Priusfreunde.de

Hallo Freunde!

Da ich erst kurz Nutzer eines Prius 2 bin, wollte ich mal die Frage in den Raum schmeißen, wer von euch ebenfalls einen Zweier fährt (vorzugsweise wenigstens 3 Jahre) und seit dieser Zeit mal die Kraftstoffsorten getestet hat.
Hattet ihr Probleme, die auf die Nutzung von E10 zurückzuführen sind?
Verbraucht der Wagen mehr pro 100Km?
Merkt ihr einen Leistungsverlust gegenüber E5 oder Super 98

Währe dankbar für eure Erfahrungen.

Gruß Thomas

Ich hatte einen Prius 2 über fast 6 Jahre und 235.000km.
Er wurde fast ausschließlich mit E10 gefahren. Zu Super hatte ich keine Differenzen festgestellt.
Gilt auch für den Auris 1 Hybrid (5 J. 180.000km) und den Prius 4 PHV (bisher 3,5 Jahre 110.000km)

P2 mit E10 seit Einführung von E10.
Mehrverbrauch im Vergleich zu E5 ca. 0,1-0,2 Liter/100 km.

Hallo Thomas,

schau mal hier:

www.priusfreunde.de/portal/index.php?opt...tid=12&id=333159
www.priusfreunde.de/portal/index.php?opt...tid=27&id=314237
www.priusfreunde.de/portal/index.php?opt...amp;id=364020#364020

Gruß Ulli

Mit dem Prius 2 bin ich E5 und E10 abwechselnd gefahren. Daher hab ich keinen wirklichen Vergleich zum Mehrverbrauch.

Bei Prius 4 ist das anders. Als ich ihn im Mai 2020 kaufte, war der Benzinpreis auf einem Tiefststand und der Unterschied zwischen beiden Kraftstoffen war mit 2 Cent so gering dass es nicht lohnte, E10 zu tanken.

Seit November ist das anders. Da spart man mit E10 6 Cent pro Liter und ich tanke es seitdem ausschließlich.

Jetzt hab ich einen Vergleichszeitraum und der Verbrauchsunterschied ist nicht messbar bzw. geht in den üblichen Toleranzen unter.

Unterm spricht überhaupt nichts gegen E10 und bei den derzeitigen Preisen wäre man dumm, das teure E5 zu tanken wo das auch teure E10 genau so tut, bei einer kompletten Tankfüllung aber 2,50 € spart.

Viele Grüße
Holger

Dito.

Einzige Bedenken, Getreide gehört auf'n Tisch, nicht in'n Tank. Wenn man sich die Ernährungsproblematik der Menschen auf diesem Planeten anschaut, der u.a. die Welthungerhilfe beizukommen versucht, ist es schon bedenklich, dass Ackerbau für die Erzeugung des Alkoholanteils in Benzin betrieben wird.

Hab diese Bedenken zwar im Kopf, jedoch fahre ich mit E10, denn auch dieser Sprit ist schon überteuert genug und wird noch viele Zähne zulegen. Mehr will ich nicht ausgeben.

Wisedrum hat einen wichtigen Punkt genannt, der gegen E10 spricht. Um wenige Prozent CO₂ im Verkehr einzusparen, werden wertvolle Ackerflächen missbraucht, die für die Ernährung der Menschheit sicherlich sinnvoller eingesetzt wären. In meinen Augen ist das Raubbau an der Natur. Ob die ökologischen Schäden unter Berücksichtigung des gesamten Ökosystems durch die Verbrennung von E10 geringer sind als bei der Benutzung von E5, erscheint mir fraglich.

Ich habe auch eine Zeit lang E10 getankt, bin aber im Frühjahr 2020 auf E5 umgestiegen. Was den Verbrauchsunterschied zwischen E5 und E10 betrifft, habe ich mir das auf meinen Fahrten fuer meinen Streckenmix genauer angesehen. Die relevante Messgröße ist der BSFC-Wert, der angibt, wieviel Gramm Kraftstoff benötigt werden, um 1 kWh Arbeit zu leisten. Korrigiere ich die Abhängigkeit von der Motortemperatur und der Leistungsanforderung heraus, dann erhalte ich das unten gezeigte Diagramm. Dabei sind die Daten auf eine mittlere Motortemperatur von 75^o und einer mittleren Leistung von 12 kW korrigiert. Die Daten mit E10 sind in Blau und die Daten mit E5 sind in rot dargestellt. Ich sehe einen Unterschied von 3.4% die ich bei E10 pro kWh geleistete Arbeit mehr verbraucht habe als mit E5. Nimmt man einen Preis von 1.50 € fuer E10 an, dann müsste E5 um 0.055 € teurer sein, wenn man unterstellt, dass der Preis nur vom Energieinhalt abhängt. Das stimmt gut mit den 6 Cent überein, die E5 hier zur Zeit teurer ist als E10. Also unter dem Aspekt des Preises pro kWh geleistete Arbeit ist es z.Zt. egal, ob man E5 oder E10 tankt.

(Nicht berücksichtigt ist dabei, dass der Ethanol-Markt (Ernten) nicht mit dem Oel-Markt korreliert ist. Deshalb gab es mal die Situation, dass E10 genauso teuer war wie E5, weil das Ethanol-Angebot gering war.)

Keine Probleme. Im Gegenteil.

MarieCurie schrieb:
Wisedrum hat einen wichtigen Punkt genannt, der gegen E10 spricht. Um wenige Prozent CO₂ im Verkehr einzusparen, werden wertvolle Ackerflächen missbraucht, die für die Ernährung der Menschheit sicherlich sinnvoller eingesetzt wären. In meinen Augen ist das Raubbau an der Natur. Ob die ökologischen Schäden unter Berücksichtigung des gesamten Ökosystems durch die Verbrennung von E10 geringer sind als bei der Benutzung von E5, erscheint mir fraglich.


Man darf allerdings auch nicht vergessen, dass E5 ja das gleiche Problem hat. Auch hier ist Bioethanol enthalten, allerdings maximal nur zu 5 % statt zu 10 %.

Der Punkt "Raubbau an der Natur" trifft somit für beide Kraftstoffsorten zu, schon auch allein, weil beide aus Erdöl gewonnen werden. Die Verwendung von (mehr) Nahrungsmittelflächen zur Treibstoffgewinnung ist da nur das i-Tüpfelchen auf dem schon bestehenden Raubbau. Wenn man dann noch bedenkt, dass der allergrößte Teil der Anbauflächen nicht mal direkt für die menschliche Ernährung, sondern für die Nutztierfütterung erfolgt, verblasst das "bisschen" Bioethanol fast schon.

Nicht falsch verstehen, Bioethanol soll hier keine Absolution erfahren, aber man muss auch das große Ganze versuchen zu betrachten, das lässt sich heute alles nicht mehr trennen, bei der Zukunft, der wir entgegensehen

seit Einführung von E10 nur E10 getankt - hatte keine Probleme mit meinem P2 und mehr Verbrauch habe ich nicht gemerkt.

Wow!
Denkstoff ohne Ende.
Wegen meines letzten Diesel-Kfz hat mich diese Problematik nie interessiert.

Also wie man es auch dreht und wendet, Bioethanol hat man immer im Tank, der Rest regelt sich offensichtlich über's Geld.
In jedem Fall habe ich mir eure Antworten zu Gemüte geführt, auch die Verlinkung aus früheren Zeiten (danke Ulli) und freue mich in erster Linie darüber, daß man in diesem Forum respektvoll miteinander umgeht.
Habe da auch nicht so nette Erfahrungen.

Danke für euer Schwarmwissen.

Gruß Thomas

"Man darf allerdings auch nicht vergessen, dass E5 ja das gleiche Problem hat. Auch hier ist Bioethanol enthalten, allerdings maximal nur zu 5 % statt zu 10 %."

Ansichtssache.
Die einen sagen, dass das ja nur 5% mehr Alkoholanteil sind, Was macht das schon aus?
Die anderen sagen, dass 10% doppelt soviel ist wie 5%. Das bedeutet, dass bei E10 doppelt soviel Alkohol gebraucht wird.

Das Jonglieren mit Prozenten ist immer ein zweischneidíges Schwert.

Gruß
Helmut

Gut dass Du das schreibst, mir gingen diese Gedanken zum Abwägen der Prozente auch durch den Kopf, als ich den Post dazu las.


Schließe mich deinen Ausführungen an, die diese Sache anders sehen.

Dennoch tanke ich E10, weil sich Ware übern Preis verkauft, da mache ich keine Ausnahme. In Anbetracht des rund 3,5l/100km Verbrauchs meines Autos spielt 5% Prozent mehr Alkohol im Sprit für mich keine große Rolle, 6 Cent Preisunterschied dagegen schon. Beides Ansichtssache, wie bei oben geschriebenem auch. Wo will man die Reißleine ziehen? Bei mir sind's die 3,5l.

Einzig der Nahrungsmittelgedanke schafft im Hintergrund ein leichtes Gefühl des Unbehagens, mit dem ich mich arrangiere.

Als beide Spritsorten gleichteuer waren, stieg ich kurzfristig auf E5 um. Einen Unterschied zu E10 konnte ich bei meiner Fahrweise nicht erkennen, weder im Verbrauch noch im Laufverhalten des Motors, der eh weniger als die Hälfte aller Kilometer am Vortrieb beteiligt ist. Es kann sein, das Fahrer, die auf größeren Leistungsabruf stehen und ihr Auto härter pushen, einen Unterschied merken, mit E5 wird der Wagen al leicht kräftiger empfunden. Wäre interessant, in einem Test, in dem der Fahrer nicht weiß, mit welchem Sprit der Wagen betrieben wird, seine Einschätzung wiederzugeben, wie kräftig der Wagen getreten fährt. Vermute, ein Unterschied wird ihm nicht auffallen. Ein ähnlicher Test könnte dann mit Kenntnis der Spritsorte stattfinden. Wetten, ein Placebo Effekt käme ins Spiel. Mit E5 wird die Leistung als höher empfunden.

Wisedrum schrieb:Anbetracht des rund 3,5l/100km Verbrauchs meines Autos spielt 5% Prozent mehr Alkohol im Sprit für mich keine große Rolle, 6 Cent Preisunterschied dagegen schon.Die doppelte Menge Bioethanol bedeutet grob auch die doppelte Anbaufläche fuer deren Erzeugung. Das war mein einer Punkt in meinem obigen post.

Der zweite Punkt war, dass ich bei meinem Fahrten einen um rund um 3.5% höheren Energieinhalt beim E5 im Vergleich zu E10 sehe, d.h. im Mittel der Verbrauch in Litern pro 100 km bei E5 um 3.5% geringer ist als bei E10. Multipliziert man diese 3.5% mit dem E10-Preis von 1.55 €, dann sind das gut 5 Cent, die E5 teurer sein müsste, wenn man davon ausgeht, dass der am Markt erzielbare Preis des Kraftstoffs fuer die beiden Sorten sich nur nach deren Energieinhalt richtet. Der verlangte Preisunterschied von 6 Cent ist genau das, was man bei dem Unterschied im Energieinhalt in einem effizienten Markt erwarten würde.
Dennoch tanke ich E10, weil sich Ware übern Preis verkauft, da mache ich keine Ausnahme. Dieses macht Sinn, wenn es sich um gleichwertige Ware handelt. Wenn man aber meint, dass man momentan bei E10 einen Preisvorteil hat, dann ist diese Sichtweise zu einfach. E10 ist zwar billiger, aber eben nicht günstiger, weil man aufgrund des geringeren Energieinhalts rund 3.5% mehr verbraucht als bei E10. Nur, diesen Unterschied wird der normale Autofahrer nur sehr schwer sehen können. Bei einer genauen Analyse der Daten, die der Hybrid Assistant aufzeichnet, unter Berücksichtigung möglichst aller Abhängigkeiten aber schon. Auch das wird aber fuer den normalen HA-Benutzer nur schwer möglich sein, die Angaben des Hybrid Reportes reichen nicht aus. Dazu muss man schon die Rohdaten genau und mit genügend Statistik (Hunderte von Fahrten) analysieren.

Übrigens habe ich den gleichen Unterschied zwischen den beiden Sorten im letzten Jahr auch in den Daten von des_fliegers Fahrten mit seinem Auris gesehen, nicht nur bei meinen Daten mit dem P4.

Wau, Marie Curie - vielen Dank für die Grafik.

Bei 6ct immer noch auf Augenhöhe - gut zu wissen! Ich tanke weitgehend E5, weil das Benzin rel. lange im Tank lagert.