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Wenn jeder sein Auto nach den tatsächlichen Anforderungen kauft und sich auch die Kosten pro Kilometer inkl. Wertverlust mal anschaut, würde die Wahl beim Autokauf vielleicht anders ausfallen. Die Kosten wären dann wohl kaum größer als früher.

Alles andere ist persönliches Priorisieren. Da muss man dann mit seinen Entscheidungen leben


Kitt

KITT schrieb:
Wenn jeder ... sich auch die Kosten pro Kilometer inkl. Wertverlust mal anschaut, würde die Wahl beim Autokauf vielleicht anders ausfallen.

Rechnet sich jeder seinen realen Spritverbrauch aus, bzw. weiß, wie das geht und führt darüber Buch für eine jederzeit mögliche Komplettbilanz? In meinem Bekanntenkreis kenne ich keinen einzigen Autofahrer. Außer Momentanaufnahmen BC-Phantasiewerte nicht hinterfragt nichts gewesen.

Noch weniger Menschen machen sich auf den km genau klar, wieviel sie nach Veräußerung des Autos letztlich für den einzelnen am Ende des Lieds
gezahlt haben. Wenn es noch weniger als keinen einzigen gäbe, wären es so viele. Eine akribische Buchführung für eine akurate, nicht geschätzte "Pi mal Daumen Bilanz", hörte ich mal eine, war sie von der Art, kriegen die meisten nicht hin, weil sie keine Lust wegen des Aufwandes dazu haben oder kein Interesse daran, da sie das "Kosten pro km Ergebnis" womöglich sehr nachdenklich oder mehr noch traurig machen würde.

Meist wird ein Betrag für ein Auto gezahlt und weitere Ausgaben für den Unterhalt anschließend regelmäßig getätigt, damit der Wagen fährt. That's all. Dass eine entsprechende km-Bilanz gerade in Verbindung mit einem Neuwagen lange sehr mies bleiben wird und sich kaum bis nie auf einen grünen Zweig fahren wird, abhängig natürlich davon, was der einzelne unter "grüner Zweig" versteht, wird vermutlich kaum jemanden interessieren und belasten, der sein Geld mit einem Neuwagen verbrät. Gerade wenn genug Geld da ist und die Faktoren Spaß mit und Freude an einem bestimmten Gegenstand eine gewichtige Rolle übernehmen, die alle weiteren Aspekte zu übertünchen im Stande sind, kosten sie, was sie wollen. Auch und gerade mit diesen Faktoren verlocken Autohersteller Kunden und ziehen ihnen für Neuwagen Jahr für Jahr immer aberwitzigere Preise aus der Tasche. Toyota ist leider und zunehmend ein gutes Vorzeigebeispiel dafür geworden. Das wird so weitergehen, funktioniert ja hervorragend, wenn Ware da ist. Doch daran hapert's im Moment für reibachmachende Autohäuser zu deren Leidwesen ein wenig sehr stark.

Ja, da stimme ich zu. In meinem nicht-Foren-Bekanntenkreis gibt es niemanden, der seine Fahrzeugkosten erfasst. Viele interessiert es nicht und sie wären zu faul dafür.

@Wisedrum, sie war es eigentlich bei deinem P4? Ganz neu oder kaum gebraucht?
Ich habe bisher immer "gut" Gebrauchte gekauft, 3-4 Jahre alt und wenig Kilometer...
Meist bei einem Händler, wobei ich auch immer Garantie bekam!
Bei dem damaligen Toyota Händler hier in FÜS bekam ich 2 Jahre (als Beigabe kostenlos), wobei er mir noch versicherte, dass er die Garantie in 25 Jahren nicht einmal in Anspruch nehmen musste!

Gruß
Martin

weinfux schrieb:
@Wisedrum, sie war es eigentlich bei deinem P4? Ganz neu oder kaum gebraucht?

Ganz neu.

Tja und wie das dann so ist, es wird weiterhin dauern, bis ich eine halbwegs brauchbare Cent/km-Bilanz auf die Räder gezaubert habe. Aus'm Euro-Bereich dafür bin ich immerhin längst raus. Jetzt gilt's, sich im zweistelligen Cent-Bereich so weit's geht, nach unten zu fahren. 50Cent habe ich dabei bereits passiert und verlasse im nächsten Jahr den 40erZahlenraum. Ob er irgendwann mal einstellig wird? Abwarten, weiterfahren, bei den vielen freien Variablen, die ein Auto kostenverursachend begleiten, ist das nicht so leicht abschätzbar, nur als Fernziel vornehmbar.

Aber eine Kosten-Nutzen-Analyse ist nur eine Seite, von der aus das Thema "Autofahren" betrachtet werden kann. Es soll, hat und kann doch auch Spaß machen. Wie oft höre ich diese in meinen Ohren abgedroschene Standardformulierung, die für alles Mögliche wie ein zu schnell gezogener Joker als Antwort und Begründung eingesetzt wird, um irgendwas zu sagen im Sinne von "Klappe zu, Affe tod". Ja, Spaß in einer Spaßgesellschaft frei nach Neil Postmanns Buch "Wir amüsieren uns zu Tode". Spaß und der kostet. Draußen knallen Knaller Knaller trotz morgigem Sylvesterböllerverbot. Vorboten eines wieder lustiger werdenden 2022 stehen vor der Tür? Hoffentlich.

Ich bei jemandem aufgewachsen, der sämtliche Ausgaben penibel erfasst und in Excel-Tabellen eingetragen hat. Glücklicherweise (?) hat mich dieser Virus nicht befallen, ich bin da eher der Bauch-Mensch, ohne natürlich über meine Verhältnisse zu leben.
Warum soll ich mir den Spaß am Autofahren verderben, indem ich diesen "notwendigen Luxus" auf Kosten und Nutzen reduziere? Ich kann mir mein Auto leisten, bekomme auch von den Betriebskosten keine grauen Haare, das genügt mir für meine persönliche Kosten-Nutzen-Analyse.

Timo

Excel-Tabellen über Ausgaben führe ich nicht, auch nicht zum Autofahren. Ein paar Zahlen halte ich dennoch fest, so dass ich nicht nur Pi mal Daumen bestimmen kann, wieviel Geld mich meine Schüssel pro km kostet. Das stelle ich aus Neugier an und weil mir diese Ausgaben nicht als geschälte Banane egal sind. Interessant sind dann auch Vergleiche in der PKW-Fortbewegung, wenn Kilometer kostenmäßig beziffert und die Zahlen zugänglich gemacht werden. Keine Ahnung, was Taxifahren kilometermäßig kostet, fahre nie Taxi. Schätze mal weit über 1€ inzwischen, Grundgebühr in die gefahrenen km miteingerechnet. Das wäre dann das obere, sehr teure Ende in der Vergleichsskala. Das untere Ende bilden für mich alte Autos meines Bruders, die er schon recht weitgereiten erwarb und dessen günstigstes mit nicht mal 10Cent/km bislang bewegt wurde, alle Kosten inklusive Sprit, Abschreibung, Reparaturen etc. darin enthalten, wie er meint.

Dazwischen dümpeln Fahrzeuge aus dem verlinkten, noch recht frischen Artikel ab, die als Neuwagen in die Berechnung über ein paar Jahre eingingen und aus der Mittelklasse, also etwa die meines Autos, stammen und mit 50 bis 80Cent/km erschreckend hohe Kosten verursachen. Zwar nicht so hohe wie Taxifahren, aber mir viel zu viel Kohle.

www.saechsische.de/wie-teuer-autofahren-...ich-ist-5199453.html

Dennoch, Autofahren ist ein teurer Spaß mit oder ohne konkrete Zahlen vor Augen. Da ich mal vor 'ner gefühlten Ewigkeit Mathe studierte, hab ich's lieber mit. Zudem erhöht mir dieser Überblick den Spaß am Autofahren. Auch im Vergleich. Davon kann und das kann jeder allerdings halten wie'n Dachdecker.

Ja Timo, so sehe ich das eigentlich auch.

Darüber hinaus denke ich eher, es sind weniger die Autos, die teurer geworden sind, sondern eher unsere gestiegenen Ansprüche.

Gruß Thomas

Wisedrum schrieb:
Da ich mal vor 'ner gefühlten Ewigkeit Mathe studierte...
Siehste, an dieser Stelle trennen sich schon unsere Wege.

Timo

@wisedrum:

Taxikosten kann ich nennen. Wegen meines Oberschenkelhalsbruchs musste ich die ersten Wochen Taxi fahren.

Die Taxen kommen vom Bahnhof oder Stadtzentrum gefahren (regulärer Standort).

7km zum Arzt in die Stadt 18,50€.
2km zur Physiotherapie in anderen Vorort 14,-€, da wegen Kurzstrecke noch eine extra Anfahrtgebühr berechnet wird.
Langstreckentaxi über ca. 250km kostete pauschal 2,35€/km.

Wenn man nur selten Taxi fährt, fetzen solche Preise nicht so rein. Mich aber würden sie bereits dann schon kirre machen. Kannte Musiker, die kein Auto hatten, nicht mal 'nen Lappen und sich, wenn was anlag, bei dem Geld raussprang, irgendwo teuer hin- und zurückkarren ließen mit ihrem Equipment, falls keiner ihr Chaffeur sein konnte oder wollte.

Da hab ich's lieber, 'ne neue Kiste für zugegebenermaßen nicht zu wenig Geld gekauft zu haben, die mit halbwegs bis sehr geringen Unterhaltskosten sehr lange durchhält und mit der ich anschließend so oft und wann ich will jederzeit irgendwo hinfahren kann oder muss und mit der ich mit der Zeit den Taxipreis um ein vielfaches pro km unterbiete.

Jeder wie er mag oder muss.

Einmal mit dem Taxi in die 30km entfernte Kinderklinik= 85€...

Also ich wollte auch keinem den Spaß verderben .Für eine grobe Kostenübersicht reichen die Handelsüblichen ADAC Tabellen, dort sind die Kilometerkosten sauber aufgeschlüsselt. Die hält mich immer locker davon ab mir einen Lexus zu gönnen.

assets.adac.de/image/upload/v1618309743/...ebersicht_whgbcz.pdf

Kitt

Komisch oder typisch: Meine drei Autos, die mich interessiert hätten, sind in nicht einer der Tabellen enthalten.

"Die Forscher glauben: Viele würden ihr Auto wohl abgeben, wenn sie die Fixkosten realistisch einschätzen würden. Nach ihrer Schätzung würden in Deutschland mehr als 17 Millionen Autos weniger auf den Straßen unterwegs sein."

"Viele" sind also gleich 17 Mio? Das glaube wer will! Für wie blöd halten die Forscher die Autofahrer denn? Ich halte nichts von Erbsenzählerei mit Excel-Tabellen, ist mir zu mühsam und was soll es bringen? Man merkt doch im Portemonnaie, wenn's zu teuer wird, z.B. wenn häufige außerplanmäßige Reparaturen und Pannen zusätzlich zu Buche schlagen. Bei der Wahl meiner Autos habe ich immer auf der globalen Ebene entschieden, ob das Auto zu mit passt, auch finanziell. Ich hätte immer auch ganz andere Autos fahren können, war aber zufrieden, wenn das/die Autos kein spürbarer Kostenfaktor waren.
Zu glauben, dass ich und weitere 17 Mio Autofahrer ihr Auto abgeben würden, wenn sie jemand über die Kosten aufklärt, ist jedenfalls abwegig.

Viele würden vermutlich eher etwas anderes weglassen und aufgeben, wenn sie die wahren und vollen Kosten ihres Autos kennen würden, als den Wagen wegzugeben, falls sie dadurch überhaupt zum Umdenken Richtung Sparen bewegt würden. Die Menschen, die ich kenne, kennen sie nicht in vollem Umfang und höchstens geschätzt ansatzweise. Ihnen ist schlichtweg der Aufwand zu groß und mühsam, sie am Ball bleibend zu verfolgen und letztlich 1 und 1 zusammenzuzählen, weil sie bloß fahren wollen. Hauptsache, die Karre läuft dafür und nicht selten, macht auch was her.