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Das Problem bei Elektrikern und irgend welchen Leuten die sich mal eben mit Ladestationen beschäftigen müssen ist eben, sie verbinden das Wort Ladestation zwingend mit 11 - besser 22kW. Ja, ne das gibt kein Netz her. Geht nicht.
Wenn dann son Hansel daher kommt der sich intensiv damit beschäftigt hat oder gar schon länger ein E-Auto besitzt und dann auch noch erwähnt das einphasig 16A oder zur Not auch 10A ausreichen, na dann hat der ja gar keine Ahnung.
Lieber wird dann komplett verhindert anstatt Lösungen zu finden die das Laden ermöglichen. Das Gespräch habe ich mit der Elektrofirma auf Arbeit auch schon durch. Die haben jetzt nen Nissan Bus und da kamen wir drauf. e.dis lässt hier keine 22kW mehr zu. Und bei einem anderen Objekt reicht der Netzanschluss nicht aus. Man könnte wohl eine Wallbox mit 22kW errichten, aber das reicht für das Objekt nicht aus. Also wird eben nichts gemacht. Mein Hinweis man könne anstelle der Einen 22kW ja auch zwei 11kW errichten oder noch besser anstelle einer 22kW sechs 3,6kW Boxen anklemmen kam gleich, ne da müssen die ja ne Woche lang laden. Das geht nicht. Rechnen ist da nicht so, auch mein dezenter Hinweis das fast kein aktuelles Auto mehr mit 22kW Lader daher kommt, überforderte die beiden Hanseln sichtlich.
Bin ich froh mich mit diesem Kram nicht rum ärgern zu müssen. Aber für Mieter und Miteigentümer ist das ein echtes Problem, Gesetze hin oder her.

Wer nicht will, findet Gründe.
Und da sind die Gegner sehr erfindungsreich.
Seid froh, dass nicht auch noch das Brandrisiko auf den Tisch kommt.

Ganz am Schluss kommt dann: "Mit Rücksicht auf das friedliche Zusammenleben der ..."

Fakten und WEG zählen da auf einmal nicht mehr.

Gruß
Helmut

Egon schrieb:

Die DeLuxe-Variante: Den Ladeziegel mit einem blauen CEE-Stecker versehen und parallel zur Schuko-Dose eine blaue CEE, Kostenpunkt zusammen ein paar Zehn Euro. Und schon sind über Nacht 30 bis 40 Kilowattstunden im Auto. Das reicht für 200 bis 350 Kilometer. Fährst Du wirklich regelmäßig mehr am Tag?

Egon, Danke - da bringst du mich auf eine Idee...
Möglicherweise würde an der Steckdose in der TG sogar eine CEE rot gehen. Dann könnte man sogar dreiphasig laden. Ich kläre das mal mit dem Elektriker, wenn die Info kommt, dass eine Wallbox nicht geht.

Es ist nach meiner Erfahrung ein vermeidbarer Fehler, gegenüber Elektrikern den Begriff "Elektroauto" zu erwähnen. Das lässt den geschätzten Aufwand und die Kosten ins Ungeheure explodieren, selbst wenn die vorhandene Installation völlig ausreichend ist. Plötzlich ist trotzdem die Rede von genehmigungspflichtigen Wallboxen, staatlicher Förderung, Bedarfsanalysen, Lastmanagement und so fort.

Zweifellos gibt es Gegebenheiten, die eine "große" Lösung erfordern. In sehr, sehr vielen Fällen reicht aber eine bereits vorhandene oder nachgerüstete Steckdose (bevorzugt CEE Rot oder Blau), und schon hat man mehr als genug Strom zum Laden. Ohne Diskussionen, ohne Aufwand, ohne nennenswerte Kosten.

Grüße, Egon

Volle Zustimmung! Man braucht die Steckdose halt für (stärkere) Werkzeuge oder Staubsauger (Autoreinigung)!, dann hält sich die Aufregung in Grenzen!
Selbst ein kräftiger Hochdruckreiniger kann schon mal eine Sicherung fliegen lassen, die sonst leicht ausreicht... falls man mal der WEG etwas Gutes tun will? Pflaster vorm Haus abspritzen...

Gruß
Martin

Egon schrieb:

In sehr, sehr vielen Fällen reicht aber eine bereits vorhandene oder nachgerüstete Steckdose (bevorzugt CEE Rot oder Blau), und schon hat man mehr als genug Strom zum Laden. Ohne Diskussionen, ohne Aufwand, ohne nennenswerte Kosten.

Bei CEE rot kommt es halt darauf an, wie viele Phasen die verlegt haben. Ich befürchte nur eine pro Steckdose. Obwohl man drei Phasen für jeden E-Herd braucht... aber den hat man ja nicht in der TG stehen.

Eine CEE blau habe ich mir damals im Keller installieren lassen. Die brauche ich dort nicht mehr und könnte sie mir auf den TG-Platz ummontieren lassen. Dann wären immerhin 16A und 3,6 KW möglich.

So, die WEG-Eigentümerversammlung ist gelaufen. Fünfeinhalb lange Stunden und nichts für Leute mit schwachen Nerven.

Anwesend waren überwiegend Gegner der Elektromobilität, je nach Neigung überzeugt vom Dieselmotor oder allgemein der großartigen Zukunft von Verbrennungsmaschinen. Überall brennende E-Autos, zusammenbrechende Stromnetze, aufgerissene Straßen. Die elektrische Apokalypse ist da.

Immerhin hat man mir nicht die sofortige Häutung angedroht, sondern eher interessiert meinen Ausführungen gelauscht. Etwa so, wie man ein besonders exotisches Insekt mit ganz vielen Augen und Beinen betrachtet - fasziniert, aber irgendwie auch leicht angewidert.

In der Sache war man sich zudem einig, dass der Gesetzgeber mal wieder sinnlosen Bullshit beschlossen hat, den man nun als Wohnungseigentümer ausbaden müsse. Und das, obwohl in diesem Objekt sicher niemand jemals laden wollen wird. Weil vorher kommt synthetisches Benzin aus Nordafrika und kostenloser grüner Wasserstoff. Oder allgemein bessere Zeiten.

Trotzdem bin ich mit meiner Aufforderung, gar nicht erst über elektrische Maximallösungen zu diskutieren, erstaunlich gut durchgedrungen. Eine preiswerte Elektrifizierung aller PKW-Stellplätze mit Steckdosen anzustreben schien den meisten grundsätzlich eine gute Idee zu sein, einfach weil es weniger kostet.

Allerdings geht es nicht mehr um ursprünglich 16 Stellplätze, sondern um gut 30. In dieser großen Wohnanlage fallen 30 Steckdosen mehr oder weniger überhaupt nicht ins Gewicht. Wenn man aber annimmt, an allen würden zeitgleich E-Autos laden, kann das tatsächlich eng werden. Das ist so, als würden im Haus zeitgleich 30 Wäschetrockner eingeschaltet.

Natürlich musste das als Argument herhalten, obwohl kurz vorher noch argumentiert wurde, dass in diesem Objekt niemand jemals laden wollen wird. Schwierig.

Beschlossen wurde, dass zunächst die Leistung des Hausanschlusses überprüft und eine Angebot für eine Basis-Elektrifizierung der Stellplätze (Verlegung weiterer Kabel in der Tiefgarage, Brandschutz etc.) eingeholt wird. Das ist grundsätzlich vernünftig, ich habe dafür gestimmt. Allerdings hätte ich den Beschluss gerne umfangreicher gestaltet, denn nun geht es erst in 1 Jahr weiter, also bei der nächsten Eigentümerversammlung.

Grüße, Egon

Gut gemacht!
Mehr konntest du fürs Erste nicht erwarten. Ich denke, dass sich das positiv weiter entwickelt, wenn erst einmal mehr Personen einen Nutzen daraus ziehen können.

Vielleicht hat vor der nächsten Versammlung noch jemand ein EV, bevor Egon seinen up! anstöpseln kann.

Ich wohne dort nicht. Aber zwei Stellplätze sind mit einer Zoe und einem Model 3 belegt.

Grüße, Egon

Dann können ja Steckdosen nicht schaden.

Was ich nicht verstehe ist das ewig runter beten der gegen Argumente ohne auch nur einmal den ganzen Quatsch in Frage zu stellen, es sind doch Erwachsene. Aber es scheint ja Chic zu sein immer erstmal meckern und dagegen zusein. Nix anderes meinte die Mitarbeiterin meines Vermieter, nein das geht nicht. So eine Lademöglichkeit kostet mehrere10.000€

Thomas

Egon schrieb:
So, die WEG-Eigentümerversammlung ist gelaufen. Fünfeinhalb lange Stunden und nichts für Leute mit schwachen Nerven.
[…]
Beschlossen wurde, dass zunächst die Leistung des Hausanschlusses überprüft und eine Angebot für eine Basis-Elektrifizierung der Stellplätze (Verlegung weiterer Kabel in der Tiefgarage, Brandschutz etc.) eingeholt wird. Das ist grundsätzlich vernünftig, ich habe dafür gestimmt. Allerdings hätte ich den Beschluss gerne umfangreicher gestaltet, denn nun geht es erst in 1 Jahr weiter, also bei der nächsten Eigentümerversammlung.

Danke Egon fürs Teilen der Informationen. Unsere WEG hat dieses Thema auch auf dem Tisch und ich bin die Person, die sich um das ganze (gerne) kümmert. Dazu hatten wir vor kurzem eine Onlineveranstaltung, in der genau die von Dir genannten Punkte diskutiert wurden. Meine Präsentation zu Elektromobiltät kam ganz gut, sodass weitere Interessenten für elektrifizierte Stellplätze hinzukamen. Momentan sind es bereits knapp 40 % der Stellplatzbesitzer.

Die Vorgehensweise ist ähnlich wie bei Euch:
1. Lastgangmessung um die Gebäudelast über 1-2 Wochen zu dokumentieren
2. Einholung konkreter Angebote (in verschiedenen Ausbauszenarien)
3. Beschlüsse auf der nächsten Eigentümerversammlung

Offene Punkte gab es zu Punkt 2 - wie viel Leistung wird benötigt? Die Ladeleistung wird überschätz, wie es in diesem Testprojekt der Netze BW auch praktisch herauskam. Zudem ist die Frage, wie die Mobiltät von morgen aussehen wird, in einer Millionenstadt wie Berlin. Da gilt es noch ganz andere Mobilitätsansätze zu berücksichtigen, als die Typ2-Wallbox. Denn damit kann ich kein E-Bike, E-Scooter, E-Roller oder ähnliches laden. Sind wir also bei der Schukodose, richtig dimensioniert oder wie von Dir schon mehrfach vorgeschlagen in CEE-blau Ausführung auch für Dauerlasten anwendbar.
Viele Eigentümer wollen auch mal konkrete Zahlen hören…was kostet die Installation? was kostet die Basisinstallation?
Ein Traum wäre es, wenn die TG-Besitzer sich einheitlich an der Realisierung einer Basisinstallation kostentechnisch beteiligen und dann je nach Bedarf ausgebaut werden darf!
Aber zwischen Wunsch und Wirklichkeit liegen in einer WEG der ein oder andere Meter, wo wir wieder bei den schwachen Nerven angekommen sind . Ich bin dennoch elektrisch optimistisch.

Viele Grüße
Benny

Bei den Laufzeiten für Vorschläge und Genehmigungen (jährliche Versammlungen) wird es so lange dauern, dass die Technik die Pläne vom Anfang über den Haufen wirft.
Jetzt eine Wallbox raus suchen, die zukunftsträchtig ist und dann in, sagen wir mal fünf Jahren, erweitern wollen ist zu kurz gesprungen.
Es kommt neue "bessere" Technik und die alte schon verbaute muss wieder raus, weil sie dazu nicht passt.

Gruß
Helmut

Hi,

sehr interessant! Danke für die ausführliche Schilderung und Diskussion.
Ein wenig klingt das aber auch danach als ob die Zeit zugunsten von privaten Lademöglichkeiten arbeitet und erinnert an das Thema Videospiele und Internet/Handy. Da gab's auch eine zeitlang (teilweise heftige) "Rückzugsgefechte" der Gegner/Unbelehrbaren ... und irgendwann war's einfach ganz normal.
Spätestens, wenn eine Wohnung ohne Ladeanschluss immer schlechter zu verkaufen/vermieten wird, werden die alle schon leiser werden.

Gruß

PMueller