Priusfreunde.de

Hallo,

nach dem Design etc. nun der nächste Schritt in meinen Überlegungen zum Umstieg auf einen Prius: Das Fahrprofil.

Haupteinsatzgebiet des Wagens ist und bleibt die Fahrt zwischen Wohnung und Arbeitsplatz. Daneben gelegentliche Großeinkäufe, auch mal von sperrigen Sachen (schwedische Designermöbel;) ) weshalb die umklappbare Rückbank eine notwendige Bedingung ist. Selten Tages- oder Wochenendausflüge über mehrere hundert Kilometer. Keine Urlaubsfahrten! Dafür haben wir ein Wohnmobil.

Und mein Weg zur Arbeit sieht üblicherweise so aus:

1. Fahrzeug starten. Eineinhalb Fahrzeuglängen vorziehen. Stehenbleiben, aussteigen, Gartentor schließen, wieder einsteigen.


2. Ca. 100 m Fahrt durch verkehrsberuhigten Bereich, dann Einbiegen auf Hauptstraße (50 km/h).


3. Nach 50 Metern auf der Hauptstraße kommt eine Ampel, die in 99% der Fälle gerade auf Rot springt. Bis hierher wollte ich eigentlich, wenn möglich, rein elektrisch fahren.


4. Wenn diese Ampel ergrünt, dann darf der Benzinmotor ruhig anspringen, denn jetzt geht es relativ zügig an einer weiteren (meistens grünen) Ampel und über zwei Kreisel weiter. Geschwindigkeit schwankt zwischen 30 und 80 km/h. Nach 4 km dann die nächste Ampel. Eine Doppelampel an der Autobahnauffahrt, an der ich meistens zweimal halten muss. Frage: Reichen diese 4 km, damit der Benzinmotor warm wird?


5. Danach geht es rund 35 km weit auf der Autobahn, Höchstgeschwindigkeiten zwischen 100 und 120 km/h, durch relativ dichten, aber meist flüssigen Verkehr.


6. Nach Verlassen der Autobahn noch 2 km über innerörtliche Straßen, dabei ein bis zwei Ampelstopps. Ziel erreicht.

Die Rückfahrt natürlich in umgekehrter Richtung, wobei zwei zusätzliche "Schikanen" auftreten: Erstens geht es auf dem zweiten der beiden Kilometer vor der Autobahn praktisch immer nur im Stop-and-Go voran, zweitens muss man mindestens jeden zweiten Tag auf der Autobahn wenigstens einmal bis zum Stillstand runterbremsen.

Gelegentlich halte ich auf dem Rückweg noch ca. 500 m vor der Wohnung an einem Einkaufszentrum an, um Besorgungen zu machen. In diesen Fällen würde ich dann den letzten Rest rein elektrisch fahren wollen, falls das verbrauchsmäßig einen Vorteil bringt.

Aus meiner Sicht eigentlich ein ideales Fahrprofil für einen Hybridantrieb, oder?

Zur Erläuterung: Hier in den Niederlanden ist die Höchstgeschwindigkeit auf Landstraßen auf 80 km/h, auf Autobahnen auf 120 km/h beschränkt. Etwa ein Viertel meiner Autobahnstrecke ist überdies sogar auf 100 km/h begrenzt und wird streng überwacht. Die Höchstgeschwindigkeit des Prius würde ich hier daher sowieso nie ausfahren können. Habe ich auch kein Interesse dran, deswegen stört mich die vergleichsweise niedrige Höchstgeschwindigkeit überhaupt nicht.

MfG
Gerhard

... und schon wieder ein Doppelposting...

Was mache ich hier falsch?

MfG
Gerhard

Ja, bis zur ersten Ampel würde ich soft elektrisch fahren. Also nach dem Starten innerhalb 10s [EV] drücken.

Um genug Strom für den Morgen zu haben, solltest Du aber auf dem Rückweg die Batterie nicht leersaugen!

Im Winter könnte es nach dem Starten schwierig werden, NiMH-Zellen sind bei niedrigen Temperaturen sehr lahm... Keine Entnahme von hohen Strömen möglich. Die Batterien müssen erst warm werden...

Nach meiner Erfahrung (im Sommer bis jetzt) wird der Motor im Stadtverkehr nach ca. 4-6km warm. Ich lasse aber auch viel rollen.

Rückfahrt Autobahn mit Stop and Go ist nicht schlimm. Versuche einfach vorausschauend zu fahren (d.h. nicht so stark beschleunigen, wenn Du den nächsten Stau schon sehen kannst). Das langsame elektrische Rollen spart ordentlich Sprit.

Du solltest meiner Meinung nach deutlich unter 5l kommen.

Grüße
Malte<br><br>Posting ge&auml;ndert von: sirup, am: 07/09/2007 14:01

1. Fahrzeug starten. Eineinhalb Fahrzeuglängen vorziehen. Stehenbleiben, aussteigen, Gartentor schließen, wieder einsteigen.
Innerhalb von 10 Sekunden nach dem Einschalten die EV-Taste drücken. Verbrennungsmotor springt nicht an, rangieren im EV-Modus.

2. Ca. 100 m Fahrt durch verkehrsberuhigten Bereich, dann Einbiegen auf Hauptstraße (50 km/h). 3. Nach 50 Metern auf der Hauptstraße kommt eine Ampel, die in 99% der Fälle gerade auf Rot springt. Bis hierher wollte ich eigentlich, wenn möglich, rein elektrisch fahren.
Das würde ich auch so machen, es sei denn, es geht nach der Ampel gleich mit hohem Tempo weiter (was mit einem kalten Motor nie eine gute Idee ist). Wenn es aber in moderatem Tempo weitergeht, die Hybrid-Batterie ausreichend geladen und es nicht zu kalt ist, dann passt das. Sobald die Ampel Grün wird, also nochmal die EV-Taste drücken. Der Benziner springt sofort an. Allerdings wird der Prius die ersten paar Hundert Meter trotz laufendem Verbrennungsmotor elektrisch zurücklegen, sofern die Hybrid-Batterie noch ausreichend voll ist und Du nicht zu flott beschleunigst. Das merkst Du daran, dass sich die Drehzahl des Verbrenners im ersten Teil der Warmlauf-Sequenz nicht ändert.

Frage: Reichen diese 4 km, damit der Benzinmotor warm wird?
Je nach Aussentemperatur können sie reichen, müssen aber nicht. Im schlimmsten Fall – und auch dann, wenn Du vor der Autobahn nicht mehr anhältst – geht der Prius dann halt nicht in den S4; siehe Priuswiki „hybrid stages“. Der S3 hat auf der Autobahn aber keinen Nachteil. Erst, wenn es wieder von der Autobahn runtergeht, kann es passieren, dass der Verbrenner bei niedrigem Tempo aktiv bleibt, obwohl er sich normalerweise (also im S4) abschalten würde. In solchen Fällen kann man bis Tempo 50 mit der EV-Taste nachhelfen. Dann aber bitte beachten: Wenn Du mit warmem Motor im S3 den EV aktivierst und dann (im EV) zum ersten mal anhältst, verhinderst Du gerade den eigentlich erstrebenswerten Wechsel in den S4!

Gelegentlich halte ich auf dem Rückweg noch ca. 500 m vor der Wohnung an einem Einkaufszentrum an, um Besorgungen zu machen. In diesen Fällen würde ich dann den letzten Rest rein elektrisch fahren wollen, falls das verbrauchsmäßig einen Vorteil bringt.
Wenn es wirklich nur 500 Meter (oder weniger) in der Ebene sind – OK. Ansonsten bringt das jedoch nichts, weil Du auf dieser letzten Strecke die Hybrid-Batterie teilweise leer saugst, so dass Dir am nächsten Morgen der Saft bis zur Ampel fehlt. Sollte das so sein, dann ist es besser, nach dem Einkauf den dann sicher noch warmen Prius selbst entscheiden zu lassen. Das ist übrigens meistens so – es gibt insgesamt nur sehr wenige Situationen, in denen man durch Einsatz der EV-Taste sparsamer fährt. Fast immer kann es der Prius einfach besser. In Deinem geschilderten Fall könnte der manuelle Eingriff aber hilfreich sein, einfach mal ausprobieren.

Aus meiner Sicht eigentlich ein ideales Fahrprofil für einen Hybridantrieb, oder?
Ja, durchaus! Auch die Höchstgeschwindigkeit in den Niederlanden kommt einem niedrigen Verbrauch - und speziell dem Prius - ganz sicher entgegen. Ich bin schon sehr gespannt, mit welchen Verbrauchswerten Du nach den ersten 1.000 oder 2.000 km aufwarten kannst!

Grüße, Egon

Einfach fahren, der Prius macht das schon. Bei so viel hin- und her wird man ja ganz kirre.

Besser auf den Verkehr achten.

Aber ist schon klar: Solange der Prius noch nicht da ist, macht man sich so seine Gedanken.

Gruß, Günter

Die EV-Taste macht nur Sinn, wenn man extrem kurze Strecken fährt, so jedenfalls meine Meinung/Erfahrungen.

Wenn man nach wenigen Metern nochmal anhalten muß (um z.B. noch das Tor zumachen), kann es einen ganz kleinen Vorteil bringen bis dahin mit EV zu fahren. Damit darf man es aber nicht übertreiben, weil sonst möglicherweise nicht mehr genug Strom für den Warmlauf da ist. Was den Verbrauch natürlich wieder hochtreibt.

Im allgemeinen kann ich von der Nutzung der EV-Taste eher abraten. Ich benutze die nur ganz selten, meistens eher aus Spaß. Der Prius weiß (fast) immer was er tut. Das schlechteste was man machen kann ist damit zu beschleunigen oder bergauf zu fahren.<br><br>Posting ge&auml;ndert von: mlc, am: 08/09/2007 01:03

Moin!

Den EV zu verwenden halt ich in Deinem Fall nicht für sinnvoll - eher für kontraproduktiv, denn:

Wenn Du erst ab der Ampel den Benziner rennen lässt, heißt das, dass er erst ab da mit seinem Aufwärmprogramm beginnt. Er dreht dabei nur im Leerlauf und die Batterie wird weiter voll belastet.
Dann heißts entweder 1.) stärker ins Gas, damit der Benziner (widerwillig) die Aufwärmphase unterbricht und gleich mitmacht, oder 2.) gemütlich weitertuckern und Batterie leersaugen, bis der Benziner endlich soweit ist.

G´rad in der kalten Jahreszeit würd ich dem Motor schon sein sanftes Aufwärmen gönnen.

Zwei Tipps:
a) Der Benziner läuft in S1 ca. eine Minute schlapp dahin. Dann geht er ohnehin in den S2-Modus. (siehe priuswiki: hybrid-stages) Und so wie Du den Weg beschreibst, ist der Wagen an der Ampel locker in S2.

b) Die Heizung würde ich erst bei der Auffahrt auf die Autobahn einschalten. Das spart am meisten Benzin. Wenn Du nämlich von Haus aus die Temp. auf 22-24 Grad einstellst, wird der Benziner überhaupt nicht ausgehen, was sich deutlich auf den Verbrauch auswirkt.

Aber am besten ists, wenn Du selbst rumprobierst. Die Fahrt in die Arbeit ist bei jedem Priusfahrer wie ein Fingerabdruck - äußerst individuell!

lg
wogue

Ums Ausprobieren wirst Du nicht herumkommen, da hat wogue schon Recht.

Bei mir ist es so, dass ich an einem Berg wohne und den ersten Kilometer (selbst mit leerem Hybrid-Akku) immer elektrisch zurücklegen könnte. Trotzdem gönne ich dem Motor seine Aufwärmphase, denn unten geht es auf die dicht befahrene Bundesstrasse 3, und dort wird dann gleich Tempo 80 gefahren. Bis zur B3 ist dagegen alles Tempo 30-Zone.

In der Praxis sieht das so aus: Nach dem Start sofort EV, um den Prius lautlos aus der Garage zu rangieren, draussen zu beladen, das Tor zu schliessen etc. Dann einsteigen, EV drücken (Verbrenner startet) und sanft losfahren. Die ersten 400 Meter sind halbwegs flach am Berg entlang, die fährt er im S1 sowieso elektrisch und bevor es steil wird, ist er meistens schon im S2 (Verbrenner geht aus). Dann rollt er von selbst lautlos und rekuperierend den Berg runter, ohne dass ich die EV-Taste nochmal brauchen würde.

Auf der Bundesstrasse fahre ich dann die 3 Kilometer bis zur Autobahnauffahrt noch sehr zurückhaltend, denn das Motoröl ist trotz der nicht unterdrückten Warmlauf-Sequenz sicher noch recht kalt. Der erste Verbrauchsbalken liegt bei dieser Vorgehensweise immer zwischen 5 und 7.5 Liter - ich denke, das passt schon.

Unterdrücke ich dagegen die Warmlaufsequenz, rolle also von der Garage bis zur Bundesstrasse ausschliesslich elektrisch den Berg runter, dann muss ich unten den eiskalten Benziner auf der Bundesstrasse quälen (was ihm sicher nicht gut tut und mit einem 10 Liter-Balken quittiert wird). Darum schrieb icn ja auch weiter oben: Wenn es nach Deiner ersten Ampel in moderatem Tempo weitergeht, kannst Du bis dahin den EV nutzen. Sonst besser nicht.

Grüße, Egon<br><br>Posting ge&auml;ndert von: Egon, am: 09/09/2007 10:54

EV hat wirklich nur 2 Existenzgründe: Vorführen des E-Betriebs (aka angeben) und die 10-20 Meter, die man morgens evtl. von Parkplatz/Parkhaus/Garage zur Straße fährt um dann das Tor noch zuzumachen. Denn ohne EV würde der Benziner sein Aufwärmprogramm starten und auch beim Anhalten noch laufen.