Priusfreunde.de

Hallo,

gestern war es soweit. Der Prius wurde verkauft. Zu einem Preis der wehtut.
Und ich war traurig, denn der Prius hatte mich in den letzten zwei Jahren auf 40.000 Kilometern begleitet.

Ohne Probleme und laut Spritmonitor mit einem Verbrauch von 4,83 Litern.

Nun ist ein Hund da der inzwischen so groß ist, dass er in den Prius nicht mehr hinein passte.
Er saß hinten in der "Plastikwanne". Die Höhe war genug, aber es war sehr schmal, so dass ein vernünftiges liegen nicht möglich war.

Zudem haben die vier Auflagepunkte unter der Wanne in den Lack der Reserveradmulde gedrückt, so dass an vier Stellen blankes Metall war. Und die kleine Rottweiler Dame ist erst bei 30 Kilo, 10 kommen locker noch.

Also musste ein neues Auto her. Kombi Grösse. Wichtig war mir, ich wollte einen Abstandsradar und ein Pre Crash System.

Trotzdem habe ich mir den Auris TS angeschaut. Tolles Auto, aber der Kofferraum sehr klein.
Und kein Radar.

Den Prius Plus in der Tec Version, mit Radar, sofort!!!
Aber es gab nur wenige in Deutschland und das was mir die Toyota Händler für meinen Prius geboten haben, dass war eine Frechheit. Yvel in Düsseldorf, die einen weißen Tec haben, boten mir 14.000 Euro!

Zwei Jahre alter, sehr sehr gepflegter, Mopf Prius 04/2012, mit Solardach. Ein Witz, wenn man bedenkt, dass ich im Gegenzug ein Auto für 30.000 Euro dort gekauft hätte.


So kamen wir, meine Frau hatte immer schon den Hang dahin, zu Mercedes.
Eine C-Klasse als Jahreswagen. 34.000 Kilometer, Distronic Plus und diverse Assistenten, Neupreis 54.500 Euro für 28.000. Und Mercedes gab uns für den Prius 3000 Euro mehr als Toyota selber.
200er Cdi mit Blue Efficiency, Automaticgetriebe 7G Plus.

Also haben wir zugeschlagen und den Wagen gestern geholt.

Erstes Fazit nach 600 gefahrenen Kilometern, gut, aber anders.
Start / Stop im Vergleich mit unseren Streifenwagen (W212) verbessert. Zum Vergleich zum Prius ein Schritt in die Steinzeit. Der Verbrauch war 5,4 Liter auf 600 Kilometern. Das passt, denke ich komme bei meinem Profil auf einen Gesamtschnitt von 5,7 Litern Realverbrauch.

Der Innenraum;
Schon Qualitativ hochwertiger als der Prius. Kein Knarzen, kein Knacken, die Haptik um Längen besser.
Das Lichtpaket, super.
Die Multikontursitze sind echt gut, auch wenn ich im Prius auch immer gut gesessen habe.
Comand Online auch sehr gut, die Sprachsteuerung würde ich als perfekt beschreiben.

Die Innenraumlautstärke;
Das hat mich beim Prius schon immer ein wenig gestört. Er ist einfach schlecht gedämmt. Man hört viel mehr Umgebungsgeräusche als einem lieb ist. Und bei 120 auf der Autobahn ist es auch entspannter und ruhiger im Mercedes.

Fahrverhalten:
Sportlicher als der Prius. Direkter in der Lenkung. Da ich aber eher der defensive Fahrer bin, ist mehr das egal.

Optik;
Ganz im ernst, ich musste mir von Kollegen viel Spott wegen dem Prius anhören, aber optisch finde ich ihn immer noch viel schöner. Aggressiver, individueller. Da verliert die C-Klasse, da hätte aber auch der Prius Plus verloren. Ich liebe die Prius 3 Optik.

Sicherheitsaspekt;
Klarer Sieger Mercedes.
Die Distronic Plus ist einfach der Hammer. Im Stau, im Stadtverkehr kein Gas mehr geben, nicht mehr selber bremsen, toll. Ein großer Sicherheitsgewinn. Nachteil, das System fährt nicht so vorausschauend wie der Mensch. Er schaut halt nur ein Auto weit. Das führt zu stärkeren Bremsen als man selber es tun würde.
Nicht schlimm, aber man kann sicher früh die Klötze und Bremsscheiben erneuern.

Spurwarner und so, kann ich drauf verzichten.

Licht;
Kenne das LED Licht vom Prius nicht, aber das Intelligente Light System von Mercedes ist Hammer.
Bi Xenon, der Lichtkegel verändert sich auf der Landstraße und auf der Autobahn. Toll, ein super Licht.
Dazu alles in LED Technik, vom Blinker bis zur Kennezeichenbeleuchtung.

Andererseits bin ich mit dem Prius auch immer angekommen und hatte genug H11 Licht.

Kosten;
Inspektionen werden teurer (Bremsen mache ich selber, Öl bringe ich mit)
Steuern statt 36 Euro nun 243 Euro.
Versicherung, da tut sich nicht viel (ca. 100 Euro mehr im Jahr)

Lautstärke;
Diesel, Laut.... Ein Freund der eine E-Klasse fährt sagt "Boar ist der leise"
Nein, der Prius ist leise (in der Stadt), hier ist es ein klarer Schritt zurück.

Nun denn, ich hatte viele Autos, aber der Prius war der Beste und wird es immer sein. Ich werde SICHER irgendwann wieder einen fahren, dann den Prius 4 (oder Prius 5)

Leider ist es schwer, die Familie und den eigenen Willen auf einen Nenner zu bringen.
Ich komme mit vielen Dingen durch, aber nicht mit allen.

Was wirklich schlimm war, ist die Wertentwicklung. Einen Mercedes kann man leichter verkaufen als einen Prius. Auf meine Mobile.de Anzeige hat sich nicht einer gemeldet.

Erstaunlich, dass Mercedes so weit mit den Assystenzsystemen ist. War mir gar nicht klar und ist eine,tolle Sache.

Fazit;
Ich liebe den Prius und hoffe, dass Toyota zukünftig aufholt in Sachen der Sicherheit.
Und ein wenig an den vielen anderen im Forum angesprochenen Kritikpunkten etwas ändert. Kleinvieh macht auch Mist und es wäre schön, wenn Toyota mal ein wenig mehr auf die Bedürfnisse des Nieschenmarktes Deutschland eingehen würde.

Lg Gero

P.S Rechtschreibfehler sind der fabelhaften Fehlererkennung des ipad geschuldet....

Diesel!?
Das ist einfach der Hammer die Dreckschleuder!
Für mich wäre es nix...
Gibt es den C-Kombi nicht als Benziner wenigstens?

Moin,

doch, gab es als Benziner, aber der Verbrauch....
Denke, dass ich den mit 8 Litern fahren würde, was mir zu viel ist.

Also bleibt nur der Diesel....

Übrigens, Dreckschleudern sind die modernen Diesel schon lange nicht mehr.
Ganz vorne die TSi Motoren, und zwar massiv dabei. Was eine Frechheit ist...

Lg Gero

Rottie2005 schrieb:
So kamen wir, meine Frau hatte immer schon den Hang dahin, zu Mercedes.
Aus eigener Erfahrung hat die Hybrid-Ikone Prius einen deutlich höheren WAF als eine langweilige Vertreterkarre mit Ölbrenner.

Rottie2005 schrieb:
Übrigens, Dreckschleudern sind die modernen Diesel schon lange nicht mehr. Dann spritzt er Harnstoff aus einem Zusatztank in den Abgasstrom um die giftigen Stickoxide wegzubekommen? Auch als adBlue bezeichnet.
Ich habe mal gelesen, dass bei leerem Harnstofftank das Auto nicht mehr weiterfahren würde. Der Grund ist die Euro-n -Einstufung die das Auto dann nicht mehr erreichen würde. So wird verhindert dass man ein kleiner Hoeneß wird.

Am Auspuff kommt dann Ammoniak (NH3) heraus, bei der BASF ist das auch als giftig eingestuft, aber vermutlich viel "besser" als die Stickoxidverbindungen ohne adBlue.

Mir wäre das mit den 2 Tanks aber zu umständlich.

Gruss alupo

@Rottie2005, du vergleichst einen 30.000€ Wagen mit einem 54.000€ Wagen, das ist ein bisschen unfair. Lexus gegen Mercedes würde besser passen. Wenn der Prius nach 2 Jahren einen deutlichen Wertverlust erfährt, was soll man dann erst über die 26.000€ Verlust beim Mercedes sagen. Ist der wirklich erst ein Jahr alt?

Moin,

ja, ein Jahr ist er alt. Verlust genau 27.500 Euro.
Der Mercedes Händler hat recht viele Leasingrückläufer der C Klasse, aus dem Grund war der Preis so "günstig".

Ansonsten sind die in meiner Ausstattung meist über 30.000 Euro zu finden.

Ich vergleiche die C-Klasse ja nicht objektiv mit dem Prius, sondern subjektiv.
Es sind nun einmal zwei Modelle die ich persönlich vergleichen kann.

Unabhängig davon ist die Haptik bei vergleichbaren Modellen (Kia, Hyundai etc.) besser.
Mich hat es nie gestört und ich mochte meinen "Captain Future" Look. Trotzdem könnte Toyota da gerne nachlegen.

Die Abgase, @blue und so. Ja, Toyota ist da das Beste was es gibt. Bin ich zu 100 % überzeugt.
Trotzdem ein Skandal das jeder Diesel etwas zur Verringerung der Umweltbelastung beisteuern muss und ein TSI Werte wie 1960 (überspitzt) haben darf.

Ich möchte noch einmal klar sagen;
Toyota ist das technisch bessere Auto. Und optisch mein P3 sowieso

Lg Gero

Ich kann die Kritik verstehen; gerade vor dem Hintergrund, dass Toyota laut Medienberichten am meisten pro Wagen verdient, sollte man sich doch bessere Dämmung und Verarbeitung erwarten können. Technologisch sind sie hingegen einwandfrei.
Dass sie an der Verarbeitung etwas ändern, glaube ich aber nicht, schließlich verkauft kein anderer so viele Autos weltweit.

Moin Wogue,

glaube das ist auch das Problem, das Toyota der Weltgrößte Autohersteller ist.
Never Change a winning Team, es läuft doch.

Ich denke auch, dass der Deutsche nun einmal besonders anspruchsvoll ist.
Dafür ist der deutsche Markt Toyota zu unbedeutend.

Wichtig ist die Technik, da ist in meinen Augen Toyota das non plus Ultra.

Und richtige Kritik sollte das am Prius auch nicht sein, ich würde ihn unter anderen Umständen immer noch fahren. Gerne sogar.

Mit freundlichen Grüßen
Gero

Rottie2005 schrieb:

...
Trotzdem habe ich mir den Auris TS angeschaut. Tolles Auto, aber der Kofferraum sehr klein.
...


Was ich nicht verstehe:
Kofferraum Mercedes C-Klasse T-Modell: 485-1500 l
Toyota Auris HSD TS: 530-1658 l

Warum paßt der Vierbeiner da besser in die C-Klasse als in den Auris? Oder mag er auch die Haptik von Daimler mehr als die von Toyota?

Gruß!
JoAHa

Rottie2005 schrieb:
Ich denke auch, dass der Deutsche nun einmal besonders anspruchsvoll ist.Diese Behauptung lese ich immer wieder. Nachvollziehen kann ich sie nicht. Als es schon längst moderne Kompaktwagen mit Frontantrieb gab, haben die "Deutschen" immer noch massenweise den hoffnungslos veralteten Käfer gekauft. Als Mitte der 70er-Jahre in den USA Ausstattungsoptionen wie Klimaanlage, elektrische Fensterheber, Zentralverriegelung, etc. schon selbstverständlich waren (und auch von den Japanern angeboten wurden), war dies in Deutschland erst 20 Jahre später der Fall. Wenn die Leute in meinem Umfeld massenweise Diesel von deutschen Herstellern kaufen und regelmäßige Werkstattaufenthalte und Reparaturkosten für ganz normal halten, sind diese in Sachen Zuverlässigkeit, Qualität und Geräuschempfinden dann anspruchsvoll? Wohl kaum. Wenn hier der Diesel als Antriebsquelle schlechthin empfunden wird, obwohl Diesel laut sind (zumindest von außen, was auch eine Umweltbelastung darstellt), unkultiviert laufen und es mich wütend macht, wenn ich auf dem Beschleunigungsstreifen mal wieder in eine schwarze Wolke gehüllt werde oder in der Ampelschlange wieder den süßlichen Chlorgeruch der "modernen" Diesel einatmen muss. Ist ein Volk, dass sich selbst mehr vergiftet als notwendig und Veränderungen und technischen Fortschritt (Hybrid!) ablehnt anspruchsvoll? Ich denke nicht.*
Und wenn es dann kein Diesel wird, wird ein Turbo-Benziner nach TSI-Muster gekauft, der nicht nur defektanfällig ist, sondern die Diesel in Sachen Umweltverschmutzung noch in einigen Parametern übertrifft.
Ok. Sie wissen es nicht besser und glauben der Medienberichterstattung. Aber macht sie das anspruchsvoll? Nein, denn es gibt bessere Alternativen.
Wenn ich hier bei Leihwagenfirmen keinen Automatikwagen bekomme, da der "Deutsche" gerne manuell schaltet. Ist das anspruchsvoll? Sind die Käufer anspruchsvoll, wenn ausgerechnet das ruckelige und defektanfällige DSG-Getriebe die Automatikgetriebe in Deutschland salonfähig macht? Dass der deutsche Autokäufer am anspruchsvollsten ist, ist m. E. ein Märchen und ein weiteres Zeichen deutscher Überheblichkeit.
Warum spielen deutsche Autos in den USA (entgegen den medialen Behauptungen) keine große Rolle? Weil gerade für die weiten Strecken dort zuverlässige Autos gefragt sind. Bei Kundenzufriedenheits- und Qualitätsumfragen steht dort bei den deutschen Fahrzeugen meistens "poor".

Und zum Thema Haptik: Insbesondere Volkswagen wird dahingehend hochgejubelt ohne Ende. Ich durfte die Tage in einem aktuellen Tiguan mitfahren. Der Großteil des Armaturenbretts besteht aus glänzendem und nicht durchgefärbtem Hartplastik, das Handschuhfach ist schief eingepasst, an der Mittelkonsole kommt das silberne "Küchenradioplastik" zum Einsatz, was bei den Japanern immer so gerne kritisiert wird und die wenigen weichen Flächen, sehen billig und gummihaft aus. Zudem fühlen sich Schalter und Hebel billig an.
Ein Mazda CX-5 wirkt innen bspw. deutlich hochwertiger.
Davon ab wirkt der Mazda 3 von innen auch weit hochwertiger als der Golf VII. Aber die Presse sagt, es ist umgekehrt, also ist das einfach so.

Dass Toyota betreffend der Anmutung und Haptik Nachholbedarf hat, steht allerdings außer Frage. Von fast allen Asiaten ist Toyota dahingehend mit Abstand am schlechtesten.

Gruß

Christian

*Davon ab: Toyota bietet schon seit 2003 einen Diesel mit Stickoxidkatalysator an (lange vor den Deutschen und ohne Additive!), doch es hat kaum jemanden interessiert. Gegenüber dem Toyota HSD gibt es in Deutschland auch nach wie vor soviele Vorurteile und Falschaussagen, dass einem die Haare zu Berge stehen. Es ist wie mit dem G-Kat, bei dem die Japaner auch Vorreiter waren. Der ist in Deutschland auch lange nicht akzeptiert worden. Und mein Vater hat sich in seinem Maxima QX schon in den 90ern in 3D navigieren lassen, während man bei Passat & Co. höchstens einen Kompass als Sonderausstattung bekam.

So, das musste mal raus.....

Davon ab wünsche ich dir natürlich trotzdem viel Freude mit der C-Klasse und Allzeit Gute Fahrt.

Mich nervt nur das Märchen vom anspruchsvollen deutschen Autokäufer. So wurde mir schon mehrfach gesagt: Na ja, du bist wohl nicht so anspruchsvoll, wenn du einen Japaner fährst.
Ich habe stets geantwortet: Gerade weil ich in Sachen Zuverlässigkeit und Technik anspruchsvoll bin, kommt für mich kein deutsches Fabrikat in Betracht.

Viele Grüße,

Christian

Priuschris schrieb:
Gerade weil ich in Sachen Zuverlässigkeit und Technik anspruchsvoll bin, kommt für mich kein deutsches Fabrikat in Betracht.

Und andere sind woanders anspruchsvoll. Dass die Technik funktioniert, das wünscht sich denk ich jeder, so anspruchslos schätze ich keinen Autokäufer ein. Wenn es so schlimm wäre mit den EU-Fabrikaten, sähen die Verkäufe anders aus. Trotzdem kenn ich zB. den ultrakompakten Franzosen meiner Nachbarn: Der kostet ein Drittel des Prius und mit 50.000 km scheppert dort nichts, auch im ebensoweit gereisten Golf des Kollegen klappert nach 5 Jahren nichts.
Ich will hier aber nicht die nächste Toyota-Innenraum-Qualitätsdebatte vom Zaun brechen. Meine Einschätzung steht im oberen Posting und dabei bleibe ich.

Der deutsche Käufer legt insbesondere Wert auf das Image. Da verzeiht man dem Wagen auch dauernde Werkstattaufenthalte und damit verbundene Kosten. Es ist halt schon immer etwas teurer gewesen ein deutsches "Premiumprodukt" zu fahren.

Die jahrelangen Manipulationen der gekauften Medien haben ganze Arbeit geleistet.

@hp2:

Du bringst es auf den Punkt.

Viele Grüße,
Christian