Priusfreunde.de

Hallo,
nachdem die Rahmenbedingungen jetzt stimmen (=Anhänger verkauft), rückt der Prius III doch wieder in meinen Fokus. Oder eher noch Auris Kombi.(Vielleicht auch Ampera/Volt, aber das hängt noch an der Lademöglichkeit, die gerade vorhanden, aber semioptimal ist. Bei den jetzigen Gegebenheiten scheint mir ein Toyota Hybrid optimal).

Erstaunt war ich im Wiki, dass die Garantie auf die Hybridkomponenten vom PII zum PIII auf 5 Jahre und 100tkm gesunken ist. Das ist ja nicht so schön...

Aber zu dieser Garantie - muss man immer zum Toyota Händler dackeln, um die Garantie auf die Hybridkomponenten nicht zu verlieren?
Also ich meine eigentlich, dass so etwas rechtlich gar nicht zulässig sein dürfte - aber es könnte ja sein, dass da Wartungsarbeiten vorgesehen sind, die dann einfach alle anderen Werkstätten ausschließen. Ist dem so, oder kann man beliebige Werkstätten seines Vertrauens (=nicht Toyota Vertragshändler) aufsuchen?

Ansonsten - kann jeder Toyota Händler gewählt werden?
Bei Chevrolet ist es so, dass wohl nur lächerliche 10 Händler in D auch den Service beim Volt machen. Das gibt es bei Toyota hoffentlich nicht?

Ansonsten - kommt es oft zu Ausfällen vom Hybrid System? Mir scheint das ja eigentlich auch besonders attraktiv, weil viele Teile des alternativen 1.6er Diesels von Ford oder VAG gar nicht vorhanden sind und der Hybrid bei meinem recht hohen Stadtanteil auch mit Strecken <10km seine Vorteile viel besser ausspielen kann.
Ansonsten muss man die generelle Zuverlässigkeit von Toyota ja nicht in Frage stellen - ich denke da stimmt schon alles.
Die Preise der jungen Gebrauchten sind leider recht hoch, aber meine Hoffnung wäre, dass das Fahrzeug später nicht zu vielen Reparaturen neigt, während ich einen modernen Diesel auch nicht zu spät wieder abstoßen würde, da da inzwischen doch viele Teile verbaut sind, die noch richtig teuer werden und Stress machen können.

Erstaunt war ich im Wiki, dass die Garantie auf die Hybridkomponenten vom PII zum PIII auf 5 Jahre und 100tkm gesunken ist. Das ist ja nicht so schön...
In der Schweiz hat man es bei acht Jahren belassen. Der deutsche Markt gibt sich nach Ansicht von Toyotas Marketing-Strategen wohl auch mit fünf zufrieden. Nein, das ist in der Tat nicht schön.

Aber zu dieser Garantie - muss man immer zum Toyota Händler dackeln, um die Garantie auf die Hybridkomponenten nicht zu verlieren?
Eine Garantie, welche die gesetzlichen Vorgaben übersteigt, ist eine freiwillige Leistung. Die kann jeder an Bedingungen knüpfen, wie immer es ihm beliebt. Die Toyota-Garantiebedingungen sind streng.

Technische Gründe für eine Wartung exklusiv durch Vertragswerkstätten des Herstellers gibt es nicht. Allerdings gibt es auch einige freie Werkstätten, die grundsätzlich keine E- oder Hybrid-Autos annehmen.

Ansonsten - kommt es oft zu Ausfällen vom Hybrid System?
Nein. Im Gegenteil. Das Hybrid-System selbst macht praktisch nie Ärger. Auch der Rest ist eher unauffällig. Viele ausfall-/verschleißfreudige Komponenten sind erst gar nicht vorhanden (Anlasser, Lichtmaschine, Kupplung, schaltende Getriebe). Außer der 12 Volt-Hilfsbatterie und gammelnden Bremsen aufgrund permanenter Unterforderung sind die Toyota-Hybriden ausgesprochen unauffällig.

Nicht unbedingt repräsentativ, aber als Beispiel: Die Reparaturkosten meines ehemaligen Prius II liegen bei 2,11 Euro (zwei Euro 11) auf 214.000 Kilometer. Der hat allerdings auch noch die ersten Bremsbeläge, was selbst für einen Prius eher ungewöhnlich ist.

Grüße, Egon

Hallo,

interessant - in Österreich gelten folgende Bestimmungen für den P3 und den P+: 5 Jahre Garantie oder 160.000 km (was zuerst erreicht wird).

Kleine und große Wartung (alle 15.000 bzw. 30.000 km) müssen bei irgendeinem Toyota Händler erledigt werden. Ich habe das in den 8 Jahren meines Prius 2 so gehandhabt, daß ich grundsätzlich meinen Pollenfilter sowie auch das Motoröl selber besorgte - hat mein Toyota Händler gerne beim Service aus meinen Händen übernommen (den Pollenfilter habe ich natürlich selbst hinter das Handschuhfach geschoben).

Ich kann nur für den P2 sprechen: Der Prius ist im Prinzip wie jedes andere Auto - da kann natürlich hin und wieder etwas ausfallen. Dennoch ist die Zuverlässigkeit von Toyota ein grosses Plus! Der Verbrennermotor gilt als sehr zuverlässig, alle 90.000 km sind die Zündkerzen zu wechseln (etwas teurer als normal, da irridiumbeschichtet). Trotz meines extremen Kurzstreckenverkehrs (fahre selten mehr als 15 km am Stück) hatte ich motorisch in 8 Jahren keine Probleme.

Bei den beiden Elektromotoren hat es hie und da einen Ausfall in diversen Foren gegeben - die sind aber sehr selten. Auch beim Getriebe, da kann man ja selbst nichs falsch machen, war nicht viel zu hören. Ich habe es mir angewöhnt alle 80.000 km das Hybridgetriebeöl wechseln zu lassen - ist zwar im Wartungsplan nicht vorgesehen - kostet aber nicht die Welt.

Einen Zahnriemen, Anlasser oder eine Lichtmaschine sucht man beim Prius vergeblich - ergo kann nichts kaputt gehen. Die Wasserpumpen wurden zum Großteil durch Serviceaktionen getauscht.

Ab und zu ein Radlager - auch davon war zu lesen - mit 200 Euro beim Toyo Händler schlägt das zu Buche. Auch meines rechts vorne wurde nach 150.000 km getauscht.

Mein Kurzstreckenverkehr knabberte über die 180.000 km in meinen 8 Jahren am Auspuff - der Endtopf wurde nach 6 Jahren gewechselt, nach 7 Jahren wurde zwischen Kat und Lambda Sonde ein verrosteter Teil herausgeschnitten und ein neues Rohr passend eingeschweißt. Ersatz dieses Bereiches des Auspuffes kostet 1800 Euronen ohne Einbau!!!

Die Hybridbatterie lässt nach 180.000 km sicherlich nicht mehr die volle Kapazität zu - ich merke das an den ständig sich wiederholenden Bergpassagen wo die "Striche" der Anzeige halt früher verschwinden. Ein erhöhter Verbrauch hat sich jedoch bei mir nicht eingebürgert. Auch das bei den Handys berühmte Akkusterben (voll - kurz danach leer) ist bis jetzt ausgeblieben. Denke die HV-Batterie wird wohl noch eine lange Zeit halten.

Der Prius (kann nur für meinen sprechen)zieht es eher vor Bremsscheiben zu veschleissen als Beläge, da die Bremsanlage weniger häufig benötigt wird. Kräftiges "Sauberbremsen" in regelmäßigen Abständen verzögert zwar dieses Phänomen - jedoch sollte man beim Tausch der Bremsscheiben natürlich auch die Beläge tauschen. Ich habe jetzt vorne den 3. Satz Scheiben, hinten den 2. Satz drauf.

Natürlich schockieren die horrenden Preise für das Hybridgetriebe, für den Inverter, die HV-Batterie oder einen der E-Motoren - nur ist die Ausfallsrate wirklich sehr gering.

Ich werde in wenigen Tagen einen P+ übernehmen und den P2 verkaufen - jedoch hautpsächlich aus dem Grund von Familienzuwachs. Ich hätte kein Problem gehabt meinem P2 den o.a. Auspuffteil oder eine neue HV-Batterie zu spendieren um dann weitere 5 Jahre hybrid unterwegs zu sein.

lg
Walter

Du musst den Prius natürlich nicht zwingend zu Toyota bringen, wenn es um die Inspektion oder Reparaturen geht. Rein praktisch wird Dir aber nichts anderes übrig bleiben, da sich freie Werkstätten i.d.R. mit dem HSD nicht auskennen. ATU z.B. lehnt sogar ganz einfache Dinge wie einen Wischerblattwechsel bei den Toyota-Hybriden ab.
Die normale Toyota-Werkstatt reicht. Spezialbetriebe gibt es bei Toyota zum Thema Hybrid nicht.

Die Garantie von Toyota auf die Hybrid-Komponenten wird ziemlich überbewertet: Schäden sind quasi nur von Fahrzeugen die entweder relativ alt oder viel gelaufen sind bekannt, da greift aber dann nicht mal mehr die ursprüngliche Garantie von 8 Jahren oder 160tkm.

Ich war/bin da auch etwas vorsichtig. Also bin ich in der Garantiezeit meines PII immer schön zum FTH für die Durchsichten.

Die Räder (sommer/Winter) hab ich bei der ortsansässigen freien Werkstatt machen lassen.

Als die 8 Jahre dann rum waren und ich für die Verlängerung der Car-Garantie eine Woche zu spät angerufen habe (die hat sich bei mir auch nicht gelohnt - die eine Reparatur (Nicht-Rückruf-Wasserpumpe tauchen, weil da ein Tropfen dran war und ich eh die Garantie hatte und die eh die andere gewechselt haben ...) war im Endeffekt preiswerter als die Garantiekosten.

Ich hab dann bei knapp unter 100.000 die Bremsbeläge und die Zündkerzen in der freien Werkstatt wechseln lassen.
Allerdings geht das ja nur, wenn der Meister einen "Elektroschein" hat - sonst kann es (irgendwie) Ärger geben, oder eben einen weggeschmorten Meister.

Jetzt beim neuen PIII hab ich mir die Zusatzgarantie halt auch gleich beim Kauf gegönnt - aber wenn der PIII wie der PII läuft, dann dürfte es in 8 Jahren ja nur die eine Birne, paar Mal Scheibenwischer und die Bremsscheiben und Zündkerzen geben - naja - Verschleißteile halt.

Ob das Zinkspray um die Bremsscheiben was bringt ... schaun wir in 8 Jahren mal.


Ach so - der FTH meinte bei meiner Frage nach den verschlechterten Garantiebedingungen, dass Toyota verpflichtet wäre für jedes Auto Rücklagen nachzuweisen und das würde bei dem erhöhten Hybridumsatz zu teuer - klang einleuchtend, aber obs stimmt ...

Habt Dank, das klingt doch ganz erbauend.
Ein Getriebeschaden wäre ja bei jedem Auto teuer. Theoretisch könnte ja auch ein Kolben abreißen...aber das sind halt so Sachen, wo die Wahrscheinlichkeit gegen Null tendiert. Das Ableben des Akkus muss man wohl analog zu einem teuren Schaden an einer Commonrail Hochdruckpumpe sehen. Letztere könnte da fast noch teurer kommen.

Mich würde nur der P3 interessieren, zb als 3-jähriger, also da betrifft das im Prinzip ja auch nur die Wartung nach 4 Jahren. Nach dem 5. ist die Garantie ja eh schon weg.

Nach aktueller Beratung mit meiner Partnerin ist der Wechsel wohl doch nicht vor Ostern 2015 fällig. Sollte die Ladesituation dann besser aussehen, würde ich einen Plug-in erwägen (Prius oder eher noch Ampera. Fragt sich nur, wo so die Aufpreise liegen), ansonsten ist der Prius stand Heute wohl mein Favorit. Oder noch lieber Auris Kombi, aber der wird dann auf dem Gebrauchtmarkt vermutlich eher noch rar sein.

cm879 schrieb:
Oder noch lieber Auris Kombi, aber der wird dann auf dem Gebrauchtmarkt vermutlich eher noch rar sein.
Ob sich gebraucht beim Prius so richtig lohnt, sehe ich ein bisschen kritisch. Vor allem, wenn man nicht älter als 3 Jahre kaufen will.

Wenn ich mir z.B. die Gebrauchtpreise in der erweiterten Münchner Umgebung ansehe, da geht es bei einem 3 Jahre alten Prius 3 ab 17000 EUR los, es werden aber eher 18000 EUR sein. Da ist der Weg zu einem neuen Auris Touring nicht mehr soooo weit.

Oder sagen wir es so, bei 23000 bis 24000 EUR für neu, kaufe zumindest ich mir keinen 3 Jahre alten Gebrauchten für 18000 EUR.

eppf

MrF schrieb:
der FTH meinte bei meiner Frage nach den verschlechterten Garantiebedingungen, dass Toyota verpflichtet wäre für jedes Auto Rücklagen nachzuweisen und das würde bei dem erhöhten Hybridumsatz zu teuer - klang einleuchtend, aber obs stimmt ...
Das wird wohl stimmen. Ich kenne das Thema aus meinem beruflichen Umfeld. Andere Branche, aber es dürfte das Ziel aller Unternehmen sein, einerseits Rückstellungen und andererseits Garantie- und Goodwill-Kosten zu reduzieren. Meist lassen sich abgelaufene Garantiefristen einfacher kommunizieren als Garantiebedingungen, die irgendwas ausschließen. Folglich wird gerade bei bekannten Marken innerhalb der Garantiezeit mehr auf Kulanz gebucht, als eigentlich durch die Garantiebedingungen geplant war. Zumindest wenn der Kunde sich wehrt ...
Wahrscheinlich war das bei Toyota ähnlich.

Letztendlich dienen Garantien dazu, Vertrauen zu schaffen. Gerade bei neuen Technologien. Die Toyota HSD-Technik hat sich nun als ausgereift erwiesen und gerade der Prius gilt inzwischen anerkannt als zuverlässiger und wartungsärmer als so manches anderes Toyota Fahrzeug. Somit gibt es aus Unternehmenssicht keinen Grund mehr, die teuren langen Hybridgarantien aufrecht zu erhalten.

Dennoch war's für mich als PIP-Kunde ein durchaus kritischer Punkt bei der Kaufentscheidung, weil Toyota wie beim Plus hier erstmalig Lithium-Ionen-Akkus einsetzt. Dies hätte bei beiden Fahrzeugen durchaus ein Grund sein können, nochmal längere Garantien anzubieten ... Schade.
Dieser Punkt ist durchaus ein "Restrisiko" für den Kunden.