Priusfreunde.de

mein fTH hier in Köln hat den Lexusverkaufsraum mit edlen Gebrauchtfahrzeugen gefüllt. Porsche, Jaguar, RR, BMW Z8, MB usw. der preiswerteste fing bei 80.000 an (Porsche) und der teuerste, den ich auf Anhieb sah war ein MB für 250.000

Auf meine Nachfrage: ja, wir haben damit ein zweites Standbein.

Der letzte Lexus, den ich sah, stand zwischen Toyota-Modellen ein IS 300 H (43.000)

Es wird sich wohl ausgelexust haben, schade.

In Deutschland und dem größten Teil Westeuropas schon seit vielen Jahren, wobei in Deutschland auch die japanische Konkurrenz keinen Fuß auf den Boden bekommt (Xedos, Infiniti) oder es erst gar nicht versucht (Acura).

Da schon unsere Kinder darauf konditioniert werden, dass die besten Autos der Welt schon immer und für alle Zeiten aus Deutschland kommen, kann man Importautos in Stückzahlen nur über den Preis verkaufen. Mit Luxusautos funktioniert das grundsätzlich nicht.

Das ist aber nur die halbe Wahrheit. Die andere Hälfte ist eine Modellpolitik, die den lokalen Markt und dessen Besonderheiten völlig ignoriert.

Nach 23 Jahren stückzahlenmäßigen Misserfolgs hat man im Frühjahr 2013 angekündigt, das Händlernetz in Deutschland massiv auszudünnen. Das ist nachvollziehbar, aber geeignet, die Verkaufszahlen noch weiter zu senken. Trotzdem gehe ich davon aus, dass man sich auch weiterhin nicht die Blöße geben wird, den deutschen Markt aufzugeben.

Grüße, Egon

Lexus ignoriert vor allem den Vertrieb. Je nach Modell werden 70-90% der Fahrzeuge in diesem Segment an gewerbliche Kunden verkauft und vor allem verleast.

Im Leasinggeschäft stimmen Angebot und Konditionen nicht (Preise und die schon angesprochene Modellpolitik). Das Ausländer hier erfolgreich sein können, zeigt Jaguar.

Nachdem Lexus seine Zielgruppe so schon freiwillig reduziert hat, werden die wenigen, verbliebenen privaten Kunden mit dem Preismodell vor hohe Hürden gestellt. Das alte Modell mit einem günstigen All-Inclusive-Preis gibt es nicht mehr.

Folge der geringen Stückzahlen ist sicherlich auch die stiefmütterliche Behandlung der Nebenkosten. Die Werkstattaufenthalte alle 15tkm sind nicht mehr zeitgemäß und wegen der paar Autos bemüht man sich auch nicht um günstige Versicherungseinstufungen.

Gruß,
Alex

Na der IS scheint aber langsam zo boomen - 63 Einheiten, wuhu!

Die Beiträge zum Thema CT 200h vs. Auris II befinden sich hier:

- www.priusfreunde.de/portal/index.php?opt...tid=39&id=229573

Grüße, Egon

Man könnte Lexus sehr wohl recht schnell nach oben bringen. Es gibt einige Konsumenten die auf exklusives einzigartiges stehen. Auch in Amerika steht man auf deutsche Autos aber dort hat man Lexus das passende Image verpasst.
Ich bin definitiv nicht der Meinung, dass man Luxuswagen bei uns nur über den Preis verkaufen kann. Gerade dort nicht.

Folgende Maßnahmen würden meiner Meinung nach die Absätze rasant ankurbeln:

- Groß angesetzte Werbekampagnen um Lexus ein allgemein bekanntes Image zu verleihen
- Erweiterte Garantieleistungen
- Spezielle Leasingangebote
- All-In Angebote für den Service
- Entweder Exklusivität stärker über Sonderleistungen, zb. beim Service, betonen
oder
- Allgemein Toyotawerkstätten auch auf Lexus flaggen um ein breites Servicenetz zu simulieren

Aus meiner Vergangenheit bei einem großen japanischen Elektronikkonzern kann ich euch sagen, dass man auf den europäischen Markt zwar Wert legt, man aber gemessen am weltweiten Gesamtumsatz nicht einsieht mehr als bisher zu investieren. Meiner Meinung nach ein Fehler, aber eben eine betriebswirtschaftliche Entscheidung. Und die japanischen Zentralen halten die Zügel extrem fest, viel fester als das bei multinationalen Unternehmen üblich ist. Da hat der deutsche Sitz keine Chance was zu ändern.

In den letzten 23 Jahren hat es nicht an Vorschlägen gemangelt, was man alles machen sollte oder könnte, um in Europa aus der Bedeutungslosigkeit heraus zu kommen. Toyota tut es nicht, die Zahlen sind entsprechend.

Grüße, Egon

Egon schrieb:
In den letzten 23 Jahren hat es nicht an Vorschlägen gemangelt, was man alles machen sollte oder könnte, um in Europa aus der Bedeutungslosigkeit heraus zu kommen. Toyota tut es nicht, die Zahlen sind entsprechend.

Grüße, Egon

Und stell dir mal vor wie die Stimmung in der Deutschland-Zentrale ist? Dir sind ja auch nicht doof, die sehen das wie wir, aber denen sind die Hände gebunden. Perlen vor die Säue!

Toyota Deutschland hat aktuell andere Probleme. Wenn ich mich nicht verrechnet habe und in den Monaten Oktober-Dezember kein Boom stattfindet werden 2013 etwa 10.000 Autos weniger verkauft als 2012 - obwohl die Hybride dieses Jahr stark zugelegt haben. Daher denke ich mal das lexus in der Prioritätenliste weit hinten steht.

Aktuelle Lexus-Verkaufszahlen (Deutschland) für November und das gesamte Jahr 2013:


Grüße, Egon

Die Zahlen von Lexus USA sehen dagegen recht gut aus:



Grüße, Egon

Das Lexus-Forum in Wiesbaden macht dicht.
Laut meinem Händler soll es in ganz Deutschland ab 2014 nur noch 7 Niederlassungen geben. Grund soll der schlechte Absatz der Fahrzeuge sein. Lexus hat den meisten Häusern gekündigt.
Löhr baut jetzt um und wird dort demnächst Skoda anbieten.

Ernie schrieb:
Das Lexus-Forum in Wiesbaden macht dicht.
Laut meinem Händler soll es in ganz Deutschland ab 2014 nur noch 7 Niederlassungen geben. Grund soll der schlechte Absatz der Fahrzeuge sein. Lexus hat den meisten Häusern gekündigt.
Löhr baut jetzt um und wird dort demnächst Skoda anbieten.
Ups, also garantiert kein Lexus als nächsten Wagen für mich. Vielleicht wechsle ich zu Skoda.
Danke für die Info.

LG
Klaus

Die Autos sind ziemlich gut, die Hybridmodelle zum größten Teil ohne echte Konkurrenz. Trotz der in meinen Augen kontraproduktiven Politik von Lexus Deutschland würde ich mir wohl wieder einen kaufen, grundsätzlich gesprochen (keine konkreten Absichten).

Meinen ersten Lexus habe ich 1996 gekauft, das war ein LS 400. Ich habe ihn damals einer S-Klasse vorgezogen, weil er so gut wie alles besser konnte. Das ist die eine Seite.

Die andere: Nach 24 Jahren anhaltendem Misserfolg auf dem deutschen Markt hat man bei Lexus wohl schon jede unternehmerische Fehlentscheidung getroffen, die man überhaupt treffen kann. Ohne Anspruch auf Vollständigkeit ein paar Punkte, die mir dazu einfallen:

• Wenig Auswahl in den einzelnen Produktreihen. Die meisten Modelle gab es nur mit zwei oder maximal drei Motorisierungen. Wie von Toyota bekannt merkwürdig anmutende Ausstattungspakete und ein äußerst unflexibler Importeur, was Sonderwünsche angeht. "Friss oder Stirb" funktioniert aber mit gehoben positionierten Fahrzeugen in Deutschland nicht.


• Mehr als anderthalb Jahrzehnte lang keine Diesel für Diesel-Land, ohne jedoch eine Alternative anbieten zu können. Später gab es dann eine Hybrid-Alternative, aber plötzlich trotzdem ein Diesel-Modell. Dieses jedoch nur ohne Automatik - in dieser Fahrzeugklasse inakzeptabel. Und es machte reichlich Ärger, völlig untypisch für Produkte diese Marke.


• Verkrampft-gewollte Diversifizierung zwischen Lexus und Toyota mit bizarren Auswüchsen: Autohäuser, die man mit allen Mitteln der Kunst nachträglich aufgesplittet hat. Feng Shui-Toiletten für die Lexus-Hälfte. Autohändler, die zum Bau von Glaspalästen gezwungen waren. Reine Toyota-Händler, die keine Lexus-Autos annehmen, weil sie sonst Ärger befürchten müssen.


• Mit plakativen Serviceangeboten wie beispielsweise dem Hol- und Bring-Dienst zu Werkstatt-Terminen ist es zumindest bei meinem aktuellen Lexus-Händler nicht weit her. Diesen Service gibt es zwar, aber der kostet, und nicht zu knapp. Dito ein Ersatzfahrzeug. Früher bekam man wenigstens noch eine kostenlose Tageskarte für die Straßenbahn (5,80 Euro), heute reicht es nur noch für einen Einzelfahrschein (2,20 Euro).


• Dieselben Leute schrauben in der Werkstatt an Autos beider Marken, dafür werden aber sehr unterschiedliche Sätze berechnet. Das gilt auch für Ersatzteile, zum Beispiel Zündkerzen oder Filter. Nach meinen Erfahrungen liegen die Werkstattkosten ungefähr 1,5 bis 1,6 mal so hoch, wenn "Lexus" auf dem Toyota steht. Ich habe seit 1996 sechs Lexus-Vertragshändler in vier Bundesländern durch, überall das gleiche.


• Dabei gehen Anspruch und Wirklichkeit auch bei der Werkstattleistung erheblich auseinander. Nach jeder Inspektion ist regelmäßig an vielen kleinen Details zu erkennen, wie gleichgültig bis schlampig mit meinem Wagen umgegangen wurde. Das ist gewiss keine Spezialität von Lexus, aber dort wirkt es wegen des postulierten High End-Anspruchs noch befremdlicher.

Wenn ich länger darüber nachdenke, fallen mir sicher noch ein paar weitere Punkte ein. Der Misserfolg der Marke auf dem deutschen Markt wundert mich überhaupt nicht, zumal das anderen wie beispielsweise Infiniti (Nissan) genauso geht. Was ich viel erstaunlicher finde ist, dass Toyota das seit fast zweieinhalb Jahrzehnten hartnäckig durchhält. Das nötigt mir bei aller Kritik schon fast wieder Respekt ab.

Die Entscheidung (KLICK) zum weiteren Einschrumpfen des ohnehin schon stark geschrumpften Händlernetzes dürfte die Situation weiter veschlechtern. Es fällt mir schwer, darin etwas anderes zu sehen als ein Eingeständnis andauernden Misserfolges. Was nur noch sieben über die gesamte Bundesrepublik verteilte Lexus-Glaspaläste zukünftig reißen sollen, ist mir nicht klar.

Es scheint mir zwar nicht notwendig zu sein, aber es spricht auch nichts dagegen, dass Toyota die nobleren Fahrzeuge des Hauses auch in Deutschland weiterhin unter dem Lexus-Label vertreibt. Nur dieses verkrampfte Diversifizierungs-Brimborium, das sollte man endlich bleiben lassen, Werkstätten und Verkauf zusammenführen. Davon hätten alle etwas, Händler wie Besitzer wie potenzielle Kunden und damit letztlich auch Importeur und Hersteller.

Grüße, Egon

Kann die schlechte Europapolitik von Lexus an fehlender Kommunikation zwischen den einzelnen Ländern liegen? Dass hier 30+ Märkte zu beliefern sind, ist klar, dass man aber so derart lange auf keinen grünen Zweig kommt, liegt an Unfähigkeit oder Ignoranz oder beidem.

Wer ist für "Europa" zuständig?

Ich könnte mir vorstellen, dass da ein relativ unfähiger Mensch entscheidet und dass dieser Toyota den Misserfolg der Marke Lexus unter dem Deckmantel des hier vorhandenen Herstellerüberflusses verkauft. Andererseits könnte es auch sein, dass hier gar niemand zu entscheiden hat und dass auch nichts nach Japan durchsickert. Kaizen funktioniert bei Toyota vielleicht nur am Förderband und nicht im Vertrieb...