Priusfreunde.de

KSR1 schrieb:
Angesichts solcher Artikel ist es kein Wunder, daß man von manchen Mitmenschen als Öko-Faschist und Ähnliches bezeichnet wird, wenn man sich dem Diesel gegenüber kritisch äußert.
So ganz alleine kannst Du nicht sein. Diesel-Anteil an den Neuzulassungen im April 2016: 60,6%. Im April 2017: 41,3%. Klar, dass da so manchem Besitzstandswahrer der Allerwerteste auf Grundeis geht.

Gerade die Leasing-Rückläufer haben das Potential, so manchem Händler das Genick zu brechen.

Könnte mir vorstellen, dass Trendbarometer wie mobile-Abfragen noch deutlichere Tendenzen aufzeigen.

Selbst mein 10-jähriger Sohn hat uns unmissverständlich klargemacht, dass ein Dieselkauf für ihn nicht in Frage käme. Auch wenn wir diesbezüglich keiner Überzeugung bedurften.

KSR1 schrieb:
Angesichts solcher Artikel ist es kein Wunder, daß man von manchen Mitmenschen als Öko-Faschist und Ähnliches bezeichnet wird, wenn man sich dem Diesel gegenüber kritisch äußert. "Hart gesotten" ist das freundlichste, das mir zu dem Autor einfällt. Da fällt es mir schwer, die gute Kinderstube nicht völlig zu vergessen.
Ja, aber man muss fairerweise auch sagen, dass es gerade bei n-tv eine relativ ausgewogene Berichterstattung gibt und die Dieselgegner genauso zu Wort kommen wie die (in diesem Fall wirklich bemerkenswert dämlichen) Verteidiger.

www.n-tv.de/wirtschaft/Der-klimafreundli...article19857613.html

Meine Kritik bezog sich auf den Autor, nicht das Medium.

LG
Klaus

Pardon, hatte ich einfach falsch interpretiert

Zitat:Gebrauchte Diesel: Krise oder Konsolidierung?
Aktuelle Zahlen des Marktbeobachters Schwacke zeigen, dass sich Restwerte von Diesel- wie Benzinfahrzeugen segmentabhängig, markenbezogen, modellspezifisch und regional höchst unterschiedlich entwickeln.

Betrachtet man die Gesamt- bzw. Durchschnittszahlen sowie Vorjahresvergleiche von Neuzulassungen, Besitzumschreibungen, Standtagen, Angebotsmengen und Restwerten kann leicht der Eindruck entstehen, der Diesel habe aktuell gegenüber dem Benziner das Nachsehen.Quelle:www.dpp.de/articles/13045

Zitat:"Alle wissen, dass ohne Dieselfahrzeuge Mobilität unmöglich ist"

Sigi Wolf, Automanager in Russland mit steirischen Wurzeln, ist derzeit noch nicht von der E-Mobilität überzeugt. Der CO2-Ausstoß samt Batterieproduktion beim Elektrofahrzeug sei höher als bei einem normalem Auto.
Die Elektrifizierung werde "länger dauern als wir uns alle wünschen", meinte er in einem "Standard"-Interview (Donnerstag), zudem wüssten alle, dass ohne Dieselfahrzeuge Mobilität unmöglich sei.Quelle:diepresse.com/home/motor/5227618/Alle-wi...itaet-unmoeglich-ist

Gruß
Hybridfan5

KSR1 schrieb:
Helmut Becker übertrifft sich im n-tv-Artikel selbst. "Das Gesetz schlägt zu", der Diesel ist "deutsche Ingenieurskunst"Diese "Ingenieurskunst" durfte oder besser gesagt musste ich die letzten beiden Wochen miterleben.

Ich machte eine 2-wöchige Rundreise durch Schottland und bekam als Mietwagen einen Insignia Diesel gestellt. Bei einer Maximalspeed von 60mph (abgesehen von wenigen km doppelspuriger Highway mit 70mph), die ich stets eingehalten habe, gurgelte dieses Auto 6.8 Liter Diesel pro 100km in sich rein, was umgerechnet 7.7l Benzin entspricht. Der Stadtanteil war äußerst gering, damit habe ich mir den Verbrauch definitiv auch nicht versaut.

So ein Armutszeugnis soll Stand der Technik sein?

eppf

In der aktuellen Ausgabe einer der größten Autofachzeitschriften wird über den SCR-Kat von Twintec berichtet. Der hievt Euro 5 Diesel auf Euro 6 durch Einbau eines SCR-Kats inkl. 18 Liter Adblue Tank. Das System scheint auf den ersten Blick zu funktionieren. Bei einer RDE-Messung landete der (vorher von VW bereits upgedatete) Passat mit EA 189 Motor tatsächlich bei rd. 50 mg NoX/km und hielt die Euro 6 Norm ein. Der umgerüstete Passat lag irgendwo zwischen 400 und 500 mg bei der RDE-Messung und damit außerhalb der Euro 5 Norm im Realbetrieb.

Natürlich konnte nicht getestet werden, wie es mit der Langzeitqualität der Nachrüstlösung aussieht, insbesondere ist unklar, wie das AGR-Ventil (offensichtlich ein Schwachpunkt im Abgasreinigungssystem, da verkokungsgefährdet) mit der Technik klarkommt. Verbrauch des Diesels ging um 0,2 Liter/100 km nach oben und auf 1000 km braucht's auch noch einen Liter Adblue, oder waren es gar 1,8 Liter. Auch hier ist noch unklar, wie der geneigte Dieselfahrer darauf reagiert, zweierlei Betriebsstoffe zu tanken.

Und für den Umbau wird die Reserveradmulde gebraucht, Ersatz- oder Notrad hat sich damit auch erledigt.

Entweder hat man bei Twintec den Stein der Weisen gefunden, dann werden VW und Co. alles, aber wirklich alles daran setzen, das Know How von Twintec aufzukaufen. Geht das nicht, wird sicher ganz schnell bewiesen werden, dass das System doch nur Hokuspokus ist. Mal sehen, wie die Politik darauf reagiert, theoretisch könnten ja Nachrüstlösungen angestoßen werden, wobei die Frage ist, wer das alles bezahlen soll. Die vorgestellte Nachrüstlösung kommt auf rd. 1.500,--EUR zzgl. Einbau. Wobei Twintec angeblich in Anfragen ertrinkt, aber natürlich mangels politischer Vorgaben noch gar nichts machen kann. Das System kann man also noch gar nicht kaufen.

Mal sehen, in welche Richtung sich das entwickelt. Die Erfahrungen mit der Nachrüstung von Partikelfiltern gemahnen zur Vorsicht.

Ich sehe gerade, der Artikel ist "frei" auf der Homepage, also verlinke ich das mal:

www.auto-motor-und-sport.de/testbericht/...g-test-12078609.html

Das war auch als TV-Bericht in der Sendung ZOOM (vom 07.06.2017) gezeigt worden.

Ich glaube nicht daran, dass diese Technologie von einem Autokonzern eingekauft wird.
Vermutlich ist da kein Patent etc. drauf.

Müßte VW seine Fahrzeuge mit 1500,-€ umrüsten, wären das 12,5Mrd € für alle in der EU betroffenen Fahrzeuge.

Da die E-Auto Prämie nicht genutzt wird, wird sie vielleicht von unserer kreativen Politik in die Dieselaffäre gesteckt.

Gruß
Hybridfan5

so ärgerlich das wäre. aber ein bisschen sauberer wird unsere Luft in den Städten dann schon.

- Dieselfahrer fahren durch mein Geld billiger, die günstigeren Steuern müssen anderswie reinkommen
- Dieselabgase machen (mich) krank, was auch auf die Krankenkassenbeiträge gehen dürfte.
- Diesel-Pkw sollen von meinem Geld nachgerüstet werden, ich schenke den Fahrern also einen Teil des Kaufpreises

Ich soll also ein drittes Mal herhalten, in der Hoffnung, daß ich dann gesünder lebe? Was soll man da sagen? Ja, ok, wenn halbwegs sicher ist, daß es wirklich in der Praxis was bringt und man anschließend die Steuer für Diesel angleicht. [/fairytale] Ende der Märchenstunde, das wird so nicht kommen. Nicht in der noch laufenden Legislaturperiode, noch in der kommenden.

Wenn die Diesel wirklich subventioniert in größerer Stückzahl aufgerüstet werden (können), sehe ich eine Gefahr: der Diesel wird wieder beliebter. Und das heißt nicht, das die Pkw umgerüstet werden, wenn kein Zwang seitens KBA besteht. Das heißt nur, das die Eigentümer quasi eine Versicherung gegen mögliche, künftige Fahrverbote haben. Quasi eine geschenkte Umwelt-Vollkasko mit €1.500 Selbstbeteiligung, die durch mich zu zahlen wäre.

LG
Klaus

Wie Daimler die vier großen Trends der Autobranche angeht

„Aus heutiger Sicht gibt es keinen Grund zu sagen, es wird keine Nachfolgegeneration für diese Dieselfamilie geben“, so der Daimler-Entwicklungschef.
„Konventionelle Antriebe nach wie vor extrem wichtig“
ecomento.tv/2017/06/15/wie-daimler-die-v...-autobranche-angeht/

Man arbeitet also auch zukünftig mit aller Macht an seinem eigenen Untergang.

Wenn ich mir z.B. die E-Auto-Quote für China (dem größten Markt von allen) ansehe und dabei annehme, dass es bis zum Jahr 2025 linear weitergeht, dann bedeutet das zu diesem Zeitpunkt 22%.

Ok, Daimler spricht von 15-25% "vollelektrisch", aber glaubt jemand ernsthaft, Hybride aus Verbrenner und E-Antrieb werden zu diesem Zeitpunkt alleine von der Kostenseite gesehen eine Alternative sein? So wie man sich nach wie vor verweigert, beim Hybrid die Synergieeffekte aus beiden Welten zu nutzen?

Zudem befindet sich in meinem oberen Absatz eine kritische Vokabel und zwar "linear". Davon auszugehen, dass so ein Systemwechsel linear erfolgt, ist wohl die absolute Illusion!

Ich möchte jetzt keine Prognose abgeben, in welchem Jahr die kritische Masse erreicht wird, aber spätestens von diesem Punkt an wandelt sich eine lineare Kurve zur E-Funktion und ich sehe bei keinem heimischen etablierten Verbrennerhersteller, dass er es auf dem Schirm hat, was dann abgeht.

Die aktuelle Methode, erst einmal nur soviel E wie unbedingt nötig, wird denen dann sowas um die Ohren fliegen.

Dazu kommt, dass viele Hersteller derzeit nicht einen einzigen akzeptablen Verbrenner im Angebot haben. Lass jetzt den Dieselskandal wirklich in die angedrohten Fahrverbote münden und ein bis zwei Jahre später die Feinstaubbombe beim Benzindirekteinspritzer hochgehen, dann stehen die Hersteller vor der Herkulesaufgabe, die Verbrenner endlich sauber zu kriegen, bei gleichzeitigem Umstieg auf den E-Antrieb. Das werden garantiert nicht alle überleben.

eppf

Ich sehe da durchaus Parallelen zur ehmals deutschen Technologieführerschaft bei der Braunschen Röhre. Zum Schluß haben die ewig Gestrigen auch in die Selbe (in die Röhre) geguckt.

Immerhin, den ersten Wechsel hat die damalige Managergeneration noch gut gepackt, den Wechsel zum Farbfernsehen. Der aktuellen Managergeneration traue ich weniger Weitsicht zu. Die verlassen sich zu sehr auf ihre Programmierer .

Die Politik hat den Managern und Banken immer freien Lauf gelassen und in der Bildungs- und Ellenbogengesellschaftspolitik zusätzlich noch viel mehr beigesteuert.
Man schaue einfach auf die heutige Solarindustrie in Dtl. und weiß wie es mit Innovationen in Dtl. längerfristig steht.
In anderen Branchen war das bereits vor 30 J. oder spätestens nach der Wende so.

Irgendwann fallen dann alle runter, die am Ast auf dem sie sitzen, gesägt haben und fallen der Masse auch noch auf den Kopf und richten flächendeckend Schaden an.

Wer kann und willens ist, wandert vorher aus.

Allerdings zeigt die Dieselaffäre: die Masse liebt die auf dem Ast.

Es gibt einen neuen VW-Polo ( VI ), auch wieder mit Dieselantrieb!

Hybridfan5

"Es gibt einen neuen VW-Polo ( VI ), auch wieder mit Dieselantrieb!"

Diese (traurige) Tatsache macht mir leider bewusst, daß die Verantwortlichen nichts, aber auch wirklich gar nichts kapiert haben.
Hoffe nur, daß sie auf ihren "Steinzeit-Kleinwagen" sitzen bleiben.
Vielleicht hilft ihnen das beim Umdenken.

Gruß hybbi56