinmotoren immer noch Dieselmotoren einbaut. Aber dann bitte mit einer Motorauslegung, welche den Transporter nicht zu einer Rennsau macht, damit auch weitgehend eine gewisse Mindestlast gegeben ist und keine Lastbandbreite zwischen 30er-Zone und > 200kmh bei mehr als 2 Tonnen Fahrzeuggewicht.

Hallöchen @eppf

Du schreibst:
eppf schrieb:
Aber dann bitte mit einer Motorauslegung, welche den Transporter nicht zu einer Rennsau macht, damit auch weitgehend eine gewisse Mindestlast gegeben ist und keine Lastbandbreite zwischen 30er-Zone und > 200kmh bei mehr als 2 Tonnen Fahrzeuggewicht.
Das ist im Prinzip richtig, aber wo ist dann die "goldene Mitte"?

Nicht nur für Transporter, sondern auch für "richtige" LKW?

Jetzt ist die Lage wahrscheinlich etwas entspannter geworden, aber ich erinnere mich immer noch an den vorwiegend aus Osteuropa kommenden Güterfahrzeugen, die bei der kleinsten Steigung große Mühe hatten schneller als Schildkrötentempo zu fahren. Das, glaube ich, möchten wir nicht zurück haben.

Mit deinen restlichen Betrachtungen bin ich prinzipiell einig, und der Mazda war auch mehr einen Gedankenexperiment als ein seriöser Kandidat.