Priusfreunde.de

Hallo!

Je mehr ich mich mit Tesla und Musk auseinandersetze, desto wahrscheinlicher ist für mich eine Pleite von Tesla.
Ich denke, die Chancen stehen gut, dass sie sich innerhalb der nächsten 10 Jahre verzetteln.

Musk ist ein super Typ, ein Visionär, aber keiner von der beharrlichen-, sondern von der Draufgängersorte.

Kürzlich habe ich einen Artikel aus 2014 gelesen:

"In einem Interview mit dem amerikanischen TV-Sender CBS hat Tesla-Chef Elon Musk überraschende Einblicke in sein Denken gewährt und über die Zukunft der GigaFactory gesprochen. Musk gab freimütig zu, dass er zu Beginn nicht an einen Erfolg als Hersteller von Elektroautos geglaubt hat. Seinen Worten zufolge war eine Pleite als "höchstwahrscheinlich" angesehen worden. Zumindest wollte Musk aber eine andere Wahrnehmung von Elektroautos erreichen."
www.aktiencheck.de/exklusiv/Artikel-Tesl...einer_Pleite-5615940

Musk legt sich "X" Spielgeld zur Seite und schaut was der damit machen kann. Das erklärt auch seine enormen vorstoße ohne Angst vor Verlust. Er kalkuliert das von beginn ein, wie beim Roulett. Bis jetzt ist es immer gut gegangen, einmal musste zwar Daimler retten, aber dennoch.
So Typen braucht man um was zu erreichen und umzukrempeln.

Leider hat er zuviele Eisen im Feuer, sobald er bei Tesla ausgestiegen ist, die X Supercharger unterhalten werden wollen, die Absatzzahlen einbrechen und/oder die Entwicklungskosten sich nicht senken lassen, wird die Euphorie der Investoren für Tesla sinken.

Mich fasziniert Tesla weiterhin und in den nächsten Jahren wäre eine Anschaffung realistisch.
Ich frag mich nun ob man selbst vor oder kurz nach einer Pleite noch einen Tesla kaufen sollte.
Sicher, die Preise gehen dann schlagartig in den Keller und auch der Wiederverkauf steht in den Sternen. So hab ich das bei meinem damaligen Rover erlebt.
Ok, auch die Supercharger sind dann futsch, dann wär es halt ein normales E-Auto mit den gleichen Einschränkungen. Aber was wäre mit der Ersatzteilversorgen und Service? Könnte das auch ein anderer E-Auto Hersteller machen?


Grüße!

Um diese Fragen zu beantworten zu können, bräuchtest du eine Glaskugel...

Im Falle eines Falles würde dies sicher davon abhängen wie das Ende aussieht. Absolute Zahlungsunfähigkeit oder eben doch ein Auslaufen des Projekts ohne Nachfolger.
Und selbst da ist ja immer noch die Offerte das der ganze Krempel an Irgendwen vertickert wird. Das wäre sicher für manchen Hersteller interessant.

Wie war denn ET Versorgung bei Rover?
Meine Verwandschaft fuhr zwar (zufrieden) Rover aber nach dem Ende war es dann eine andere Marke.

frufus schrieb:

Ich frag mich nun ob man selbst vor oder kurz nach einer Pleite noch einen Tesla kaufen sollte.
Sicher, die Preise gehen dann schlagartig in den Keller und auch der Wiederverkauf steht in den Sternen. So hab ich das bei meinem damaligen Rover erlebt.

Kann man das denn vergleichen? Rover war ja ein Massenhersteller, während Tesla eher ein Paradiesvogel ist.

Ich könnte mir vorstellen, dass ein Tesla nach einer Pleite durchaus eine gute Wertanlage sein könnte. Bei der derzeitigen Flucht des Geldes in Sachwerte um so mehr, hier sind seltene Autos begehrte Anlageobjekte.

Und einen DMC DeLorean z.B. muss man sicher auch nicht mit Wertverlust verkaufen.

Das ist aber sicherlich eine eher mittel- bis langfristige Perspektive. Wenn Du den Tesla nach 4 Jahren wieder abgeben willst oder musst, dann kann so eine Pleite den Preis natürlich erst mal in den Keller rauschen lassen...

Was nach einer Tesla-Pleite passiert?
Dann bauen andere Hersteller die bis dahin schon stark etablierten E-Autos!

Einzige 2 für mich denkbare Gegenszenarien:
1. Tesla geht innerhalb der nächsten 3 Jahre pleite.
2. Das E-Auto kommt deshalb nicht, weil sich die Brennstoffzelle durchsetzt.

Ich glaube an keines von beiden.

Aber selbst wenn 1. eintreten sollte, ein längeres Weiter so mit Verbrennern kann man ausschließen, für einen Wandel weg vom Diesel und Benziner wird alleine China sorgen.

eppf

Glückliches Erleben bietet nur der Moment.

e-motion schrieb:
Glückliches Erleben bietet nur der Moment.

Sehr gutes Lebensmotto! Auch eins meiner

Zur Frage: Es werden mehr Priuse verkauft Teure Elektro-Autos kann sich die Masse sowieso nicht leisten. Tesla ist wie die Marsmission, nice to have, aber gesellschaftlich nicht von Relevanz.

ronin schrieb:
Zur Frage: Es werden mehr Priuse verkauft Teure Elektro-Autos kann sich die Masse sowieso nicht leisten. Tesla ist wie die Marsmission, nice to have, aber gesellschaftlich nicht von Relevanz.

Das würde ich so nicht sagen. Auch wenn Tesla nie erschwinglich für die Masse werden sollte, es hat die Wahrnehmung für Elektroautos grundlegend verändert. Vor einigen Jahren dachte man doch echt noch "Lahme Elektroautos" oder "Nur mit Einschnitten möglich". Tesla beweist ganz eindrucksvoll, dass das eben nicht so ist.
Auch die Reichweiten Angst wird nach und nach aus den Köpfen beseitigt. Das ist ein langwieriger Prozess und Tesla trägt ganz sicher dazu bei!

Meine Glaskugel hat mir gerade gezeigt, dass es auch in 5 Jahren noch Tesla-Autos und entsprechende Ersatzteilversorgung geben wird.

Tesla-Fahrer sollten also beruhigt sein!

Etwas undeutlich zeichnete sich allerdings das Schicksal von Tesla selbst ab. Aufopfernd wie ich bin, habe ich diesbezüglich lange die Glaskugel betrachtet.

Das Ergebnis:

Tesla wird nicht pleite gehen, sondern von einem anderen Unternehmen mit viel viel Geld (das war deutlich zu sehen) aufgekauft werden. In ca. 5 Jahren wird Elon Musk auf Grund von Misserfolgen mit seiner Firma SpaceX dringend Barmittel benötigen. Daraufhin wird wird sich ein großer Wettbewerb um den Kauf von Tesla entwickeln. Deutlich zu sehen ist, dass darunter einige Automobilkonzerne sind (zumindest Ford kann ich erahnen), und IT-Konzerne wie Google und Apple.

Leider hat meine Glaskugel gerade einen grippalen Infekt, so dass die Sicht zur Zeit etwas getrübt ist.

Daher dauert es leider noch etwas, bis ich die Auflösung des Rätsels sehen kann.



Jetzt mal Ernst: Tesla wird nicht Pleite gehen. Die haben viel aufgebaut, Ideen und Konzepte entwickelt. Das ist ein Festschmaus für eine Übernahme. Da werden die Firmen Schlange stehen, wenn Elon Musk die Lust oder das Geld ausgeht (und eins davon wird vermutlich passieren).

@Happyyaris

Da wäre ich mir nicht so sicher. Auch Daimler wollte damals Tesla nicht übernehmen, obwohl sie die Chance hatten.

Es geht in der Übernahmewelt nicht immer um "Oh, die haben tolles Know-How und Maschinen" ... es geht auch darum, ob die zukünftigen Besitzer sich vorstellen können die Philosophie der Firma weiter zu tragen, insbesondere wenn die Philosophie ganz anders ist als die Eigene.
Das hat man schon oft erlebt, dass Firmen verschwunden sind obwohl man gesagt hat: "Wie jetzt, die stehen doch top da".

Zu meinem Rover: Dort waren viele Teile noch im Programm. BMW hatte ja kurz vor der Pleite Rover übernommen, in einigen Modellen (Rover 75 z.B.) steckten sogar BMW Motore. Einige von euch wissen vielleicht, dass der neue MINI ein Entwurf von Rover war, auch der BMW 1er war ein Rover Entwurf und sollte als neuer kleiner Rover erscheinen. BMW hat, statt damit die Marke zu retten, sich die Modelle einverleibt und dann Rover dicht gemacht. Man kann sich vorstellen wie Rover durch den neuen Mini abgehoben wäre.

Bei Tesla ist das was anderes, die Teile sind extrem speziell. Ich frag mich was nach dem Verschwinden Teslas bei Problemen mit der Akkutechnik passiert?! Insbesondere wenn es dann eigene Technologie aus der Gigafactory ist... Man wird sehen.

Ich zweifel leider auch generell dran, dass jetzt der Wendepunkt gekommen ist, wie Eppf schreibt. Wer sagt das? Nur weil die Technologien jetzt langsam kommen? Schon oft in der Geschichte kamen Technologien auf, verschwanden wieder und kamen Jahrzehnte später wieder. Ich kann mir gut vorstellen, dass weder H2 noch E-Autos einen Durchbruch erreichen und ein neuer Anlauf in 30 Jahren startet.

frufus schrieb:

Das hat man schon oft erlebt, dass Firmen verschwunden sind obwohl man gesagt hat: "Wie jetzt, die stehen doch top da".

Das hast Du mich falsch verstanden. Ich glaube nicht, dass nach der Übernahme die Marke Tesla noch lange weiterbestehen wird. Dieser Markenname hat m.E. wenig Wert für den Käufer. Der Wert besteht in die Kunden von Tesla, den Mitarbeitern, den Patenten, etc.

Der Käufer wird m.E. eine zeitlang den Teile der Markennamen als Subnamen des eigenen übernehmen (z.B. Ford Tesla Model S) und nach weiteren Jahren diesen Namen komplett weglassen. Ich glaube allerdings, dass die Ersatzteilversorgung erst mal auch nach der Übernahme für 5 Jahre kein Problem ist. Die Akkueinheiten bestehen aus Li-Ion-Standardzellen und den Rest kann man zu erhöhten Preisen auch noch anbieten (Garantien kann man auch weniger kulant auslegen)), bis die Käufer dann auf die Nachfolgemarke wechseln.

Sind die Hersteller nicht sogar verpflichtet eine ET Versorgung zu gewährleisten die bis 10 Jahre nach Produktionsende gilt. Und selbst bei einer Pleite (und auch Marktrückzug wie Daihatsu)hieß es immer das man für 10 Jahre noch Teile liefern kann. Gut möglich das auch sowas Teil einer Straßenverkehrszulassung ist.

Und gerade bei Akkutechnik die ja nicht jeder nachbauen kann oder die firmeneigen produziert wird sollte man sowas absichern.

Grundsätzlich ist es halt die Frage wie aufwändig eine Erhaltung einer Fahrtauglichkeit ist. Mal fernab der speziellen elektrischen Komponenten.

frufus schrieb:
Da wäre ich mir nicht so sicher. Auch Daimler wollte damals Tesla nicht übernehmen, obwohl sie die Chance hatten.
Dieses Argument zählt nicht.
Man stelle sich vor, Daimler hätte Tesla übernommen und hätte gleichzeitig die gewünschte deutsche Autopolitik weitergefahren. Das hätte in einem argen Glaubwürdigkeitsproblem gemündet.

Man kann nicht etwas übernehmen, was man von Grund auf bekämpft, außer man übernimmt es mit der Absicht, es zu zerstören, was aber in diesem Fall aus diversen Gründen nicht ginge.

Mehr als eine quasi Forschungsbeteiligung nach dem Motto „Wir wollen technologisch am Ball bleiben, sehen aber noch keinen Markt“, war da wirklich nicht drin.

eppf

@eppf

Ganz genau! Und das meinte ich damit:

Es geht in der Übernahmewelt nicht immer um "Oh, die haben tolles Know-How und Maschinen" ... es geht auch darum, ob die zukünftigen Besitzer sich vorstellen können die Philosophie der Firma weiter zu tragen, insbesondere wenn die Philosophie ganz anders ist als die Eigene

Es müsste sich also ein Käufer finden, der die Philosophie mit trägt.

Ansonsten gebe ich Happyyaris recht, vermutlich wird die Firma einfach den Unternehmenswertes wegen gekauft und dann ausgeschlachtet.

e-motion schrieb:
Glückliches Erleben bietet nur der Moment.

Sehr wahr. Allerdings nicht die Antwort auf die hier gestellte Frage.

Nach allem, was ich bisher gelesen habe, ist doch jedes Fahrzeug von Tesla sehr eng mit der Zentrale vernetzt.

Nebenbei ist das für mich das absolute Killerargument gegen einen Tesla.

Ich würde NIE ein Auto fahren welches von einer amerikanischen Firma auf Knopfdruck stillgelegt werden kann. Selbst wenn die Firma noch so vertrauenswürdig ist, das Rechtssystem und die Regierung in den USA sind es nicht (mehr)

Im Falle einer Pleite von Tesla eröffnen sich dadurch eben noch andere Problemfelder ...

Grüße, Santosha