Priusfreunde.de

Shar schrieb:

Ich persönlich bin zwar kein Freund davon, bei Unfallschäden immer gleich einen Anwalt hinzuzuziehen, jedoch würde ich bei so einer Konstellation (Auslandsschaden) und auch auf Hinblick der Reaktionen von Seiten des Unfallgegners darüber nachdenken, einen zu konsultieren; zumindest wenn eine Verkehrsrechtsschutzversicherung vorliegt bzw. in dem Fall würde ich dann definitiv einen Anwalt hinzu ziehen und zwar einen, der auf diesem Fachgebiet spezialisiert ist, das ist wichtig.

Ich hätte es nicht besser ausdrücken können als Heinz. Nochmals recht herzlich Danke!

Ich habe vergessen zu erwähnen, dass ich ebenfalls eine Rechtsschutzversicherung, die auch Verkehrssachen beinhaltet, abgeschlossen habe. Gegebenenfalls, werde ich sie auch benützen.

Jan

Servus.

Da du beides hast, würde ich den Weg des geringsten Wiederstandes gehen bzw. jenen, der für dich erfolgversprechender ist, dabei zugleich den Schaden an deinem Wagen am schnellsten abwickeln wird und die Auslandsschadenschutz konsultieren.

Weil du geschrieben hast, daß du es evtl. möglichst unbürokratisch für deinen Unfallgegner abwickeln willst ist dann bei der Auslandsschadenschutz zu beachten, daß deine Versicherung sich die Kosten weitestgehend (zumindest was nach franz. Recht möglich ist) von der Versicherung deines Unfallgegners wieder holen wird.

Zum Radlager möchte ich nochmal verdeutlichen, daß meine pers. Vermutung nur eine Vermutung ist, mit der ich auch falsch liegen kann. Es kann dir in dem Fall m.E. niemand eine Garantie pro Lagerschaden oder contra Lagerschaden geben. Unstrittig ist m.M.n., daß man gem. Vermessprotokoll von einer Krafteinleitung (über Reifen->Radlager) in die Achse ausgehen muss und dabei (explizit auf deinen Fall bezogen!) kann (muss aber nicht) das Lager durchaus in Mitleidenschaft gezogen worden sein, deswegen auch der Hinweis, daß du mit dem Umstand m.M.n. ein Argument pro Austausch des Lagers hast.


Grüße ~Shar~

in zwei details möchte ich leise zweifel anmelden.

erstens schadensbild. um den anstoß am rad bezüglich der veränderung der werte zu beurteilen, müsste man die exakte stellung des schadens kennen. nur wenn diese etwa mittig in fahrtrichtung vorn am rad erfolgt ist, passt der abnormale wert plausibel zum unfall.

zweitens ist das rechte rad momentan am unteren ende des toleranzbereiches. wenn die sehr gute idee mit den spielen in der achsbefestigung funktioniert, wird ein vergrößern links zur verkleinerung rechts führen. richtig gerade liefe das auto dann, wenn beide werte gleichmäßig außerhalb lägen. da man niemals absolute genauigkeit erreichen kann, würde ich für rechtsverkehr immer einen leichten drang nach links anstreben, also quasi den istzustand.

überhaupt, genauigkeit. ein wenig schmutz an der felge oder gar ein leichter schlag, etwas gealterte krallen an den sensoren, ein unaufmerksamer anbau, fehler in der vorliegenden größenordnung sind nicht immer zwingend am fahrzeug.

anstatt den anwalt einzuschalten, wie wäre es mit offenem dialog? sprich über deine sorgen mit dem radlager und versuche eine lösung für den unwahrscheinlichen fall zu finden, wenn es dann doch in den nächsten monaten geräusche entwickelt.

Zweifel sind in so einem Fall normal. Worauf es ankommt, ist das mein Auto wieder mindestens nahe an dem Zustand vor dem Unfall repariert wird.Ich vermittle auf jedem Fall die Möglichkeit des Ausmitteln an dem Werkstattmeister.

Ich habe mit dem Unfallgegner gerade solch ein offenes Gespräch geführt. Er hat sich korrekt verhalten.

Er ist mit dem Einbau eines Radlagers (keines von Toyota) einverstanden.

Er beratet sich jetzt zuhause ob er alles privat übernimmt (etwa 600-650 Euro), oder doch die Versicherung anruft. Letzteres würde aber für die Tochter (junge Fahrerin) und die Prämie (Malus) recht teuer werden.

Mit ein Bisschen Kreativität finden wir auch hier eine Lösung.

Jan

Servus.

Räder laufen zueinander = positive Spurwerte = Vorspur (die Radspur würde theoretisch vor den Rädern zusammen laufen bzw. Kreuzen)
Räder laufen voneinander weg = negative Spurwerte = Nachspur (die Radspur läuft nach den Rädern zusammen)

kurzer schrieb:
erstens schadensbild.[...]nur wenn diese etwa mittig in fahrtrichtung vorn am rad erfolgt ist, passt der abnormale wert plausibel zum unfall.
Nein, denn bei einem Anstoß vorne am Rad würde sich die Spur eher in Richtung positiv verändern (Radeinschlag am Rad HL nach rechts).

Das Rad HL steht jedoch vorne weiter nach außen, als es soll (Spur in Richtung negativ verstellt), es ist also simpel ausgedrückt zu weit nach links eingeschlagen.
Der geschilderte Schadenhergang (*) und auch die Spurenlage nach Bilder (*) am Fahrzeug deuten m.M.n. eher auf einen Anstoß hinterhalb der Drehachse des Rades hin. Dies kann dann u.a. dazu führen, daß du das Rad theoretisch nach links "einschlägst" = Spur ändert sich in Richtung negativ.

(*) geschilderter Schadenhergang: Er fährt vorbei, der andere fährt rückwärts heraus. Das Unfallgegnerfahrzeug bewegt sich also fortlaufen auf den Prius zu, der wiederum an dem Wagen vorbei fährt.
D.h. du hast den ersten Kontakt in dem Fall vor dem Rad HL (an der, über das Rad hinaus ragende Seitenwand), wobei sich in logischer Folge der Kontakt nach hinten hin verstärkt.

(*) Spurenlage gem. Bilder: Schaden nach hinten hin "zunehmend" - über das Rad hinaus stehende Radlaufkante der Seitenwand vorne oberlf. verkratzt, der Stoßfänger hinten ist jedoch stellenweise bis ins Grundmaterial verschrammt und dazu in einem größeren Höhenbereich - da sich das Fz. in der Kontur jedoch nach hinten aber auch nach unten hin verjüngt (unterhalb, wo der Stoßfänger fast bis gar nicht mehr über das Rad hinaus steht, weist er ab der Radlaufkante Kontaktspuren auf), dazu der Stoßfänger elastisch (=gibt nach) ist, zeichnet sich der Schaden am Stoßfänger eben nicht so deutlich ab.

ein wenig schmutz an der felge oder gar ein leichter schlag, etwas gealterte krallen an den sensoren, ein unaufmerksamer anbau, fehler in der vorliegenden größenordnung sind nicht immer zwingend am fahrzeug.
Ist natürlich möglich, wäre aber dem entgegen auch schon wieder ein arger Zufall, daß einer der möglichen Fehlerquellen ausgerechnet und dazu ausschließlich am, durch den Unfall betroffenen Rad (welches lt. Bilder zweifelsfrei deutliche Kontaktspuren aufweist) auftritt bzw. in Form von außerhalb der Sollwerte liegenden Messwerte auffällt.


Grüße ~Shar~


PS: Alle Positions- und Richtungsangaben natürlich in Bezug auf die (normale) Fahrtrichtung des Fz..

da widerspreche ich.
soweit ich mich erinnere sind zusammenlaufende räder der negative spurwertbereich.
den begriff nachspur hab ich früher allerdings auch nie gehört, es wurde nur +/- vorspur eingestellt.


aber mit dem gedächtnis ist das so`ne sache. sollte das nicht stimmen, gilt natürlich immer genau das gegenteil, vom gesagten.

p.s. da es in GT6 aber exakt so falsch eingestellt wird, wie du beschreibst, könnte hier auch ein länderübergreifendes harmonisierungsproblem liegen. ich glaub, ich kram mal ein altes lehrbuch raus.

"da widerspreche ich.
soweit ich mich erinnere sind zusammenlaufende räder der negative spurwertbereich.
den begriff nachspur hab ich früher allerdings auch nie gehört, es wurde nur +/- vorspur eingestellt.


aber mit dem gedächtnis ist das so`ne sache. sollte das nicht stimmen, gilt natürlich immer genau das gegenteil, vom gesagten."

Nach Wikipedia-Lektüre widerspreche ich dem 1. Teil und stimme dem 2. (Gegenteil) zu!

Mister MMT schrieb:
Er beratet sich jetzt zuhause ob er alles privat übernimmt (etwa 600-650 Euro), oder doch die Versicherung anruft. Letzteres würde aber für die Tochter (junge Fahrerin) und die Prämie (Malus) recht teuer werden. Mit ein Bisschen Kreativität finden wir auch hier eine Lösung

Es geht weiter. Wir haben uns darüber geeint, die Versicherung einzuschalten. 600 Euro+ war dem Unfallgegner zu teuer, und er kann einmal ein selbstverschuldeten Unfall melden ohne Maluserhöhung der Prämie (25% in Fr).

Ich habe meine Auslandschutzversicherung angerufen, und sie übernimmt tatsächlich den Fall, als ob er in D stattgefunden hätte!

Ich habe sofort eine Schadenfallnummer bekommen, und die vorgeschlagene Werkstatt akzeptiert. Ich kannte sie schon von einem früheren Vollkaskoschaden mit dem Avensis, und war 100% zufrieden. Ich bekomme 5 Jahre Garantie auf die Arbeit, und ein Mietwagen.

Das alles für etwas mehr als 10 Euro als Zusatz zu meiner Vollkasko !

Ohne Shar's Ratschläge hätte ich wahrscheinlich diese Möglichkeit übersehen.

Ich warte jetzt ab, ob den Einbau eines Radlagers gebilligt wird.

Jan

Die Versicherung kommt "dem Grunde nach auf für den unfallbedingten Schaden".

Sie hat schon die Kosten für das Vermessen zurückerstattet. Heute war ich beim Gutachter.

Die Reparaturen können jetzt durch eine Werkstatt meiner Wahl ausgeführt werden, und beinhalten das Lackieren der Hintertür, des hinteren Kotflügels, und der hinteren Stossstange. Dazu kommt ein neues Radlager hinten links, eine Felge und ein Reifen.

Bin sehr zufrieden, dass ich die Auslandsschutzversicherung abgeschlossen hatte, und von der Serviceleistung meiner Versicherung.

Jan

Servus.

Danke für das Feedback und freut mich, daß es sich zu deiner Zufriedenheit entwickelt hat und ich dir helfen konnte.


Grüße ~Shar~

Mister MMT schrieb:

Die Reparaturen können jetzt durch eine Werkstatt meiner Wahl ausgeführt werden, und beinhalten das Lackieren der Hintertür, des hinteren Kotflügels, und der hinteren Stossstange. Dazu kommt ein neues Radlager hinten links, eine Felge und ein Reifen.

Wurde schon mal probiert, mit Politur die Stoßstange zu reinigen?

Servus.

blueandrew schrieb:
Wurde schon mal probiert, mit Politur die Stoßstange zu reinigen?
Was versprichst du dir davon, wenn der Lack oberhalb schon bis in das Grundmaterial des Stoßfängers (schwarz) abgetragen ist (siehe Bild von Mister MMT)?


Grüße ~Shar~

Shar hat Recht. Die Stossstange ist bis in das Grundmaterial beschädigt.

Ich kann hier nicht alles reinstellen, aber ich habe ein Gutachten erstellen lassen müssen, und dabei würden Reparaturkosten von ca 2750 Euro, Honorarkosten, 600 Euro, und die 1. Vermessung von 80 Euro, zusammmen abgerundet 3.430 Euro, als Entschädigungsbetrag vorgeschlagen.

Die auf den ersten Blick etwas aufwendigen Lackierarbeiten würden zur Vermeidung von Farbtondifferenzen mit angrenzender Karosserieteile als erforderlich beurteilt.

Wichtig auch: Eine neue Fahrzeugvermessung soll zeigen, dass das Ersetzen des Radlagers HL die Werte wieder in dem Toleranzbereich gebracht hat, sonnst soll eine eventuelle Achseneinstellung erforderlich sein. Der Sachverständiger soll dann benachrichtigt werden. Ist doch sehr korrekt, oder?

Eine Wertminderung wird vom Sachverständiger nicht erwartet!

Dieses Gutachten würde umgehend (innerhalb 12 St.!)von meiner Versicherung anerkannt, und abgerundet 2760 euro überwiesen.

Ich bekomme die MWSt von max abgerundet 600 Euro erst nach Vorlage von Reparaturrechnungen zurückerstattet, und kann die Reparatur in einer Werkstatt meiner Wahl, oder sogar in Eigenregie durchführen.

Dafür könnte ich die Tür HL, den Kotflügel HL, die Tankklappe, den ganzen Stossfänger, ein Reifen, ein Radlager HL, eine Radsierblende, und eine Fahrzeugvermessung machen lassen.

Ich will mein Prius wieder voll reparieren lassen und werde jetzt bei einigen Werkstätten Kostenvoranschläge hohlen.

Ich bin restlos zufrieden und kann alle Priusfreunde die ins Ausland fahren nur empfehlen eine Auslandsschadenschutzversicherung abzuschliessen. Mir hat sie 11 Euro/Jahr gekostet! Ohne diesem Schutz hätte ich vielleicht monatelang mit einer französische Versicherung verhandeln mussen!

Nochmals Danke, Shar, für deine Hinweise. Du hattest 100% Recht!

Jan

Mister MMT schrieb:
... Auslandsschadenschutzversicherung abzuschliessen. Mir hat sie 11 Euro/Jahr gekostet!


Jan

Ist das die "grüne Karte"?

derdevill schrieb:
Mister MMT schrieb:
... Auslandsschadenschutzversicherung abzuschliessen. Mir hat sie 11 Euro/Jahr gekostet!


Jan

Ist das die "grüne Karte"?Ich glaube wohl nicht, denn die ist ja kostenlos.

MfG Harzbube.