Priusfreunde.de

Diesen Beitrag veröffentliche ich noch einmal neu, weil ich den Text ergänzt und die Zahlen korrigiert habe.

Der Tesla wertet keine Grafiken in den MP3/WMA/FLAC-Ordnern aus. Viele Systeme tun das, sie suchen dort nach einer Datei "folder.jpg" (oder .gif oder .png) und zeigen das entsprechende Bild an - aber der Tesla, der macht das nicht. In einer Gracenote-Datenbank schaut er auch nicht nach, obwohl er das angeblich in einer früheren Sofware-Version gemacht auch; übrigens auch bei Titeln, die gerade per Digitalradio (DAB) gespielt werden. Früher.

Nun, geht auch so, aber weil ich das haben wollte, war ich gezwungen, fast 5500 (fünftausendfünfhundert) MP3- und WMA-Dateien mit den Cover-Grafiken zu taggen, verteilt auf 515 Ordner - es waren mal 515 CDs. Hätte ich den Aufwand im Vorhinein halbwegs zutreffend geschätzt, hätte ich es bleiben lassen.

Zunächst habe ich eine Public Domain-Software gefunden, welche sich die Cover-Bilder automatisiert aus verschiedenen Quellen im Web zusammen sucht. Das hat viele Stunden gedauert und bei etwa 350 Alben auf Anhieb geklappt. Bei den den restlichen 165 musste ich mühsam und händisch eingreifen, zeitaufwändig selbst das passende Bild suchen, bei etwa 25 davon die gefundenen Cover-Grafiken nachbearbeiten und stark verkleinern.

Im zweiten Schritt musste ich dann mit der bekannten MP3tag-Software die gefundenen und nachbearbeiteten Cover-Bilder an die Musikdateien dranhängen. Das geht zwar weitgehend automatisch, erfordert aber das Schreiben von fast 60 GB und anschließend das Kopieren auf einen winzigen USB-Stick. Den musste ich dabei kühlen (in Alufolie gewickelt in einem kalten Glas Wasser), damit er mir dabei nicht abraucht.

Was für ein Act. Eine stupide, stundenlang dauernde Strafarbeit für Geisteskranke. Lohn der Mühe: Meine gesamte Musiksammlung ist jetzt nicht nur tadellos getaggt, sondern auch mit den richtigen Cover-Bildern versehen. Im Tesla sieht das im großen Bildschirm nun so aus, und auch im kleinen vor dem Fahrer wird es auf Wunsch grafisch dargestellt:



Zum Vergrößern auf das Bild klicken.

Grüße, Egon

Egon schrieb:
Das mag nicht so richtig rüberkommen, weil ich über jedes negative Detail akribisch und ungeschönt berichte. Ich kann ja auch schlecht immer wieder schreiben, wie toll er sich fährt und wie problemlos das mit der E-Mobilität im Alltag funktioniert, wenn man Zugriff auf ein funktionierendes Ladenetzwerk hat. Das machen ja schon die Fans.
Finde ich kein Problem. Ich denke, wenn man etwas sehr mag und sich damit intensiv beschäftigt hat, werden die Ansprüche, die man an das Auto stellt und das Niveau, auf dem man beschreibt, höher, und deshalb die Expertise detaillierter. Abgesehen davon ist es ja auch deiner Position hier im Forum "verschuldet", dass du in die Tiefe gehend beschreibst bzw. wenn nötig auch kritisierst...

Evt. ein unpassender Vergleich?! Kenne das aus dem Bereich der Musik - z.B. mit Instrumentalisten oder auch Bands, die man sehr gut findet...Früher in meiner Jugend fand ich immer alles gut, was die gemacht haben und nun betrachte ich das Ganze differenzierter...So kann es sehr gut sein, dass ich Alben von vergötterten Bands/Musikern zerreiße, weil mich etwas im Vergleich zu sonst sehr enttäuscht hat.

Im Januar habe ich einen Termin, um die aufgelaufenen Mängel im Rahmen der Werksgarantie zu beheben. Das ist schon der zweite Werkstattaufenthalt innerhalb der kurzen Zeit, in der mir das Auto gehört. Der erste dauerte vier Tage. Ich habe bislang Glück, weil nichts dabei war und ist, das die Fahrbereitschaft einschränkt.

Das gilt auch für einen Blechschaden hinten rechts, nachdem ich beim Ausfahren aus einer sehr engen Lücke ein niedriges Mäuerchen übersehen und zu früh eingeschlagen habe. Eigene Doofheit und damit umso ärgerlicher.

Darüber werde ich noch berichten, sobald alles repariert ist. Was ich schon jetzt weiß ist, dass die Reparatur aufgrund der Aluminium-Karosserie unglaublich teuer werden wird und dass die Ersatzteile mehrere Wochen Lieferzeit haben.

Grüße, Egon

Ja, und sonst? Soweit ok, das Auto fährt schön und macht Spaß. Es bereitet wahrlich keine große Mühe, Kritikpunkte am Model S zu finden. Fahrwerk, Fahrleistungen und Fahrgefühl sind aber erste Sahne.

Heute war hier geschlossene Schneedecke mit Eis darunter, es war empfindlich glatt. Absolut überragend, wie sanft der Wagen seine 400 PS selbst unter diesen Umständen auf die Straße bringt. Wenn notwendig regeln die Assistenzsysteme sanft, der Dualdrive verteilt den Vortrieb auf die beiden Achsen, alles wirkt geschmeidig und souverän.

Eine Ladestation (Chademo, 20 kW) war ziemlich eingeschneit. Bei diesen weit verbreiteten Dreifach-Stationen liegen die Anschlüsse nahezu ungeschützt. Ein Problem scheint das aber nicht zu sein, weil die eigentlichen Stecker (eigentlich sind es Buchsen) weitgehend trocken bleiben und keinen Strom führen, ohne mit dem Auto zu kommunizieren - und das geht nur im eingesteckten Zustand. Trotzdem wundere ich mich über so wenig Wetterschutz.





Auch der Typ2-Anschluss am Auto und der Tesla'sche Chademo-Adapter sind offenbar ausreichend witterungsgeschützt. Ich mache mir schon ein paar Gedanken, denn wir reden hier immerhin von fast 50 Ampere bei 400 Volt, das ist nicht eben Schwachstrom. An einer 50 kW-Station sind es schon 120 Ampere Gleichstrom, am Supercharger locker das Doppelte. Nicht ohne Grund haben die Chademo-, CCS- und Supercharger-Kabel dreifachen Daumen-Durchmesser - und werden trotzdem leicht warm.







Wenn der Radar-Sensor im Frontbereich in nennenswertem Umfang mit Eis und Schnee überzogen ist, hat das Folgen. Neben dem Autopiloten wird dann auch der Radar-Tempomat abgeschaltet. Und weil man bei freigeschaltetem Autopiloten nicht auf den Standard-Tempomaten zurückschalten kann, darf man ab diesem Zeitpunkt komplett selbst fahren.




Abhilfe: Anhalten, vorsichtig klopfend die Eisschicht entfernen. Der Sensor ist übrigens leicht warm, aber das reicht nicht, um bei starkem Schneefall oder Schneematsch ein Vereisen zu verhindern.

Beim Laden selbst (Minus 3 Grad, Schneegestöber, zeitweise Eisregen) kann man die Innenraumheizung laufen lassen, damit der Wagen weitgehend frei bleibt. Das kostet freilich Energie und verlängert an einer schwachen Ladestation hängend die Ladezeit spürbar.




Grüße, Egon

Egon schrieb:
Der Tesla wertet keine Grafiken in den MP3/WMA/FLAC-Ordnern aus. Viele Systeme tun das, sie suchen dort nach einer Datei "folder.jpg" (oder .gif oder .png) und zeigen das entsprechende Bild an - aber der Tesla, der macht das nicht
Jein. Was nicht immer, aber oft, funktioniert um die folder.jpg Grafiken angezeigt zu bekommen: nicht über die Ansicht "Ordner", sondern via einer der anderen Ansichten (z.B. Interpret, Album) auf dem USB Stick die Musik der Wahl selektieren.

Ärgerlich mit deinem Rangierunfall. Ich schaffe das auch immer nur bei neu gekauften Autos...

Kann man bei Ikea auch Sonntags laden?

Mich würde mal interessieren wie sich ein Model S ohne Dualantrieb unter Winterlichen Bedingungen schlägt !?
Hatte heute einen Mercedes vor mir dessen Heck hin- und hergetanzt ist,während mein P3 wie auf Schienen fuhr.

Das Vereisen und Verschmutzen von Sensoren ist eine der grossen Probleme zukünftige Autos voll-autonom zu machen.

Jan

Wenn ich hier kurz einhaken darf, auch der nur Heckantrieb Tesla fährt im Winter vergleichsweise gut. Natürlich zieht er im Schnee nicht so ab wie der Dualdrive, aber besser wie viele Verbrenner, da die Traktionskontrolle sehr feinfühlig regelt.

Heute Mittag war es nach heftigem Schneefall affenglatt. Am Anstieg nach Hause hing ein A3 quer, trotz Gemecker im Auto bin ich kurz an dem querhängenden Audi (Sommerreifen?)vorbei gefahren. Auch meinen P3 fand ich im Winter ganz gut, der Heckantrieb und das Batteriegewicht im Tesla finde ich keinen Nachteil dagegen.

Beim Fahren unter winterlichen Bedingungen sind meine Mitfahrer, v.a. meine Frau, die größte Herausforderung: "Gemecker" ist ein tolles Stichwort!

Allzeit unfallfreie Fahrt!
Gruß Thorsten

PS: Manchmal hat es auch Vorteile, wenn ein Auto auf Schnee nicht zu gut zieht: Man muss das Ganze ja auch wieder abbremsen - und da sind alle gleich!

Mister MMT schrieb:
Das Vereisen und Verschmutzen von Sensoren ist eine der grossen Probleme zukünftige Autos voll-autonom zu machen.

bzw. deswegen 'testet' man ja auch nur in solchen Gegenden, wo es kaum regnet bzw. schneit usw.
Aber ich sehe es schon kommen: Sensoren mit Reinigungsanlagen
(und da waehrend der Reinigung sie nicht funktionieren - doppelt ausgelegt/umschaltbar)

Bei utube gab es ein Video von Audi wie sie die Reinigungsanlage & Heizung des LIDAR testen...

Mittlerweile ist der Kostenvoranschlag für den von mir selbst verursachten Blech-Parkschaden eingetroffen, und glücklicherweise schon kurz darauf die Reparaturfreigabe meiner Vollkasko-Versicherung.

Die voraussichtlichen Reparaturkosten sind derart unglaublich, das kann sich keiner von Euch auch nur im Ansatz vorstellen. Ich dachte, mir fallen die Augen aus dem Kopf, als ich den Kostenvoranschlag gesehen habe. Visualisiert ein beschädigtes kleinflächiges Blechteil am hinteren Radkasten, überschlagt die dafür angemessenen Reparaturkosten - und dann nehmt Ihr diese Zahl mal Zehn. Das könnte der Realität einigermaßen nahe kommen.

Jetzt weiß ich, warum die bereits im Vorjahr üppigen Tesla-Versicherungsbeiträge weiter steil steigen.

In D gibt es nur eine Handvoll zertifizierter Reparatur-Betriebe, die an die spezielle Alu-Karosserie eines Teslas Hand anlegen dürfen. Näheres dazu hier: KLICK. Details und Bilder folgen im Januar nach durchgeführter Reparatur. Der Zeitpunkt ist abhängig davon, wie schnell die bestellten Teile eintreffen und wann die Werkstatt einen Termin dafür frei hat.

Grüße, Egon

Ziemlich unerwartet hat mir Tesla heute eine große Freude bereitet. Nachdem zum ersten Mal ein Update per Mobilfunk eingetroffen war (sonst immer nur per WLAN) und ich dessen Installation autorisiert hatte, gab es gleich ein ganzes Bündel neuer Funktionen.

Die meisten davon sind mir nicht wichtig bis egal. Beispielsweise lässt sich nun eine Einstiegshilfe frei konfigurieren, so dass dann beispielsweise das Lenkrad nach oben fährt und der Fahrersitz zurück und nach unten. Das ist zwar nett und gut gemeint, aber ich habe Lenkrad und Fahrersitz ohnehin am Anschlag, sonst käme ich in das Auto gar nicht erst rein. Zur Erinnerung: Ein Model S ist ein flaches viertüriges Sportcoupé und ich habe lange Beine.

Andere Neuigkeiten: Mit dem integrierten Garagentoröffner lässt sich das Tor nun in einer einstellbaren Entfernung automatisch öffnen. Bei niedriger Geschwindigkeit kann man jetzt (wieder) mit angeklappten Seitenspiegeln fahren. Und die Supercharger-Suche zeigt neben der aktuellen Belegung auch die verfügbare Ladeleistung. Etc.

Sieht man alles hier im Changeglog. Die Bilder lassen sich durch Anklicken vergrößern:





Etwas nützlicher finde ich den neuen Camper-Modus. Damit lässt sich das Auto oberhalb 20 Prozent SOC auf Wunsch dauerhaft klimatisieren, sowohl bei An- als auch bei Abwesenheit. Bisher war das auf 30 Minuten beschränkt und erforderte zudem nach jedem Aussteigen das Einschalten per Smartphone-App. Nützlich ist diese neue Funktion, wenn man beispielsweise im Auto schlafen möchte oder im Hochsommer noch Lebensmittel im Kofferraum hat.





Jetzt aber kommen wir endlich zu dem, was mir die unerwartete Freude bereitet hat - und das ist der neu implementierte "Lässig"-Modus:




Dieser "Lässig"-Modus verändert die Strompedal-Kennlinie, ähnlich wie im ECO-Modus in den HSD ab dritter Generation. Gleichzeitig wird die Maximal-Leistung begrenzt, beim S90 auf etwa 270 PS (200 kW).

Zwar ist der Name leicht gaga, aber das Ganze macht unerwartet viel Spaß, weil es praxisgerecht und - für mich - im Alltag ausgesprochen nützlich ist. Im Tesla-Forum diskutiert man das durchaus kontrovers, und auch mir wird es vermutlich schwer fallen, hier den tieferen Sinn zu vermitteln. Was ist denn so toll an einer Leistungsbegrenzung?

Nun, bislang gab es bei jedem unabsichtlichen Fußzucken einen heftigen Tritt ins Kreuz. Jetzt aber lässt sich das Auto unter allen Umständen mühelos gemütlich und gefühlvoll fahren. Es geht sanft, aber trotzdem mit hinreichend Bums voran. Man kann nun auch mal den Stromfuß senken, ohne dass gleich die Augen in die Höhlen gedrückt werden.

Während die ständig zur Verfügung stehende üppige Leistung mir oft zuviel des Guten war, passt es jetzt perfekt. Dazu kommt, dass ungesunde Leistungsspitzen entfallen, was für die Leistungselektronik, den Akku und vor allem die mechanischen Komponenten auf Dauer gesehen sicher eine sehr gute Sache ist.

Genau das hat mir am fetten Tesla noch gefehlt, ich wusste es nur nicht. Ich bin ziemlich sicher, dass ich zukünftig fast immer, zumindest aber überwiegend im "Lässig"-Modus unterwegs sein werde. 200 kW ist (für mich) mehr als ausreichend und das Ganze macht den S90, den ich für übermotorisiert halte, noch viel angenehmer als ohnehin schon.




Grüße, Egon

Die Klimafunktion bei abgestelltem Auto waere fuer mich bei den hiesigen Witterungsverhaeltnissen mehr als genial.



Egon, darf ich aufs US-Chevrolet Bolt Forum verlinken?

Grund: Dort wurde meines Erachtens schluessig dargestellt, warum die Tesla-Reparaturkosten derart exorbitant sind.

www.chevybolt.org/forum/9-2017-chevy-bol...wners-afeared-5.html

Beitrag #49

Wenn es nicht passt, nehme ich es raus.