Priusfreunde.de

professore schrieb:

Die Wertung muss auf Basis der gesamten Kette erfolgen, und das ist nicht nur länderspezifisch, sondern auch benutzerspezifisch verschieden. "Es ist alles sehr kompliziert", hat einmal Sinowatz gesagt. Und er hat(te)n Recht.

100% Zustimmung! Mittlerweile versteh ich nicht, worin wir uns nicht einig sind? Außer das du behauptest und ein Fazit ziehst das ein Elektroauto immer energetisch besser ist, während ich kein Fazit ziehe.

Micha schrieb:

...überlege ich mir oft, was ich denn dann gemacht hätte. Ich gehe i.d.R. wie ein Mann einkaufen (wenn überhaupt): reingehen, nehmen, bezahlen, rausgehen. Da würde das Reinstecken des Ladekabels länger dauern. Ich mache unterwegs auch ganz selten Pause und nie an Raststätten, weil es mir dort zu teuer ist, ich ohnehin alles dabei habe, und Kaffee brauche ich auch nicht. Ich würde also rumstehen oder ein Buch lesen. Das hätte ich dann mehrere Male im Jahr bei üblichen Fahrstrecken von etwa 250 bis 800 km (man muß dazu kein Handelsvertreter oder Außendienstler sein). Meistens verbummle ich aber die Zeit, weil ich gern Landstraßen fahre. Und da sähe es wieder schlecht mit Schnelllademöglichkeiten aus. Ein Verbrenner-Auto kann das alles, es fährt ohne weitere Überlegungen die 15 km zur Arbeit und gleich danach die 800 km an die Ostsee.

Ich reagiere gerne auf Argumente, denen auch ich oft entgegne. "Was? 40 Minuten Ladezeit nach 320 km? Das ist nix für mich..."
Es ist ein prägendes Merkmal unserer Bequemlichkeit geworden, zumutbare Notwendigkeiten als Totschlagargument zu verwenden. Ja, man braucht mehr Zeit, ja, man ist an bestimmte Strecken und POIs gebunden.
Unsere Einstellung zur Mobilität wird sich ändern. Einschränkungen und Unmöglichkeiten dürfen argumentativ aber nicht vermengt werden. So viele Fälle, die einen unzumutbaren Umweg für täglich notwendige Strecken zum Laden in Kauf nehmen müssten, wird es nicht geben. Zumindest nicht so viele wie es ablehnende Stimmen gibt.

Knuddel1987 schrieb:
professore schrieb:

Die Wertung muss auf Basis der gesamten Kette erfolgen, und das ist nicht nur länderspezifisch, sondern auch benutzerspezifisch verschieden. "Es ist alles sehr kompliziert", hat einmal Sinowatz gesagt. Und er hat(te)n Recht.

100% Zustimmung! Mittlerweile versteh ich nicht, worin wir uns nicht einig sind? Außer das du behauptest und ein Fazit ziehst das ein Elektroauto immer energetisch besser ist, während ich kein Fazit ziehe.

Ok dann habe ich trotz anderweitiger Behauptung deine Aussagen doch nicht ganz verstanden und nehme das zurück
Aber gut so...

@YarisGerd

BEV-Bashing kannst Du Knuddel nicht unterstellen. Er hat beim Thema Wirkungsgrad und Energiebereitstellung einfach eine andere Herangehensweise! Aber wenn ich mich richtig erinnere, hatte er ja schon Interesse an einem BEV...

Es ist klar, dass wir beim Thema BEV-Umstieg nicht alle einer Meinung sein können. Letztendlich muss jeder selbst wissen, ob es passt oder nicht. Es ist aber nach vielen Jahren des HSD-fahrens sehr verlockend diesen elektrischen Radius zu vergrößern. Das dürfte nicht nur mir so ergehen. Jede Partei hat seine Argumente, beim Verbrenner wurden diese Jahre / Jahrzehnte verschwiegen oder waren schlichtweg uninteressant. Mit den batterielektrischen Fahrzeugen und der generellen Tendenz zu mehr Nachhaltigkeit wird alles zusehends kritischer betrachtet, was auch sein Gutes hat.

Für die Zukunft sehe ich BEV als fahrende Energiespeicher, die sie letztendlich schon heute sind. Wenn man sich mal anschaut, wie viel kWh wir an Nachbarländer verkaufen bzw. diese Länder dafür bezahlen müssen... davon könnte man eine Menge BEV´s laden. Wenn man dann noch die Fördermenge für Öl (pro Sekunde, Minute, Stunde, Tag, Monat, Jahr - wie auch immer) anschaut, wird einem Angst und Bange. Davon muss die Menschheit wegkommen! Das der Verkehrssektor da seinen Beitrag leisten muss, wissen wir nicht erst seit gestern.

Lasst uns dennoch nicht streiten, der Hybrid ist ein tolles Fahrzeug und hat sich über die letzten beiden Jahrzehnte bewährt. Dafür muss sich hier niemand rechtfertigen. Auf der anderen Seite gibt es hier viele Berichte von zufriedenen Benutzern von BEV´s, die ich sehr gerne und interessiert lese.

Viele Grüße
Benny

ReinerBrida schrieb:
Was mich immer noch stört ist, dass beim Kauf eines E- Autos immer noch ein Ladekabel dazugekauft werden muss. Oder wenn jemand ein CCS- Ladeanschluss haben möchte, so kostet das 3- 4 % des gesamten Autokaufpreises. Die Listen der benötigten Zusätze (Kabel, Kabelablagebox, CCS usw.) sind lang und diese Posten werden zu Wucherpreisen angeboten und sind somit für mich ein "no go".
Ich würde das auch einem Autoverkäufer direkt ins Gesicht sagen, wenn es sein muss.

LG Reiner

Hmmm...
Ein Ladekabel Typ 2 kostet 250 Euro. Wenn das 4% sind, kostet das Auto 6000 Euro. Bist du dir sicher dass du das Kabel meinst?

Gut, probieren wir eine Wallbox.
Die Heidelberg kostet 400 Euro, mit Typ FI-A 500. Das sind dann 10.000 für das Auto. Passt auch nicht...

Ich denke - auch wenn das preislich unter "vernachlässigbar" fällt - trotzdem, dass man E-Autos das nicht unbedingt zum Vorwurf machen muss, dass das Kabel nicht dabei ist.
Letztlich habe ich mich geärgert, dass bei den 19Zoll Switches die dämlichen Schrank-Schrauben nicht dabei sind, und dass bei einem Notebook ohne RJ45 Anschluss der Adapter nicht dabei ist, und, und, und...

Ich würde lieber heute als morgen auf den Verbrennungsmotor komplett verzichten. Aber ich kenne meine Extremwochen, wo ich selbst mit bester Vorbereitung irgendwann in die Problemzone komme. Und da sind außerplanmäßige Ereignisse noch gar nicht dabei.

Beispiel: Im vergangenen Jahr erhielt ich den Auftrag, nachts einen Drehtermin auf einer Bahnbaustelle "in der Nähe von Kassel-Wilhelmshöhe" zu absolvieren. Da haben wir uns dann oben auf dem Parkdeck getroffen. Ich sollte der Truppe hinterherfahren. Nun ging ich davon aus, dass wir ein paar Kilometer in den Norden oder in den Süden fahren, und dort irgendwo an der Schnellfahrstrecke sind. Aber weit gefehlt: Letztendlich sind wir dann zwischen Treysa und Schwalmstadt an der Hauptstrecke Kassel-Frankfurt gelandet. Das waren pro Strecke fast 60 Kilometer, hin und zurück also 120 Kilometer, ohne jegliche Lademöglichkeit vor Ort am Feldrand im Nirgendwo. Das wäre also schiefgegangen, weil ich in Kassel sicher nicht mit voller Batterie hätte starten können. Schon gar nicht, wenn ich nicht darauf vorbereitet gewesen wäre. Man bekommt eben nicht immer jede Information im Vorfeld.

Und sowas passiert mir öfter mal. Daher bin ich da echt sehr zögerlich und würde mich dann wohl eher für einen P4 PHEV entscheiden, wenn ich mal vom CNG weggehe.

Matthias

professore schrieb:
Ein Ladekabel Typ 2 kostet 250 Euro. Wenn das 4% sind, kostet das Auto 6000 Euro. Bist du dir sicher dass du das Kabel meinst?
Er schrieb ja "CCS". Also eine CCS-Säule kostet eher 100% des Fahrzeugpreises. Vielleicht meint er ja die bei bestimmten Fahrzeugen extra zu bezahlende Möglichkeit des dreiphasigen Ladens...

Matthias

Auch sind die Ladekabel (für zu Hause und Typ2 unterwegs) bei dem einen oder anderen Fahrzeug dabei und für 120€ gibts auch schon geeignete Geräte.

Was die Fahrtdauer angeht: Ich/wir haben die gleichen Langstreckenziele in 2019 angefahren wie 2018, eine relevante Änderung war das nicht. Nachträglich habe ich erfahren, das unserer Nachbar mit seinem Diesel an genau den gleichen Raststationen ebenfalls längere Pausen gemacht hat.

Missionieren hat so einen negativen Beigeschmack - andererseits - es kam auch noch keiner um mich von den Vorteilen des Lebens in Lehmhütten abseits der Zivilisation zu überzeugen, dennoch muß ich gestehen ist mein "KfW25"-Haus im Vergleich zu modernen Plusenergiehäusern auch nicht mehr als eine Lehmhütte, da fehlte einfach der Missionar zur rechten Zeit

Ich empfinde diese "Benzin-Fortbewegungsanteil"-Rechnung auch als Schönrechnerei, bzw. einen in der Praxis kaum relevanten Wert. Eine Betrachtung Tank-To-Wheel, Kosten oder selbst Well-to-Wheel halte ich da für wesentlich sinnvoller.

ReinerBrida schrieb:
Was mich immer noch stört ist, dass beim Kauf eines E- Autos immer noch ein Ladekabel dazugekauft werden muss.

Klar wäre es schöner, wenn ein Typ2-Kabel dabei wäre, man bekommt ein 5m Typ2-Kabel aber auch schon ab 120 EUR. Und selbst wenns dann wie bei Tesla dabei ist, beklagen sich die Leute dann über die Länge oder Art und kaufen sich doch ein anderes

Pianist schrieb:
Ich würde lieber heute als morgen auf den Verbrennungsmotor komplett verzichten. Aber ich kenne meine Extremwochen, wo ich selbst mit bester Vorbereitung irgendwann in die Problemzone komme. Und da sind außerplanmäßige Ereignisse noch gar nicht dabei.

Wie Egon schon schrieb, gibt es immer Fahrprofile, die sich (derzeit) nur mit Verrenkungen durch ein EV abbilden lassen. In dem Falle ist für dich halt ein (Plugin-)Hybrid oder normaler Verbrenner besser geeignet.

Grüße,

Fabian

Pianist schrieb:
professore schrieb:
Ein Ladekabel Typ 2 kostet 250 Euro. Wenn das 4% sind, kostet das Auto 6000 Euro. Bist du dir sicher dass du das Kabel meinst?
Er schrieb ja "CCS". Also eine CCS-Säule kostet eher 100% des Fahrzeugpreises. Vielleicht meint er ja die bei bestimmten Fahrzeugen extra zu bezahlende Möglichkeit des dreiphasigen Ladens...

Matthias

Benny schrieb:


Für die Zukunft sehe ich BEV als fahrende Energiespeicher, die sie letztendlich schon heute sind. Wenn man sich mal anschaut, wie viel kWh wir an Nachbarländer verkaufen bzw. diese Länder dafür bezahlen müssen... davon könnte man eine Menge BEV´s laden. Wenn man dann noch die Fördermenge für Öl (pro Sekunde, Minute, Stunde, Tag, Monat, Jahr - wie auch immer) anschaut, wird einem Angst und Bange. Davon muss die Menschheit wegkommen! Das der Verkehrssektor da seinen Beitrag leisten muss, wissen wir nicht erst seit gestern.
Viele Grüße
Benny

Das ist mein Traum!

Wenn in einigen Jahren BEVs auch bidirektional laden können, würde ich gerne wenn es Richtung Ruhestand geht in einer Hütte am Waldrand wohnen (bzw. in einer komfortablen Hütte). Eine ordentliche PV-Anlage daneben gezimmert an welcher das BEV tagsüber laden kann.

Nachts wird dann die Bude durch den Akku vom BEV gespeist. Vielleicht noch eine kleine persönliche Mini-WKA dazu um im Winter auch noch etwas Wind mitzunehmen um sich mit so einem Konstrukt wirklich annähernd vollständig autark mit Energie zu versorgen.

EDIT: und sollte das wirklich mal nicht ausreichen, muss ich halt Strom vom nächsten Supercharger holen, die eine Stunde kommt das Haus dann auch mal ohne aus...

professore schrieb:

Ist das ein Scherzartikel oder was soll das sein? Eine private Ladestation mit CCS-Stecker, an der man mit 15 KW lädt? Wo es gewöhnliche Typ2-Wallboxen für einen Bruchteil des Preises gibt, an denen man mit 22 KW laden kann? Oder was verstehe ich da gerade nicht?

Unter einer CCS-Station verstehe ich eine Säule, an der man mit 50, 100 oder 150 KW laden kann.

Matthias

Pianist schrieb:
Ist das ein Scherzartikel oder was soll das sein? Eine private Ladestation mit CCS-Stecker, an der man mit 15 KW lädt? Wo es gewöhnliche Typ2-Wallboxen für einen Bruchteil des Preises gibt, an denen man mit 22 KW laden kann? Oder was verstehe ich da gerade nicht?
22 kW AC muss aber auch der Bordlader unterstützen. Tut aktuell glaube ich nur der Renault Zoe (oder alte Model S mit zwei 11 kW Ladern). Bei den meisten E-Autos ist mit AC sogar nicht mal 11 kW drin.

Auch wenn sich mir nicht der Anwendungszweck erschließt, würde man mit so einer Ladestation auch bei einem Auto mit begrenzter AC-Ladegeschwindigkeit mit DC schneller laden können.

Die nachfolgende Fundstelle zeigt, welche Aufwendungen beim Betrieb von Verbrennern gerne unter den Tisch fallen gelassen werden:
edison.media/e-hub/so-viel-strom-brauche...smotor/20826274.html

Gruß
Herbert

helo schrieb:

22 kW AC muss aber auch der Bordlader unterstützen. Tut aktuell glaube ich nur der Renault Zoe (oder alte Model S mit zwei 11 kW Ladern). Bei den meisten E-Autos ist mit AC sogar nicht mal 11 kW drin.

Auch wenn sich mir nicht der Anwendungszweck erschließt, würde man mit so einer Ladestation auch bei einem Auto mit begrenzter AC-Ladegeschwindigkeit mit DC schneller laden können.
Stimmt, das hatte ich nicht berücksichtigt. Danke für den Hinweis!

Matthias