Priusfreunde.de

Eine Frage brennt mir schon lange unter den Nägeln:

Die Lithium-Ionen-Batterie eines Elektroautos ist ja für eine gewisse Anzahl Ladezyklen ausgelegt...
Im Internet findet man die Zahl "1000-3000 Ladezyklen"...
Wahrscheinlich ist das ja noch von Fahrzeug zu Fahrzeug je nach verbautem Akku unterschiedlich... Vielleicht weiss jemand mehr dazu?

Offensichtlich scheint mir hingegen die Tatsache zu sein, dass z.Bsp. der 8.8 kWh-Akku eines P4 PHEV für die gleiche Fahrstrecke viel mehr Ladezyklen durchlaufen muss als z.Bsp. der 100 kWh-Akku eines Tesla Model S (falls der P4 PHEV fast ausschliesslich elektrisch betrieben wird)...
Oder mache ich dabei einen Überlegungsfehler?

Was mir jetzt Sorgen bereitet:

Wenn ich z.Bsp. einen gebrauchten P4 PHEV mit 50'000 km kaufe und der Vorbesitzer davon z.Bsp. 40'000 km rein elektrisch zurückgelegt hat, hätte der 8.8 kWh-Akku ja schon ca. 800 Ladezyklen durchlaufen...

Wie lange hält mir dann solch ein Akku noch...?!

Ich habe auf ~16.800km Gesamt 340 mal geladen, davon viele nur nachgeladen u. nicht auf 100% Voll. Das sind laut BC knapp 11.700km geladen und 1185kW. Wenn ich das richtig verstanden habe seltener auf 100% laden, nicht mit 100% im Sommer abstellen sollte dem Akku helfen, dazu kommt das der P4 Plugin ja sehr langsam lädt und das tut dem Akku sehr wenig. Aber die Experten können das bestimmt besser erklären.
Thomas

Die meist vom Hersteller genannte Zahl der (wahrscheinlich) erreichbaren Ladezyklen bezieht sich auf sog. "Vollzyklen", sprich "Akku ein Mal komplett entladen und wieder komplett voll laden". Das erreicht man in der Praxis eher selten, da meist Teilzyklen entstehen, wenn man vorzeitig nachlädt oder "nicht randvoll macht". Damit erhöht sich der Anzahl der Ladevorgänge deutlich über die Anzahl der Vollzyklen.

Leider ist einem gebrauchten Akku nicht anzusehen, wieviel "er schon drauf hat". Eine Berechnung, Speicherung und Auslesbarkeit der bereits "verbrauchten" Zyklen - ähnlich wie beim Kilometerzähler im Auto - wäre eine gute Sache. Das erklärt vielleicht auch, warum viele potentielle E-Auto-Käufer bei gebrauchten E-Autos skeptisch sind. Ich meine, eine ehrliche Zahl zum Akkuzustand wäre da hilfreich. Eine Auslesemöglichkeit gibt es meines Wissens aber noch nicht, richtig?

Gruß Thorsten

PS: Gibt Toyota beim PHEV die Anzahl der Ladezyklen überhaupt an?
Ich würde eher "Geheimniskrämerei" befürchten.

Ich denke das man es auch bei Toyota auslesen kann.

Ich hoffe es ist erlaubt,dass ich das hier im Thread poste:

Mein Audi sagt ~700 Ladevorgänge und folgende Alterung im Jahreszyklus:

6800 Wh -->6400 Wh --> 6150 Wh --> 6250 Wh

--> Sprich nach 5 Jahren noch 91%.

Allerdings ist ein 8.7 kWh Akku verbaut, von dem laut Audi nur knapp 80% genutzt werden können, sprich 6,9 kWh

Diese Bruttokapazität konnte ich bis jetzt nicht auslesen.

Habe bis jetzt 190 mal Voll geladen, es da auch immer für die Gesundheit des Akkus bedeutet. Dazu kommt ja auch das von den 8,8kWh ja nur 6-7kWh nutzbar sind

Thomas

Die Ladeprogrammierung bei Toyota ist extrem konservativ: 8,8kWh Nennkapazität, brutto nie über 6,3kWh geladen; und das mit max. 16A. Somit dürfte sich die Zahl dieser Ladezyklen nur geringfügig auf die Akku-Lebensdauer auswirken.
Dazu kommen allerdings die vielen kurzen Lade- und Entladevorgänge im HV-Betrieb. Deren Auswirkung auch nur zu schätzen, traue ich mir nicht zu. Die Erfahrung anderer Besitzer seit Einführung dieses Modells lässt aber nicht auf starken Kapazitätsabfall oder gar vorzeitigen Totalausfall schließen.

Bzgl Akku und Toyota würde ich mir keine Sorgen machen. Schauen wir mal rüber zum Prius Plus der seit 2011 mit Lithium Ionen Batterie durchs Land tuckert. Da gibt's bis heute keine Probleme und da wird der kleine Akku bedeutend öfter geladen und entladen.

Ist bekannt welches Ladefenster der Prius+ nutzt?

Danke Euch allen schon mal für die interessanten Antworten!

@Gulfoss
Danke für die detailierten Einblicke in das Leben des Akkus eines Audi A3 e-tron!

Hallo;

Ich hab mal irgendwo gelesen das er min 5000 Zyklen abkann.
Bei dieser Zahl spricht man schon von zyklenfest.
Laut Toyota wurde beim Akku nicht auf Gewicht Rücksicht genommen und höchste Priorität auf Sicherheit und Langlebigikeit bei der Wahl der Zellchemie gelegt.

Ich meine mal gelesen zu haben, das es einem durch die Dauer der Ladezeit im allgemeinem auffällt ob der Akku bzw. Die Akkuzellen "ermüden (Materialermüdung)".
Die Ladezeit wird länger... das heisst es kann die kürzeste Ladezeit des neuen Akkus bei keiner Temperatur und Ladestromstärke mehr erreicht werden.
Beim P4Phev ist die schnellste Ladezeit 1h50min und wird dann dementsprechend länger.
So kann man au selber ohne speziellem Equipment überprüfen ob noch alles im Bereich ist.

LG Xylor

Interessant ist das Alter. So ab 10 Jahren dürfte es interessant werden...

Die längeren Ladezeiten mögen stimmen, solange die nutzbare Kapazität noch im Rahmen der definierten Kapazität, z.B. 80% liegt. Mit zunrhmendem Alter und zunehmender Zyklenzahl wird die Kapazität aber sinken und dann werden auch die Ladezeiten kürzer, da die verbliebene Restkapazität schneller "voll" ist - und natürlich auch schneller leer ist! Das müsste man dann auch in sinkender Reichweite bemerken.

Gute Fahrt und ein langes Akkuleben - mindestens so lange, wie die NiMh-Modue halten!

Gruß Thorsten

Hallo THORSTEN,

Hm und ich dachte das der Widerstand in den Zellen grösser wird und dadurch mehr Strom benötigt wird... es ensteht meiner Meinung mehr Wärme die abgeführt werden muss.... da aber nur ein Maximum an Strom zugeführt werden kann bzw. Eine Ladekurve beibehalten wird sollte es nur länger dauern zu Laden.

Hingegen Leergefahren ist er schneller da stimme ich zu.
Weil der Akku nicht mehr soviel Energie speichern bzw. Behalten kann.(auch die Selbstentladung wird höher.)

LG Xylor

priusb78 schrieb:
...
Das müsste man dann auch in sinkender Reichweite bemerken.
...
Gruß Thorsten

Aber aufgepasst: Auch eine Änderung des Fahrprofils oder der Witterungsbedingungen kann dazu führen, dass die Reichweite kürzer prognostiziert wird. Ändert sich also etwas am Nutzungsrofil/an der Leistungsanforderung, dann kann die Reichweite auch erkennbar sinken!

Nur, dass man nicht gleich in Panik verfällt

Gruß!
JoAHa

...und das Ganze tritt wahrscheinlich erst nach 10 oder mehr Jahren auf. Bis dahin kennt man sein Auto und die erzielbaren Reichweiten!