Ich habe meinen Bericht doch noch mal für dieses Forum angepasst. Sonst müsst ihr ja dauernd hin und her springen.
Taunus - Zandvoort - Antwerpen - Taunus mit dem Model S 60
Hinreise 25.4.
Etappe 1:
Bad Schwalbach - Supercharger Wilnsdorf
*Bild Google Maps entfernt*
Bordcomputer vor dem Losfahren in Bad Schwalbach, es waren schon
38 gefahrene KM drauf:
Die Strecke beträgt nur 93 km. Ein Start-SOC von ca. 110 km Reich-
weite hätte voll ausgereicht und unseren kommenden Ladestopp in
Wilnsdorf deutlich verkürzen können.
Mit leerer Batterie bei Ankunft würden höhere Ladeströme fließen –
es könnte also schneller geladen werden. Aber wir waren nicht auf
kurze Stopps aus. Die Fahrt auf der Landstraße mit normalem Verkehr
verlief im Timing wie von Google Maps prognostiziert.
Fahrzeit Bad Schwalbach – Wilnsdorf: 12:35 – 14:01 Uhr,
1h 26m, Strecke 93 km
Ankunft beim Supercharger in Wilnsdorf. Auf uns wartete schon ein
schwarzes Model S. Aus den Niederlanden. Wie sollte es auch anders
sein.
Verbrauch auf der ersten Etappe: ca. 175 Wh/km. Beim Start war der
Verbrauch auf 196 Wh/km von der 38 km Taunus-Auffahrt von Hochheim
nach Bad Schwalbach.
Zusammengerechnet ergab BC „A“ schließlich 183 Wh/km – Restreich-
weite bei Ankunft: 141 km.
Die nächste Etappe zum Supercharger in Zevenaar beträgt 230 km.
Da es nun von hier oben im Rothaargebirge nur noch abwärts geht,
wäre das Laden auf einen SOC von 230 km sicher ausreichend. Nach
24 Minuten Ladezeit hätte es bereits weiter auf die Reise gehen
können.
Erst recht, mit sicherem Puffer nach 32 Minuten
Aber es kam anders. Denn es essen halt nicht alle so schnell.
Nach 44 Minuten:
Der Maxihof in Wilnsdorf ist zu empfehlen. Ich war dort nun zum
zweiten Mal. Essen und Atmosphäre sind wirklich OK.
14:55 Uhr. Endlich geht’s weiter. Aber beim Tesla wartet schon
einer mit Fragen.
Nach 57 Minuten Rast…
Etappe 2:
Supercharger Wilnsdorf – Supercharger Zevenaar
Start nach Zevenaar, Holland. Wir haben ordentlich Reichweiten-
puffer, könnten also nach Lust und Laune aufs Fahrpedal treten.
(Die gestrichelte Linie im Tacho zeigt die Einschränkung der
Rekuperationsleistung an, weil die Batterie so voll geladen ist.)
Google Maps sagt uns 2h 05m Fahrzeit voraus.
*** Bild Google Maps entfernt ***
Schön wär’s gewesen. Endlose Staus im Ruhrgebiet haben uns den
Schnitt vermasselt. Aber wir hatten ja Zeit. Zudem sind Staus im
Tesla vergleichsweise komfortabel. Ein fein dosierbarer und auch
bremsender Elektromotor ist einfach ideal in solchen Situationen.
One-Pedal-Drive. Jedenfalls haben die Staus über eine halbe Stunde
gekostet.
Fahrzeit Wilnsdorf-Zevenaar: 14:58 – 17:32 Uhr, 2h 34m,
Strecke 230 km, Verbrauch 192 Wh/km
Ankunft in Zevenaar
Verbrauch auf der zweiten Etappe: ca. 192 Wh/km.
Wir sind - wo es ging - Tempomat 132 gefahren. Das entspricht
130 km/h nach Navi. Die Staus und die Tempolimits hatten den
Verbrauch gesenkt. Vor allem aber den Schnitt.
In Zevenaar angekommen erwartete uns – ja was wohl? – ein schwarzes
Model S
eines Niederländers.
Und wieder einer! Der da soll Metallic Braun sein. Kommt auf dem
Foto nicht so. Bin ich froh, das schöne Rot genommen zu haben.
Nach 40 Minuten Kaffeepause auf der Sonnenterasse des Restaurants
kam das nächste Model S. Die Farbe des Straßenbelags steht ihm
richtig gut!
Nach 55 Minuten Rast:
Wieder verflog die Zeit durch die Gespräche und die Gastronomie.
Da wir auf dem Rückweg wieder in Zevenaar Halt machen werden,
schreibe ich später etwas zur dortigen Gastronomie.
Wir hätten nur ca 100 km nachladen müssen, was in weniger als 15
Minuten geschehen gewesen wäre, denn das Ziel Zandvoort war nur
139 km entfernt.
Google Maps sagte uns 1h 30m Fahrzeit voraus.
*** dito ***
Nun hatten wir halt eine satte 80 Prozent Ladung zur Verfügung:
Was dem Reisetempo nichts brachte. Bis 19:00 waren die Autobahnen
auf der Strecke großteils auf 100 km/h limitiert. Die letzten 40km
(nach 19:00) waren dann Landstraße.
Bei unserer Ankunft in Zandvoort:
Fahrzeit Zevenaar-Zandvoort: 18:27 – 20:05 Uhr, 1h 32m,
Strecke 139 km, Verbrauch 179 Wh/km
Hotel, Strandspaziergang, Abendessen am Strand, Zandvoorts Kneipen…
Ende des ersten Reisetages.
Reisezeit gesamt: 7h 30m
Davon Rastzeit: 1h 52m
Davon Fahrzeit: 5h 38m
Strecke: 505 km
***************************************************
Rückreise 26.4.
Etappe 1:
Zandvoort - Supercharger Oosterhout
*** dito ***
Start mit einem SOC von 134 km
Das Ziel liegt in 117 km Entfernung. Google Maps sagt uns eine Fahr-
zeit von 1h 18min voraus.
Nun, wir brauchten dann doch 1h 29min. Endlich konnte auch wieder
eine Zeit lang 130 gefahren werden. Aber es war sehr viel los auf
der Bahn.
Teilweise sehr zähflüssig.
Ankunft Supercharger Oosterhout, nahe der Belgischen Grenze.
Fahrzeit Zandvoort-Oosterhout: 10:35 – 12:04 Uhr, 1h 29m,
Strecke: 117 km, Verbrauch auf die „Tankfüllung“ und 263 km:
186 Wh/km, Restreichweite: 17 km.
Nach nur vier Minuten waren schon wieder 15 km mehr drin.
Die Raststätte in Oosterhout
Werbe-Aktion von einer Leasingfirma. Komisch. Wer hier lädt,
hat doch schon sein Model S.
Und – noch - waren wir ganz alleine, 12:14 Uhr
Das sollte sich aber schnell ändern, Stand 12:26 Uhr
Zwischenstand der Ladung nach 40 Min von SOC 17 km auf:
Nach 46 Minuten wieder ein silberner Tesla im Anmarsch.
Den kannte ich schon aus dem Tesla-Forum. Deswegen:
Naja, so im Vergleich.
Aber vielleicht lasse ich mir das Nummernschild tiefer setzen.
Den Chrom im Grill brauche ich jedenfalls nicht.
Und weil’s noch nicht reicht, gesellt sich um 12:45 Uhr noch
ein schwarzes Model S hinzu.
Hier bei den Superchargern in Oosterhout hat es noch einen
50 kW Chademo-Lader (Tesla 120 kW)
Und eine Typ2-Station. Alledings steht nix drauf, ob nun 11
oder 22 kW. Müsste man erst mal per Anschließen testen.
Jedenfalls ist die Parkflächenmarkierung sinnvoll wie vorbildlich.
Jetzt ging’s aber weiter nach Antwerpen. Nicht mal 250 km wurden
in 1h 5m geladen. Das lag daran, dass sich 2 Säulen einen Anschluss
teilen.
Aber das reicht uns für die 63 km nach Antwerpen und weitere 176
Kilometer von dort aus weiter zum Supercharger in Zevenaar.
Nach 1h 05m Rast...
Etappe 2:
Supercharger Oosterhout – Antwerpen
*** dito ***
Für die 63 km brauchten wir satte 1h 9m. Stau ohne Ende. Immerhin
fuhren wir die komplette Strecke bis zur Abfahrt nach Antwerpen
hinter einem der beiden schwarzen Model S her.
Ankunft in Antwerpen. 2,20 € die Stunde.
Statistik:
Fahrzeit Oosterhout-Antwerpen: 13:09 – 14:18 Uhr, 1h 09m,
Strecke: 63 km, Verbrauch 197 Wh/km, Restreichweite: 212 km.
Etappe 3:
Antwerpen – Supercharger Zevenaar
Jetzt kommt der Teil, der wirklich die fehlende Infrastruktur bloß-
stellt. Vorher mal 50 km Umweg inkauf zu nehmen, OK. Aber von
Antwerpen aus könnten wir nun super einfach nach Köln fahren,
wenn dort nur schon eine Supercharger-Station wäre.
Bis zum Supercharger in Wilnsdorf sind es etwas über 300km.
Mit dem Model S 85 kein Problem.
Aber für unser Model S 60 schon.
Wir müssten um sicher zu gehen mit <90 km/h rumschleichen, nöö.
Also nehmen wir den Riesenumweg und fahren erst mal wieder nach
Norden!
*** dito ***
Start in Richtung Zevenaar:
2 km Reichweite hat der Bereitschaftsmodus in den knapp vier
Stunden an der Batterie genagt:
Ankunft in Zevenaar:
Fahrzeit Antwerpen-Zevenaar: 18:09 – 20:05 Uhr, 1h 56m, Strecke: 181 km,
Verbrauch auf die „Tankfüllung“ und 244 km: 199 Wh/km,
Restreichweite: 28 km.
Diesmal blieben wir aber wirklich alleine
Schuhwechsel. Die Säule im Hintergrund spricht Bände. Wir wurden
von solchen Preisen verschont.
Und nat. auch die Umwelt von der Verbrennung des teuren Safts.
Aber egal…
Im Gegensatz zum Model S ist die Raststätte in Zevenar nicht sehr
einladend. Das im Buger King-Gebäude integrierte Restaurant hatte
bereits geschlossen.
Immerhin findet sich auf der anderen Straßenseite eine Alternative.
Nach 1h 7m Rast...
Etappe 4:
Supercharger Zevenaar – Wilnsdorf
*** dito ***
Wir mussten nun relativ voll laden, denn die 230 km bis Wilnsdorf
gingen bergauf. Also habe ich knapp 50 km Reserve geladen.
Das war, wie es sich nachher herausstellte aber nicht wirklich
nötig. Zunächst war wieder viel auf Tempo 100 limitierte Autobahn
dabei. Dann regnete es in Strömen, so dass wir mit selbst mit Tacho
110 noch alles überholten. Als es dann die Steigung in das Sauer-
land hoch ging und der Regen aufhörte, beschloss ich mit der Reich-
weite zu spielen.
Es ist für den E-Piloten ein besonders gutes Gefühl, wenn er davon
ausgehen kann, am Zielort mit einer betriebssicheren, nicht belegten
und nicht an Öffnungszeiten gebundenen Ladesäule rechnen darf.
Also habe ich den Tempomat auf 140 gesetzt, die letzten 15 km vor
dem Ziel sogar auf 150. So wurde der Reichweitenpuffer allmählich
aufgefressen.
Bei Ankunft beim Supercharger sah das dann so aus:
Fahrzeit Zevenaar-Wilnsdorf: 21:12 – 23:21 Uhr, 2h 09m,
Strecke: 230 km, Verbrauch 229 Wh/km, Restreichweite: 12 km.
Durch die bergige und recht flotte Fahrt war die Batterie nicht
nur leer, sondern auch gut warm. Als ich den Stecker ins Model S
steckte, starteten dessen Battiere-Lüfter mit viel Radau. So hatte
ich das noch nicht gehört.
Ich hatte echt ein bisschen ein schlechtes Gewissen. Ich weiß ja,
warme Batterien nicht sofort laden. Dann auch noch mit Ladeströmen
jenseits 240 A !
Andererseits dachte ich mir: 8 Jahre Garantie – und die Lade-
steuerung des Model S wird schon wissen, was sie zu tun hat, um
eventuelle Schäden durch schnelles Laden abzuwenden.
Nach 26 Minuten waren 130 km nachgeladen.
Genug für die 93 km Reststrecke bis nach Hause
Wir könnten nämlich wieder die Landstraße zurückfahren. Immerhin
nur 93 km – aber auch gefährlich in einer Samstagnacht quer durch
den Westerwald zu fahren. Tiere, Heizer, Betrunkene. Außerdem hatte
ich ja auch schon ein paar KM auf dem Buckel und zog daher die Auto-
bahnstrecke vor.
Allerdings war die 70 km länger als über die Landstraße. Von der
Fahrzeit allerdings wieder beinahe gleich. Noch 10 Minuten und wir
hätten weiterfahren können, um die Autobahndistanz locker zu
schaffen. Aber die Crew hatte noch zu tun. Wieder mal wäre die
Tankzeit kürzer gewesen als das Bedürfnis in Ruhe seinen Kaffee
zu trinken und und und…
Nach 55 Minuten Rast...
Etappe 5:
Supercharger Wilnsdorf – Bad Schwalbach
*** dito ***
Startbildschirm:
Tempomat auf Tacho 132 – keine Vorkommnisse.
Fahrzeit Wilnsdorf-Bad Schwalbach: 00:16 – 01:49 Uhr, 1h 33m,
Strecke: 163 km, Verbrauch 224 Wh/km, Restreichweite: 53 km.
Rastzeit: 3h 05m
Fahrzeit: 8h 06m
Strecke: 761 km
Grüße
Holger