Priusfreunde.de

Hallo liebe Priuskollegen,

ich fahre seit Anfang 2012 Toyota Prius II und bin insgesamt auch super zufrieden, würde jedem einen Prius empfehlen ...

ABER: Bremsprobleme sind doch irgendwie kein Fremdwort beim Prius, oder?

Ich krame jetzt nicht meine Vorgeschichte zum ersten Prius II raus, sondern beginne relativ in der Gegenwart:

Habe seit etwa zwei Jahren einen Prius II (FL), den ich mit 60.000 km gebraucht gekauft hatte. Bin bislang immer super zufrieden gewesen.
Den letzten Ölwechsel habe ich in einer anderen als der bisherigen Toyota-Werkstatt durchführen lassen, war mit der vorherigen bezüglich Kundenservice nicht mehr zufrieden.
Der Ölwechsel lief soweit gut, das Personal war sehr freundlich. Allerdings empfahl man mir, die Bremsen vorn erneuern zu lassen (Scheiben und Klötze), da dies überfällig sei. Die Einschätzung teilte ich und vereinbarte einen Termin. An dem Termin wurden die Bremsen entsprechend erneuert, und ich fuhr vom Hof. Anmerkung: Mir war die Wochen und Monate vorher bereits ein Durchschnittsverbrauch von ca. 5,1 bis 5,2 Litern aufgefallen, den ich aber auf das kalte Wetter (Temperaturen zwischen -3 bis +3 °C schob. Zur Autorückgabe wurden mir allerdings durch die Werkstatt zwei "Problempunkte" bekanntgegeben: 1.) Feder hinten rechts gebrochen, 2.) Bremssattel hinten links fest.
Also neuen Termin zur Behebung der Probleme vereinbart und nach Hause gefahren. Bereits auf dem Heimweg fiel mir auf, dass der Verbrauch nun noch viel höher war, und das bei läppischen +5 °C Außentemperatur. Ich kam nicht mehr auf unter 5,6 Liter im Durchschnitt.
Das Ganze eskalierte dahingehend, dass ich auf der Autobahn nach Thüringen plötzlich nicht mehr unter 7,5 bis 8 Litern im Momentanverbrauch sah und der Durchschnitt bis auf 6,3 Liter stieg. Also mal auf dem Rückweg getankt und den Durchschnittszähler auf "Null" gesetzt. Was passierte? Mit mehr als warmem Motor auf der Bundesstraße bei entspannter Fahrweise hatte ich Mühe, die anfänglichen 7,8 Liter Durchschnitt wieder auf 6,3 Liter runter zu kriegen. Ich war geschockt.

Zuhause tastete ich mich die Alufelgen ab: Vorn rechts "heiß", hinten links "lauwarm", die anderen beiden ziemlich "kalt".

Interessanterweise hatte ich an einer Ampel kurz vor Zuhause plötzlich einen extrem verbrannten Geruch wahrgenommen, der durch die Frontscheibenheizung in den Innenraum gebracht wurde. Kurze Panik, Heizung aus, von zu Hause aus die Werkstatt angerufen und gleich berichtet. Man werde es sich bei dem sowieso vereinbarten Termin gleich mit ansehen.
Hatte meinem Werkstattmeister auch gleich noch eine Mail geschrieben mit allen Einzelheiten, damit er entsprechend detailliert vorbereitet ist.

Gestern war nun der große Termin. Was mich etwas enttäuscht hatte: Bereits vor der Maßnahme hatte ich meinen Werkstattmeister gefragt, ob er meine Mail bekommen hätte, was er verneinte. Also nochmal alles nochmal im Einzelnen erzählt, was ihn aber nur verwunderte. Er sagte, das könne eigentlich nicht sein, dass der Verbrauch nach der Bremserneuerung so hoch sei, und "man schaue sich das mal mit an".
Nach der Maßnahme: Federn wurden gewechselt (jetzt hängt das Auto hinten nicht mehr so merkwürdig durch ...), und auch der Bremssattel hinten wurde komplett ausgetauscht. Der sei komplett "fest" gewesen. Vorn rechts allerdings habe man nichts "Verdächtiges" feststellen können. Lediglich eine Fehlermeldung im Fehlerspeicher zur Bremse vorn rechts hätte man ausgelesen und gelöscht. Bei einer Probefahrt habe der Werkstattmensch auch nichts Merkwürdiges feststellen können.

Also nach Hause gefahren. Erster Eindruck: Das Auto fährt wieder mehr elektrisch als vorher, sonst war fast beim Antippen des Gaspedals immer schon der Verbrenner eingesprungen. Ich habe bei Über-Land-Strecke und 5 °C Temperatur eher mühsam einen Verbrauch von 4,9 Litern hinbekommen. Also eine kleine Verbesserung, aber nach meiner Erinnerung nicht das, was ich früher bei der Temperatur geschafft habe.
Und: Alle Felgen kalt, nur vorn rechts "auffallend sehr warm".

Da ich nun meinen dritten Werkstattbesuch hinter mir habe und insgesamt 1.500,00 EUR losgeworden bin (für: Ölwechsel, Durchsicht, Bremsen vorn neu, Reifen vorn neu, Bremssattel hinten links neu inkl. neue Bremsbeläge, Federn hinten neu) liegen meine Nerven etwas blank. Ich habe keine Energie mehr, noch einmal in die Werkstatt zu fahren, befürchte allerdings, dass immer noch etwas nicht in Ordnung ist, und im schlimmsten Fall sind Bremsscheibe und Belag vorn rechts in einem halben Jahr wieder heruntergeschliffen.

Was meint Ihr dazu?

Ich habe im Moment kaum Lust, überhaupt das Auto zu starten, und dabei hat mir das sonst immer so viel Spaß gemacht.
Ein Bekannter sagte mir heute Morgen, will mir einen Kontakt zu einer freien Werkstatt vermitteln, die als "zweite Meinung" auch mal darüber schaut.

Hast du den Wagen mal auf den Wagenheber gestellt und geschaut, ob das Rad sich drehen lässt? (in N)

Das ist wirklich jrass und lässt die Werkstatt auf niedrigstem Niveau erscheinen.

Ich würde wie schon geschrieben beide Vorderräder etwas aufbocken (ggfs. nacheinaner) und am Rad drehen. Vermutlich solltest Du dabei den P2 kurz einschalten und in "N" bringen, damit Du die Räder auch drehen kannst.

Ich selbst hatte bei mir feststellen müssen (nach ca. 130.000km problemloser Fahrt), dass auch Fachleute das nicht wirklich erkennen wenn der Reifen noch montiert ist, einfach weil es wenn es nur leicht schleift (+0,2 Liter/100km pro Reifen!) die Massenträgheit des Reifens eine Beurteilung unmöglich machte. Mit montierten Reifen merkt man das Schleifen nur wenn es schon sehr arg ist...

Ich würde dann mit dem Ergebnis zur Werkstatt gehen und kostenlose Nachbesserung verlangen.

Wenn sie das dann hoffentlich zur Zufriedenheit erledigt haben würde ich um diese Werkstatt einen sehr großen Bogen machen, falls wieder mal was sein sollte (man läßt sich ja ungern zweimal über den Tisch ziehen).

Berichte mal wie es weiter ging.

Gruß alupo

Danke für Eure Beiträge!

Tja, anfangs war ich von der Werkstatt ehrlich gesagt sehr, sehr angetan, da man sehr freundlich war, mir kostenlos die Glühlampen gewechselt hat, mir das Auto auf der Hebebühne genau von unten gezeigt und dies wie jenes erklärt hat etc.

Umso enttäuschter bin ich nun, wenn Ihr meine Einschätzung teilt, dass hier etwas "gepfuscht" wurde und man es sich nun nicht eingestehen will.

Ich werde das mit dem Aufbocken zu Hause mal versuchen und hoffe auch gespannt auf die "zweite Meinung" der anderen Werkstatt.

ChristianHAL schrieb:Zuhause tastete ich mich die Alufelgen ab: Vorn rechts "heiß", hinten links "lauwarm", die anderen beiden ziemlich "kalt".

Hallo @ChristianHAL,

das ist definitiv nicht normal, dass nur eine Seite einer Achse auffällig wärmer als die andere wird. Bei diesem Rad schleifen die Beläge dauernd an der Scheibe, was zu dieser Wärmeentwicklung führt.

An Deiner Stelle würde ich den Rat von @alupo beherzigen (ich bin der gleichen Meinung) und diesen Umstand bei der Werkstatt reklamieren sowie auf einer Nachbesserung bestehen.

ChristianHAL schrieb:
Kontakt zu einer freien Werkstatt vermitteln, die als "zweite Meinung" auch mal darüber schaut.
Gute Idee, wäre auch mein erster Ansatz. Auf die Hitzeentwicklung hinweisen.

Grüße, Egon

Hallo,
ich denke,das liegt am Bremssattelhalter,genauer
an den flexiblen Gummitüllen,siehe Bild





unten,da wo die schwarzen Manschetten sind,die muß man mit
den Fingern leicht zurückdrücken können.

Sind sie fest,schleifen die Klötze die ganze Zeit an der Scheibe
und sie wird heiß.

Hat man das bei dir schonmal geprüft?

Hatte das bei meinem corolla.Da war zwar der Kolben nicht fest,
dafür aber der Halter.So wurde die Scheibe und damit auch das
Rad heiß...

Danke für die Hinweise, auch bezüglich des Bremssattelhalters. Ich meine, der Werkstattmeister hätte das Thema, insbesondere die Manschetten, kurz angesprochen, aber mit dem Verweis, dass das nochmal separat geprüft werden müsste, wenn das Problem weiter besteht.
Mich hat es einfach deswegen geärgert, weil ich es extra vor der Werkstattmaßnahme nochmal angesprochen hatte und die Werkstatt gut 50 km von zu Hause entfernt ist. Da ich unter der Woche eigentlich immer arbeitsmäßig unterwegs bin, schaffe ich es kaum, überhaupt mal einen Werkstatttermin zu finden, deswegen wollte ich einen vierten bei dieser Werkstatt vor allem wegen des Zeitaufwandes vermeiden.
Ich werde aber alles bei der zweiten Werkstatt ansprechen.

Ich kann absolut nachvollziehen, was du durchmachst. Etwas ähnliches ist mir bei dem Autohaus passiert, bei dem ich meinen Prius gebraucht gekauft habe. Immer wenn ich da war, war das beanstandete Problem entweder nicht behoben, oder ein neues aufgetaucht (durch die Werkstatt selbst verursacht...). Das ist insgesamt vermutlich ca. 10 Mal so gelaufen, auch jedes mal mit 55 km Anfahrt => 220 km am Tag, da Auto morgen hingebracht und abends abgeholt. Das treibt einen völlig in den Wahnsinn!

Ich kann dir zu dem technischen Problem nichts weiter sagen, aber bleib dran, irgendwann wird der Spuk schon erledigt sein.

Seit meinem oben beschriebenen Erlebnis würde ich auch nie wieder zögern, Kontakt zum Chef des Hauses aufzunehmen, um ihm den Verlauf der Geschichte sachlich (!) zu erläutern. Man glaubt erst gar nicht, was für einen Unterschied das machen kann. Wenn die erwartete Reaktion nicht kommt, weisst du auch, dass der Fisch vom Kopf stinkt.

Wenn man die Bremsklötze erneuert, dann macht man auch alle beweglichen Teile der Brese sauber und gängig. Auch die Bremskolben müssen auf Gängigkeit geprüft werden. Anschließend fährt man auf den Bremsen Prüfstand. Dann sollte das auffallen, wenn eine Bremse fest sitzt.


Yaris Gerd

Bremsen Vorn Neu und dann noch schwergängige Bremsklötze?
Das zeugt ja wohl von minderwertiger Arbeitsqualität des Monteurs.
Bei Bremse Neu kommt Rad ab, Sattel ab und der Sattelträger auch. Alles sollte gut entrostet, gereinigt und an den richtigen Stellen "geschmiert"werden(Führungsbolzen, Belagführung). Sieht mir aus, als ob ohne richtige Reinigung wieder alles zusammengebaut wurde. Die Führungsbolzen unter den Gummimanschetten haben bestimmt kein Licht gesehen. Diese werden verschmutz/korrodiert sein und deswegen schwergängig.Ob der hintere Bremssattel wirklich "fest" war , würde ich nach so einer Arbeitsleistung bezweifeln. Auf jeden Fall reklamieren und Nachbesserung verlangen.

Freunde, habt Ihr noch Fragen? *So* sahen die Bremsscheiben auch schon aus, als ich gestern in der Werkstatt war. Sieht man da nicht sofort, dass "etwas" nicht stimmt???

Wahrscheinlich sollte ich gleich noch neue Scheiben und Klötze für vorn rechts verlangen, da die jetzigen ja in kürzester Zeit schon genügend beansprucht worden sind.


Das hier ist vorn links:

Und hier zum Vergleich vorn rechts!!

Fängt der Name der Werkstatt zufälligerweise mit "D" an und hört mit "T" auf?

Das sieht ein Blinder, dass die rechte Scheibe seeehr heiß geworden ist.

Wenn die Bremse im kalten Zustand schon nicht richtig freigängig ist, wird sie mit zunehmender Hitzeentwicklung und Materialausdehnung richtig fest.............was man dann sehr deutlich an der Scheibe sehen kann.

Wenn ich mir eine Ferndiagnose erlauben darf, ich würde zuerst die Führungsbolzen ausbauen und prüfen.

Einen festgegammelten Bremskolben (eigentlich ja 2, weil vorne und hinten) kann ich mir bei dem Baujahr und Kilometerleistung nicht vorstellen.