Priusfreunde.de

Ich denke es kommt auch bei Elektroautos auf den Fahrstil an. Je mehr Umwandlungsverluste, desto mehr Verbrauch

Da hast du sicher recht....
Mir persönlich wäre für die von dir jedenfalls geforderte erreichbare Reichweite der Akku des Ioniq zu knapp bemessen.
Die 155km werden sich auch bei tiefen Temperaturen ausgehen. Knapp 200km weit solltest du immer kommen. Was aber ist, wenn eine längere Umleitung vorhanden ist, oder du aus irgendeinem anderen Grund 20, 30km dranhängen musst? Dann könnte es sehr knapp werden.
Ich empfinde in dem Zusammenhang den Mehrpreis des M3 im Verhältnis zum Reichweitengewinn marginal, das bessere Ladenetz wäre noch das Tüpfelchen auf dem i dazu.

Wenn man Geld locker flockig sitzen hat bestimmt. Als 3 facher Familienvater sind 7000€ Aufpreis alleine bei der Anschaffung schon nicht ohne. Ausstattungsbereinigt wäre der Aufpreis zum Tesla sogar noch größer, da der Ioniq Sachen bietet die der Tesla nicht auffahren kann zu dem Preis.

Irgendwo muss ja auch eine Preisdifferenz herkommen, wenn der Akku schon erheblich größer ist und das eigentlich der Kostenfaktor schlechthin ist.

Braucht man die schnellere Beschleunigung? Braucht man die höhere Leistung? Ich lege bei Langstrecke mehr wert auf Komfort und hohe Effizienz. Ja Tesla kann genauso effizient wie Hyundai. Tesla hat Vorteile was Ladenetz und Anzeigen der Ladepunkte sowie Routenplanung betrifft. Wie das mit dem Hyundai Bluelink aussieht, muss ich mal testen.

Besteht überhaupt eine Notwendigkeit jetzt einen Neuwagen gegen ein neuen Neuwagen einzutauschen?
Gerade wenn man aufs Budget schauen muss?

Ja wegen der Folgekosten
Momentan krieg ich durch die erhöhte Prämie den Wertverlust des Corollas ganz gut ausgeglichen.

Und nein, ich bin kein Schwabe!

Knuddel1987 schrieb:
Ich tendiere momentan eher zum Ioniq. Da die Folgekosten was Ersatzteile betrifft auch günstiger sein dürften als bei Tesla. Dazu kommen das die Fixkosten auch erheblich niedriger sind.
Ich habe bislang nichts dazu geschrieben, weil ich erst warten wollte, welche Schlüsse Du selbst triffst. Nachdem das nun passiert ist, möchte ich Dich in Deiner Vorentscheidung bestärken. Deine rein kalkulatorische Auswertung vermittelt nämlich eine scheinbare finanzielle Nähe, die ich als in der Praxis nicht gegeben betrachte. Schon gar nicht bei einer Haltedauer von 10 Jahren.

Du bekommst mit einem Tesla Model 3 sehr viel mehr als einfach nur ein höchst performantes E-Auto mit viel Reichweite und einem leistungsfähigen preisgünstigen Schnelllade-Netzwerk für unterwegs. Du bist damit automatisch Teil einer riesigen Flotte, deren permanente Datensammlung die Basis für ständig verbesserte Assistenzsysteme und weitere Zusatzfunktionen, aber auch für neuartige Mobilitätskonzepte liefert. Das ist richtig toll, wenn man wirklich Teil einer größeren Sache sein und nicht einfach nur ein Auto haben möchte.

Die Kehrseite der Medaille sind immer wieder neue, meist eher unbedeutende Fehler, die per Update zusammen mit neuen oder verbesserten Funktionen eingespielt und irgendwann später wieder beseitigt werden. Wobei dabei stets neue auftauchen. Das ist sehr komplexe Software und damit ein nie endender Prozess. Wenn man der Typ dafür ist, es mit der passenden mentalen Einstellung betrachtet, entspannt, neugierig und EDV-affin ist, kann das richtig spannend sein und sogar Spaß machen. Es kann aber auch passieren, dass es im Alltag nervt und man geistig seine Faust in Richtung Kalifornien schwenkt.

Ein anderes Thema ist die mittlerweile im Großen und Ganzen akzeptable, aber doch US-typisch vergleichsweise legere Verarbeitung der Fahrzeuge im Detail. Nicht besser macht es die stark schwankende Servicequalität, die in hohem Maß von individuellen Mitarbeiter-Leistungen abhängig ist, mit denen man auch in der Garantiezeit nicht selten über Selbstverständlichkeiten diskutieren muss. Ihr Entscheidungsspielraum ist klein, vieles muss also vom Mutterkonzern autorisiert werden.

Dazu kommen die Unterhaltskosten, die man besser nicht unterschätzen oder schönrechnen sollte. Die Autos selbst sind recht wertstabil, das ist die gute Nachricht. Wertstabilität bedeutet bei PKW aber immer noch, dass in den ersten zwei Jahren mal eben eine kräftige fünfstellige Euro-Summe in Fahrleistung investiert wird. Erhöhter Schwierigkeitsgrad ist es, für einen Tesla eine kostenmäßig halbwegs erträgliche (Vollkasko-)Versicherung zu finden. Das ist nicht völlig aussichtslos, aber etwas Aufwand und einen hohen individuellen SF-Rabatt muss man schon investieren wollen.

Für die Zeit nach Ablauf der bemerkenswert mickrigen Werksgarantie sollte man genug Rücklagen einplanen. Die lange Garantiedauer für Akku und Antrieb gaukelt eine trügerische Sicherheit vor. Tesla legt das nämlich äußerst eng aus und definiert antriebsnahe Komponenten als nicht von dieser Garantie abgedeckt. In den einschlägigen Foren finden sich entsprechende Berichten, bei Bedarf gerne einlesen. Um die Model 3-Akkus würde ich mir hingegen keine großen Sorgen machen; das würde jetzt aber zu sehr ins Detail gehen.

Was will ich sagen? Tesla fahren ist geil und macht Spaß. Man muss es sich aber leisten wollen und einfach im Klaren darüber sein, dass das nicht einfach nur ein E-Auto ist wie die Fahrzeuge der Mitbewerber, sondern sehr viel mehr. Das hat Vorteile, das hat aber auch Nachteile. Die machen sich insbesondere dann bemerkbar, wenn man eigentlich gar nicht der Typ ist, um die außergewöhnliche Konzeption und den ganzen Hintergrund zu würdigen.

Sondern einfach nur ein preiswertes, problemloses und letztlich auch sich nicht ständig veränderndes E-Auto für den Alltagseinsatz haben möchte. In diesem Fall rate ich doch sehr zu einem Ioniq, der meiner Meinung nach das beste Preis-/Leistungsverhältnis auf dem Markt bietet. Alternativen sind der kleinere e-Golf (aktuell ein echtes Neuwagen-Schnäppchen) oder - wenn es etwas mehr sein soll - Kona / Niro / Soul mit dem dicken Akku.

Gebrauchte werden häufig zum Neupreis angeboten, beim e-Golf sogar darüber. Oft wird in Inseraten die BAFA-Förderung rausgerechnet, man muss also in Wirklichkeit zunächst 3000 Euro mehr bezahlen als inseriert. Für Tageszulassungen gibt es keine Förderung, das verzerrt und ist bei Preisvergleichen unbedingt zu berücksichtigen. Bei einer Neubestellung die teils erheblichen Lieferzeiten beachten.

Entscheide weise und mit mindestens zwei Dritteln Ratio.

Grüße, Egon

Vielen Dank Egon, für deine sehr ausführliche Nachricht und dessen Ansicht von bestimmten Standpunkten aus.

Ich bin sehr technikaffin und würde mich auch sehr dem Reiz eines Teslas hingeben. Das ist das Bauchgefühl. Der Kopf sagt aber, neeeee das ist dann doch too much.

Ich habe früher immer gesagt, mehr als 25.000€ möchte ich nicht ausgeben. Dann ziehen sich natürlich die Jahre und Fahrzeuge werden nicht günstiger.

Der Corolla war der erste über 30.000€ und der Ioniq wird diesen vermutlich noch toppen. Der Tesla würde in Frage kommen, wenn dieser bei höherer Anschaffung wenigstens auf ähnlichem Level eines Ioniqs liegen könnte, von den Fixkosten.

Leider ist die Versicherung auch massiv teuer und Ersatzteile, eventuelle "Garantie" Probleme (die dann nach der Garantie auftreten) oder Reparaturkosten gar nicht inbegriffen. Ist bei einem Premiumfahrzeug, dafür halte ich Tesla, einfach auch ein Premiumpreis fällig.

Um auf die Garantie zurückzukommen.
Hyundai bietet selbst beim Kona Elektro mit 8 Jahren mittlerweile mehr Garantie als die Konzerntochter Kia mit 7 Jahren. Der Niro ist auch noch nicht ganz raus, den hatte ich beim Erstellen dieses Threads aber noch gar nicht auf dem Plan. Meine Frau ist halt doch etwas SUV vernarrt und die 64kwh reizen. Ich habe mir das aber mal durchgerechnet vom Stromverbrauch und da liegen dann auch schon 20% mehr Stromverbrauch beim Niro zugrunde.

Knuddel1987 schrieb:
Nachdem ich nen Video gesehen habe von GRIP, wo Elektroautos mit Schnee und kalten Temperaturen sowie Innenraum auf 21 Grad und zu zweit auf Komfort nicht verzichtet wurde, dennoch 70% Reichweite zur Verfügung standen, hoffe ich, dass ich damit hinkomme.

Ich denke der WLTP ist als Orientierung gut und im Sommer klappt es auch wohl mit weniger, dafür im Winter etwas mehr.

Reisegeschwindigkeit wird dem Ziel und der Reichweite angepasst.
Schriebst du nicht irgendwo mal, das du diese 155km hin und zurück mit einer Ladung schaffen möchtest/mußt weil du am Ziel nicht laden kannst?
Wie gesagt, im Sommer mag es durchaus klappen. Im Winter eben nicht.
Kannst du am Ziel aber laden, dann ist das überhaupt kein Problem.

Übrigens, weil die 21°C im Innenraum angesprochen wurden. Die Klimatisierung im IONIQ ist hervorragend. Musste ich im Avensis immer 22-22,5°C einstellen damit es angenehm ist und hatte ich dann immer noch mal kalte Füße oder an den Seiten, am Boden war es doch mal kälter, so ist es im IONIQ bei eingestellten 21°C angenehm warm ohne kalte Zonen. Also die 21°C sind hier kein Komfortverlust zugunsten des Verbrauches sondern absolute Wohlfühltemperatur!

Ja ich möchte schon wenn es geht im Sommer ohne Zwischentanken auskommen für die längsten Fahrten. Sollte es aber im Winter logischerweise nicht ausgehen, wird halt ne halbe Stunde zwischen geladen um die 30% weniger Laufleistung auszugleichen

Das mit dem "Am Ziel" laden ist schwierig wir befinden uns in Deutschland. Ich bin schon froh dass jetzt mal so langsam die Lader in meine Nähe kommen. A2 Niedergassel hat ja Innogy Säulen als Beispiel. Könnte man ja als Maingau Kunde für 25 Cent laden, wenn ich das richtig aufm Schirm habe.

Auch bei Markant Läden hier in der Nähe sind Innogy Säulen aufgebaut, zum Teil sogar noch kostenfrei.

Na, dann komm mal nach Meck Pomm - die Ladewüste schlechthin.
Aber, es entwickelt sich ......

Egon schrieb:

...
Deine rein kalkulatorische Auswertung vermittelt nämlich eine scheinbare finanzielle Nähe, die ich als in der Praxis nicht gegeben betrachte. Schon gar nicht bei einer Haltedauer von 10 Jahren.
...
Dazu kommen die Unterhaltskosten, die man besser nicht unterschätzen oder schönrechnen sollte.
...
Für die Zeit nach Ablauf der bemerkenswert mickrigen Werksgarantie sollte man genug Rücklagen einplanen. Die lange Garantiedauer für Akku und Antrieb gaukelt eine trügerische Sicherheit vor.
...


Das ist ein Punkt, der mir sogar entscheidend zu sein scheint.
Ich hatte bei meinen Argumenten nicht berücksichtigt, dass du 10 Jahre Haltedauer einplanst, also kein echtes Argument (außer den Mehrpreis) gegen den 3er finden können.
Das ist natürlich eines. Tesla würde ich nur dann uneingeschränkt empfehlen, wenn man eine Haltedauer innerhalb der Garantiezeit erwägt oder zumindest eine Verlängerung dieser in Betracht zieht. Tut man das, bewegt man sich finanziell noch weiter nach oben.

Insofern kann ich deine Entscheidung nachvollziehen. Von den Folgekosten ist der Ioniq sicher das überschaubarere Fahrzeug.
Welche Austattung ist denn beim Ioniq drin, die beim 3er nicht vorhanden ist?

Ich würde auch mal mit
abetterrouteplanner.com/
die geplanten/typischen/Urlaubs-Routen für die Fahrzeuge durchrechnen und einen Blick auf die DC-Stromkosten zu werfen - vor allem bei den Wunderwerken der OEM wird einem da schlecht.

Ich finde es erstaunlich, das da bloß 3Ct/km Unterschied rauskommen im Eingangspost.

Geht irgendwer davon aus, das Hyundai bei der Garantie weniger rumzickt als andere Hersteller und das es sich lohnt, hier das Kleingedruckte zu vergleichen?

Ich habe die Routen schon durchgespielt. Habe auch mit der Handy App mich bereits auseinander gesetzt. Tesla nimmt 33 Cent pro kWh wenn ich mich nicht irre.

Ja ich glaube das Hyundai da kulanter ist, das habe ich schon beim damaligen i40 feststellen können. Desweiteren selbst, wenn dann was außerhalb der Garantie passiert, geht es nicht so ins Geld wie bei Tesla.

Der Vergleich Tesla M3 und Ioniq Premium werde ich dann gleich noch etwas auseinander pflücken was die Ausstattung betrifft. Klar ist das ein wenig Äpfel / Birne, da der Tesla einen größeren Akku und stärkeren Antrieb hat.

Vergleich Tesla M3 gegen Ioniq Premium

Ioniq:
Kostenlose Kartenupdates über die komplette Lebensdauer des Modells + 10 Jahre
DAB Radio
Ambientebeleuchtung
Beheizbares Lederlenkrad
Sitzheizung vorne + hinten
Kabelloses Laden Handy

5 Jahre Garantie aufs Fahrzeug ohne Kilometerbeschränkung.
8 Jahre Garantie auf Akku und 200.000km (Minimum 70%)
8 Jahre Mobilitätsgarantie mit kostenlosen Pannen / Abschleppdienst

Weiß nicht, was das kleinste M3 davon noch hat, meines Wissens nach. Kann ja vielleicht jemand Ergänzen oder Korrigieren.

Der Rest müsste soweit identisch sein.

Über Schnellladung, Routenplanung etc ist Tesla natürlich im Vorteil.

Fernsteuerung geht auch mit dem bluelink von Hyundai bzw dem Uvo von Kia.

Der E-Niro rekuperiert als Beispiel beim 64kwh antrieb mit bis zu 144kw. Das kann wohl selbst das Model S nicht soweit mich ein Besitzer richtig informiert hat.

Wenn zwei sich streiten (Ioniq und M3) freut sich der dritte (Prius PHEV). Just my 2 cents here