Heute waren wir in Passau. Das ist Schwiegervaters Heimatstadt, und die wollte er uns einfach mal zeigen. Die Toyota-Dichte dort ist bemerkenswert, es muss wohl einen sehr agilen Händler in der Region geben. Die Prius-Dichte war entsprechend: Schon auf der Brücke in die Stadt rein begegnete uns der erste Prius, ein nagelneuer grauer P III. Im Lauf des Tages sahen wir noch drei andere Prius, das waren dann alles P II. Aber es kommt noch besser:
Zunächst fuhr ein Prius-Taxi vorbei, als wir durch die Stadt spazierten:
Zufällig traf ich dasselbe Taxi nebst Fahrerin wenig später in der Passauer Innenstadt, als sie gerade die Scheiben reinigte. Also bin ich mal zu ihr hingelaufen, habe freundlich gegrüßt und sie gefragt, wie zufrieden sie denn so mit ihrem Prius im harten Taxi-Alltagsbetrieb ist.
Daraus entwickelte sich ein sehr nettes Gespräch, bestimmt eine gute Viertelstunde. Sie berichtete, ihr Prius (ein IIer, Executive, mit Leder) habe nun
330.000 Kilometer auf der Uhr,
Defekte NULL, ausgenommen zweifacher Wechsel des CD-Wechslers auf Garantie. Das Auto ist eigentlich silberfarben, das Taxi-Beige ist eine Folie. Sie erzählte mir außerdem noch folgendes:
Noch nie in ihrer langjährigen Tätigkeit als Taxi-Unternehmerin hat sie ein derart zuverlässiges Fahrzeug erlebt, das zudem so auffallend wenig Verschleißteile benötigt. Ein Taxi muss alle 12 Monate zum TÜV, nie Probleme. Die Bremsbeläge mussten nach 120.000 km gewechselt werden. Wohlgemerkt: Nach 120.000 km Stadtverkehr!Schlecht: Die Lederausstattung weist an den Flanken auf der Rückbank deutliche Abnutzungsspuren auf. Die hat sie mir extra gezeigt. Es ist wohl der einzige Punkt, der in 330.000 km Taxibetrieb negativ aufgefallen ist. Sie würde aber trotzdem wieder Leder nehmen, weil das im Taxi-Alltag einfach besser ist.Ihre Mit-Taxler überschütten sie regelmäßig mit Spott und fragen ab und an, wann er wieder an die Steckdose muss usw.Sie nimmt das ausgesprochen gelassen, weil ihr Prius einfach immer nur fährt, während die gerade erst angeschafften sechs nagelneuen Taxen (aus deutscher Produktion, benannt nach einem tropischen Wind) Dauergäste in der Werkstatt seien.Sie hat versucht, dafür zu sorgen, dass man den Prius gezielt bestellen kann (mit Mercedes geht das beispielsweise, man kann dort als Kunde gezielt telefonisch ein Taxi dieses Fabrikats bestellen). Die lokale Taxi-Innung war damit aber nicht einverstanden.
Tja, was bleibt? Für mich die Bestätigung, dass den Prius der Nimbus der extremen Zuverlässigkeit nicht zu Unrecht umgibt. Und das Wissen, dass in Passau eine ausgesprochen nette Taxiunternehmerin unterwegs ist.
Grüße, Egon
EDIT: Der Spritverbrauch des Prius im harten Passauer Taxi-Alltag liegt bei 5 bis 5.5 Liter/100 km.<br><br>Posting geändert von: Egon, am: 11/08/2009 15:57