Priusfreunde.de

Ich kann ja durchaus verstehen, dass es Menschen gibt, die es abends lieber hell und morgens lieber dunkel haben. Anders herum gibt es das aber auch (z.B. mich).

Deshalb glaube ich, dass es gerade in dieser Frage nur sehr wenige neutrale Sachargumente gibt. Aber sicht gewichtige subjektive Aspekte. Es wird schließlich nach den persönlichen Bedürfnissen gefragt. Also ob man es lieber Abends oder Morgens hell haben möchte um sein Leben mit möglichst geringen Einschränkungen führen zu können.

Deshalb sollte gerade bei einer solchen Umfrage jeder nach seinen persönlichen Bedürfnissen entscheiden.

Ansonsten kommt wieder ein falschen Ergebnis heraus. Denn vielleicht wollen es die meisten lieber morgens hell, denken aber: "Ich würde es ja lieber morgens hell haben, aber es gibt ja sicherlich auch viele die es Abends länger hell brauchen, deshalb entscheide ich mich gegen meine Bedürfnisse und unterstütze deren Bedürfnisse." Dann kommt bei der Abstimmung eine Mehrheit für die Sommerzeit heraus, obwohl es eigentlich nur ein kleiner Teil der Befragten wirklich braucht oder will. Der größte Teil der Befragten bräuchte dagegen morgens hell, gibt das aber nicht an, weil er sich ja gedacht hat, dass es die anderen Abends länger hell brauchen. Oder auch umgekehrt. In jedem Fall ergibt sich aber ein Ergebnis das nicht den tatsächlichen Bedürfnissen entspricht. Und damit wäre dann wieder eine Mehrheit unzufrieden, trotz Umfrage oder Abstimmung.

Ich hoffe ich habe meine Bedenken einigermaßen verständlich formuliert.

Worauf ich hinaus will ist, dass ich gerade bei dieser Umfrage die Ergebnisse für eine gute Grundlage zur einer Entscheidung halte. Denn man findest für jede Festlegung der Zeit gute Argumente. Letzlich ist aber entscheidend, womit sich die Mehrheit wohl fühlt. Das kann man nicht neutral begründen.

Grüße
Thomas

Ich glaube eher nicht, dass die Consultation bei einer Entscheidung hilft. Das sieht man am besten an der kleinen Stichprobe hier. Hat was von Abstimmen über das Wetter...

Gruß Thorsten

Eben genau deshalb die Umfrage/Abstimmung. Wenn man es anderweitig entscheiden könnte (also argumentativ) bräuchte es keine Umfrage/Abstimmung.

Grüße
Thomas

ttha schrieb:
Das kann man nicht neutral begründen.Klar muss es jeder für sich selbst entscheiden, aber man sollte auch Randbedingungen, wie die von mir beschriebene Verschiebung der "Normalzeit" und die zugrundeliegende Zeitzone nicht außen vor lassen.

Schau, die Sommerzeit gibt es bei uns seit 1980. Während dieser 38 Jahre haben sich weite Bereiche des Lebens garantiert um eine Stunde nach hinten verschoben.

Ein Paradebeispiel sind doch hier die Ladenöffnungszeiten, die schlussendlich nicht allgemein verlängert, sondern maßgeblich um eine Stunde nach hinten verschoben wurden.
Die allgemeine Verschiebung der Arbeitszeiten habe ich auch schon genannt.
Oder schau ganz einfach auf das Programmangebot im TV, in Verbindung mit den Einschaltzahlen nach 22:00, damals und heute.

Und wie ich es auch schon sagte, ist bei diesem Thema die Diskussionskultur sehr sehr häufig vergiftet. So harmlos, wie es vergleichsweise in diesem Thread zugeht, ist es schon eine absolute Ausnahme.

Anderswo rotzen sich Sommerzeitgegner und -befürworter gegenseitig einen Wortschatz an den Kopf, den man hier gewiss nicht lesen will und wie ebenfalls schon gesagt, sind nicht selten populistische Anti-EU-Beiträge darunter.

So wichtig das Thema für manche Leute auch sein mag, es wurde von nicht wenigen in Geiselhaft genommen. Anderswo bekommt man mit einer exakt so vorgetragenen Meinung bereits eine geschwungene Keule gezeigt. Wohlgemerkt dies auch ohne die letzte Absätze bezüglich der Diskussionskultur zu schreiben.

eppf

Mit der ganzjährigen Normalzeit wäre doch der Friede wieder hergestellt:
Morgens ist es genau so lange hell wie abends und keiner braucht sich bevor- oder benachteiligt fühlen.

Für die Masse, die Abends vor dem Fernseher sitzt, ist es doch irrelevant, ob es draußen noch hell ist.

eppf schrieb:
Schau, die Sommerzeit gibt es bei uns seit 1980. Während dieser 38 Jahre haben sich weite Bereiche des Lebens garantiert um eine Stunde nach hinten verschoben.Das ist sicherlich so. Aber ob die sich wegen der Sommerzeiteinführung verschoben haben kann ich nicht sagen. Und ob diese Verschiebung sich für die Mehrheit gut anfühlt auch nicht.

Die allgemeine Verschiebung der Arbeitszeiten habe ich auch schon genannt.Da wäre es interssant zu sehen, ob es Stadt/Land Nord/Süd Ost/West Unterschiede gibt. In meinem eher ländlich geprägtem Umfeld im Süden fangen alle nach wie vor so zwischen 7:00 Uhr und 8:00 Uhr zu arbeiten an (abgesehen von Schichtarbeitern). Und auch bei Kunden und Lieferanten im hohen Norden erreicht man eher um 7:30 Uhr jemanden als um 17:00 Uhr.

Und wie ich es auch schon sagte, ist bei diesem Thema die Diskussionskultur sehr sehr häufig vergiftet. So harmlos, wie es vergleichsweise in diesem Thread zugeht, ist es schon eine absolute Ausnahme.Das ist richtig, und das ist auch ein Grund dafür warum ich mich in diesem Forum wohl fühle.

Anderswo rotzen sich Sommerzeitgegner und -befürworter gegenseitig einen Wortschatz an den Kopf, den man hier gewiss nicht lesen will und wie ebenfalls schon gesagt, sind nicht selten populistische Anti-EU-Beiträge darunter.Solche Dinge blende ich aus, da sie mit der Sache nichts zu tun haben. Wer so wie von Dir beschrieben "diskutiert", dem ist das Thema egal, der will nur Dampf ablassen und wird daher von mir ignoriert.

Letztlich ist der Mensch ein Gewohnheitstier und passt sich an so ziemlich alles an, wenn er nur genügend Zeit dazu hat. Von daher wäre es gut die permanente Umstellerei (die mich schon seit ihrer Einführung nervt) endlich wieder abzuschaffen. Notfalls auch mit einem Verbleib bei der Sommerzeit.

Und genau da wäre es eben interessant, ob die Mehrheit lieber die Sommerzeit oder die Normalzeit beibehalten wollte. Denn die anderen von Dir beschriebenen Umstände (Öffnungszeiten, Fernsehpogramm, ...) sind alle "hausgemacht" und können auch wieder geändert werden.

Echte Argumente für eine bestimmte Zeitfestlegung, also Umstände die nicht durch den Menschen beeinflussbar sind, gibt es in diesem Fall meiner Meinung nach nur wenige.

Grüße
Thomas

ttha schrieb:
Eben genau deshalb die Umfrage/Abstimmung. Wenn man es anderweitig entscheiden könnte (also argumentativ) bräuchte es keine Umfrage/Abstimmung.Nur wird die jetzt durchgeführte Onlinebefragung alles andere als repräsentativ sein. Alleine die Altersgruppenverteilung, welche hier teilnehmen wird, befindet sich mit sehr großer Wahrscheinlichkeit weit weg von der vorhanden demografischen Verteilung.

Die Befragung müsste also schon sehr sehr eindeutig ausfallen, um sie guten Gewissens als wichtiges Entscheidungskriterium einfließen zu lassen.

eppf

Das ist allerdings wahr.

Ich bin trotzdem gespannt was rauskommt. Und vor allem wie detailliert die Analyse bzw. Ergebnisbekanntgabe sein wird.

Grüße
Thomas

ttha schrieb:
Aber ob die sich wegen der Sommerzeiteinführung verschoben haben kann ich nicht sagen.Hier bin ich mir sehr sicher, dass es mit der Sommerzeiteinführung nichts zu tun hat. Z.B. das mit der Verlängerung der Ladenöffnungszeit war seinerzeit ein Steckenpferd der FDP, eine liberale Position in der Koalition durchzudrücken.

Im Gegenzug kam bei vielen Geschäften dann leider die Verschiebung der Anfangszeit von 9:00 auf 10:00, welche mir heute noch auf den Keks geht, weil ich lieber früh einkaufen gehe und das in vielen Geschäften nicht mehr möglich ist.
Und ob diese Verschiebung sich für die Mehrheit gut anfühlt auch nicht.Gut anfühlen, ja oder nein, ist nur die eine Seite der Medaille, die Existenz dieser Verschiebung kann man nicht leugnen und garantiert nicht mehr rückgängig machen.

Nimm z.B. Fußball, ein Thema, das unzweifelhaft für viele Leute wichtig ist. Lag früher der Anstoß im Europacup der Landesmeister bei 19:30, so ist er heute beim Nachfolger Champions League bei 20:45. Jetzt versuche einmal, die UEFA davon zu überzeugen, den Anstoß wieder vorzuverlegen, viel Erfolg bei diesem Unterfangen!

eppf

Ich bin bei all diesen menschengemachten Umständen der Meinung, dass die sich schon regeln werden, wenn erst einmal eine bestimmte Zeit fixiert ist. Welche ist dabei eher egal. Also empfinde ich diese Punkte als nachrangig. Was der Mensch festgelegt hat kann der Mensch auch ändern.

Momentan funktioniert es ja auch für ein halbes Jahr auf der einen und für das andere halbe Jahr auf der anderen Zeit.

Und was die UEFA betrifft, die richtet sich nach dem was Gewinne bringt. Wenn sich herausstellt, dass die Einschaltquoten sinken, dann ändern die auch wieder die Spielbeginne.

Grüße
Thomas

Wer (Schul)kinder hat, kennt noch zwei Probleme mit der Sommerzeit:

Im Sommer wollen sie nicht ins Bett, weil es draussen ja noch so hell ist.

Würde die "Sommerzeit" auch im Winter gelten, würde es noch später hell werden. Ist für den Weg zur Schule nicht gerade schön.


Die Umstellung selber nervt auch gewaltig. Die Jahre zuvor hat es mir fast nichts ausgemacht, aber dieses Jahr hatte ich ca. 1 Woche lang Probleme. Wird wohl langsam das Alter sein...


Von daher bin ich für eine ganzjährige Zeit, bevorzugt die Normalzeit (MEZ; bzw. UTC+1). Entspricht zumindest bei uns etwa der Ortszeit (=Sonnenhöchststand um 12 Uhr).
Eventuell sollte man aber die Zeitzonen innerhalb der EU etwas aufsplitten: Polen etc. UTC+2; Portugal, Spanien UTC. Bein England und Irland klappt dies ja auch.

ttha schrieb:
Und was die UEFA betrifft, die richtet sich nach dem was Gewinne bringt. Wenn sich herausstellt, dass die Einschaltquoten sinken, dann ändern die auch wieder die Spielbeginne.Die richten sich nach der Zeit in England und Spanien, da ist der deutsche Fußball eine Nummer zu klein, um dagegen anstinken zu können .

Eine erneute Vorverlagerung, auch vollkommen unabhängig vom eigentlich unwichtigen Fußball, also bei der Arbeitszeit oder bei den Ladenöffnungszeiten, wird es meiner Meinung nach garantiert nicht geben. Dieser Zug ist abgefahren.

Ich brachte das (zugegeben auch nicht lebenswichtige) Beispiel mit den Bergabfahrtszeiten nicht nur aus Spaß.

Noch vor ca. 20 Jahren war es das Normalste der Welt, die Abfahrtszeit auf 6:00 anzusetzen, bei einem angekündigten Hitzetag auf 5:00. Heute muss man kämpfen, eine Abfahrtszeit von 7:00 nicht zerredet zu bekommen.

eppf

glubberer schrieb:
Die Jahre zuvor hat es mir fast nichts ausgemacht, aber dieses Jahr hatte ich ca. 1 Woche lang Probleme. Wird wohl langsam das Alter sein...Hier spielt viel Psychologie und auch ein bisschen Disziplin eine Rolle. Ich gebe dir Recht, das Kindern beizubringen, ist nicht so leicht.

Wenn man aber als Erwachsener bewusst an die Umstellung herangeht, insbesondere wenn man zu der Gruppe gehört, die tatsächlich ein Problem damit hat, wenn man die Zeitumstellung einfach passieren lässt, dann lässt sich das gewiss entschärfen.

Dann muss halt einmal eine Woche lang eine Morgen- oder Abendgewohnheit ein bisschen anders ausfallen. Im Prinzip ist es ohnehin nur einmal im Jahr. Bei der Zurückstellung auf Winterzeit sollte es doch kein nerviges Problem geben.

Eine generelle negative Grundstimmung macht etwas nur umso schlimmer, nicht nur beim Thema Zeitumstellung.

Vielleicht sollte man einmal insgeheim die Rechnung aufmachen, was einem 7 Monate lang eine Stunde mehr Tageslicht bringt (sofern es einem nicht gänzlich egal ist), im Vergleich zu einmal eine Woche Umstellungsprobleme. Es wäre aber sicherlich kontraproduktiv, wenn dieses Egal-Gefühl nur deshalb vorhanden ist, weil die Umstellung nervt. Dann startet nämlich so eine "Kosten/Nutzen-Rechnung" unter falschen Voraussetzungen.

Wenn man sich darauf freuen kann, z.B. abends öfters einmal eine Stunde an den See zu fahren, was mit durchgängig MEZ nicht mehr ginge, dann beurteilt man die Lage vielleicht ein bisschen anders.

eppf

eppf schrieb:
Wenn man sich darauf freuen kann, z.B. abends öfters einmal eine Stunde an den See zu fahren, was mit durchgängig MEZ nicht mehr ginge, dann beurteilt man die Lage vielleicht ein bisschen anders.
So unterschiedlich sind die Ansprüche: Ich ärgere mich jedes Frühjahr aufs neue, dass ich jetzt nach der Zeitumstellung wieder im Dunklen zur Arbeit radeln muss, nachdem es nach einem langen Winter endlich wieder so langsam hell geworden ist.

Abends ist es mir egal, da habe ich keinen Zeitdruck nach Hause zu kommen.

Aber das sind meine persönliche Ärgernisse die vermutlich nur für meinen speziellen Fall zutreffen. Eigentlich sind die auch nur so ein Luxusproblem wir das mit dem frühen oder späten Losfahren zur Bergwanderung

Grüße
Thomas

Danke eppf!!!

Du bist hunderprozentig auf dem Punkt.
Sowohl was das EU-Bashing betrifft als auch die "riesigen" Probleme, die manche bei der Zeitumstellung zu haben scheinen.
Das Schichtarbeiter, Kinder und Kühe eher Problemr haben ist klar.

Auch bin ich deiner Meinung: Wenn schon abschaffen, dann bitte Richtung Sommerzeit. Was bringt mir Tageslicht um 4 Uhr irgendwas.
Ja, dem einen oder anderen Schichtarbeiter mag das Aufstehen bei Licht leichter fallen. Gegenfrage: Wie kommt der im Winter aus den Federn?

Und noch einen Punkt hätte ich da, der mich immer wieder fasziniert:
Ich habe einen Kollegen, der 2 mal im Jahr bei der Sommer/Winterzeitumstellung jammert, wie schlimm die Zeitumstellung ist, der Biorhythmus ist aus dem Häuschen und was weiß ich noch alles.

Aber: Bei den 2 Flugreisen im Jahr ans andere Ende der Welt mit Zeitverschiebungen von 6,8 und mehr Stunden (also 4 mal umstellen) und jedesmal einem massiven Jetlag, ist das plötzlich kein Problem und er hat sich in 1-2 Tagen umgestellt.

Wie gesagt faszinierend