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Im Moment ist man bei der "Qualitätspresse" (FAZ) richtig aktiv geworden was das Thema "Diesel" angeht:

Die Diesel-Hasser

Die Deutsche Umwelthilfe ist eine Lobbygruppe der ganz besonderen Art. Im Dieselskandal treibt sie die Regierung vor sich her und kriminalisiert die ganze Autoindustrie.

www.faz.net/aktuell/wirtschaft/vw-abgass...hasser-14246048.html

Aus den Kommentaren:

Ich werde weiter Dieselfahrzeuge fahren.Und wenn sich die Deutsche Umwelt"hilfe" auf den Kopf stellt. Sein Konsumverhalten nicht von Lobbyisten bestimmen zu lassen, ist meines Erachtens der einzig gangbare Weg, solchen Organisationen den Wind aus den Segeln zu nehmen

Ja gut, ich hatte zwar bei FAZ-Lesern etwas mehr Bildung erwartet. Immerhin blieb der Post nicht unkommentiert:

Nur mal so gefragt... Sind Autohersteller etwa keine Lobbyisten?

Aber es gibt auch kritische Anmerkungen zum Artikel:

Das Verfahren "Haltet den Dieb"
Es ist bemerkenswert, wie hier die Autoindustrie vor einem "Umweltverband" in Schutz genommen wird. Halten wir doch einmal die rechtlichen und die technischen Aspekte der Emissions-Vorschriften fest: Das Ziel von Abgasvorschriften ist die Reduzierung von schädlichen Emissionen. Jeder Jurastudent lernt im ersten Semester, dass bei der Interpretation eines Gesetzestextes betrachtet wird: Was bezweckt der Gesetzgeber damit? Offenkundig verstossen Einstellungen am Motor-Rechner, mit denen in einem erheblichen Anteil der Fahrzustände die Emissionen gegenüber dem Regulierungsziel erhöht werden, gegen die Intentionen des Gesetzgebers. Die Erklärung, dass nach 22 Betriebsminuten die NOx-Minderung zum Motorschutz abgeschaltet wird (- "zufällig" kurz nach dem 20 Munuten dauernden Testzyklus) kann ich als studierter und promovierter Dipl.-Ing. mit Fachrichtung Verbrennungsmotoren nur als ärmliche Schutzbehauptung werten. Ich frage mich, ob das KBA diese Praktiken stillschweigend billigte.

Auch die FAZ möchte in Zukunft noch tolle neue Autos zum Testen von den Herstellern erhalten. Inkl. eines gesponserten Aufenthalts in der Sonne, falls es hier zu kalt ist.
Da wird man die Hand die einen füttert doch nicht beißen...

Und so betrachtet gehören viele Autojournalisten für mich zur Lobby dazu.
Das erklärt auch manches Geschreibsel in AB und Co.

VG,
Lutz

Auch die Fachzeitschrift Auto Motor und Sport testet nun regelmäßig die NoX-Emissionen der Testfahrzeuge im Echtbetrieb. So unterschreitet der neu entwickelte Dieselmotor im MB E 220 die gültige Euro 6 Norm im realen Fahrbetrieb. Test in der aktuellen Ausgabe nachzulesen. Fazit dort: Für den Abgesang auf den Dieselmotor sei es noch zu früh. Er sei im realen Fahrbetrieb sauber zu bekommen.

Im übrigen wurde ein Benziner mitgetestet, ein 1.4 Liter im Suzuki Vitara. Der hielt die für Benziner strengeren NoX-Grenzwerte (60 mg statt 80 mg/km für Diesel) locker ein. Unter dem Strich stieß der E 220 D im Vergleich zum Suzuki aber vier mal so viel NoX aus.

Unklar blieb jedoch, in welchem "Thermofenster" getestet wurde.

Ergänzend setzt MB weiter auf den Diesel:

www.n-tv.de/wirtschaft/Daimler-nimmt-Gel...article17794561.html

Nicht nur das. Jetzt kommt auch noch der Partikelfilter für Benzin direkteinspritzer bei MB:

www.focus.de/auto/neuheiten/milliarden-i...-ein_id_5570381.html

Auch die Welt reiht sich in den Dieselpropagandachor ein
www.welt.de/motor/article155635058/Warum...rn-Diesel-fahre.html

Erster Beitrag aus dem Thread "Konsequenzen aus dem Diesel-Abgas-Betrug", geschrieben im September 2015:

Prognose, bezogen auf Deutschland:

[...] Im dritten Schritt werden VDA und ACEA (Verbände der deutschen und der europäischen Automobilhersteller) eine Image-Kampagne für den Diesel fahren, wie wir sie noch nie gesehen haben. Danach wird die Mehrheit, die das ohnehin nicht wirklich interessiert, wieder davon überzeugt sein, dass Diesel-PKW besonders umweltfreundlich sind.

[...] Wer glaubt, Diesel-PKW seien tot oder die deutschen Hersteller würden nun einen grundsätzlichen Kurswechsel vollziehen oder dies sei nun endlich der Startschuss für den seit Jahren erwarteten, aber ausbleibenden Durchbruch des Elektroautos, muss schon ein unverbesserlicher Optimist sein.
Und genau so geschieht es jetzt.

Grüße, Egon

Entdeckt von haarthhoehe.
Was bitte ist Zulassungstourismus. Jedenfalls eine nette Möglichkeit der Autobauer, ihre Dreckskisten doch noch legal auf den europäischen Markt zu bringen:

www.focus.de/auto/news/abgas-skandal/abg...d-zu_id_5571052.html

Egon schrieb:
muss schon ein unverbesserlicher Optimist sein.Da könnte man sich womöglich auf den Schlips getreten fühlen.

Gut, etwas Optimismus habe ich noch, aber auch nur etwas.
Ich hätte vor kurzem eher geschrieben, im Moment läuft die Ablenkungsmaschinerie aufgrund der E-Autoprämie. Dazu Gerüchte wie : In Salzgitter soll ein Akkuherstellwerk von VW gebaut werden.
Immerhin keinerlei Kommentar von VW dazu. Man kann sich denken warum...

In einem Monat spricht dann niemand mehr vom Abgas Skandal. Alles in der Bevölkerung vergessen.
Gekauft wird sowieso weiter nach den üblichen Entscheidungsgrundlagen...und da ist ein deutsches E-Auto unbezahlbar und der Diesel so günstig wie nie zuvor.
Und sauber auch, wenn man aus der "Werbung", den untätigen Ministerien Verkehr und Umwelt, sowie der Behörde KBA seine Schlüsse zieht. Friede, Freude, Eierkuchen.

Das Daimler jetzt in die Offensive geht, wie damals nach dem Elchtest, hätte ich viel früher erwartet. Da waren sie wohl aber noch damit beschäftigt, wie man den Frischling, der sich an dem Baum scheuert, per Klage wieder los wid. Das war wohl nichts. Jetzt daher teure Werbung.

Und da sich kaum ein Bürger ernsthaft damit auseinandersetzt, bleibt alles beim alten.
Es liegt nach wie vor in der Hand des Kunden. Gerne darf jeder einen Hybrid bei Toyota bestellen. Aber warum sollte er das tun?

Toyota, die Antwort liegt bei Ihnen!

Gruß
Hybridfan5

Ich hätte ja noch BESSERE Vorschläge für die Automobilindustrie zu machen: Warum das ganze Equipment nach Malta verschiffen? Testet doch bitte auf Guernsey, Jersey oder der Isle of Man... das ist EU-Wirtschaftsraum, aber die Kontrollorgane Ihrer Majestät bzw. der Britischen Krone haben dort gar nichts zu sagen... dort gilt das Privatrecht des jeweiligen Grafen! Und wenn DER sich mal nicht an Britisches Recht hält und NOx um den Faktor 22 oder 45 oder 66 überschreiten läßt... wer will bei der frischen Kanalluft dem alten Mann da was anhaben? Vielleicht wird der Vorschlag von Herrn Wissmann noch aufgenommen und ich bekomme eine Prämie!

Einige Jahre Zeit würde die deutsche und europäische Automobilindustrie gewinnen!

Pressefreiheit und Grundrechte gibt es meines Wissens auf den Kanalinseln auch nicht!

Zitat:
"Ja, der Diesel ist ins Gerede gekommen", sagt Mazda-Sprecher Jochen Münzinger. Doch während VW des Betrugs überführt wurde und die Konkurrenz zumindest sehr freizügig die Vorschriften ausgelegt hat, hätten die Selbstzünder der meisten japanischen Hersteller in allen Tests sauber abgeschnitten, argumentiert er. Für Mazda gebe es deshalb keinen Grund, den Kurs zu wechseln.

[...] Der 1,5-Liter-Motor, den Mazda auch in den Baureihen Mazda 2 und CX-3 anbietet, ist kein Diesel wie jeder andere. Sondern auch bei dem komplett aus Aluminium gegossenen Triebwerk gehen die Japaner ihren eigenen Weg. [...] verzichtet auf eine teure Abgasnachbehandlung mit einer Harnstofflösung.
- www.spiegel.de/auto/fahrberichte/mazda-3...iesel-a-1091986.html

Grüße, Egon

Ich bin mal gespannt, ob es demnächst wirklich so was wie "saubere Diesel" gibt. Im Test des KBA, der bei Auto-Motor-und-Sport veröffentlicht wurde, sind ironischer Weise einige VW-Diesel dabei, die im Realbetrieb den Euro 6-Grenzwert von 80mg NOx einhalten:

www.auto-motor-und-sport.de/news/abgas-s...-des-kba-955715.html

Allerdings nicht alle Autos mit dem EA288-Motor, sondern nur der Touran und Passat. Woher da wohl die Unterschiede kommen, zumal ja beides eher schwere und größere Autos sind als Golf & Co? Allerdings würde ich im Moment wohl eher keinen VW kaufen... Und die bekannten VW-Betrugsautos (EA189-Motor) sind in der Liste bei den Realwerten auch nur im Durchschnittsbereich der anderen.

Mazda ist auch bei den bisherigen Tests eher unauffällig gewesen, dahingehend, dass die Werte nur etwa proportional stiegen, statt außerhalb des NEFZ sprunghaft zu steigen. Sie scheinen damit im NEFZ so gerade an der Euro 6-Grenze entlang zu schrammen, im Realbetrieb aber (etwa proportional) darüber.

Wieweit es bei den Autos andere Abschaltungen, aufgrund von Temperatur, Luftdruck, Timern usw. gibt, ist im Test leider nicht erkennbar.

Wie aufwändig ist es wohl, Diesel herzustellen, die zumindest den Euro 6-Wert dauerhaft einhalten? Bei LKW geht es ja auch! Ich vermute, dass die Mehrkosten pro Fahrzeug für eine durchgehend funktionierende Abgasreinigung höchstens wenige 100€ betragen und der verbreitete Schwindel eigentlich nur für einen eher geringen finanziellen Vorteil begangen wurde. Zumal die ganzen Betrugsschaltungen und mehrere Betriebsmodi ja auch Entwicklungsaufwand kosteten... Als der 3-Wege-Katalysator eingeführt wurde, heulte die Industrie ja auch über alle möglichen Zusatzkosten und angeblichen technischen Probleme, die so nie eingetreten sind.

Der Toyota-Hybrid ist eben immer noch ein -wenn auch zweifellos innovatives- Nischenprodukt. Es gibt kaum Autos anderer Hersteller, die ähnliche Technologien, insbesondere den Verzicht auf klassische Bauteile, wie Schaltgetriebe (manuell oder automatisch), Lichtmaschine und Anlasser, anbieten. Soweit ich weiß, hat nur Ford die Technologie in den USA für einige Autos lizensiert. Bei fast allen anderen Hybriden werden nur noch zusätzlich Batterie und Elektromotor eingebaut. Um wirklich einen allgemeinen Effekt zu erzielen, bräuchte man die Technologie auf breiter Ebene von vielen Herstellern. Ob das allerdings angesichts der kommenden Elektromobilität jetzt noch ein Hersteller neu in Angriff nimmt, ist fraglich. Und das EU-Ziel von 95mg CO₂/km geht im Realbetrieb nur mit hohem Elektro-Anteil.

Das größte Problem der nächsten Jahre werden vielleicht Drecks-Benziner mit diesel-ähnlicher Technologie (Direkteinspritzung, Selbstzündung) sein, sofern die Abgasvorschriften dafür nicht oder stark reduziert gelten, oder wieder mal die leichte Umgehung behördlich akzeptiert wird.

Ghost schrieb:
Im Moment ist man bei der "Qualitätspresse" (FAZ) richtig aktiv geworden was das Thema "Diesel" angeht:

Die Diesel-Hasser

Die Deutsche Umwelthilfe ist eine Lobbygruppe der ganz besonderen Art. Im Dieselskandal treibt sie die Regierung vor sich her und kriminalisiert die ganze Autoindustrie.
www.faz.net/aktuell/wirtschaft/vw-abgass...hasser-14246048.html


Die FAZ setzt gleich noch einen drauf:

Zitat:
Die Umwelthilfe bekommt Geld von Toyota

Die Deutsche Umwelthilfe beschwert sich über die Autohersteller und ihre Diesel-Autos. Mit Toyota aber arbeitet sie gerne zusammen. Ist diese Kooperation über jeden Zweifel erhaben?
- www.faz.net/aktuell/wirtschaft/vw-abgass...toyota-14256098.html

Grüße, Egon

@Egon:

Naja die Argumentation (der klägliche Versuch eine Verschwörungstheorie zu installieren) ist so ziemlich die Schlechteste die ich seit langem gelesen habe.

Spannend sind aber mal wieder die Kommentare zu dem "Bericht":

Der Überbringer der schlechten Botschaft ...
... wurde auch früher schon gerne für selbige verantwortlich gemacht. Man sollte aber inzwischen wissen, dass man die schlechte Nachricht dadurch nicht loswird. Ob und von wem wer unterstützt wird oder nicht - ändert dies etwas daran, dass Dieselfahrzeuge eine schlechte Umweltbilanz haben? Nein. Also sollte sich die Diskussion doch lieber darauf konzentrieren, wie man zu vernünftigen Konzepten für Mobilität kommt. Niemand kann bezweifeln, dass ausländische Hersteller (z.B. Toyota) hier bereits weiter sind. Gefälligkeitsjournalismus wird der deutschen Ingenieurskunst im Wettbewerb kaum helfen. Und wenn wir schon bei der Frage sind, wer wen bezahlt: Toyota unterstützt die DUH mit Spendengeldern. VW unterstützt die FAZ mit Werbeanzeigen. Wer ist nun von wem abhängig? Guter Journalismus zeichnet sich durch Distanz zu *allen* Seiten aus ...

Gut war auch der:

Auch Toyota Diesel Euro 6 ...
... überschreiten laut ADAC die gültige Euro 6 Norm und sind schlechter als die VW Passats mit Euro 6 Ein Schuft, der Böses dabei denkt.

darauf als Antwort:

Toyota baut keine EURO 6-Diesel mehr.
Vordergründig haftet Toyota für die unter eigenem Namen verkauften Produkte. Im Detail ist die Sache komplizierter: Mit Einsatz der Euro 6-Norm auch für laufende Modelle (Oktober 2015) hat Toyota die Dieselproduktin weltweit eingestellt. Der in EU derzeit noch angebotene 2.0l Diesel ist ein Orginal-BMW-Motor (Typ N47). Er wird komplett inklusive Nebenaggregate-Ansaug-und Abgassyteme-von BMW an die Toyota- Produktionsbänder geliefert. Nach meinen Infos hat BMW auch die EU-Abgas-Typprüfung für Modelle mit diesem Motor durchgeführt. Wenn dem so ist, kann sich Toyota ja bei BMW schadlos halten.

Wenn jetzt sogar die Bayer. Staatsregierung befürchtet, die Gerichte könnten in sehr überschaubarer Zeit Fahrverbote verhängen, tut sich vielleicht doch etwas.

www.merkur.de/politik/bayern-befuerchtet...taedten-6446290.html

eppf

Lasche Abgasregeln -Wie Autohersteller Verbote aushebeln.

Die Politik gibt hierzu die Vorgaben. Schärfere Regeln sind erst in ein paar Jahren vorgesehen.

MfG Harzbube.