Priusfreunde.de

Bei uns in der Tageszeitung stand, das ein Nachrüst"filter" mindestens 30% !! filtern muß und diese festgestellten Firmen die 30 % noch nicht einmal eingehalten haben. Also kommen mit einem "funktionierendem" Filter immer noch bis zu 70 % aus dem Auspuff. Beim Benzin-Kat sind nur 10%.
Ohne weitere Worte.
Gruß Exe

Es gibt keine Umrüstpflicht für defekte Filter! Das ist gleich noch ein Skandal, denn es bedeutet: Wer sich einen wirkungslosen Filter hat einbauen lassen, erhält den Steuervorteil und die Schadstoffplakette. Er darf also fortan rußend durch die Innenstädte fahren und wird dafür auch noch belohnt. Zitat aus "DIE ZEIT":

Derweil suchen die zuständigen Abteilungsleiter im Umwelt- und Verkehrsressort verzweifelt nach einer Strategie, den endgültigen Filter-GAU zu verhindern. »Um das Konzept der Bundesregierung zur laufenden Nachrüstung nicht zu gefährden«, sollten auch die Besitzer nicht funktionierender Filter künftig in Innenstädten fahren dürfen, heißt es in einem internen Papier. Andernfalls könnte das Vertrauen in die Rußfilter-Initiative der Regierung »dauerhaft zerstört« werden.

Wer bereits reingefallen ist, könnte seinen Filter natürlich kostenlos gegen einen wirksameren (gibt es die eigentlich wirklich?) austauschen lassen, aber er muss es nicht, wenn er keine Lust hat oder es ihm zuviel Mühe bereitet. Großartig! Danke, liebe Politiker, da wird sich die Umwelt aber freuen!

Funktionierende Filter filtern bestenfalls knapp 70 Prozent der Rußpartikel, und auch das nur bei niedrigen Tempi. Sie lassen enorme Mengen Feinstpartikel passieren oder verursachen diese sogar erst. Das wurde vorgestern erneut im TV bestätigt, und zwar von diesem Schweizer Unternehmen, das im Auftrag des (deutschen) Bundesumweltministeriums die Testreihen gefahren hat: Rußfilter voll wirksam (im Rahmen der Spezifikationen), aber eine unglaubliche Zahl von Feinststaubpartikeln. Das steht aber in den Presseberichten nicht drin, selbst nicht in denen, die den zuständigen Ingenieur persönlich zitieren, beispielsweise der hier:

- Filter-Gau - Die steuerlich geförderte Nachrüstung von Dieselautos mit Rußfiltern entwickelt sich zum Desaster für die Umwelt und die Politik. - Die deutschen Vorschriften zur Prüfung von Rußfiltersystemen bei Autos sind nach Expertenmeinung unzureichend. "Unbrauchbar und grottenfalsch" sei die deutsche Prüfvorschrift, sagt der Schweizer Ingenieur Andreas Mayer.

Es ist unglaublich, was hier abläuft. Es ist mal wieder niemand Schuld, aber im Ministerium hat man mit Dr.Axel Friedrich ausgerechnet denjenigen geopfert, der versucht hat, diesen Skandal zu verhindern. Der verantwortliche Staatssekretär Machnig bleibt natürlich weiter in Amt. Alle, die sich für das Thema interessieren - es hat ja direkt nichts mit der Hybridtechnologie oder dem Prius zu tun - sollten sich das mal durchlesen:

- Wie es zum Rußfilterskandal kam (Deutsche Umwelthilfe)

- Rußfilterskandal: Staatssekretär Machnig unterrichtet Öffentlichkeit nachweislich falsch (Deutsche Umwelthilfe)

- Deutsche Umwelthilfe wirft Bundesregierung vor, den Einbau betrügerischer Billigfilter trotz frühzeitiger Erkenntnisse nicht verhindert zu haben

- Neue GAT-Filter werfen neue Fragen auf (netzeitung/autogazette.de)

- GAT bringt Gabriels Filter-Lösung ins Wanken (netzeitung/autogazette.de)

- Zum Aktienkurs des Filteranbieters Twintec (ard.de)

Grüße, Egon<br><br>Posting ge&auml;ndert von: Egon, am: 01/12/2007 16:07

Das wird ja immer toller:

- Deutsche Umwelthilfe sieht Filter-Lösung als gescheitert an - Zitat: Bei einer stichprobenartigen Umfrage der DUH unter 40 Betrieben empfahlen etwa 90 Prozent, auf den Austausch unbedingt zu verzichten, da die Bundesregierung entschieden habe, dass alle Fahrer mit nutzlosen Filtern keine Rückzahlung befürchten müssten und auch ihre Feinstaubplakette behalten dürfen.

- Filterhersteller GAT verwehrt sich gegen Vorwürfe der Deutschen Umwelthilfe - GAT kann offensichtlich gar keine wirksamen Partikelfilter liefern - das muss man sich mal reinziehen! Zitat: Zugleich erteilte Kappler (GAT) der Forderung der Servicekette Pit Stop, eine verbindliche Erklärung zur Abwicklung etwaiger Ansprüche von Kunden im Zusammenhang mit minderwirksamen Dieselpartikelfilter abzugeben, eine Absage. [...] «Wir werden auf unsere Kosten keine Fremdfabrikate einbauen lassen. Es kann nicht sein, dass das Unternehmen durch solche Maßnahmen in die Insolvenz getrieben wird», sagte Kappler.

Grüße, Egon<br><br>Posting ge&auml;ndert von: Egon, am: 01/12/2007 16:11

Ausgesprochen seltsames Recht herrscht hier - das ist doch eindeutig Betrug und wer betrügt hat gefälligst für den Schaden aufzukommen. In dem Falle heißt das, das der die Kosten der Umrüstung sowie die zu unrecht gezahlten Steuervorteile ersetzen muß. Auch wäre sicher ein bißchen Knast für die Verantwortlichem beim Hersteller angemessen.

Auch halte ich es für gerecht, das die erworbene Feinstaubplakette damit unwirksam wird, nach Ausgleich der Kosten ist dem Kunden ja kein Schaden entstanden, er kann ja immer noch ein anderes Auto kaufen.

Beim nächsten Steinschlag wird sie sowieso ungültig oder glaubt ihr der kriegt dann automatisch eine Neue?

So etwas kommt bei raus, wenn die Politik sich bewußt ist, etwas falsch gemacht zu haben. Zum Schluß stehen die Betrüger (Filterhersteller) noch mit weißer Weste da.
mathias

Hallo allerseits,

Ruß besteht zu 80 - 95 % aus Kohlenstoff (Quelle: Wikipedia). Wenn ein Filter nun 100%ig funktionieren würde, hielte er einen Großteil des CO2 (zunächst) im Ruß gebunden zurück. Irgendwann muss er aber &quot;freigebrannt&quot; werden. Bei der Verbrennung von Kohlenstoff entsteht jede Menge CO2.
Worin bitteschön ist denn nun der besonders umweltfeundliche Aspekt des Diesel zu suchen ?

Genau wie beim Rußfilter ! In der Steuervergünstigung

Nochmals Quelle: Wikipedia
&quot;Energiesteuersätze 2007&quot;

Benzin (schwefelfrei): 65,45 Cent/Liter - 7.3 Cent/kWh
Diesel (schwefelfrei): 47,04 Cent/Liter - 4.7 Cent/kWh
Erdgas als Kraftstoff: 18,03 Cent/kg - 1.39 Cent/kWh
Flüssiggas als Kraftstoff: 16,6 Cent/kg - 1.29 Cent/kWh (= ca. 9 Cent/l)

Diese ganze Dieselstinkerei wäre bei gleicher Versteuerung überhaupt kein Thema mehr. So fördern wir alle, und selbst wenn wir mit reinem Wasser fahren würden, den Dieselboom indirekt mit.

Gruß
Jürgen<br><br>Posting ge&auml;ndert von: ganymed, am: 01/12/2007 18:47

ganymed schrieb:
Hallo allerseits,

Ruß besteht zu 80 - 95 % aus Kohlenstoff (Quelle: Wikipedia). Wenn ein Filter nun 100%ig funktionieren würde, hielte er einen Großteil des CO2 (zunächst) im Ruß gebunden zurück. Irgendwann muss er aber &quot;freigebrannt&quot; werden. Bei der Verbrennung von Kohlenstoff entsteht jede Menge CO2.

Ich befürchte, dass das CO2 mit Abstand das Harmloseste bei diesem Vorgang ist...



Genau wie beim Rußfilter ! In der Steuervergünstigung

Ist schon komisch. Wir fahren freiwillig eines der schadstoffärmsten Autos und haben nahezu nichts davon...
Die Dieselkollegen werden noch gefördert, damit sie einen Filter einbauen können, der den riesigen Abstand in Sachen Dreck (vermeintlich) etwas verringert. Verrückt...

tobistenzel schrieb:
[/quote]
(...)Ich befürchte, dass das CO2 mit Abstand das Harmloseste bei diesem Vorgang ist...



Genau wie beim Rußfilter ! In der Steuervergünstigung


Hatte mein Posting gerade editiert, siehe oben

Gruß
Jürgen<br><br>Posting ge&auml;ndert von: ganymed, am: 01/12/2007 18:51

Laut der Deutschen Umwelthilfe sind... Zitat: ...bei einigen getesteten Nachrüstfiltern der Hersteller GAT, Bosal und Tenneco/Walker zudem auch der gesamte Schadstoffausstoß im Vergleich zum Serienstand erhöht. [...] &quot;Mit diesen Abgaswerten dürften die Autos eigentlich gar nicht mehr am Straßenverkehr teilnehmen.&quot;

Nachdem ein schneller Austausch ihrer wirkungslosen Nachrüst-Rußfilter versprochen wurde, rudern die betroffenen Hersteller zurück. Austausch ja, aber nur gegen eigene Produkte, heißt es bei den betroffenen Herstellern. Leider haben sie alle noch keinen Ersatz für die wirkungslosen Rußfilter im Angebot. Erst 2008 sollen neue Lösungen auf den Markt kommen - wann genau, das ist noch unklar.

Bis dahin dürfen die nach wie vor rußenden Diesel steuerlich gefördert durch die Lande fahren. Vom 1. Januar 2008 an sogar in die dann ersten Umweltzonen, der erteilten grünen Umweltplakette sei Dank.

Zum Artikel (WELT online) hier klicken.

Hier kann man sich mal die gemeinsame Erklärung von GVA (Gesamtverband Autoteile-Handel) und ZDK (Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe) anschauen:

www.bmu.de/files/pdfs/allgemein/applicat...klaerung_gva_zdk.pdf

Immer schön unverbindlich bleiben:

&quot;2. GVA und ZDK wirken gegenüber ihren Mitgliedern darauf hin, ...&quot;

&quot;3. Für diejenigen Fälle, in denen derzeit noch kein passender Ersatzfilter zur Verfügung steht, werden sich GVA und ZDK gemeinsam mit allen Partikelfilterherstellern schnellstmöglich um technische Lösungen bemühen.&quot;

&quot;4. GVA und ZDK wirken darauf hin...&quot;

Gruß, Günter

Axel Friedrich eckte an, war unbequem, manchmal nervte er gewaltig. Als man ein Bauernopfer für die Betrugsaffäre mit unwirksamen Dieselpartikelfiltern suchte, wurde der Experte in die Abteilung &quot;Unsere Städte sollen schöner werden&quot; versetzt. Ironie: Ausgerechnet er warnte vor dem drohenden Desaster.

Schadstoff-Ritter in der Abstellkammer (stern.de)

GAT, Bosal und Tenneco/Walker [...] Die drei betroffenen Hersteller unwirksamer Partikelfilter verweigern unisono jegliche Kostenübernahme für den von Gabriel angekündigten „zügigen und kostenlosen Umtausch mangelhafter Partikelminderungssysteme“. [...] teilen auf Nachfrage ihre Absicht mit, den in der Vereinbarung des Bundesumweltministers zugesagten zeitnahen Austausch den Werkstätten dann nicht ersetzen zu wollen, wenn nicht ihre eigenen Systeme zum Einsatz kommen. Diese existieren aber nicht. Stattdessen werden die Werkstätten aufgefordert, die Kunden darauf zu verweisen, dass ihre mangelhaften Systeme im Fahrzeug verbleiben können und mit dem Segen der Bundesregierung Steuervorteil und Feinstaubplaketten behielten.

Regierungsvereinbarung scheitert: Ein Austausch der Betrugsfilter findet nicht statt (duh.de). Link:
http://www.duh.de/pressemitteilung.html?&amp;no_cache=1&amp;tx_ttnews[tt_news]=1229&amp;cHash=f0b72c9929

Grüße, Egon

Es bleibt spannend:

Diesel-Fahrern drohen Steuerforderungen

Neuer Ärger für Besitzer von Diesel-Autos: Im Streit um unwirksame Rußfilter könnten ihnen Steuerforderungen drohen. Grund ist die Selbstanzeige eines Fahrers.

Hamburg - Entgegen den Ankündigungen von Umweltminister Sigmar Gabriel stockt der Austausch von rund 60.000 defekten Diesel-Rußfiltern. Der Grund: Die Werkstätten bekommen keine Ersatzfilter der betroffenen Hersteller. Gleichwohl profitieren die Autobesitzer weiter von der Steuerbefreiung und dürfen mit der Feinstaub- Plakette ab 1. Januar auch in den neu eingerichteten &quot;Umweltzonen&quot; von Berlin, Köln und Hannover fahren - selbst wenn ihre Filter nicht funktionieren.

Der Dortmunder Fahrer eines Land Rovers hat jetzt Selbstanzeige erstattet - und auch gleich seinen Steuervorteil von jährlich 330 Euro an die Behörden zurück überwiesen. Er wird damit laut Deutscher Umwelthilfe möglicherweise eine Prozesswelle auslösen. Denn die Finanzbehörden müssen nach Gesetzeslage Steuersubventionen zurückfordern, wenn der Fördergrund entfällt.

www.spiegel.de/auto/aktuell/0,1518,523554,00.html

Gruß, Günter

Vom Werk eingebaute Partikelfilter [...] sich mal zusetzen, müssen sie mit &quot;Regenerationsfahrten&quot; freigebrannt werden. Ein ökologisches Paradox, das offenbar vermehrt auftritt: Müssen Dieselfahrer das hinnehmen, oder sind die Filter serienmäßig mangelhaft?

Zum Artikel (stern.de) hier klicken.

Grüße, Egon

tobistenzel schrieb:
Ich befürchte, dass das CO2 mit Abstand das Harmloseste bei diesem Vorgang ist...
Hat eigentlich schon mal irgend ein Institut die Abgase bei einem Freibrennvorgang untersucht...?!

Hier steht etwas darüber drin:

Die Kosten des Dieselbooms