Priusfreunde.de

Wenn ich Vollzyklen schreibe, dann meine ich dass auch. Meine Kollegin hat europäische li-Ionen Zellen im Labor vermessen und die waren der reinste Horror, weil sie auch nach 10000 Zyklen mit 100%DoD noch nicht tot waren. Solche kosten dann allerdings auch ein kleines Vermögen.
Herr Thomsen redet so weit ich das weiß von BEV. Da sind die Zyklenzahlen in der Tat geringer.

Bei PHEV hingegen wären 2000 äquivalente Vollzyklen ziemlich knapp bemessen.

Man sollte allgemein bei solchen Studien mit "schönen Zahlen" hinterfragen ob es sich nicht um Tests bei idealen Laborbedingungen handelt. Sprich Zyklen bei Zimmertemperatur.

Im Betrieb bei Minusgraden hingegen zeigen sich Li-Ionen Akkus von ihrer schlechtesten Seite.

Servus, Kaltzone!
Mein Plug-In Bj.10/2012 war im Oktober bei der KD. Hybridcheck hat keinen Verlust an dem Akku bescheinigt.
Beim neuen sind es über 50 Km Reichweite, dazu kommt die Rekuperation, je nach Landschaftsprofil, mehr oder weniger. Du kannst die Strecke auch bewusst teilen, die Steigungen im HV, bergab im EV absolvieren, also etwas experimentieren. Ich würde doch lieber den PHV nehmen, wenn der Kofferraum passt!

Snorrsenkel schrieb:
Man sollte allgemein bei solchen Studien mit "schönen Zahlen" hinterfragen ob es sich nicht um Tests bei idealen Laborbedingungen handelt. Sprich Zyklen bei Zimmertemperatur.Richtig, ein best case Szenario unter optimalen Umgebungsbedingungen ist mit der täglichen Praxis wenig kompatibel.

Dazu kommt natürlich auch noch die Frage nach Lade- und Entladestrom. Auch damit kann man die max. Zykluszahl massiv beeinflussen.

Dass Thomsen von BEVs redet, ist natürlich richtig. Da wird meist von ca. 90% nutzbarer Kapazität ausgegangen. Dass sich die Zykluszahl zwischen 90% und 68% Hub deutlich steigern lässt, sehe ich jedenfalls auch als gegeben an. Ob das allerdings bereits den Faktor 5 oder noch mehr ausmacht, wäre genau die Frage, welche bezüglich der Plug-Ins interessant ist.

Ein BEV ist mit 2000 Vollzyklen ziemlich sicher auf der sicheren Seite. Die notwendige Laufleistung, die zu hier zu einem Akkudefekt führt (ausgenommen Frühausfälle), erreicht wohl so gut wie niemand.

Bei einem Plug-In, der täglich zweimal seinen vollen Hub abbekommt, weil er nur eine Teilstrecke des einfachen Arbeitsweges abdeckt (Ladung zuhause und am Arbeitsplatz), sollte es höchstwahrscheinlich auch noch unkritisch sein. 10 Jahre wären hier 5000 Zyklen, aber etwas mehr Information darüber wär schon wünschenswert.

eppf

@eppf:

Ich habe gerade meine beiden vorherigen Posts nochmal editiert, da teilweise missverständlich formuliert, wie ich gerade am PC zufällig gesehen habe. Beim Schreiben am Smartphone fehlte mir der Überblick über das Geschriebene, so dass es zwei Kontexte vermischt hat. Sorry!
Echte Vollzyklen meinte ich bzgl. der Zellen, die wir hier im Labor hatten und wollte damit aussagen, was technisch möglich ist.
In der Industrie wird wie du schon richtig geschrieben hast, meist bei 80% DoD oder ähnlich gemessen und spezifiziert. Darauf bezogen sich die anderen Zyklenzahlen.

@Snorrsenkel: Die Temperatur hat auf die Zyklenfestigkeit erst einmal keinen Einfluss, wenn man von einem sinnvollen BMS ausgeht, dass zerstörerisches Plating beim schnellen Laden bei niedrigen Temperaturen vermeidet. Die zweite Lebensdauerkomponente, das zeitliche Altern auch ohne Nutzung, wird durch niedrige Temperaturen sogar positiv beeinflusst.
Richtig ist, dass niedrige Temperaturen temporär die Leistungsfähigkeit der Zellen reduzieren.

@eppf letzter Post:
Ein paar Angaben seitens Toyota, für welche Anforderungen die Packs genau designt sind, fände ich auch mal richtig spannend. Aber diese Daten wird man als Externer verständlicherweise auch zukünftig nur ex post empirisch abschätzen können.

Grüße
Philipp

P_Arthur schrieb:
@eppf letzter Post:
Ein paar Angaben seitens Toyota, für welche Anforderungen die Packs genau designt sind, fände ich auch mal richtig spannend. Aber diese Daten wird man als Externer verständlicherweise auch zukünftig nur ex post empirisch abschätzen können.Ja, das wird genau das Problem sein. Toyota bzw. jeder andere Hersteller wird wenig Interesse zeigen, hier halbwegs verlässliche Zahlen zu veröffentlichen, wenn man weiß, dass nur die wenigsten Plug-Ins in dieser Hinsicht kritisch beansprucht werden.

Welcher Anteil von den verkauften Plug-Ins wird wohl täglich zweimal geladen werden? Ich bin mir sicher, das sind keine 5% vom Absatz.

eppf

eppf, bezogen auf den Prius (um den geht es hier) ist das ganz sicher nicht so. Dann wären 95% der Priusfreunde, die auf den Plugin gewechselt sind, einfach dumm. Bzw. einmal laden reicht ihnen, wie z.B. @Woody. Hier wird es eher umgekehrt sein und die 5% die nicht regelmäßig geladen werden, werden beim Händler stehen...

LG
Klaus

KSR1 schrieb:
Bzw. einmal laden reicht ihnen, wie z.B. @Woody. Das steht doch in keinem Widerspruch zu meiner Aussage. Der Anteil derjenigen, die ZWEIMAL am Tag laden, wird aber verschwindend gering sein.

Das macht immerhin den Faktor 2 in der Lebensdauer aus. Wenn jemand mit einer Ladung pro Tag z.B. 15 Jahre weit käme, dann wäre halt bei 2 Ladungen am Tag bereits mit 7.5 Jahren das Ende erreicht und das wäre eindeutig zu früh. Die allgemeine Alterung lasse ich hier mal außen vor.

eppf

Fühle mich irgendwie angesprochen.
Ich lade im Winter meistens einmal am Tag, im Sommer wegen des Gartens zwemal. Versuche ihn soviel wie möglich elektrisch zu fahren, wenn auch die Strecke passt.
Getankt letztes Mal am 10.11.2016, habe noch 4 Striche.
Solchen Fahrprofil haben bestimmt wenige, ob es 5% sind, kann nicht sagen.

...werde dann auch zweimal am Tag als Pendler laden: zu Hause und an der Arbeit...

Jetzt, wo für Arbeitgeber die steuerlichen Hemmnisse entfallen sind, werden immer mehr AG das Laden anbieten...

Also werden Plug-In Fahrzeuge für Pendler interessant sein. Im kleinen absoluten Bereich, aber der wird sich steigern...

Moin,
kann man eigentlich sehen wie viele Zyklen so ein Akku hinter sich hat? Das dürfte ja den Wert bei gebrauchten schon beeinflussen, ob der Wagen in den letzten 7 Jahren einmal die Woche oder dreimal am Tag nachgeladen wurde. Haben die PHV/BEV dafür einen Zähler?

Kurz: nö

Wer es genau wissen möchte, muß sich die Mühe machen und eine eigene Statistik führen. Da ich dies sehr umfangreich für mich mache, kenne ich auch meine Ladezyklen. Dies gilt auch für meine 2 Pedelcs mit 4 Akkus.

Zur Anzahl der Zyklen und damit der nachlassenden Kapazität bzw. dem steigenden Innenwiderstand der Zellen hier ein Beispiel für die P2-Module (Grafik unten rechts: Example of Lifetime Chracteristics)

www.peve.jp/en/product/np2/index.html

80% Restkapazität nach 9.000 Zyklen ist doch nicht schlecht, oder?

Gruß Thorsten

PS: Hinter Primearth EV steckt Panasonic. Einfach mal auf "Sales" klicken.

@priusb78: Was ist wohl ein 'pulse cycle'? Klingt wie das Gegenteil von Vollzyklus, also nur kleine, kurze, evtl. stromstarke Zyklen.