sailor377 schrieb:
Wenn man von 40 mA Ruhestrom ausgeht, was bei einem modernen Auto nichts ungewöhnliches ist, ist die 40 AH Batterie nach 20 Tagen zur Hälfte leer. Kein Problem? Doch. Einer Blei-Batterie darf man nicht mehr als 40% ihrer Kapazität entnehmen.
Der gemessene Ruhestrom eines Prius II beträgt im Mittel 17 Milliampere (
KLICK). Wenn wir großzügig von 20 mA ausgehen, haben wir nach 38 Tagen gerade mal 18 Ah aus der Batterie entnommen, das sind 40 Prozent. Wir haben also selbst nach 5 Wochen Standzeit immer noch mehr als 60 Prozent (28 Ah) Restkapazität übrig.
Das deckt sich mit meinen eigenen mehrfachen und langjährigen Erfahrungen: Nach knapp zwei Monaten Standzeit keine Startprobleme bei den HSDs - wenn die 12V-Batterie ok ist. Ist das nicht der Fall, gibt es zwei Möglichkeiten:
- Die Batterie hat nur noch einen (kleinen) Teil ihrer Nenn-Kapazität. Ein konventionell motorisiertes Auto wäre damit schon längst nicht mehr angesprungen; die Batterie sollte baldmöglichst ausgetauscht werden.
- Es gibt einen heimlichen Stromfresser im Auto, der den Ruhestrom deutlich erhöht (davon waren zum Beispiel die ersten Serien des Auris II betroffen).
Außer, dass die Prius Batterie einfach zu klein ist, gibt es nichts mehr hinzuzufügen.
Das sehe ich anders. 45 Ah sind wahrlich mehr als genug - wenn sie denn tatsächlich vorhanden sind und nicht nur auf der Batterie stehen. Ich habe bei vielen Berichten den Eindruck gewonnen, dass sich qualitativ minderwertige, überlagerte oder mehrfach tiefentladene Batterien im Fahrzeug befinden.
Grundsätzlich muss man sich darüber im Klaren sein, dass Bleibatterien Verschleißteile mit ziemlich begrenzter Lebensdauer sind, deren Kapazität im Laufe des Autolebens allmählich nachlässt. Jede Tiefentladung beschleunigt diesen Effekt.
Erschwerend hinzu kommt, dass die von Werkstätten eingesetzten Messgeräte überhaupt nicht geeignet sind, die Kapazität zu messen. Für eine schon ziemlich tote Batterie mit bestenfalls 30, höchstens 40 Prozent Restkapazität erhielt ich folgende Diagnose:
Kompletter Blödinn. Die Messung hat nur 20 Sekunden gedauert; es ist völlig unmöglich, auf diese Weise die reale Kapazität einer Batterie zu messen. Das ist einfach nur Verarsche. Welcher Aufwand dazu tatsächlich notwendig ist, kann man hier nachlesen:
KLICK. Das dauert aber Stunden und ist für die Batterie belastend. Eine sehr grobe Schätzung kann man so durchführen:
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www.priuswiki.de/index.php?title=12V-Bat...mit_einem_Multimeter
Das liefert natürlich keine Ergebnisse nach wissenschaftlichen Maßstäben, ist aber allemal aussagekräftiger als so eine Werkstatt-Messung mit nutzlosem Thermopapier-Ausdruck.
Dass das Vertrauen in ein Auto weg ist, das einen auch nur einmal im Stich gelassen hat, kann ich im Übrigen problemlos nachvollziehen. Liegt lediglich ein Defekt der 12 Volt-Batterie vor, ist die Abhilfe aber denkbar einfach.
Grüße, Egon
