Priusfreunde.de

Zitat 19.04.21
Gutachten zu Teslas Autopiloten
Eine "erhebliche Verkehrsgefährdung"

Nach einer Reihe von Unfällen lässt das Bundesverkehrsministerium den umstrittenen Autopiloten des Tesla Models "S" prüfen. Wie "Der Spiegel" berichtet, kommt ein Gutachten zu dem Ergebnis, dass vom Fahrassistenten eine "erhebliche Gefährdung" des Verkehrs ausgeht. - www.tagesschau.de/inland/tesla-autopilot...m-gutachten-101.html

Hybridfan5

Es gibt "Autopiloten" bei anderen Herstellern, die einfach ihren Dienst quittieren ohne den Fahrer darüber zu informieren.
Die sollten meiner Meinung nach auch mal abgecheckt werden.

Gruß
Helmut

Eine "erhebliche Verkehrsgefährdung"
Ich bin erstaunt über diese Beurteilung. Vier Jahre lang habe ich mich von Teslas Autopilot Version 1 (mit Hardwarestand 2014 und Verkehrszeichen-/Warnbaken-Erkennung) kreuz und quer über die unterschiedlichsten Straßen dieser Republik kutschieren lassen.

Das System arbeitete von Anfang an überraschend stabil, unterschied schon damals sicher zwischen weißen und gelben Linien, dies auch bei schlechten Sicht- und Witterungsverhältnissen. Es hat selbst dort brauchbar funktioniert, wo man es gemäß Hersteller-Vorgabe gar nicht einsetzen soll und wurde von Update zu Update immer besser.

Noch nicht gut umgesetzt war allenfalls die Reaktion auf korrekt erkannte Verkehrszeichen. Das kenne ich aus modernen Autos von Daimler und VW flexibler und besser, die jedoch hinsichtlich der Ampelerkennung noch erhebliche Defizite gegenüber dem AP2 aufweisen.

Was die neueren Tesla-Systeme (Beta) selbst unter schwierigsten Bedingungen im Großstadtgetümmel zu leisten vermögen ist ziemlich beeindruckend. Man erhält hier im Video einen Eindruck davon:

- www.priusfreunde.de/portal/index.php?opt...imitstart=525#665168

Doch selbst den mittlerweile über 7 Jahre alten Vorgänger fand ich in der Summe seiner Eigenschaften recht überzeugend. Daher kann ich das Ergebnis des vom Bundesverkehrsministerium beauftragten Gutachtens nicht nachvollziehen, sofern ich dem Gutachter Neutralität unterstelle.

Was ich hingegen nachvollziehen kann ist die Kritik daran, dass Tesla schon seit sehr vielen Jahren Begriffe wie "Full Self Driving Capability" verwendet. Herr Musk nimmt gerne den Mund sehr früh sehr voll. Aber darum ging es hier nicht.

Grüße, Egon

Gestern erst habe ich ein Video von Nico Pliquett gesehen.
Er fährt da im Porsche Taycan nach Rumänien.
Seine Erfahrung mit dem Autopilot im Wagen ist, dass er unvermittelt an den Fahrer zurückgibt, ohne irgendeine Vorwarnung.
Weder Dingdong noch Lenkradvibration.

Finde ich sehr gefährlich, wenn das Auto vor einer scharfen Kurve aufgibt und der Fahrer davon überrascht wird.
Vielleicht ist er dann schon von der Straße abgekommen oder zumindest gefährlich auf die falsche Fahrbahnseite gekommen.

Gruß
Helmut

ellert_de schrieb:
Er fährt da im Porsche Taycan nach Rumänien.
Seine Erfahrung mit dem Autopilot im Wagen ist, dass er unvermittelt an den Fahrer zurückgibt, ohne irgendeine Vorwarnung.
Weder Dingdong noch Lenkradvibration.

Finde ich sehr gefährlich, wenn das Auto vor einer scharfen Kurve aufgibt und der Fahrer davon überrascht wird.
In dem Zusammenhang fällt mir ein, dass der Tesla Autopilot durch EU-Vorgaben zum Beispiel in Bezug auf Kurvenfahrten gegenüber der US-Version eingeschränkt wurde.

In Autobahnabfahrten z.B. steigt der Autopilot bei uns schon bei recht moderaten Kurvenradien aus. Allerdings warnt er auch rechtzeitig davor, bevor er dann abschaltet.

Ist vor dem Hintergrund "Sicherheit" ein Aspekt den die Gesetzgeber hier in der EU zu verantworten haben, aber nicht Tesla.

helo schrieb:

Ist vor dem Hintergrund "Sicherheit" ein Aspekt den die Gesetzgeber hier in der EU zu verantworten haben, aber nicht Tesla.
Irgendein "Experte" hat die Obergrenze für die G-Kräfte in Kurven festgelegt.
Dabei wird nicht berücksichtigt, ob das der Wagen locker kann oder ob er da schon umkippt/rausdriftet.
Man lässt dem Hersteller nicht die Wahl, für sein Modell passend die Kurve zu durchfahren.
Wahrscheinlich hat man sicherheitshalber für jede Kurve Verschmutzung aus der Landwirtschaft, feuchtes Laub oder Sand/Split berücksichtigt.
Da hilft dann nur Abschalten und selbst übernehmen.

Gruß
Helmut

ellert_de schrieb:
... selbst übernehmen.
Wie schon gesagt, es sind Hilfssysteme. Die Verantwortung für die Nutzung trägt auch der Fahrer.

Alle paar Wochen wieder... Siehe

- www.priusfreunde.de/portal/index.php?opt...imitstart=495#655825

und Folgebeiträge.

Grüße, Egon

Die NHTSA hat das Verfahren am 13. August eröffnet.
Open Investigation

Identische Berichterstattung vor fast einem halben Jahr:

- www.spiegel.de/auto/tesla-us-behoerden-e...bf-8871-e274c2b40132

Noch ältere Beiträge mit gleichem Inhalt findet man weiter vorne im Thread verlinkt. In meinen Augen ist das einfach nur zyklisches Wiederaufwärmen der immer wieder gleichen Angelegenheit, das geht nun schon so seit Mitte des letzten Jahrzehnts. Aber gut, warten wir ab, was die NHTSA-Untersuchung ergibt.

Der Vollständigkeit halber noch ein aktueller Beitrag zur selben Sache:

- www.n-tv.de/wirtschaft/der_boersen_tag/M...article22747622.html (Video)

Auch hier drängt sich der Eindruck auf, dass zwar nichts wirklich Neues berichtet wird, aber wenigstens die Überschrift ("Muss Tesla nach Unfällen bald Autos zurückrufen?") größtmögliche Unsicherheit vermitteln soll.

Schön wäre es, hätten all die engagierten Bekämpfer neuer Technik sich mit deren Fähigkeiten und Grenzen vertraut gemacht, bevor sie sich äußern.

Grüße, Egon

"...größtmögliche Unsicherheit vermitteln soll."
Bei allem Respekt, aber dieser Eindruck kann mMn nur bei einem (ehemaligen) Teslafahrer entstehen.

Es geht bei der Unsicherheit vor allem um Anleger, seit es existierende oder potentielle, sowie potentielle Käufer. Seit Trump und Brexit ist das mainstream. Immer regelmäßig und stetig kleine Unsicherheiten zu bestimmten Themen streuen. Schon der kleine hutzelige hat das in seinen Vorträgen zu Propaganda schon in den 30ger Jahren des letzten Jahrhunderts beschrieben. Dazu Halbwahrheiten und die ein oder andere offensichtliche Lü.. ich meinte Behauptung. Dank Internet und sozialen Medien klappt es aber heute nochmals viel besser als damals.
Gewürzt wird das von schlecht informierten Abschreibe-Journalisten, die sich in "Aktualität" übertrumpfen wollen und offensichtlich per Artikel noch nicht 5 Minuten recherchiert haben und/oder die Sache eigentlich nicht so wirklich verstehen. Am Ende jedes Artikels wird dann nochmal einer der alten Zweifelnachrichten drangehängt.
Corona war da ein echter eye opener.

Musk hat halt den Mund sehr vollgenommen und es nach Wegfall von Mobileye kaum geschafft einen wirklichen Autopiloten zu entwickeln. Statt dessen ein System, dass viele Risiken eingeht und Unfällen führt. Die angekündigte Fahrt von Los Angeles nach New York hat immer noch nicht stattgefunden. Und Musk hat diese Ankündigungen nicht realistisch angepasst. Statt dessen besteht er immer noch darauf, dass er es in Kürze ohne LIDAR schafft.

Das sind doch Steilvorlagen für Journalisten. Logischerweise wird da jeder Unfall ausgeschlachtet.

Mir sind persönlich generell Menschen unsympathisch, die Ihre Fehler nicht zugeben. Gibt Musk Fehler zu? Wenn ja, wo? Evtl. wird der mir ja sympathisch.

ja, er kritisiert sich regelmäßig selber. Schau dir einfach ein paar Interviews mit ihm auf youtube an.
Er sich sich z.B. kürzlich als maßlosen Optimisten bezeichnet. Das wäre einerseits gut, weil es Sachen voran bringt, aber er wäre ja auch bekannt für seine oft zu optimistischen Zeitvorgaben.
Auch bei den Entwicklungen hätte er manches mal falsch gelegen und wurde von den Mitarbeitern korrigiert.

Gerade das Interview mit everydayastronaut auf dem SpaceX-Gelände war diesbezüglich sehr interessant.
Das ganze zieht sich über 2.5 Stunden bis in die Dunkelheit, hat aber dafür den Raum für Einblicke in seine Denke und Philosophie.

Der erste AP1 war wohl ganz gut, die Versionen danach durch IP-Probleme eingeschränkt bezüglich Verkehrszeichenerkennung.
Z.Z. nimmt das ganze aber immer mehr Gestalt an und wird realistischer.
Ich finde die Entwicklung faszinierend. Es muss ja keiner kaufen, dem es nicht gefällt.
Es ist auch sehr spannend, dass Tesla hier regelmäßig Einblicke in den Stand der Entwicklung gibt.
Die Kritiker denken dann, dass es ja noch nicht klappt und die technisch interessieren erkennen, dass es immer besser wird.
Die Problematik des Namens “Autopilot” wird sich eh bald erledigt haben. Es wird einfach in “It is not an Autopilot” umbenannt.

Über das Smartphone hat man vor 15 Jahren auch so negativ gesprochen. Als man es dann hatte, wollte kaum einer mehr zurück.
Aus dem Vakuum sind die auch nicht entstanden. Es waren andere Technologieentwicklungen vorher notwendig. So ist es hier auch.