Angeregt durch die
Idee von hirni habe ich versucht, eine Mitfahrer-FAQ zu erstellen. Über Ergänzugnen und Korrekturen würde ich mich freuen.
Immer dieses neumodische Zeug
Der erste Prototyp eines Hybridfahrzeugs entstand 1973 an der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule (RWTH) in Aachen auf Basis eines VW Bus. Toyota hat den ersten Prototyp 1977 auf die Räder gestellt. Das erste Serienfahrzeug (Prius I) ist 1997 erschienen. Seither wurden über 10 Millionen Hybrid-Toyotas gebaut. Dazu kommen weitere Fahrzeuge mit dieser Technik, die von u. A. Ford (z.B.: Mondeo Hybrid, C-Max Energii) und Nissan (nicht in Europa) in Lizenz eingesetzt wird. Inzwischen sind mehr als die Hälfte aller in Westeuropa aller neuen Toyota mit Hybridantrieb ausgestattet. Mit steigender Tendenz. Im Gegenzug spielt der Dieselmotor bei Toyota kaum noch eine Rolle. Aktuell haben nur noch rund 5% aller Toyota einen Dieselmotor unter der Haube.
Wieviel km fährt er elektrisch?
Bei geladenem Akku kann ein aktueller Hybrid-Toyota etwa 2 km rein elektrisch fahren. Da sich der Akku kontinuierlich auflädt werden - je nach Streckenprofil- etwa die Hälfte der Fahrstrecke zurückgelegt, ohne dass der Verbrennungsmotor betrieben wird.
Wo lädt man ihn auf?
Ein Hybrid-Toyota ohne Plugin wird gar nicht extern aufgeladen. Der Akku wird immer dann geladen, wenn ein anderes Auto Energie ungenutzt vernichten würde. Z.B. beim Rollen, Bergabfahren oder Bremsen. Das passiert so häufig, dass die Bremsen deutlich seltener ersetzt werden müssen als bei herkömmlichen Autos.
Wie lange dauert das Laden?
Ein leerer Akku ist bereits nach wenigen Kilometern Fahrstrecke wieder geladen.
Wie lange hält die Batterie?
Das Hochleistungs-Akkupack hält nach Erfahrungen fast immer mindestens 250.000 km oder 10 Jahre bevor es ganz oder über spezialisierte Werkstätten teilweise ersetzt werden muss. Die Reparatur bewegt sich in ähnlichen Größenordnungen wie die Kosten beim Austausch eines Dieselpartikelfilters, der meist deutlich früher ersetzt werden muss.
Wieviel PS hat er?
Der Verbrennungsmotor im Prius hat 72kW (98 PS). Dazu kommt ein zum Antrieb genutzter Elektromotor mit 53 kW. Zusammen ergibt sich eine Systemleistung von 90 kW (122 PS).
Wie schnell fährt er?
Der Prius beschleunigt in etwa 10 Sekunden auf 100 km/h. Die Höchstgeschwindigkeit wird auf 180 km/h abgeregelt. Das entspricht in etwas der Fahrleistungen eines BMW 2002. Einer zwischen 1968 und 1975 gebauten Sportlimousine deren Fahrspaß auch heute nicht in Frage steht. Zum flüssigen Mitschwimmen im heutigen Verkehr ist das mehr als ausreichend.
Schnellere Hybride gibt es z.B. bei der Toyota-Tochter Lexus oder auch als Rennwagen.
Was verbraucht er so auf der Autobahn?
Im Portal spirtmonitor.de haben derzeit 133 regelmäßige Nutzer über xxx km einen Durchschnittsverbauch von 4,41 L/100 km erfahren. Der Vebrauch liegt nach Wegstreichen des kleinsten und größten Wertes dabei zwischen 3,9 und 5,6 Litern. Autotester, denen ein gewisser Hang zum Bleifuß nachgesagt wird liegen meist knapp über 5 Liter. Erst wenn die Richtgeschwindigkeit dauerhaft überschritten wird kommt der Verbrauch konventionellen Fahrzeugen nahe.
OK, Sparsam ist der. Aber was ist mit dem Abgas?
Alle Hybrid-Toyota haben einen Otto-Motor der weniger CO2 erzeugt als ein Diesel. Bei 4 Litern sind das beim Beniner 94,8 Gramm pro Kilometer, beim Diesel hingegen 106,0 Gramm pro Kilometer. Da bei den Hybrid-Toyota zudem auf ein Downsizing, das insbesondere beim Feinstaub und bei den Stickoxiden zu hohen Abgasemissionen führt, verzichtet wird sind die Abgaswerte durchweg im Spitzenfeld aller einschlägigen Listen. Egal ob auf dem Prüfstand oder auf der Straße gemessen. Neben Fahrzeugen, denen Energie aus der Steckdose zugeführt werden muss gibt es nur noch die mit Erdgas betriebene Version des VW up! und seiner Zwillingsgeschwister, die ähnlich umweltfreundlich sind. Diese sind jedoch einige Fahrzeugklassen unterhalb des Prius angesiedelt.
Wie viele Gänge hat die Automatik?
Die Hybrid-Toyota verfügen über gar kein Schaltgetriebe. Die Verteilung der Last und die Steuerung der Drehzahlen erfolgt über die beiden Elektromotoren und das Power Split Device genannte Planetengetriebe. Mit dem Gaspedal wählt man keine Drehzahl, sondern eine Geschwindigkeit. Die Steuerungselektronik errechnet dabei den optimalen Betriebszustand und regelt entsprechend die Drehzahl.
Ist das nicht wahnsinnig kompliziert und geht schnell kaputt?
Durch die raffinierte Konstruktion benötigt der Hybridantrieb viele Teile nicht, die beim konventionellen Auto gerne durch teure Defekte auffallen.
- keine Lichtmaschine
- keine Keil(rippen)riemen
- keine Kupplung
- kein Zweimassenschwungrad
- kein defektanfälliges Doppelkupplungsgetriebe
Dadurch dass der Motor immer in einem besonders sparsamen Bereich betrieben wird (Atkinson-Zyklus) ist kein Downsizing erforderlich, um gute Verbrauchswerte zu erreichen. Beim Motor handelt es sich um einen "Bauernmotor" mit 1,8 Litern Hubraum und einer vergleichsweise geringen Leistung von 72 kW. Dadurch fehlen auch hier Bauteile wie
- Turbolader
- Hochdruckeinspritzung
sowie die ganze sensible Abgasnachbereitung eines Dieselmotor ("Chemiewerk im Auspuff") mit
- Partikelfilter
- AdBlue-Betankung
- verkokenden Abgasrückführungsventilen
Statt eines regelmäßig teuer zu ersetzenden Zahnriemen verwendet der Prius-Motor eine solide dimensionierte Steuerkette.
Viele Hybrid-Toyota werden, nicht nur in Berlin, als Taxi eingesetzt und erreichen dort Fahrleistungen von vielen 100.000 km ohne nennenswerte Reparaturen. Erste Fahrzeuge haben sogar die Millionengrenze überschritten. Taxi-Fahrer loben neben dem geringen Verbrauch vor allem die geringe Reparaturanfälligkeit.
In Dauertests haben mehrere Hybrid-Toyotas 100.000 km ohne Defekte absolviert. Allenfalls einzelne Glühlampen mussten über die Testdauer ersetzt werden. Auch die ADAC-Pannenstatistik und die TÜV-Reporte haben an diesen Fahrzeugen nur wenig zu bemängeln.
Sind das Xenon-Scheinwerfer?
Der aktuelle Toyota Prius verfügt in allen Ausstattungsreihen serienmäßig über LED-Scheinwerfer. Das geschieht auch, weil diese weniger Strom und damit auch weniger verbrauchen.
Wo ist eigentlich das Zündschloss?
Der aktuelle Prius verfügt über einen Schlüsselloses System mit Startknopf.
Das Lenkrad wird dabei elektrisch verriegelt. Nicht das Lenkrad, sondern das Getriebe wird über das Zündschloss blockiert, was ebenfalls zulässig ist.