Priusfreunde.de

Zitat:
Der große Nepp mit den anfälligen Autobatterien

Entladene Batterien sind die häufigste Pannenursache auf Deutschlands Straßen. In der Werkstatt werden einem dann meist neue, teure Energiespeicher angedreht. Das ist überflüssig, sagt ein Experte.
- www.welt.de/motor/article117183207/Der-g...n-Autobatterien.html

Grüße, Egon

Zitat:
[b]... Das ist überflüssig, sagt ein Experte.
Liegt aber im Trend wie bei allen anderen modernen Produkten auch.

Man nennt es:

Wegwerf-Gesellschaft

oder auch:

ex und hopp

Darauf basiert unser heutiges fragiles Luxus-Leben.

Die Kosten für vorzeitigen (und angeblichen überflüssigen) Batterie-Tausch geht bei den meisten Autobesitzern im Rauschen unter.

Wer regt sich darüber noch auf?

Wenn im Service-Plan ein Batterie-Wechsel alle 15000km vorgeschrieben wäre, würden es auch die meisten machen lassen

Optimistische Grüße
Peter

Ach Gott, als ich in dem Bericht "Novitec" las, wusste ich schon, dass das wieder eine Werbeveranstaltung für den Akkupulser wird.

Sechs Jahre lang hatte ich das Gerät im Gebrauch. Negative Auswirkungen: keine
Positive Auswirkungen: auch keine.
Das Gerät hat keinen Akku länger am Leben gehalten oder seine Eigenschaften verbessert. Ich habe das Gerät dann letztes Jahr entsorgt.

Ansonsten kaufe ich seit Jahren nur günstige Akkus, auch mal bei PfennigPfeiffer für 30 €. Mit immer guten Erfahrungen.
Dabei habe ich mein Multimeter immer dabei, um mir den möglichst besten Akku herauszusuchen. Und wie im Bericht schon steht, überlagerte Akkus sind in allen Läden regelmäßig dabei.

Ich verzichte auch gerne auf wartungsfreie und komplett verschlossene Akkus. Kosten mehr, halten nicht länger.

Meines Erachtens geht ein Großteil der Batterieschäden darauf zurück, daß die heutigen Autos auch im abgestellten Zustand ständig Strom aus der Fahrzeugbatterie ziehen. Das sind zwar im Normalfall nur ein paar Milliampere, aber über Stunden und Tage... Der ständig fließende geringe Strom verhindert wohl auch, daß die Batterie schnell wieder aufgeladen werden kann (habe ich hier im Forum mal gelesen).
Nun passiert es zuweilen, daß die Steuergeräte gar nicht in ihren stromsparenden Ruhestrom-Modus gehen. Manchmal ist die Fehlerursache ein schlecht programmiertes Steuergerät wie z.B. im Auris mit seinem Warnblinkschalter-Problem. Manchmal funktioniert es auch nur, wenn man das Fahrzeug in der üblichen Weise ausschaltet und abstellt. Wehe, wenn man vielleicht platzbedingt auf der Beifahrerseite, durch die Heckklappe oder durchs Fenster aussteigt...
Wenn wir ein modernes Auto ausschalten, dann sieht es für uns aus wie ausgeschaltet. Die Steuergeräte machen aber nur das Licht aus. Im Verborgenen wird noch lange der Tankfüllstand gemessen, ewig die Uhrzeit aktualisiert usw. Wir erinnern uns nur an das Laufgeräusch der Bremspumpe im Prius.
Und dann darf man natürlich die manchmal vergessene Innen- oder sogar Außenbeleuchtung nicht übersehen.

In meinem recht spartanisch ausgestatteten Honda CRX hat der Original-Akku 13 Jahre funktioniert (dann hatte meine Frau Fahrschule gemacht und vielleicht war das häufige Abwürgen der Grund für den Ausfall). Beim Prius 2 brauchte ich schon nach etwa 5 Jahren einen neuen 12-V-Akku. Eine Zelle war defekt und die verfügbare Kapazität auf etwa die Hälfte gesunken - selbst nachgemessen. Mittlerweile hänge ich die Akkus immer mal ans Ladegerät und hoffe auf ein langes Funktionieren.

Den technischen Aussagen im oben verlinkten Artikel kann ich zustimmen. Ist natürlich klar, daß die ihren Pulser verkaufen wollen. Brauche ich aber nicht, denn ich habe ja schon zwei (CTEK hat den Steckverbinder geändert) Ladegeräte.
Gruß, Micha

"After-Sale-Benefits".
Ich will lieber nicht wissen, wieviele Bremsscheiben und Beläge noch lange gehalten hätten, die bei der Inspektion getauscht wurden. Oder länger gehalten hätten, wenn bei den "großen Inspektionen" also nach >30.000km die Bremsen ordentlich gewartet würden. Letzteres ist gerade hier im Forum ein Thema. Aber ich bin sicher, schon bei Vorwagen wurde mein Geld kassiert, statt ordentlich zu arbeiten.

Die 12V-Batterieen haben allerdings wirklich weitere Probleme. Überlagerung, also schon "halb kaputt" bei Verkauf, immer mehr Verbraucher im Auto und nicht zuletzt Start&Stop sehe ich als Hauptfaktoren. Aber auch hier wieder die Werkstätten, rücksichtsvoll wird leider oft nicht verfahren. Man könnte ja, wenn absehbar ist das man länger am Auto arbeiten muß, ein Ladegerät anhängen. Das wäre guter Service. Statt dessen wird die Batterie mit Radio und somit auch Zündung an belastet. Wenn die Batterie dann die Grätsche macht, wird getauscht und argumentiert "seien sie froh das es hier passiert ist. Den nächsten Winter hätte die sowieso nicht überlebt und dann hätten sie irgendwo gestanden".
Bei uns kommt noch das Risiko für den HV-Akku hinzu. Mir wurde der P2 schon mal mit 0/8Balken zurückgegeben und es dauerte dann einige Zeit, bis der erste Balken wieder erschien. Falls der irgendwann die Grätsche macht, lag es vermutlich dann daran, daß ich den Wagen nicht öfter den qualifizierten Mechanikern anvertraut habe...

Ich denke es gibt noch viele Beispiele von A wie Auspuffendtopf bis Z wie Zündkerzen, bei denen Teile lange vor der Zeit getauscht werden.

LG
Klaus

wagenwinde schrieb:
Man nennt es:

Wegwerf-Gesellschaft

oder auch:

ex und hopp

Darauf basiert unser heutiges fragiles Luxus-Leben.
Darauf basiert NICHT unser heutiges Luxus-Leben, sondern eher viele Umwelt- und soziale Probleme. Jeder kann selbst etwas dagegen tun, wenn man will. Einfach mal so zu kaufen, dass z.B. weniger Kunststoffverpackungen sinnlos entsorgt werden. Wer gelbe Säcke sammeln muss (und nicht einfach alles in eine große Tonne wirft), weiß, wieviel da innerhalb von 4 Wochen zusammenkommt. Man wird feststellen, dass es gar nicht einfach ist - weil es in vielen Läden nur Wurst, Käse, Gemüse oder Milch in Kunststoffverpackung gibt (Tetrapak ist nicht besser). Aber es gibt Alternativen, z.B. Wochenmärkte oder Milch in Mehrwege-Glasflaschen.

Gerade heute wurde bei uns wieder der normale Hausmüll geholt. Unsere war nur noch zur Hälfte gefüllt, während andere, gleich große überquellten. Ich denke, dass ich da durchaus ein bisschen stolz bin.

Und das Arbeitsplätzeargument zieht nicht mehr. Man kann ebenso Arbeitsplätze mit Reparaturen erhalten/aufbauen. Nur wollen das keine Großkonzerne, weil sie dann weniger verdienen würden. Ein repariertes ist ein neues, nicht verkauftes Gerät. Oder man investiert lieber in hochwertige, langlebige, in der Nähe hergestellte Produkte.

Jede Rechnung ist ein Stimmzettel. Wir sollten uns unserer (Kauf-) Kraft bewusst werden.

bgl-tom schrieb:
Darauf basiert NICHT unser heutiges Luxus-Leben, sondern eher viele Umwelt- und soziale Probleme.
Da bin ich (wie ich schon schrieb) ganz anderer Meinung!

Hier bei uns hat doch jeder (sogar ALG2-Empfänger, also die mit dem niedrigsten "Einkommen") alles was man im zivilisierten Leben braucht.

Das westliche kapitalistische Wirtschaftssystem basiert auf Wachstum, Wachstum und nochmals Wachstum. Und Wachstum ist nur durch Umsatz zu schaffen. Also wird umgesetzt, was das Zeug hält. Je kürzer die Lebensdauer von Produkten desto mehr Umsatz.

Geplante Obsoleszenz wird von der Industrie vehement bestritten, ist aber allgemein bekannt, dass es weit verbreitet ist.

Solange wir Verbraucher das mitmachen, brummt der Laden...

... und unser Luxus-Leben.

Viele Grüße
Peter

Was hat den das nun mit dem Thema "Batterie-Nepp zu tun?

Siegfried

siegfried41 schrieb:
Was hat den das nun mit dem Thema "Batterie-Nepp" zu tun?
Da habe ich wohl etwas weit ausgeholt , aber letztendlich ist dieser "Batterie-Nepp" nichts anderes als "Geplante Obsoleszenz".

Eine genauere Überprüfung oder Reparatur (was bei Blei-Akkus nicht so einfach ist) wird gar nicht erst in Erwägung gezogen.

Vor 30 Jahren hätte man als Auto-Besitzer (mit etwas technischen Sachverstand) destilliertes Wasser nachgefüllt und die Batterie mit externen Ladegerät nachgeladen (habe ich damals auch gemacht!).

Heute fahren die meisten in die Werkstatt und lassen die man machen...

Gehöre ich mittlerweile auch dazu. Ist halt Luxus, den sich heute auch der einfache "Mann" leisten kann.

Viele Grüße
Peter

... und wenn die Batterie 10 oder 20 Jahre, ggf. auch bei minus 271 Grad halten MÜSSTE (Weltraumtechnik), dann würde sie auch so lange halten. Bitte verschont mich mit dem Argument "Preis". Eine Autobatterie ist auch nicht geschenkt; wir reden höchstens über Preisdifferenz. Und bei Massenware hätte das dann auch keine Weltraumpreise mehr. Wenn man wollte, könnte man.

Aber man verdient gut an verschmutztenden Luftfiltern, Ölwechseln, defekten Glühlampen und Batterien... After Market Sales sozusagen.

@wagenwinde
Ein Luxus den sich die Umwelt nicht leisten kann.

Allerweill schrieb:
@wagenwinde
Ein Luxus den sich die Umwelt nicht leisten kann.
So ist es! Aber wie ändern?

Ich sehe momentan keinen Weg aus dieser Spirale. Außer einer weltweiten nie dagewesenen Weltwirtschaftskrise, die sich niemand wirklich wünscht. Einen geregelten Ausstieg sehe ich nicht...

Grüße
Peter

Meine Übersicht zu Pulsern und Anmerkung zur Batteriepflege findet sich hier: Pflege der Original 12V AGM Batterie

Naja, jeder kann bei sich anfangen und z.B. nur Dinge kaufen, die wirklich notwendig sind, oder darauf achten, ob sie reparabel sind, wo sie herkommen und wie sie produziert wurden usw.

Muss es wirkich alle 3-4 Jahre ein neues Auto, eine neue Klotze, ein neues Handy sein, nur weil das neue ein paar kleine Funktionen mehr hat und halt neu ist?

Kleine Ansätze von Nachhaltigkeit gehen durchaus - auch wenn sich dadurch die Welt nicht spürbar ändert...

Gruß Thorsten

Also mein erster Fernseher war von 2003, läuft jetzt bei meiner Mutter und macht keine Anstalten auszufallen..wiegt allerdings auch knapp 90kg
Mein zweiter wurde jüngst getauscht (war von 2008) und hängt jetzt im Schlafzimmer.

Also alles wiederverwertet...wie der PII, den hat mein Vater...und der rollt und rollt und rollt (ja, der Prius, mein Vater hat abgenommen )

Was die Batterien betrifft, kenne ich das nur zu gut. Bei uns müssen wir das auch im Neuzustand tun, wenn der Check ergibt, das die Batterie mal tiefentladen war-die fliegen allerdings nicht in den Müll, sondern werden günstig weiterverkauft.