Priusfreunde.de

Liebe Foristen,

trotz eingehendem Studium der Forenbeiträge konnte ich diese Frage nicht abschließend klären:

Sind die Wartungs- bzw. Unterhaltskosten (nicht Benzinkosten) eines Prius bzw. Auris-Hybriden denn aufgrund der Technik grundsätzlich erheblich günstiger ? Ich lese hier zwar immer wieder, dass aufgrund Hybridantrieb es kein normales Getriebe etc. gibt und damit wartungsärmer, aber fallen nicht trotzdem regelmäßig für Inspektion etc. Kosten an und sind diese denn dann im Vergleich zu einem normalen Benziner wirklich günstiger, so dass sich der erhöhte Anschaffungspreis rechnet ?

Danke

RAMO

Es gibt mit Sicherheit einige hier, die es besser wissen, weil sie schon viel länger einen/verschiedene Prii gefahren haben...

Was ich denke, ist, dass es weniger Verschleißteile beim Getriebe und auch im Motor (keinen Turbo oder Kompressor, keine Lichtmaschine) gibt. Natürlich entstehen auch bei HSD-Autos Wartungs- und Servicekosten (bei meiner ersten kleinen Inspektion nach 15k waren es knapp 200.- inkl. Leichtlauföl und Hybridcheck), denn auch ein Hybrid muss gewartet werden.

Der erhöhte Anschaffungspreis relativiert sich beim Vergleich mit dem eines Diesel und die Steuer fällt sehr gering aus.

Gruß
Sebastian

Dazu kann ich nur soviel sagen:
Ich habe nach ca 100.000 km mal den Vergleich vorgenommen, was mein AUDI A2 Benziner (1,4i) bis dahin an Wartungskosten verursacht hatte und was der Prius II gekostet hat.
Der Prius war da deutlich günstiger, trotz höherer Ölwechselfrequenz. Beim A2 war es mir jeweils gelungen, das belastungsabhängige Serviceintervall maximal auszunutzen, also Ölwechsel tatsächlich erst nach 30.000 km!
Ich habe alle Servicearbeiten stets in den Fachwerkstätten durchführen lassen, auch kein Öl selbst besorgt und angeliefert oä.

Hinzu kommt: beim Prius bis heute, 150.000+ km, keinerlei Reparaturen außer Verschleißrep. an der Bremsanlage, beim A2 etliche Rep.-kosten schon bis unter 100.000 km.

Gruß!
JoAHa

Die Anfälligkeit ist gering, allerdings sind die Intervalle mit 15.000 km bei Toyota sehr kurz. Es hängt stark vom Alter des Fahrzeugs ab und natürlich ist auch der normale Auris sehr robust.
Meine Prius 2 lag bei 19 Cent pro km mit Wertverlust und selbst durchgeführten Inspektionen, viel billiger wird es nicht gehen.
Ich sehe den angesprochenen Kaufpreisunterschied aber nicht, der Hybrid ist ja nicht wesentlich teurer.

Das immer mehr Taxiunternehmen auf die Hybriden von Toyota umsteigen dürfte auch ein Indiz für geringe Wartungskosten und hohe Ziverlässigkeit sein denn in diesem Bereich muss schon gut kalkuliert werden.

Kleine Inspektion beim Lexus CT lag bei mir bei 130 Euro (Öl mitgebracht, Toyota Fachwerkstatt)
Große Inspektion lag bei 230 Euro (Öl mitgebracht, Toyota Fachwerkstatt)

Ein weiterer Vorteil ist die höhere Zuverlässigkeit gegenüber deutschen Automobilen was einem neben den Kosten auch Ärger, Rennerei und Zeit erspart.

Grüße Jan

Meine Kosten für alles (Wartung, Versicherung, Sprit...) außer Wertverlust liegen bei 17 ct/km.
Der kalkulierte Wertverlust bei Adac o.ä. liegt viel höher, relativiert sich natürlich aber über Haltedauer und Einstandspreis.

Prius PLUS VfL Bj2013 80000km, z.Zt. 20000km im Jahr.

Argument für die Taxifahrer ist natürlich die angepasste Garantiemöglichkeit (3 Jahre, bis zu 300000km), da kann nichts passieren.

Grüsse

Plusx

Ich denke, man kann hierauf drei ganz klare Antworten geben.

1. Kaufst du einen Hybrid neu, möchtest die Garantie einhalten und verkaufst ihn nach 3 Jahren wieder. (Typische Leasingdauer). Dann ist ein Hybrid in der Wartung nicht günstiger als ein einfacher Benziner. Warum: Du musst genauso zu den Inspektionen wie jedes andere Auto auch. Zwar ist der Intervall für die Inspektion auch nur 30.000 km, aber alle 15.000 km kommt noch ein Ölwechsel dazu.

2. Kaufst du einen Hybriden gebraucht und/oder fährst ihn sehr lange. Dann ist sind die Wartungskosten eines Hybriden mit 99% Wahrscheinlichkeit wesentlich niedriger als von jedem anderen vergleichbaren Auto. Warum: Auch wenn die Kosten für die Inspektionen gleich bleiben, wirst du weniger für Instandhaltung zahlen müssen. Kein Anlasser, keine Lichtmaschine, keine Kupplung usw.

3. Kaufst du einen Hybriden neu oder gebraucht und fährst "auf Verschleiß". Heißt, du gehst nicht zu den Inspektionen sondern machst es nach deinem Gefühl. Dann ist ebenfalls ein Hybrid günstiger als jedes vergleichbare Fahrzeug. Ich mache z.B. seit dem ich die 200.000 km überschritten habe nur noch alle 30.000 bis 40.000 den Ölwechsel und keine Inspektionen mehr.

emuman schrieb:
Meine Prius 2 lag bei 19 Cent pro km mit Wertverlust und selbst durchgeführten Inspektionen, viel billiger wird es nicht gehen.
In der Tat ein guter Wert. Bei meinem P2 bin ich auf 21,7 Ct pro km gekommen (siehe unten). Inspektionen beim FTH und eine Reparatur an der Wasserpumpe. Benzinkosten habe ich hochgerechnet und Versicherungskosten sind natürlich individuell.

Ramo schrieb:
...aber fallen nicht trotzdem regelmäßig für Inspektion etc. Kosten an und sind diese denn dann im Vergleich zu einem normalen Benziner wirklich günstiger, so dass sich der erhöhte Anschaffungspreis rechnet ?


Im Falle eines Auris / Yaris: nein. Den Aufpreis des HSD fährt man in einem Autoleben nicht mehr rein. Der HSD ist da kein rechenbares Projekt.

@E180

Wie kommst du darauf? Besonders im Autoleben ist die Aussage wohl nicht haltbar.

Mal als Beispiel meine Anschaffung:

P2 EZ 2006 mit 70.000km gekauft 06/2012 für 11.500 Euro vom Toyota Händler
Vergleichbarer Automatik Benziner zu dem Zeitpunkt ca. 10.000 Euro

Verbrauch eines Vergleichbaren Automatik Benziners etwa 3 Liter mehr.

Gefahren seit Anschaffung: 238.500 km
Durchschnittpreis Benzin letzte 6 Jahre: 1,45 Euro je Liter
Gesparter Sprit in Euro: 10.375 Euro

Und an der Stelle muss ich wohl gar nicht mehr weiterrechnen.

Ich geb aber nochmal die Gesamtkosten seit Anschaffung an inkl. allem: 0,15 Euro je Km.

Übrigens: Selbst wenn ein Hybrid in der Anschaffung mehr kostet, darf man aber auch nicht vergessen, dass der Werterhalt höher ist.

Wenn jetzt die Aussage kommt: "ja, aber bei einem Neuwagen ist das anders".

Falsch: Schau dir den Auris im Vergleich Benziner zu Hybrid an.
Der Auris Comfort 1.2 Automatik kostet: 24.640 Euro
Der Auris Comfort Hybrid kostet: 26.040 Euro

Und nach deiner Aussage kann man diese 1400 Euro Differenz in einem Autoleben nicht mehr einfahren?

Ich habe bisher (seit 07/17) momentan eine Kostenaufstellung von 0,25€ pro km.

Das bei einem Neuwagen (30.000€) mit 10% Abschreibung pro Jahr auf 10 Jahre.

Inkl. Steuer, Versicherung, Benzin etc.

Ich habe den höheren Wertverlust damals durch die niedrigeren Fixkosten / Benzinkosten relativiert und habe mich dazu entschlossen, einen Neuwagen zu kaufen, da auch die Reparaturkosten = 0 ausfallen.

Im Vergleich zu meinem Hyundai I40 Diesel spare ich mehr als 500€ pro Jahr, was auf 10 Jahre 5000€ macht und das nur durch Versicherung / Steuern / Sprit.

Da sind die Reparaturkosten, die mich erwartet hätten, gar nicht mit eingerechnet. Der Händler hatte mir damals schon gesagt, dass der Turbo wahrscheinlich nicht mehr als 150.000km schafft. Das wären bei mir zwischen 5-6 Jahre Laufzeit gewesen. Da noch viele Teile innerhalb der Garantie ausgetauscht wurden und ich kein Risiko auf weitere Reparaturen nach Garantie Ende eingehen wollte (5 Jahre), habe ich ihn dann eingetauscht.

frufus schrieb:
Ich denke, man kann hierauf drei ganz klare Antworten geben.

1. Kaufst du einen Hybrid neu, möchtest die Garantie einhalten und verkaufst ihn nach 3 Jahren wieder. (Typische Leasingdauer). Dann ist ein Hybrid in der Wartung nicht günstiger als ein einfacher Benziner. Warum: Du musst genauso zu den Inspektionen wie jedes andere Auto auch. Zwar ist der Intervall für die Inspektion auch nur 30.000 km, aber alle 15.000 km kommt noch ein Ölwechsel dazu.
...


Einspruch, Euer Ehren!
Hab' ihn neu gekauft, zugegeben als Tageszulassung ca 25% unter Neupreis, was bei der Wertverlustberechnung ungewöhlich positive Auswirkungen hat.
Aber ich habe, wie schon geschrieben, nach ca 5 Jahren und regelmäßigem Service in der Fachwerkstatt die Differenz zum A2 berechnet. Der AUDI war teurer!

Und als Fazit über 8 Jahre: 12,6 ct/km ohne Wertverlust, alles inclusive (Wartg., Rep., Verschleiß, TÜV, Versicherg., Steuer)!
Zugegebenermaßen ein Einzelbeispiel!

Gruß!
JoAHa

Einen Gebrauchtwagen würde ich immer auf Null abschreiben.

Dann kann man sich über jeden Cent, den man beim Verkauf erhält, gleich viel besser freuen...

In der Tat stehen die Hybriden in Pucto Werterhalt besser da. Die Politik spielt uns da gerade in die Hände. Trotzdem betrachte ich einen Invest von <10k€ erstmal als "weg".

Entsprechend würde ich auch differenzieren zwischen dem kilometerbezogenen Unterhalt und dem gebundenen Kapital.

Letzteres ist aber eine reine Spekulations-Zahl, sofern auf einen fiktiven Restwert abgeschrieben wird. Man kann damit den Löwenanteil an den Vollkosten in Grenzen beliebig rauf und runterskalieren/blähen...

frufus schrieb:
@E180

Wie kommst du darauf? Besonders im Autoleben ist die Aussage wohl nicht haltbar.


Der Auris Comfort 1.2 Automatik kostet: 24.640 Euro
Der Auris Comfort Hybrid kostet: 26.040 Euro

Und nach deiner Aussage kann man diese 1400 Euro Differenz in einem Autoleben nicht mehr einfahren?

Der 1.2er Schalter Auris kostet 23.040. 3.000 Euro Differenz zum HSD.

Beim Yaris 1.0er Schalter sind es 3.550 Euro Differenz zum HSD.

Wenn es rein um Wirtschaftlichkeit geht, holt man sich da keinen HSD.
Und man bekommt auf die Benziner noch mehr Rabatt, als auf den HSD.

Und Kupplung, Lichtmaschine , Anlasser und Turbo halten bei >90% der Ersbesitzer viel länger, als sie das Auto überhaupt fahren.

Ist ein nettes Argument um die (ahnungslose) Ehefrau zu überzeugen, die Kasse für den HSD weiter aufzumachen...

Hm...Also bei mir war der Turbo schon zwei bis drei Jahre vor dem Verkauf hinüber und die Kupplung war am Ende (11. Betriebsjahr) stark am Schwächeln und sollte laut Werkstatt nicht mehr lange machen...Klar - wenn man ein Auto immer nur 5 Jahre fährt o.ä. - dann kriegt man solche Sachen nicht mit. Aber wie wirtschaftlich ist das dann wieder?