Priusfreunde.de

Daihatsu-Fahrer schrieb:
Hier zu fordern, dass NICHT grundsätzlich eine Rettungsgasse gebildet werden muss ...Wie du diese pauschale Forderung aus meinen Beiträgen herauslesen willst, ist mir ein Rätsel.

Es geht mir um eine praktikable Lösung, die auch funktionieren kann.

Die Forderung, immer bereits kurz vor einem erkennbaren Stillstand in den Rettungsgassemodus überzugehen, würde zudem auf 3-spurigen Autobahnen zu Zusatzkarambolagen führen.

Eine Rettungsgasse auf 3-spurigen Autobahnen, wo auch "schweres Gerät" durchpasst, kann nämlich nur dann richtig funktionieren, wenn die Leute der mittleren Spur über die Spurmarkierung rechts von ihnen drüberfahren. Spätestens dann, wenn sich auf der mittleren Spur ein LKW oder Reisebus befindet, reicht die Lücke sonst nicht mehr für einen Einsatz-LKW aus, ohne dass die Außenspiegel fliegen.

Was glaubst du wohl, was da passieren wird, wenn nicht JEDER auf der rechten Spur es sofort schnallt, dass die mittlere Spur nach rechts über die Linie rückt? Das bei jedem Stillstand SOFORT durchzuziehen, viel "Spaß" sage ich da nur.

Die ganzen Anschauungsbildchen zur Rettungsgasse auf 3-spurigen Autobahnen sind jedenfalls klar erkennbar so gezeichnet, das die Fahrzeuge der mittleren Spur MITTIG auf der Spurlinie rechts davon parken. Da muss erst einmal die rechte Spur voll mitmachen, bevor die mittlere ihrer Pflicht nachkommen kann.

eppf

Die ganzen Anschauungsbildchen zur Rettungsgasse auf 3-spurigen Autobahnen sind jedenfalls klar erkennbar so gezeichnet, das die Fahrzeuge der mittleren Spur MITTIG auf der Spurlinie rechts davon parken. Da muss erst einmal die rechte Spur voll mitmachen, bevor die mittlere ihrer Pflicht nachkommen kann.

Die rechte Seite müsste dazu natürlich auch den Standstreifen (=Pannenstreifen) mitbenützen können.
In Österreich ist dies erlaubt (wenn anders die Rettungsgasse nicht gebildet werden kann), in Deutschland soviel ich weiß noch nicht.
Hier sollte der Gesetzgeber mal ran!

Viele gute Ideen zum Strassenverkehr werden im Ausland besser durchgesetzt...

eppf schrieb:
...
Nochmals, bei fortlaufend stockendem Verkehr mit kurzen zwischenzeitlichen Standpausen von einigen Sekunden, müsste dann nach deiner Lesart quasi minütlich eine Rettungsgasse aufgebaut und wieder aufgelöst werden. Das in der Praxis vollumfänglich funktionierend zu erwarten, ist die pure Illusion...
eppf

Gerade bei dieser beschriebenen Situation sollte man noch aufmerksam(er) werden und etwas zur Seite rücken; sehe da kein "Problem"
Frage mich aber, warum "Illusion", wenn Autofahrer in D. doch auch "Weltmeister"...
mfG schwarzvogel

schwarzvogel schrieb:
Gerade bei dieser beschriebenen Situation sollte man noch aufmerksam(er) werden und etwas zur Seite rücken; sehe da kein "Problem"Wie schon gesagt, ist dies aber bei 3-spurigen Autobahnen sehr wohl ein Problem, weil nie alle gleichzeitig mitmachen und wenn hier die mittlere Spur bei diesen Verhältnissen leicht rechts über die Linie fährt, wird es gefährlich.

Es zu erwarten, dass die gesamte rechte Spur vollumfänglich mitmacht, wäre ungefähr genauso wirklichkeitsnah, wie die Erwartung einer 100%-igen Speedlimitbefolgung.
Nein danke, vor einem vollständigen Stillstand werde ich definitiv nicht die mittlere Spur nach rechts "übertreten", sondern mich nur auf der äußersten rechten Seite dieser Spur aufstellen. Im Falle eines Busses reicht das dann aber nicht mehr für eine funktionierende Rettungsgasse aus, welche auch von LKWs durchfahren werden muss.

Weil glubberer eben noch den Standstreifen ins Spiel brachte.
Es gibt bei uns auch noch Autobahnabschnitte, da existiert dieser gar nicht, z.B. auf der staugeplagten A8 zwischen Inntaldreieck und Salzburg. Da ist die Autobahn streckenweise ohne Standstreifen so eng, dass sowohl linke als auch rechte Spur sehr nah an die Leitplanken ranfahren müssen, um überhaupt eine funktionierende Rettungsgasse bilden zu können.

Bei der ganzen Rettungsgassendiskussion ist viel zu viel Theorie im Spiel und viel zu wenig Praxis.
Das Hauptproblem liegt doch derzeit noch darin, dass die Rettungsgasse meist überhaupt nicht gebildet wird und nicht um 1 Minute zu spät. Lass' doch einen Schritt nach dem anderen machen! Von 0 auf 100, also von einer früheren totalen Ignoranz der Rettungsgasse bis zu einem vollumfänglichen Funktionieren geht es nicht innerhalb eines Jahres. Diesen Lerneffekt innerhalb kürzester Zeit mit Androhung einen Fahrverbots erzwingen zu wollen, ist schlicht und einfach daneben. Das Entscheidende ist doch, dass man heute vermehrt dazu übergeht, die Ignoranten zu bestrafen, mit 120 EUR + 1 Punkt würde man aber genau denselben Fortschritt erzielen, der eben wie gesagt nicht von heute auf morgen vollumfänglich eintreten kann, selbst dann nicht, wenn man 1 Jahr Führerscheinentzug androht.

eppf

eppf schrieb:
...geht es nicht innerhalb eines Jahres. Diesen Lerneffekt innerhalb kürzester Zeit mit Androhung einen Fahrverbots erzwingen zu wollen, ist schlicht und einfach daneben.

Die Rettungsgassenpflicht gibt es nicht erst seit einem Jahr!
Wie lange soll man noch tolerieren, dass Leute einfach nur zu faul, zu ignorant oder zu doof sind eine Rettungsgasse zu bilden?
Man lernt es in der Fahrschule, an den Autobahnen hängen Schilder in mehreren Sprachen, das Fernsehen berichtet über die Rettungsgasse, im Radio laufen mittlerweile vor den Verkehrsmeldungen die Aufforderungen bei Stau eine Rettungsgasse zu bilden - was soll man bitte noch alles tun? Und dann nur den Zeigefinger erheben und dudu machen?

Nein, die Strafen gehören so empfindlich erhöht, dass die Rettungsgasse schon allein aus Angst vor spürbaren Sanktionen selbstständig gebildet wird BEVOR Rettungskräfte im Rückspiegel auftauchen.

@Daihatsu-Fahrer:
Das war jetzt von dir zwar erneut ein richtiges, aber ebenso rein theoretisches Statement.

Es berücksichtigt nämlich nicht, dass über viele Jahre lang das fehlende Bilden einer Rettungsgasse mehr oder weniger komplett ignoriert wurde.

Und man kann es einfach nicht hinbekommen, es durch eine Fahrverbotsandrohung von heute auf morgen durchgängig nachgeholt zu bekommen, was man über Jahrzehnte schleifen ließ.

Genau das ist eben der Unterschied zwischen Theorie und Praxis.

Wenn jemand mit 120 EUR + 1 Punkt bestraft wird, dann zieht das definitiv genau denselben Lerneffekt nach sich, wie derzeit mit 240 EUR + 1 Monat Fahrverbot. Zumindest beim Vergehen "Rettungsgasse", bei Handynutzung mag das durchaus anders aussehen.

Sorry, eine Verzehnfachung des Bußgelds gegenüber früher, bloß weil man zuvor viele Jahre tatenlos war, ist doch keine nachvollziehbare Verkehrspolitik!

Ein vernünftiger Zwischenschritt hätte ausgesehen, ein Bußgeld zu verhängen, welches gleichzeitig einen Punkt im Verkehrsregister ermöglicht. Wenn sich die Lage dann nicht in kurzer Zeit merklich verbessert, meinetwegen eine weitere Erhöhung.

Aber doch nicht in einem Schlag von abgelaufener Parkuhr auf teurer als 40kmh zu schnell erhöht! Und wie auch schon gesagt, kommt man im Gegenzug seit 1990 mit 1.09 Promille unverändert mit einem Monat Fahrverbot davon. Wo bleibt hier die längst überfällige Erhöhung bei Vergehen, welche häufig direkt töten?

eppf

Wenn wie bei der letzten Fahrt gesehen, rechts LKW rollen, die nicht die Standspur mitnutzen, kann man kaum scharf rechts in der mittleren Spur fahren.
Das ist bei rollenden Fahrzeugen viel zu eng.
Im Stau war ich auf der rechten Spur hart rechts.
Der Kandidat, der die gestrichelte Linie links seiner rechten Räder hatte, kam schon gefährlich nahe an meinen Außenspiegel.
Und ich fahre nicht auf die Standspur.
Bei vorausfahrendem LKW sieht man nicht, was auf dieser stehen könnte.
Vielleicht schon der erste Wagen von der Rennleitung oder ein Helfer.

Ganz links sah es eher katastrophal aus, was "Gasse" angeht.
Nutzung der vollen linken Spur, einschließlich Peilung der Lage durch hart rechts Fahren.

Gruß
Helmut

ellert_de schrieb:
...
Und ich fahre nicht auf die Standspur.
Bei vorausfahrendem LKW sieht man nicht, was auf dieser stehen könnte.
Vielleicht schon der erste Wagen von der Rennleitung oder ein Helfer.
...
Gruß
Helmut

... oder schlicht ein Pechvogel mit Panne.
Nutzung der Standspur ist in D. aus aufgezählten Gründen eh' nicht erlaubt.
mfG schwarzvogel

In diesem Video wird nix davon gesagt, dass die Nutzung der Standspur zur Bildung einer Rettungsgasse verboten wäre:



Hier mal die Meinungen der Behörden zur Mitbenutzung der Standspur:

svog-blens.de/2017/01/die-rettungsgasse-und-der-standstreifen/

(Grundtenor: Standstreifen kann zur Bildung der Rettungsgasse mitbenutzt werden)

Und der ADAC sagt:

Auch wenn aus Platzgründen keinerlei Möglichkeit besteht, eine Rettungsgasse zu bilden, ohne den Standstreifen mitzubenutzen, dann ist das Ausweichen auf den Standstreifen ausnahmsweise zulässig.

www.adac.de/der-adac/rechtsberatung/verk...nland/rettungsgasse/

Danke, wieder dazu gelernt.
mfG schwarzvogel

Daihatsu-Fahrer schrieb:
svog-blens.de/2017/01/die-rettungsgasse-und-der-standstreifen/Typisch Deutschland. Hier kocht jedes Bundesland sein eigenes Süppchen.
Am Besten die Antworten der einzelnen Bundesländer ausdrucken und auf der Fahrt mitnehmen um immer richtig zu handeln.
Nach dem Durchlesen bin ich so schlau wie vorher.

MfG Harzbube.

Wenn ein Rettungsdienst bzw. Einsatzfahrzeug mit vollem Signal hinter mir ist, sind mir Regeln ziemlich egal. Ich hab mich schon auf einen Fahrbahnteiler einer Fußgängerampel gestellt und im Bekanntenkreis wurde über die rote Ampel in eine Kreuzung eingefahren. Zwar kam ein automatischer Bescheid, aber nach Einspruch wurde es von einem Mensch geprüft, der Rettungswagen war auf dem Foto bzw. hatte kurz darauf ein eigenes Foto und somit war der Bescheid nichtig. Das wurde zumindest in Wiesbaden so gehandhabt. Bei Einsatzfahrzeugen geht es oft um Sekunden, da ist keine Zeit zu Zaudern. Aber nebenbei bemerkt könnten die Einsatzkräfte helfen, indem sie per Blinker anzeigen wohin sie wollen. Ich habe es schon ein paarmal erlebt, das es zu Verzögerungen kam, weil die Autos genau dorthin ausgewichen sind, wo das Einsatzfahrzeug auch hin wollte. Aber das hat jetzt nur noch wenig mit der Rettungsgasse zu tun. Wobei auch da manchmal Einsatzfahrzeuge die Spur wechseln wollen, wenn der Unfall rechts ist.

LG
Klaus

die autos werden immer größer, der verkehr nimmt ständig zu, es kommen immer mehr fahrer dazu, die mit ordung und regeln nur oberflächlich vertraut sind, wen wundert es eigentlich, dass es auf unseren straßen immer enger zugeht?

eine sofort frei gemachte rettungsgasse, würde im derzeitigen umfeld nur eine weitere stauspur ergeben.

Nicht direkt zum Thema Rettungsgasse, jedoch eine gute Veranschaulichung, dass Menschen sich scheinbar einen Wettbewerb im Überbieten von Dummheit machen:

Langeoog: Urlauber behindern Rettungswagen

Behinderungen durch Gaffer, blockierte Rettungsgassen, Beschimpfungen: Einsatzkräfte von Feuerwehren und Polizei klagen wiederholt über Probleme und Beschimpfungen bei der Rettung. Und auch auf der beschaulichen Nordseeinsel Langeoog tritt dieses Phänomen offenbar immer häufiger auf. Rettungssanitäter und Ärzte berichten dem NDR über Beschimpfungen und Behinderungen auf der Ostfriesischen Insel. Oft habe dies mit dieselbetriebenen Einsatzfahrzeugen zu tun.

www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/old...gen,langeoog484.html

Man sollte meinen, dass man im Urlaub entspannter ist, aber vermutlich kommt man da erst recht auf blödsinnige Ideen.

Vielleicht wäre es ihnen lieber mit dem Kremser zur Notfallambulanz zu fahren ...
mfG schwarzvogel