Priusfreunde.de

Mal ein Erfahrungsbericht von mir zu einem neuen Lexus ES 300h.

Um Folgendes geht es:

Modelljahr 2023 bzw. 2024 (sind nominell identisch)
Luxury Line
HUD
Sohebeige (amerikanisch: „Moonbeam Beige Metallic“)
Leder Muskatbraun
Walnuss matt, braun
Goodyear Vector 4 Seasons Gen. 3


Wer mich kennt, weiß, dass ich ein sehr großer Freund des Prius bin. Der Antrieb ist Gold und das Fahrzeug drum herum der beste Kompromiss aus Effizienz, Zuverlässigkeit und Praktikabilität für den normalen Alltag. Seit der 4. Generation und der TNGA-Plattform mit Einzelradaufhängung hinten kann man sich auch über das Fahrverhalten nicht beschweren. Es ist das Auto schlechthin in seiner Preisklasse. (Mit der 5. Generation und dem Plug-In, ist das wohl so nicht mehr der Fall.)
HSD und damit Toyota-Konzern sind damit gesetzt, das bleibt alles so, wie es hier ist. Es wird hier nichts dran rütteln.


Prolog: Lärm.

Was mich beim Prius immer wieder gestört hat: Selbst mit 90km/h gemütlich hinter dem LKW war die Geräuschkulisse dominant. Es gab keine einzelnen (z.B. pfeifenden) Windgeräusche, welche auf einen Fehler hindeuten würden, insgesamt war es einfach von überall zu laut, vor allem auf rauem Asphalt.
Wenn man Mitfahrer hatte, konnte man sich mit diesen zwar mit gehobener Stimmen unterhalten, zumindest auf dem Beifahrersitz, man konnte aber z.B. keine Musik teilen, ohne die Lautstärke erheblich hochzudrehen (was auch nicht schön ist). Neue Musik für eine Person bestand dann nur noch aus mittleren und lauten Bestandteilen, die Untertöne, die Musik nun mal auch ausmachen, hört man nicht.
Immer wieder ist das Fahrzeug aber der Ort, an welchem man mehr Zeit mit Menschen verbringt und Musik teilt. Musik ist ein wichtiger Bestandteil meines Alltags.
Dass es deutlich besser geht, bekam ich zufällig mit, weil ich nach einem Parkrempler und während der dazugehörigen Reparatur einen 5er BMW als Leihwagen bekommen habe. Ich berichtete ausführlich:
www.priusfreunde.de/portal/index.php?opt...imitstart=495#533650

Wie man in dem Bericht lesen konnte:
Prius: langsam ⇨ hui; schnell (selbst bei 90kmh) ⇨ (relativ) pfui
5er: langsam ⇨ pfui; schnell ⇨ hui

(und der 5er ist auch wirklich in Bezug auf Geräusche eines der führenden Fahrzeuge, wie das E-Segment insgesamt, der Prius ist laut ADAC eher unter den Schlechteren bei hohen Geschwindigkeiten, auch in seiner Klasse)

Die Abwesenheit von Lärm

Für mich war klar, dass mein neues Fahrzeug beides kombinieren musste.
Der ES konnte es. Aus den vielen Vergleichen geht hervor, dass er beim Geräuschkomfort 5er und E-Klasse ebenbürtig, oder manchmal auch überlegen sein soll. Das HSD tut sein Übriges bei niedrigen Geschwindigkeiten. Geräuschkomfort eine Sache, die man in keiner Spezifikation oder Ausstattungsliste findet (ähnlich wie viele andere Aspekte wie Lenkverhalten, oder Fahrkomfort). Manchmal findet man „Akustikglas“ als Ausstattungsmerkmal, aber Geräuschkomfort ist so viel mehr als das. Aerodynamik, Dichtungen, Dämmung, Belüftung, Entkopplung, Noise Cancelling. Man muss auch alles auf einmal und gleichmäßig machen, sonst wird es komisch (wenn etwas leiser ist, fällt einem das andere stärker und ggf. plötzlich negativ auf). Es ist tatsächlich auch ein schwer objektiv fass- und messbarer Gegenstand. Schallpegelmessungen scheinen objektiv (der ADAC macht z.B. standardmäßig welche), sind oft nicht reproduzierbar und von der subjektiven Geräuschwahrnehmung abweichend. Hinzu kommt, dass einiges auch von Fahrbahn und Kombination aus Reifenmodell, Reifengröße und Fahrzeug abhängt. Ein sinnvoller Katalogwert ist schwierig, Messungen bei einem Fahrzeugtest aber auch.


Mission accomplished.

Das war der Hauptaspekt für mich und diesen hat der ES definitiv abgeräumt. Es ist nicht Totenstille in dem Fahrzeug, bei „nur“ 1,8t geht es auch nicht (denn auch in diesem Segment wird noch jedes Gramm gefeilscht), es sind aber immer gefühlt 30...40km/h weniger Lautstärke.
Positiv kommt das feine und neutraler abgestimmte Mark Levinson-Soundsystem dazu. Hier höre ich Sachen heraus, die ich sonst nur daheim mit guter Sound-Hardware gehört habe. Beim Prius wurde mir trotz des auf unteren Anschlag-Fahrens der Tiefen im EQ „mit dem Bass der Rücken massiert“ (oder eher die Ohren auf unangenehme Weise).


Wie ist ES sonst so? (Ggü. meiner Prius Basis von 2016)

Nachteile:

• Der Übergang zwischen rein elektrischem Fahren und Verbrenner ist immer wieder einen Tick schlechter als beim Prius. Der Prius war hier oft perfekt, selten mal gut zu merken. Beim ES merkt man doch etwas öfter den Übergang, wobei bei diesem auch meistens nichts zu spüren ist. Meine Mutmaßung zum technischen Hintergrund ist, dass im Verhältnis zum Verbrenner der elektrische Strang nicht genau so gewachsen ist (einfach, weil der Platz für einen leistungsstärkeren Akku unter dem Rücksitz fehlt). Dadurch hechelt der E-Teil ein bisschen dem starken Verbrenner hinterher.


• Der Verbrauch ist höher. Alles in allem werden es immer ca. 1…1,2l/100km mehr sein. Der Prius profitiert von langsamer Geschwindigkeit mehr als der ES, weil der ES einfach einen zu starken Verbrenner hat und damit weiter in der unteren Teillast unterwegs ist.
  Damit ist der ES aber vielen Kleinwagen deutscher Hersteller ebenbürtig. Endlich kann man einen Toyota-Hybrid mal mit „normalem“ Verbrauch fahren und dann die anderen Faktoren dafür als deutlich besser gegenüberstellen.

Vorteile

• Der ES lenkt etwas leichter und präziser ein, die elektrisch verstärkte Lenkung ist offensichtlich noch ein besser abgestimmt. Das gilt auch im Stand, trotz der breiteren Reifen. Obendrauf kommen die niedrigeren Reifen, welche man bei Vollausstattung automatisch mit dazu bekommt. Diese verbessern die Direktheit der Lenkung auch. Dieses ein bisschen LKW-hafte Gefühl, welches ich vom 5er in Erinnerung hatte kommt beim ES nicht auf.


• Der Federungskomfort ist etwas besser, trotz der niedrigeren Reifen (235/45R18 vs. 195/65R15). Wobei ich beim Prius den Fahrkomfort an sich nie zu beanstanden hatte.


• Bei hohen Geschwindigkeiten ist der ES stabiler auf der Straße. Hohe Geschwindigkeiten um die 160...170 kann man prinzipiell gut und lange fahren, rein vom Lenken besser als beim Prius. Durch die relativ weiche Federung fehlt ihm ggü. z.B. den deutschen Fahrzeugen ein bisschen die Präzision für das ganz schnelle Fahren.


• Bei niedriger Geschwindigkeit wird das Standgas nicht ganz so aggressiv simuliert wie beim Prius, wodurch man noch etwas besser ganz langsam rein elektrisch fahren kann. Der Prius zwingt einen relativ schnell auf die 6km/h, der ES lässt sich hier grob doppelt so viel Zeit.


• Bei der Größe brauche ich tatsächlich die Helferlein von Sonar und 360°-Kamera, für mich alles neu. Und das funktioniert super. Man sieht auch den Unterboden und die eingeschlagenen Räder, ich kann auf wenige cm genau an den Bordstein oder an eine Wand. Obwohl das Auto 40cm länger ist, komme ich mit ihm mit einem sicheren Gefühl in die Parklücken (man muss aber sagen, dass ich selten überhaupt auf normalen Parkplätzen parken muss und dadurch wenig Übung habe).
  Bei den 360° ist noch toll, dass man weiter, aber eben nicht zu weit in unübersichtliche Kreuzungen reinfahren kann. Zusätzlich kann man dann auch noch die Sicht der 180° Frontkamera nutzen, um komplett in die Straße zu sehen, obwohl man gerade mal mit dem Nummernschild herausschaut.


• Die Sitzposition lässt sich in größerem Umfang verstellen, man kann das Lenkrad ein bisschen weiter nach hinten bringen (Abstand zwischen Pedalen und Lenkrad ist dann größer). Insgesamt lassen sich die Sitze noch einmal deutlich mehr anpassen von der Position. Das unten angelenkte Beschleunigungspedal ist angenehmer als das oben angelenkte. Das breitere, mittigere Bremspedal ist auch etwas bequemer, vor allem für das beidfüßige Fahren.
  (vergleiche hier: www.priusfreunde.de/portal/index.php?opt...atid=5&id=368757)
  Leute über 1,80m bekommen wie beim Prius aber irgendwann Schwierigkeiten, da man die Sitzfläche nicht so weit runterfahren kann.


• Obwohl der ES an der Karosserie 8cm breiter ist, komme ich besser aus der Fahrertür als mit dem Prius. Das liegt daran, dass die Tür länger und das Drehgelenk weiter vorne liegt. Damit ist der Spalt für den Fuß etwas größer bei gleichem Öffnungsweg.


• Kofferraum ist toll: Dieser ist zwar wegen der kleineren Öffnung nicht so gut zu beladen und die Rücksitze lassen sich nicht umklappen, aber der Kofferraumdeckel fährt einem nicht oben gegen das Garagentor, ist elektrisch per Knopf, Fernbedienung oder Fuß zu öffnen und ist auch schön leicht und leise. Beim Prius musste man selbst ran und nach dem Schließen immer an die Fernbedienung, um alles zu verriegeln. Beim ES ist der Kofferraum komplett separat vom Rest, man kann ohne das Auto aufzusperren an den Kofferraum und diesen auf und zu machen.


• Einen echten und funktionierende- Spur-(Mitten-)Halteassistent hat der ES. Auf einer dreispurigen Autobahn kann man damit ziemlich entspannt z.B. auch bei dichtem Verkehr auf der mittleren Spur fahren. Nach dem Blinken kann man ohne Gegenwehr vom System die Spur wechseln und dann „rastet“ man bei der anderen Spur sauber und spürbar „ein“.
  Man muss das Lenkrad auch nur hin und wieder mal Anstupsen, eine Fahrerüberwachung gibt es sonst nicht, deswegen steigt das System auch nicht aus, nur weil man ein bisschen in der Gegend rumschaut. Genau so gibt es auch kein Anpiepen bei Geschwindigkeitsüberschreitungen, da ist der ES noch in der Übergangsfrist der EU-Regeln.


• Ein echter Mehrwert ist das HUD. Da habe ich alles drauf, Geschwindigkeit, Assistenten, Navi, Drehzahl, Musik. Alles das und immer gut peripher im Blick die Fahrbahn. Ich muss aber sagen: Besser als nun die normale Anzeige direkt vor dem Lenkrad war die vom Prius schon. Wegen dem HUD muss ich da aber nur selten draufschauen.


• Der Regensensor für die Scheibenwischer funktioniert gut, hatte ich auch vorher nicht. Das ist wirklich eine schöne Sache. Das Geschalte in Abhängigkeit von Geschwindigkeit, oder Gegenverkehr war schon lästig vorher.


• Die Fenster bremsen kurz vor Endlage herunter und arbeiten insgesamt leiser. Wichtig ist das nicht, aber repräsentativ für die kleinen Sachen, welche etwas Lärm und Grobschlächtigkeit aus dem Alltag bringen.


• Die Uhr muss man nicht mehr manuell umstellen, endlich läuft diese dauerhaft sekundengenau.

Sonstiges

• Das Navi ist das neueste Toyota-Navi mit live-Verkehrsupdates von Google.


• Alles hat noch normale, echte Knöpfe. Ein echter Segen ggü. den ganzen Möchtegern-Teslas und Teslas. Der Prius war aber auch schon so, also gleichstand.
  


• Sitz- und Lenkradheizung und Sitzbelüftung ist dabei und das auch mit einem Automatikmodus gekoppelt an die eingestellte Temperatur.
  

Emotionen

Zu den ganzen rein praktischen Aspekten kommt dann doch irgendwo die Emotion. Bei vielen modernen Fahrzeugen kommt bei mit hier nicht viel auf. Der Prius tatsächlich hatte was, außen und innen. Der ES packt mich aber irgendwie. Die Formen, das Chrom, das Holz, das Beige, die vielen Kleinigkeiten im Innenraum. Am Anfang hatte das gar keine Priorität, aber es macht mir nun doch Freude. Es ist auch so anders als alles andere. Bei uns in Deutschland im Alltag ein Unikat (in den USA Standard in dem Segment).

Ein paar erste Schnappschüsse:
(Klick für groß)

Vielen Dank für die umfassende Schilderung und die tollen Bilder! Allzeit gute Fahrt!

LG
Klaus

Servus.

Danke für deinen Bericht. Sehr chices Fahrzeug - ich finde die meisten Modelle von Lexus um Welten ansprechender als das was man vergleichsweise so von Audi, VW, Mercedes & Co angeboten bekommt. Ich denke, würden mehr Leute die Marke Lexus überhaupt kennen, würden deutlich mehr herum fahren. Ich wurde beispielsweise auf Lexus überhaupt erst Aufmerksam, als ich mich näher mit Toyota beschäftigte und ich könnte mir vorstellen, daß viele Lexus nicht kennen oder zumindest nicht auf dem Schirm haben.


Grüße ~Shar~

Mir gefiel der ES auch auf Anhieb richtig gut, ich bin aber eh ein Fan klassischer, SUV-freier Karosserieformen.
Leider wird der ES-Käufer mit einem Schiebedach zwangsbeglückt, was mir als Langrücken den Dachhimmel aufs Haupt drückt. Gäbs ihn auch ohne Schiebedach, würde ich mir den ES tatsächlich mal näher anschauen.

Timo

Als Camry-Fahrer kann ich Vieles nachvollziehen, wobei der Lexus eben noch einen Touch luxuriöser und komfortabler ist. Er kam bei mir seinerzeit auch in die engere Wahl schied aber wegen seiner Maße und des damals noch nicht vorhandenen CarPlay aus.

Wer nicht auf die Ausmaße achten muß ist mit dem ES besten bedient. Wir treiben uns aber recht viel in englischen und französischen Dörfern und Altstädten rum. Und wer einmal in den Euroshuttle navigiert hat freut sich über jeden Zentimeter weniger, v.a. in der Breite.

Aber insbesondere auf langen Autobahnetappen ist schon der Camry unschlagbar, der ES wahrscheinlich noch mehr.
Bei mir stand jetzt wieder der Wechsel an und ich wäre gerne beim ES gelandet. Aber wegen meiner Prioritäten ist es der Corolla TS geworden. Mit dem hat man jedenfalls auch keine Platzprobleme im Kofferraum.

Glückwunsch zum tollen neuen ES und ich hoffe, er bereitet Dir lange Freude. Die Farbkombination ist echt geschmackvoll.

Viele Grüße
rufa1

Vielen Dank für den schönen Bericht, mit Interesse gelesen!

Grüße, Egon

Danke für die detaillierten Ausführungen. Ich habe ähnliche Erwartungen an ein komfortables Auto - Geräuschkomfort ist mir sehr wichtig. Auch deshalb mag ich BEV mehr als den HSD, wobei mein Ioniq da noch viel Luft nach oben bietet.

Wobei ich eher Probleme bei großen Geschwindigkeiten und bei Konstantfährt habe. Wenn der Motor mal aufheult beim Beschleunigen ist das eine, bei 90..100.. dauerhaft eine Geräuschkulisse zu haben ist das andere. Und hier ist ein schlecht gedämmtes BEV nicht besser. Der Model 3 (vor allem Vorfacelift) soll z.B. überraschend laut sein.

Hatte diese Woche ein kleines Deja-vu, welchses mir noch einmal die Qualitäten des ES klargemacht hat.
Wegen einer sporadischen Fehlermeldung, welche ich von Anfang an hatte, war beim ES beim Händler in der Werkstatt, Drucksensor am Partikelfilter defekt, wurde getauscht.

Für einen Tag habe ich einen UX 250h "F-Sport Design" als Leihwagen bekommen und bin bei drei Fahrten insgesamt um die 150km gefahren. "F-Sport Design" ist eine leicht aufgehübschte Basisausstattung mit (trotz des Namens) normalem Fahrwerk.
Bekanntermaßen ist der UX auf der gleichen TNGA-C Plattform wie mein alter Prius (dieser war das allererste Fahrzeug überhaupt auf TNGA) und im Detail mit den größeren Rädern wie der alte und neue C-HR.

Mit folgendem Gedanken im Hinterkopf bin ich den UX gefahren:
"Es wäre doch vielleicht toll, ein komfortables, kleines Fahrzeug zu haben. Alles was den ES toll macht, nur ohne die Größe. Ein Toyota kann das unmöglich bieten, aber vielleicht ein kleiner Lexus zu einem gewissen Grad."

Folgende Beobachtungen habe ich gemacht und folgende Schlüsse gezogen:

• Die Geräuschdämmung ist merklich besser als im Prius, aber nicht auf dem Niveau des ES, würde sagen, sie liegt ungefähr dazwischen.
  An die Ruhe des ES kommt der UX nicht ran, für mich damit keine Alternative.


• Der Fahrkomfort ist im Vergleich zum ES ziemlich rumpelig, ich würde auch sagen, merklich rumpeliger als beim Prius. Vom Fahrkomfort würde ich den Prius zwischen ES und UX ansiedeln. Es liegt wahrscheinlich an der allgemein bewusst sportlicheren Abstimmung des Standardfahrwerks und an dem etwas höheren Schwerpunkt. Der ES stellt sich ja bewusst gegen diesen Trend.
  Der UX ist hier keine Alternative zum ES, welcher geschmeidig über die Straße gleitet. Nur über 140..150 fängt es an sich als Nachteil zu zeigen, weil das Fahrverhalten nicht so direkt und sicher ist.


• Der Innenraum ist eine Mischung aus ES (gleicher Wahlhebel, gleiche Türöffner und gleiches Display für den Tacho) und einigermaßen hübsch und plastisch gestaltetem Plastik (was im Prius wirklich gut gelöst ist), wobei ein bisschen nüchterner als beim Prius.
  Es fehlt das Holz, das farbige Leder und insgesamt das Gemütliche des ES. Es ist kein KO-Kriterium, aber der ES ist hier das bessere Auto für mich.
  
  Dazu noch drei weitere Bilder aus der obigen Reihe (klick für groß):
  
  






• Wie in meinem großen Beitrag schon angesprochen: Man kann sich im ES mehr strecken. Ich habe es beim Prius und ES nachgemessen: Der Abstand zwischen komplett nach hinten ausgefahrenem Lenker und Gaspedal ist beim ES 40mm größer als beim Prius und zwischen B-Säule und Gaspedal 60mm größer. Zusammen mit der neigbaren und verlängerbaren Sitzfläche beim ES bedeutet das, dass ich mit meinen 1,81m (normale Proportionen) mit gestrecktem Bein auf dem Gaspedal sitzen kann, komplett gestreckt und Beine optimal abgestützt. Dabei ist die Rückenlehne in einer mittleren, nicht zu aufrechten Position. Das kommt einem gemütlichen Fernsehsessel mit hochgelegten Beinen nahe.
  Im Prius und im UX ist genau das in jeweils praktisch identischer Weise nicht möglich, das Lenkrad bleibt zu weit vorne stehen. Man sitzt als nicht-kleine Person nicht ganz so, wie man will. Man muss sich nach vorne beugen, oder die Beine etwas anwinkeln und den Oberschenkel von der Sitzfläche abheben.
  Klein, flach und gestreckt für längere Leute ist also auch bei Lexus nicht möglich. Man braucht anscheinend die Länge eines ES bzw. Toyota Avalon. Auch hier ist der ES also das merklich komfortablere Fahrzeug.
  

Abschließend lässt sich sagen: Der UX ist auf keinen Fall ein schlechtes Auto. Vor allem beim Geräuschkomfort (welcher mir ja so wichtig ist) macht er einen merklichen Schritt ggü. einem Toyota. Der ES ist aber mehr davon und so viel mehr als nur das. Das wird mir immer klarer und umso zufriedener werde ich auch mit ihm. Es sind diese inneren Werte, es ist der auf vielen Ebenen signifikant höhere Komfort, welcher ihn besonders macht. Es ist keineswegs nur das, was man auf den hübschen Fotos sieht.

Km-Stand mittlerweile bei über 3000km.

Habe die erste Verbrauchsermittlung an der Tanke gemacht.

Im Wesentlichen:

• Langstrecke auf 40% Landstraße und 60% Autobahn(o.ä.) mit 110km/h nach GPS


• Wetter Schnitt um die 3°C und trocken.


• Fahrt mit konstanter Geschwindigkeit mit Tempomat, also kein P&G oder ähnliches und auch kein Windschattenfahren


• Leicht wellige Topografie, aber im Grunde wie in der Ebene


• Fahrweise schon vorausschauend und nicht zu aggressiv, aber nicht wie auf rohen Eiern (beim Beschleunigen schon mal immer wieder 2000...3000rpm).

Rausgekommen sind 35,47l auf 646km, was 5,49 l/100km entspricht. Der BC hat 5,4 angezeigt.

Spannend, eine etwas leisere Variante des Prius würde mich auch interessieren, scheint aber bei Toyota nicht zu finden zu sein. Den ES 300h finde ich gebraucht nur um den doppelten Preis des Prius (hier in AT) - schade, dass man bessere Dämmung nicht einfach mit EUR 5.000,- Aupreis hinbekommt

Camry ist mir leider ebenfalls zu teuer - ich mag zwar keine SUVs und Limousinen sind mir prinzipiell sympathisch, aber so eine richtige Heckklappe mit ordentlichem Kofferraum ist schon fein. Den P4 finde ich da ein ganz gutes Mittelding.

Alternativ habe ich mir noch überlegt, den Wagen mit Alubutyl nachzudemmen, ein paar Leute schwören ja darauf; aber es scheint, dass je nach Hitzeeinwirkung das Alubutyl manchmal über Zeit zu fließen beginnt und alles versaut.

Habe mir eh überlegt, vom P4 auf Elektro (Renault Megane) umzusteigen, der ist generell spürbar besser schallgedämmt, wobei mir vorkam, dass er dafür etwas stärkere Windgeräusche hat. Aber unterm Strich viel angenehmer. Aber der Preis hat mich auch hier vom Umstieg abgehalten.

Danke für den interessanten Erfahrungsbericht - auch gut zu wissen, dass der UX nicht wirklich in Frage kommt.

Der Camry soll eine Verbesserung ggü. dem Prius sein, wobei nach dem Camry noch der Avalon als merkliche Zwischenstufe kommt und dann erst der ES mit einer kleinen aber merklichen Verbesserung.

Der Camry an sich ist nicht als besonders leise zu werten, er ist nur etwas mehr als die heutzutage übliche Grundausstattung, wie sie der Prius hat. Der ES ist ja ein aufgehübschter Avalon, wobei der Avalon, vor zwei Jahren, als er in den USA vom Markt ging, fast 10.000$ mehr kostete als der Camry. Toyota hat das tatsächlich als das beste verkauft, was sie unter der Marke anbieten können und hat da entsprechend auch technisch einen Abstand zum Camry reingebracht.

Der UX ist für mich keine Alternative, weil der ES einfach deutlich besser bei den Geräuschen ist und vor allem auch deutlich mehr wie Watte ist (weil er aber auch tief ist, hat man trotzdem keine Angst aus der Kurve zu fliegen). Aber für jemanden, der vielleicht einen Corolla will, eher auch gerne zackiger unterwegs ist und dann eben doch ein bisschen mehr Geräuschdämmung will, kann das eine Alternative sein. Wenn man nie in einem ES gesessen ist, weiß man auch vielleicht gar nicht, was möglich ist und was das ausmacht.

Aktuell sind die Temperaturen deutlich gestiegen. Bei um den 15°C im Schnitt und der Fahrweise sehr ähnlich zu Beitrag 784656784656, wobei der Kern 110km/h nach GPS sind auf der Autobahn, komme ich tatsächlich auf 4,9l/100km an der Tanke.

Wenn es das Wetter noch einmal wärmer ist, werde ich auf meiner 60km langen Stammstrecke, auf welcher ich mit dem Prius regelmäßig im Sommer um die 2,8l/100km gefahren bin, auch mal eine Hypermiling-Fahrt machen.

Hab mal ein kleines, kurzes special interest Video zum ES gemacht:
youtu.be/c4z1UGU2Zag

Das Thema habe ich so noch nicht behandelt gesehen und konnte mich dabei ein bisschen beim Filmen ausprobieren (mache normalerweise nur Fotos). Die Farben kommen stellenweise ganz gut rüber, finde ich.
Die Auflösung kann man voll hoch drehen, ist in 4K60P und ursprünglich in C-Log 3 aufgenommen, falls das einem was sagt.

Danke für das Video. Das wirkt, als sei jemand erfreut an seinem Auto. Aber das kann auch täuschen.
Ich wünsche weiterhin viel Spaß und gute Fahrt mit dem Schmuckstück.

LG
Klaus