Priusfreunde.de

Hallo zusammen,

mein letzter Leihwagen für eine Fahrt von Bochum nach Frankfut und zurück, war ein VW Touran 1.4 TSI mit 140 PS und 7-Gang-DSG-Getriebe.

Es ist euch sicherlich nicht verborgen geblieben, dass ich die Marke VW nicht sonderlich mag. Aus meiner Sicht werden diese Fahrzeuge überbewertet. Ich habe dennoch einen bebilderten Fahrbericht geschrieben und die stark subjektiven Passagen als solche kenntlich gemacht.

Ich hoffe somit, dass ich mit dem Fahrbericht dennoch einige interessante Informationen und Erkenntnisse vermitteln kann:

Persönlicher Eindruck:
Bereits beim Erscheinen des Tourans im Jahre 2003 empfand ich ich das Design als bieder und altmodisch und während sich andere Hersteller schon Jahre vorher anschickten Nutzwert und Design miteinander zu verbinden, erinnerte die ausgeprägte Kastenforms des Tourans doch sehr an ein Nutzfahrzeug.
Nachdem das Fahrzeug seit 12 Jahren nahezu unverändert gebaut wird (von zwei kleineren Facelifts einmal abgesehen), vermag ich heute kaum mehr in Worte zu fassen, wie das "Design" im Konkurrenzvergleich auf mich wirkt. Vielleicht soviel: Es versprüht den morbiden Charme einer 70er-Jahre Plattenbausiedlung.


Möglichst objektive Eindrücke:
Kommen wir also lieber zu den Fakten. Die vier Türen öffnen weit und der Zustieg zu den recht hoch montierten Sitzen erfolgt bequem. Die Heckklappe öffnen allerdings nicht weit genug, so dass Kopfnüsse vorprogrammiert sind.
Bis auf eine erhebliche Spaltmaßabweichung am Stoßfänger, wirkt die Karosserie routiniert verarbeitet, der Klang von Türen- und Hauben klingt allerdings sehr blechern und die Türgriffe vom Golf V wirken nicht gerade hochwertig.
Positiv fällt die seit dem letzten Facelift verbaute Motorhaube auf. Sie schwingt über ein Scherengelenk weit nach oben, so dass man perfekt den Ölstand messen oder Wischwasser nachfüllen kann.
Die Vordersitze sind leidlich bequem. Für übergewichtige Personen wie mich, sind die Seitenwagen zu eng und zu hart. Grundsätzlich fehlt es an Rückenunterstützung. Die Einstellräder sind sehr weit hinten angebracht, so dass es zur Lehneneinstellung Verrenkungen bedarf.


Zunächst mein persönlicher Eindruck vom Innenraum:
Es sieht alles sehr antiquiert und lieblos aus. An der rechten Türverkleidung ragt ein Zuziehbügel im 80er-Jahre-Stil hinauf, der an der linken Türverkleidung nicht zu finden ist.
Optische Raffinessen sucht man vergebens. Die Sitzpolster im Michelinmännchen-Design wirken ziemlich billig und der Armaturenträger erinnert stark an die 90er-Jahre.


Möglichst objektive Eindrücke:
Die Türverkleidungen bestehen auch im oberen Bereich aus Hartplastik. Nur die obersten 5cm sind aus einem Hartplastik gefertigt, welches halbwegs hochwertig aussieht. Darunter folgt eine Plastikaluleiste und direkt darunter kommt nicht durchgefärbtes und speckig glänzendes Hartplastik zu Einsatz, dessen Struktur und Farbe von sämtlichen anderen Kunststoffteilen abweicht. Der Stoffeinsatz in der Türverkleidung wirkt billig und ist nicht unterfüttert. Der um die Schaltereinheit in der Türverkleidung verwendete Softlack weist unterschiedliche Farbschattierungen auf.
Das Armaturenbrett wirkt im ganz oberen Bereich halbwegs hochwertig. Ab der Mitte abwärts schaut man dann auf das Handschuhfach, welches von Farbe und Struktur vom oberen Armaturenbereich abweicht, extrem schief eingepasst und unten nicht entgratet ist. Die Navi-Einheit ist völlig schief eingebaut und die Mittelkonsole sowie die Verkleidung vom Sicherungskasten auch (siehe Fotos). Die Lenksäulenverkleidung besteht wieder aus einer anderen Hartplastikart (wir sind inzwischen bei fünf unterschiedlichen Kunststoffstrukturen und Schwarztönen angekommen) und ist extrem wackelig befestigt. Nun hätte ich das vermutlich als Einzelfall abgetan, wenn nicht ein von mir gefahrerener CC sowie ein Tiguan ebensolche Unzuglänglichkeiten (alles im Forum bildlich dokumentiert), aufgewiesen hätten.
Die drei hinteren Einzelsitze sind sehr schmal geschnitten, das Platzangebot im Fond geht jedoch in Ordnung. Positiv hervorzuheben ist, dass es auch hinten Lüftungsdüsen gibt.
Der Kofferraum ist bedingt durch die Kastenform hoch und weist ein gut nutzbares Format auf. Die Sitze lassen sich allerdings nicht, wie bei anderen Herstellern seit 20 Jahren üblich, im Boden versenken, sondern können nur komplett ausgebaut werden. Wer keinen Stellplatz für seine Sitze angemietet hat oder zu spontanen Transportaufgaben neigt, sieht also alt aus.
Kommen wir nun zur Bedienung. Endlich hat es auch Volkswagen geschafft, dass man die Klimaautomatik auch in halben Gradschritten einstellen kann (25 Jahre nach der japanischen Konkurrenz, ist man mal wieder echt früh dabei). Die Bedienung erfolgt logisch und einfach und die hohe Positionierung ist angenehm. Leider musste das Navi dafür sehr stark nach unten wandern, was ich, wie auch beim Opel Corsa Facelift, als großes Sicherheitsrisiko ansehe. Das verbaute Navi ist vermutlich die günstigste erhätliche Variante. Ich habe es schon bei diversen VW-Modellen erlebt. Menü- und Routenführung sowie Bedienbarkeit gehen in Ordnung. Die pixelige Darstellung auf C64-Niveau, die schwache Farbdarstellung, das antiquierte Design und das kleine Display können indes nicht mehr überzeugen. Auch die grobpixelige Darstellung des BC-Displays überzeugt nicht. Die groß skalierten Instrumente lassen sich hervorragend ablesen, was man von der
VW-typischen Miniaturtankanzeige nicht behaupten kann. Die Positionierung der Fensterheber geht in Ordnung. Lustig finde ich, dass der Touran über eine elektrische Tankklappenentriegelung verfügt. Eigentlich ist das unüblich für deutsche Hersteller.
Über die Lenkstockhebel muss ich nicht viele Worte verlieren. Den Tempomaten mittels Kipphebelchen im Blinkerhebel unterzubringen ist für mich logisch nicht nachvollziehbar. Die fummelige Ausführung der Wischerintervalleinstellung auch nicht. Auch funktioniert die Wischerbedienung bei dt. Autos meines Empfindens verkehrtherum, da die Wischstufen nach oben geschalten werden, obwohl der Mensch intuitiv alles nach unten drücken muss.
Über den Backofen-Lichtschalter lasse ich mich jetzt nicht separat aus, da er dank einer gut funktionierenden Lichtautomatik nicht zum Einsatz gekommen ist.
Starten wir also den Motor. Zunächst war ich völlig überrascht. Der Motor sprang nicht an, sondern säuselte an. Im Stand war er fast nicht zu hören. Auch beim Beschleunigen hielt er sich akustisch zurück und hörte sich durchaus annehmbar an. Absolut kein Vergleich zu früheren TSI-Motoren, die sich schon im Neuzustand angehört haben, als seien sie defekt (rasseln, nageln, quietschen, pfeifen).
Das DSG-Getriebe hat in den meisten Fällen die Gänge unmerklich gewechselt. Da gab es nichts zu beanstanden.
Einige sehr störende Dinge sind aber geblieben: Der künstliche erzeugte Kriecheffekt setzt stark verzögert ein und ist viel zu schwach. Egal wie sanft man Gas gibt, beim Anfahren ensteht immer ein leichter Ruck. Fährt man zügiger an, ist der Ruck bisweilen kräftiger und es kommt ein seltsames Knurren aus dem Motorraum hinzu.
Der Berganfahrassistent taugt übrigens nichts. Schon an einer leichten Steigung bin ich erst einige Zentimeter zurückgerollt, dann wurde ruppig eingekuppelt, bevor der kurze Turboschub kam.
Das ist auch das Nervige, wenn man mal etwas flotter anfahren wollte. Einkuppeln, Anfahrschwäche, Turboschub. Schon befindet man sich bei 60km/h in einem viel zu hohen Gang, der Motor grummelt untertourig vor sich hin und es wird wieder zurückgeschaltet. Ich empfinde das als sehr unharmonisch.
Obwohl der Motor sonst gut von der Karosserie abgekoppelt ist, waren ständige Vibrationen in den Pedalen zu spüren.
Der Verbrauch lag im Schnitt bei 8,5 Liter. Ich bin nicht schneller als 130km/h gefahren. Angesichts meiner defensiven Fahrweise finde ich diesen Verbrauch recht hoch.
Trotz des hohen Aufbaus, blieb der Wagen immer sicher in der Spur und die Seitenneigung hielt sich in Grenzen. Die Federung empfand ich als eine Spur zu straff, aber insgesamt als akzeptabel.
Allerdings empfand ich die Lenkung als zu leichtgängig und gefühllos und das Bremsgefühl als etwas schwammig. Komisch, dass wird von der "Fachpresse" doch sonst immer woanders kritisiert.
Positiv fand ich noch die Warnung als das Wischwasser zu Neige ging (am Tag der Fahrt wurde viel Streusalz eingesetzt). Mein 1993er Nissan Maxima verfügt zwar auch darüber, aber heutzutage scheint es sowas bei den Japanern nicht mehr zu geben.
Allerdings dauert es viel zu lange bis das Wasser auf die Scheibe gesprüht wird und der Wischer in Aktion tritt. Sekundenlanger Blindflug. Bei Mercedes kratzt erst der Wischer über die dreckige Scheibe und dann kommt das Wasser. Die Japaner kriegen es hin, dass das so ziemlich gleichzeitig passiert.
Der Neupreis liegt bei rund 33.000 Euro.
Ein Fazit spare ich mir diesmal. Das möge jeder selbst ziehen.










































































































Viele Grüße,
Christian

Danke für den Bericht und die Bilder. Und da gibt es tatsächlich Menschen, die meinen Toyota baut katastrophale Innenräume. Ja, es ist funktional, alles ist gut erreichbar. Aber wenn ich mir vorstelle dieses Cockpit an 6 Tagen die Woche geben zu müssen zucke ich leicht...

Kann man ausnahmsweise mal so unterschreiben Chris.

Seit 2003 auf dem Markt, seitdem hat sich fast nichts getan. Das Teil hat weniger Ausstattung als ein aktuller Polo.

Ich mag diese typische VW-Instrumenteneinheit, noch mehr die im Jetta Hybrid. Ich finde sie übersichtlich und gelungen, die Tachospreizung vorbildlich. Es gibt diverse Varianten davon, diese hier ist eine der einfacheren, wie ich sie aus VW Transportern kenne - ohne Pfiff, aber nicht wirklich schlecht. Gut, wer Digitalinstrumente bevorzugt wird das naturgemäß anders sehen, aber wenn analog dann gerne so.

@Priuschris

Danke für den interessanten Bericht!

Grüße, Egon

Hallo zusammen,

@Sailor:

Deinen Beitrag kann ich nur unterschreiben. Da fragt man sich echt, warum die Japaner (insbesondere Toyota) für ihre Innenräume getadelt und VW hochgelobt wird. Für derart schiefe Passungen und einen derartigen Hartplastik-Materialmix würde jeder japanische Hersteller medial gelyncht. Aber den Leuten scheint es ja mit der rosaroten Wertigkeitsbrille auch im Schauraum nicht aufzufallen.

@Egon:

Die Instrumente (abgesehen von der viel zu kleinen Tankuhr) sind in der Tat gut abzulesen und gut skaliert. Das Design wird mir vor Erreichung des 75. Lebensjahres allerdings nicht zusagen.

Viele Grüße,
Christian

Versteh deine Kritik an der Tankuhr nicht. Die digitale im Verso ist auch nicht größer, eher kleiner.

Zu zweien deiner Kritikpunkte möchte ich etwas sagen:

1. Das Design

Für einen Familientransporter ist das Design gut- die Kastenform verhilft zu einer perfekten Raumausnutzung, die großen Fensterflächen verleihen eine prima Übersicht. Wie oft habe ich bei meinem modern designten CMax schon über die abgeschrägte Heckklappe (ich muss oft dachhoch beladen) und die schmalen Sehschlitze hinten geflucht. Irgendwann hauts mir mal beim Schließen der Heckklappe die Scheibe raus... Und die Verkleidungen sehen inzwischen nach einem Jahr Familienbetrieb aus, als wäre das Auto 10 Jahre alt. Allgemein verbaut Ford sehr kratzempfindliche Kunststoffe, das Auto sieht aus... Dann doch lieber VW-Hartplastik.

2. Die nicht versenkbaren Sitze

Wie gerne möchte ich die dritte Sitzreihe meines CMax ausbauen, denn der clevere Klappmechanismus nimmt viel Platz vom Kofferraum weg und weist überdies noch eine Steigung auf, so dass alle Gegenstände im Kofferraum während der Fahrt in Richtung Heckklappe kullern und dann beim Öffnen hinausfallen.

@Schrubber:

Es soll auch Familienväter geben, die nicht jeden Tag einen Kühlschrank transportieren und die trotzdem einen gewissen ästhetischen Anspruch haben.

Was den Kunststoff angeht: Der Touran hatte nach 12.500km etliche weiße Kratzer an den Türverkleidungen und am Handschuhfach, da das Hartplastik nicht durchgefärbt ist.

Aber vermutlich ist VW-Hartplastik immer noch "wertiger" als jedes andere Hartplastik.

Beim Verso oder beim Prius ergibt sich dank Easy-Easy-Flat eine ebene Ladefläche. Das erlaubt spontane Aktionen, die mit dem Touran nicht möglich sind.

Außerdem hat nicht jeder die Möglichkeit die Sitze zwischenzulagern.

@Lexuscomingsoon:

Das macht die Tankuhr im Touran aber auch nicht größer, oder? Die Analogtankanzeigen sind bei den Japanern durch die Bank viel größer (beim Corolla Verso oder Yaris fast so groß wie das Drehzahlmesser) und nicht so schwachsinnig eng skaliert. Und die paar Klötzchen bei der Digitalanzeige geben auch schnell Auskunft über den Tankfüllstand.

Gruß

Christian

Ich fahre ja als Firmenwagen einen Touran mit Erdgasantrieb (1.4TSI-Motor - 150PS - 7 Gang-DSG).
Der Wagen hat nun gut 4 Jahre auf dem Buckel und ist runde 165'000km gelaufen.

Für VW hatte ich zuvor kaum Sympathien, eher das Gegenteil ist der Fall (gewesen).

Über die Optik kann man streiten, mir gefällt er sehr gut, weil er eigenständig wirkt und "form follows function" recht kompromisslos umsetzt. (Ein VW Bus wurde optisch auch nie radikal neu entworfen, sondern weiterentwickelt, und das finde ich gut.)
Was nützt mir ein durchgestylter Mini-Van mit schlechter Rundumsicht und noch schlechterem Stauvolumen?

Zu einigen meiner Meinung nach nicht zutreffenden Kritikpunkten, möchte ich auch mein Empfinden bzw. meine Wahrnehmung kundtun.

Ich bin 187cm klein und stehe bei Regen gerne aufrecht unter der Heckklappe, mehr kann man glaube ich nicht verlangen. (Hätte gar noch etwa 3cm Luft nach oben.)

Das die Türen und Hauben beim schliessen blechern klingen sollen, kann ich nicht nachvollziehen - bei mir schliesst alles mit einem satten aber dezenten "Plopp".
Die Motorhaube hat nicht nur ein "Scherengelenk", sondern auch einen Gasdruckdämpfer, welcher die Haube elegant offen hält. (Kriegt Toyota leider nicht hin.)

Zu den bemängelten Sitzen, ich bin von normaler Statur und empfinde selbst nach der hohen Kilometerleistung, die Sitze noch als ausgesprochen bequem.
Im Gegensatz zu meinem Prius mit der halben Laufleistung, fühlen sich die Sitze noch straff an wie bei einem Neuwagen.
Die Stoffe sehen noch aus wie neu und die Verstellung der Sitzlehne erfolgt durch eine sehr feine Rasterung mit Hilfe der Handräder seitlich.
Ich wünschte mir, dass Toyota sich da mal ein Vorbild nehmen würde, auch in Bezug auf die Beinlängen von nicht Asiaten.

Das der Armaturenträger funktionell gestaltet ist - anstatt overstylt - finde ich in Anbetracht das es sich um einen Mini-Van handelt, durchaus nachvollziehbar.
Vergleiche mit 80-er oder 90-er Jahre Design - sind aber sehr, sehr weit hergeholt.

Die Ablesbarkeit der Tankuhr und der Instrumente sind meiner Meinung nach hervorragend - besonders auch in der Nacht.

Ich habe heute bei bestem Tageslicht, die Kunststofffarben des Armaturenbrettes und deren Umgebung mehrfach betrachtet und habe bei meinem Touran, beim besten Willen keine Farbabweichungen feststellen können. Die KS-Spaltmasse finde ich durchaus okay, besonders im Vergleich zu meinem Prius, bei welchem viele KS-Teile schief sitzen.

Wacklig befestigte Teile, sind mir nicht bekannt und bisher klappert im Innenraum auch absolut gar nichts - was auch auf das Fahrwerk etc. zutrifft.

Das System mit den demontierbaren Einzelsitzen im Fond, finde ich perfekt. Wie oft war ich schon froh, dass ich die Sitze (alle drei unter 60 Sek.) demontieren konnte und somit nochmals einen deutlichen Raumgewinn hatte.
Versenkbare Sitze im Fond sind zwar nett, aber fressen eben trotzdem ordentlich Raum.

Klimaautomatik - die ist gut zu bedienen, leider ist die Klimatisierung bei weitem schlechter, als in meinem Prius - egal ob es um Heizen oder Kühlen geht.

Das Navi und das Unterhaltungssystem (Radio - CD - MP3) sind leider "Edelschrott".
Eine Frechheit, was VW da für teures Geld dem Kunden verkauft hat.
Egal ob Bedienung des Gerätes oder Navigation/Routenführung. (Massiv viel schlechter, als bei meinem vier Jahre älteren Prius Navi-Radio-CD.)

Der Tempomat und dessen Bedienung, ist nach meinem Empfinden besser und exakter als bei Toyota und ich muss den Tempomaten auch nicht jedes Mal, wenn ich das Auto abgestellt habe, wieder neu einschalten.

Einen "Backofen-Lichtschalter", würde ich mir auch bei den japanischen Fahrzeugen wünschen. So sollte das sein nach meinem Empfinden, im Blickfeld und gut bedienbar, mit entsprechender Beleuchtung der aktuellen Funktionen.

Der Motor ist eine Wucht, in Anbetracht der nur 1400ccm. (Kompressor mit Turbo und 150 PS.)
Dank der Aufladung, nehme ich es selbst am Berg, mit den Diesel-befeuerten Konzernbrüdern locker auf - ab rund 4000UP/M bin ich gar schneller.
Mein Verbrauch mit CNG rund 4.7kg auf 100km, im seltenen Benzinbetrieb sind es runde 7.5 Liter Benzin auf die selbe Strecke.

Das DSG hat leider seine allseits bekannten Macken - plus noch einer extremen Anfahrschwäche. Wenn der Wagen aber mal in Schwung ist, dann schaltet es die Gänge butterweich und liegt auch mit der Gangwahl in 99% der Fälle richtig.
Im Sport- oder manuellen Modus - gibt es nochmals mehr Bumms...
Wintertauglich ist das DSG aber nicht wirklich - habe ich doch schon im Sommer Mühe, am Berg ohne durchdrehende Räder anzufahren.

Die Lenkung ist auch nach der hohen Laufleistung noch ausserordentlich direkt und feinfühlig und der Touran lässt sich somit fast wie ein GTi durch kurvige Strassen "prügeln".
Im Grenzbereich ist der Wagen auch beladen, äusserst neutral und lässt sich bei Bedarf mit sanftem Einsatz des Gasfusses mitlenken.
Tückisches Fahrverhalten, ist dem Touran absolut fremd.

Die Bremsen neigen leider bei schneller Fahrt über Alpen-Pässe zum Fading - ansonsten bremst es sich aber gut. (Die Bremsscheiben wurden bei KM-Stand 125'000 bisher einmal ersetzt.)

Die Kritik bezüglich der Scheibenwaschanlage, kann ich nicht nachvollziehen - beim mir klappt alles wie es soll. (Heute morgen extra noch getestet.)

VW-Qualität - ist durchaus vorhanden, in Bereichen wo Toyota teils (leider) versagt.
Wenn ich in den Motorraum schaue, die Aufhängung und den Unterboden betrachte, dann finde ich nirgends angerostete Schrauben, Halterungen, Querlenker, Stabis etc. wie z.B. bei meinem Prius.

Leider sind die Wartungen bei VW teuer (meist zwischen 750.- und 1200.-CHF. plus) auch wenn nicht viel defekt ist.
Ersetzt werden mussten bisher zweimal die Einspritzdüsen (Benzin) - die Zündspulen wurden ersetzt - am DSG wird dauernd herumgedoktert - und immer wieder werden (Klein-) Teile ersetzt, die ich sonst von Toyota als verschleissfrei-/arm kenne.

Dazu kommen noch teure Checks und Wartungen am Gassystem/Gastank, wodurch sich der Preisvorteil des CNG auch wieder etwas relativiert.

Trotzdem, alles in allem empfinde ich den Touran als ein Top-Arbeitsgerät - wenn nun noch ein paar Dinge beim neuen Touran verbessert werden (Navi, Traktion, DSG, endlich eine Schiebetüre hinten, wie beim Sharan) dann wird mein nächster Firmenwagen wieder ein Touran, da das Gesamtpaket unter dem Strich (dann) stimmt.

Grüsse

Eric

Mal eine ganz dumme Frage: Wozu braucht der Wagen einen Tacho bis 240km/h.
Der Bereich bis 150 ist mir viel zu eng gestaltet.
Gruß
Helmut

@ellert

Weil der Wagen mit 202km/h angegeben ist.


@eric

Dieses Jahr kommt endlich der neue Touran. Nach 13 Jahren..

ellert_de schrieb:
Mal eine ganz dumme Frage: Wozu braucht der Wagen einen Tacho bis 240km/h.
Der Bereich bis 150 ist mir viel zu eng gestaltet.
Gruß
Helmut

Das habe ich mich beim Auris auch schon gefragt.

Was die vermeintlich geringe Stehhöhe unter der Heckklappe angeht: diese arretiert in zwei Stellungen, lässt sich bei Bedarf über den ersten Anschlag hinaus weiter hochdrücken. Dann reichts auch für 1,93.
Der Wischerhebel funktioniert m.E. bei den Asiaten verkehrt herum - runterdrücken = schneller wischen? Überall anders ist höher gleich schneller. Wie es selbst Kindergartenkinder intuitiv tun würden. Und nach 10 Jahren Audi versuche ich immer noch, den Hebel erstmal nach oben zu drücken.

Was das ewige Rumgehacke auf Drehlichtschaltern soll, bleibt mir bis heute verschlossen. Vorteile seh ich weder hier noch dort. Die einen machens so, die anderen so. Und ich als normal intelligenter Autofahrer hab ich noch nie in Erwägung gezogen, mir deswegen nen Kopf zu machen.
Wie wären die Kritiker in den 80ern klargekommen, ADAC anrufen? Drehschalter hier, Kippschalter dort, Drucktasten dort drüben. Und wir habens überlebt.

Was mir komplett unverständlich bleibt: wie kann man als P3-Fahrer den Kunststoff im Touran bemängeln? Gegenüber dem Audi A2 empfand ich den P2-Innenraum schon als qualitativen Abstieg (und würde den P2 mit dem Touran auf eine Stufe stellen), der P3 ist hier aber nochmals deutlich schlechter. Alles hart, teils mit Pappkarton-ähnlichem Sound. Sauber verarbeitet zwar, aber halt deutlich "preiswert" in der Anmutung.

Priuschris schrieb:
@Schrubber:

Es soll auch Familienväter geben, die nicht jeden Tag einen Kühlschrank transportieren und die trotzdem einen gewissen ästhetischen Anspruch haben.


Pfff... Kühlschränke Kinderwagen und Bobbycar, schon ist die Hütte voll. Ich weiß, wovon ich da rede. Diese verfluchte abgeschrägte Heckklappe meines CMax verschwendet wertvollen Laderaum, da man natürlich selten bis an die Scheibe laden kann, ohne dass das ganze Konstrukt auf die Straße purzelt. Was nützt mich die Ästhetik eines durchdesignten Wagens, wenn ich dann mit viel Mühe eine hässliche Dachbox draufschnallen muss?

LexusComingSoon schrieb:

@eric

Dieses Jahr kommt endlich der neue Touran. Nach 13 Jahren..

Weiss ich...nur wissen die VW-Dealer noch keine Details dazu und wann genau ausgeliefert wird. (Angeblich erste Kunden-KFZ ab 10/2015.)
Ob er in Genf steht....bisher konnte mir dazu noch Keiner was sagen.

13 Jahre ist doch super, da verliert man nicht alle 3 bis 4 Jahre viel Geld als Kunde, weil wieder ein Face-Lift oder gar Nachfolger kommt, wie z.B. bei Toyota und den meisten Anderen.

Cheers

Eric