Priusfreunde.de

Timico schrieb:
Das würde aber jemandem, der sich ernsthaft mit Hifi auseinandersetzt, im Leben nicht einfallen. Es ging um den Live-Musiker, der einen besonderen Gitarrenverstärkerklang haben will und dafür braucht es heute nicht mehr einen eigenen, bauartabhängigen Verstärkerklang, sondern es reicht ein DSP.

Selbst analoge Klangregler für Höhen/Bass/Loudness werden im Prinzip nur geduldet, da jedes zusätzliche Bauteil im Signalweg auch in Neutralstellung zwangsläufig das Musiksignal beeinträchtigt.Das kann man sehr unterschiedlich sehen. Wenn ich mich in einem akustisch sehr gut geigneten Raum befinde, dann kann man auf diese Regler getrost verzichten.

Aber wer hat diesen schon vorliegen? Wenn man dagegen einen normalen Raum, wie man ihn z.B. in üblichen Wohnzimmern vorfindet, mit einem 32-Band Equalizer einmisst, dann liegt der erzielte klangliche Zugewinn garantiert massiv über den Verlusten, welche durch diese zwischengeschalteten Bauteile entstehen.

Über Autos und die darin üblich verbauten Anlagen, selbst wenn es sehr gute sind, brauchen wir bezüglich einer Beeinträchtigung durch zwischengeschaltete Bauteile jedenfalls keine Sekunde lang diskutieren.

eppf

Der ernsthafte Hifi-Freak passt eher die Umgebung an die Anlage an als umgekehrt.

Und klar, im Auto ists eh anders, da muss man schon wegen der Fahrgeräusche den Frequenzgang verbiegen, um einen "neutralen" Klangeindruck zu bekommen. Speziell tiefe Frequenzen werden sonst schnell ausgelöscht.

Timo

Herrlich, solche Diskussionen

Da kommt Freude auf! Und es geht nicht mal oder nur kaum um Autos

Beim CD-Player in meinem damaligen Prius habe ich eins bemerkt:
Das Ding wird sauheiß.
Da hatte ich sechs CDs mit je 200 MP3s drin.
Der USB-Anschluss mit dem 16G-"Stick" ist mir da viel lieber.
Stick habe ich in Gänswblümchen "" gesetzt, weil bei dem Teil fast noch der Deckel vom Anschluss schließbar ist.

Gruß
Helmut

Vor 20 Jahren war eine Festplatte mit 16GB noch eine Hausnummer - heute verschwindet diese Datenmenge fast im USB-Slot.

Timo

Das mit dem Aufheizen ist überall gleich...Wundert mich, dass du noch nicht weißt, wie heiß der von dir verbaute Stick regelmäßig ist! Ich habe auch so einen und der ist jedesmal so heiß, dass es einem fast die Finger anbrennt, wenn man ihn rauszieht!

Und es ist klar - wenn man die CD für mp3s nimmt (hab ich nie gemacht), dann ist der Stick natürlich praktischer...Habe mp3s immer nur auf USB gepackt. Aber CD stand ja hier in der Diskussion immer für WAV und hohe Audioqualität, nicht als mp3-Medium...

Timico schrieb:

Der ernsthafte Hifi-Freak passt eher die Umgebung an die Anlage an als umgekehrt.

Und klar, im Auto ists eh anders, da muss man schon wegen der Fahrgeräusche den Frequenzgang verbiegen, um einen "neutralen" Klangeindruck zu bekommen. Speziell tiefe Frequenzen werden sonst schnell ausgelöscht.


Also ich würde mich nicht unbedingt als Hifi-Freak bezeichnen, sondern als Geniesser des guten Klangs mit einer Affinität zur Hifi-Technik

Somit passe ich mein Wohnzimmer nicht der Anlage an, sondern umgekehrt. Das schliesst aber nicht aus, dass da ein komplettes 5.0-Set relativ dezent untergebracht werden kann. Und Klangreglern bin ich grundsätzlich nicht abgeneigt, wenn sie vernünfig eingesetzt werden (und auch werden können - denn oftmals sind herkömmliche Bass- und Höhenregler nur bedingt sinnvoll ausgelegt). Meine Lautsprecher sind sehr neutral ausgelegt und reichen mit aktiver Tiefbass-Entzerrung bis unter 30 Hz. Bei leisem Hören drehe ich den Entzerr-Regler des Bassmoduls sogar ein wenig auf, so dass im Tiefbass-Bereich eine leichte Loudness-Anhebung entsteht. Für mich ist das immer noch hochwertiges Hifi

Im Auto sind für mich gute Klangregler unabdingbar. Durch Fahrgeräusche und den ungünstigen Raum wird der Klang selbst bei neutralsten Lautsprechern schon extrem verändert. Erst durch gezielte Optimierung kann man hier ein durchaus akzeptables Ergebnis erreichen. Für mich hat aber ein guter Frequenzgang (also die "Tonalität") absoluten Vorrang vor irgendwelchen anderen Attributen wie Auflösung, Ortbarkeit, Bühnenabbildung etc. Dies kann m.E. in einem Auto nur unbefriedigend gelöst werden und muss für mich auch gar nicht sein. Dies ist vor allem bei absolut konzentriertem Hören nötig, was im Auto einfach nicht geht (und sicherheitstechnisch wohl auch nicht sein sollte....). Aber beim normalen Hören fällt - zumindest mir - ein schlechter Frequenzgang mit verfärbten Stimmen, unter- oder überbetonten Bässen oder Höhen sofort auf und nervt.

Ich habe das Glück, dass in meinem Auto im Serien-Radio ein parametrischer Equalizer verbaut ist. Dies zusammen mit einem nachgerüsteten hochwertigen Frontsystem inkl. Komplettdämmung der Türen bringt für mich das Optimum ins Auto, das sowohl bezahlbar als auch klanglich sehr gut ist. Und für diese Art von Musikhören reichen mir auch meine MP3 mit 256 bis 320 kbit

Gruss
Christian

Deine Ausführungen sind für mich nachvollziehbar. Klingt insgesamt gut in deinem Sinne gelöst bei dir

Gruß
Sebastian

@Christian H: Was ist denn eine "aktive Tiefbass-Entzerrung"? Meinst du damit das Anheben oder Absenken der Bässe im Wohnzimmer?

@Haehnchen: Entzerrung meint Equalizing. Das ist ein Modul, das zwischen Vor- und Endstufe eingeschleift wird und dem Verstärker in einem gewissen Bass-Bereich die entgegengesetzte Verlaufskurve des natürlichen Bass-Abfalls des Lautsprechers zuführt. Dieses Modul ist genau auf den Lautsprecher-Typ abgestimmt und "kennt" seinen Frequenzgang.
In meinem Fall sorgt dies um eine Verschiebung des -3dB-Punktes von 54 Hz auf 29 Hz. Der Frequenzgang wird also so bearbeitet, dass er bis zu rund 30 Hz linear ist. Dies kann ein normaler Bassregler nicht, da er irgendwo einsetzt (z.B. bei 100 Hz) und diesen Bereich mehr oder weniger breitbandig erhöht oder absenkt.

Hier noch ein Bild der Funktionsweise dieses Moduls.

Ah ja..., hab' vermutet, dass es so etwas ist.

Ich persönlich bin kein Freund solcher "Entzerrungen". Hatte mal die nuVero 10 - ohne Korrekturmodul. Wenn das Ergebnis dich aber erfreut, ist alles bestens

Ich finde es eine smarte Sache. So kann aus einem gut 80cm kleinen Standlautsprecher ein subwoofermässiger Tiefbass erzeugt werden. Ich sehe darin keinen Nachteil, ausser vielleicht der nicht ganz einfachen Einschleifung in ein Surround-System, da heutige AV-Receiver keine auftrennbaren Vor-/Endstufen mehr haben. Ich habe einen älteren NAD-Receiver, bei dem das noch möglich ist. Ansonsten müsste man separate Vor- und Endstufen betreiben, aber das ist dann halt nicht ganz billig...

Gruss
Christian

Habe NAD 7-Kanal Vor- und Endstufe (5.0 LS-Set). Rechne mich auch zu den Musik und Hifi-Freaks (soweit es die Kaufkraft zuläßt)
Da vermißt man keine Entzerrung, wenn das Audyssey sein Job gemacht hat (ist ja eine Entzerrung).
Würde ich mir fürs Auto wünschen. Inkl. CD-Laufwerk, oder noch besser: DVD-Laufwerk.

ch-toy schrieb:

Da vermißt man keine Entzerrung, wenn das Audyssey sein Job gemacht hat (ist ja eine Entzerrung).
Ja, das ist auch eine Entzerrung, allerdings mit ganz anderem Zweck. Das ABL-Modul sorgt "nur" dafür, dass der Lautsprecher klingt, als ob der das doppelte Volumen und die doppelte Membranfläche hätte, sonst nichts. Das Audyssey greift im gesamten Frequenzbereich ein und korrigiert die vom Raum verursachten Schnitzer, soweit dies geht. Je nach Raum kann das Ergebnis absolut überzeugend sein.

ch-toy schrieb:

Würde ich mir fürs Auto wünschen.
Ja, das wäre das Optimum. Eine Frequenzgangkorrektur mit automatischer Einmessung ähnlich wie bei AV-Receivern gibt es von einigen Nachrüst-Firmen in Form von DSP-Verstärkern. Aber mir war der Aufwand bzw. der Preis zu hoch. Ich "messe" manuell mit meinem Ohr ein und korrigere ebenso

Gruss
Christian

Christian H schrieb:
Ich "messe" manuell mit meinem Ohr ein und korrigere ebenso

Gruss
Christian

So ist es richtig!