Aw: Studien zur Elektromobilität 31.08.2020 18:43 - vor 3 Jahren, 7 Monaten
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eppf schrieb:
Einerseits glaube ich nicht, dass man hier das Herstellungsland berücksichtigte, das wäre ja ein sehr mieser Trick, weil es hierzulande z.B. auch noch den in Europa gefertigten Corolla 1.8 HSD gibt, mit ähnlichem Verbrauch und deutlich höheren Stückzahlen.
Andererseits geht der Spielzeugakku mit < 1kWh Kapazität wirklich im Rauschen unter.
Ja, du hast recht. Auf heise gibt es einen Artikel mit PDF zur Studie.
Beim Prius wird kein Extra Wert für den Akku angegeben.
eppf schrieb:
Wie man es auch beim Vergleichsauto 220d sieht, hat man offensichtlich den spezifischen CO2-Ausstoß von Benzin und Diesel äußerst hoch angesetzt, den Strommix mit knapp über 200g/kWh dagegen extrem niedrig.
Nach einem Blick ins PDF würde ich das so erklären:
Für E-Autos wird mit "realistischeren" aktuellen Werten gearbeitet. Es wird nicht der Strommix von "Anno Tuck" angenommen (wie in der berühmten "schwedischen" Studie"), außerdem wird davon ausgegangen, dass der Strommix sich im Laufe der Lebenszeit des E-Autos weiter Richtung EE verbessert.
Beim Spritverbrauch wird auch die Vorkette der Spritproduktion mit eingepreist.
Außerdem werden zur Verbrauchsbewertung weder NEFZ noch WLTP verwendet, sondern Spritmonitor und der amerikanische EPA-Wert.
In Summe führt das dann zur Verbesserung der Werte für E-Autos und zur Verschlechterung der von Verbrennern (und halt auch von Hybriden wie dem Prius).
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Letzte Änderung: 02.09.2020 10:02 von Egon.Grund: Überschrift an Thread-Titel angepasst.
Tesla Model 3 AWD Longrange ab April 2019
Prius Plugin TEC Edition von Juli 2014 bis Januar 2019
PIII Executive, von Juli 2010 bis Juli 2014
PII Sol, von Oktober 2007 bis Mai 2010
Durchschnittsverbrauch ca. 5,2 l/100km
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Aw: Studien zur Elektromobilität 31.08.2020 18:54 - vor 3 Jahren, 7 Monaten
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Dass bisherige Studien die BEVs bei den Grundannahmen deutlich benachteiligten, war mir schon klar.
Wenn man aber wie gesagt den Wert bei spritmonitor für das Model 3 heranzieht, geht man bei der zuletzt zitierten Studie von einem Strommixwert von 218g/kWh aus und das ist schon etwas weit in die Zukunft gegriffen. Zumal man auch beim Strom die ganze Vorkette wie Kohle- und Stromtransport einpreisen müsste, um korrekt vergleichen zu können.
Mir ist es ja recht, wenn die BEVs nun deutlich besser wegkommen, aber man sollte aufpassen, nicht durch zu positive Grundeinnahmen Gegenwehr einzufangen.
eppf
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Letzte Änderung: 02.09.2020 10:02 von Egon.Grund: Überschrift an Thread-Titel angepasst.
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Aw: Studien zur Elektromobilität 31.08.2020 18:57 - vor 3 Jahren, 7 Monaten
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Jetzt fehlt nur noch das Maerchen, dass jede selbst erzeugte PV-kWh, die im BEV landet, den anderen Stromkunden vorenthalten wird und somit BEV-Fahren Kohlestrom foerdert.
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Letzte Änderung: 02.09.2020 10:02 von Egon.Grund: Überschrift an Thread-Titel angepasst.
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Aw: Studien zur Elektromobilität 31.08.2020 20:34 - vor 3 Jahren, 7 Monaten
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Es gibt einen TÜV geprüften Life cycle report von Toyota bzgl. Mirai, dort hat der Prius 110% eines vergleichbaren Benziners (und der mirai ca. 180%) bei der Herstellung.
Leider fehlen die absoluten Angaben.
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Letzte Änderung: 02.09.2020 10:02 von Egon.Grund: Überschrift an Thread-Titel angepasst.
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Aw: Studien zur Elektromobilität 01.09.2020 07:51 - vor 3 Jahren, 7 Monaten
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Demnach wären es beim Vergleich vom Model 3 mit dem Prius 3 91g/168g=54% und Prius 4 zu Model 3 dann (basierend auf spritmonitor Durchschnitten von Prius 3 und 4 und dieser Studie) dann ca. 91/154g=59%.
Für die Herstellung kommen laut dieser Studie also folgende Werte heraus:
Prius3 = 7000kg CO2e
C220 = 8000kg
eGolf = 8750kg
Model3 = 12750kg (davon 5600 für den akku, davon ca. 3-4000kg für das Akku-Material)
Mirai = 10800kg (basierend auf Umrechnung von hier: global.toyota/pages/global_toyota/sustai...ssment_report_en.pdf)
Gut aber noch lange nicht gut genug.
Ist ja auch kein Wunder - die ganze Vorkette der Materialbereitstellung (Mining, Verhüttung, Transport, Halbzeug, Teile...) läuft ja leider auch noch komplett auf fossiler Energie.
=> da geht noch was!
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Aw: Studien zur Elektromobilität 01.09.2020 11:44 - vor 3 Jahren, 7 Monaten
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eppf schrieb:
Mir ist es ja recht, wenn die BEVs nun deutlich besser wegkommen, aber man sollte aufpassen, nicht durch zu positive Grundeinnahmen Gegenwehr einzufangen.
Sehr empfehlenswert, sonst erntet man früher oder später "schallendes Gelächter" von der konservativen Fraktion. Wir User sind keine Industrie, die gerne mal was von "bald" erzählen darf und im Kleingedruckten wird das "bald" mit 10-30 Jahre konkretisiert. Mann sollte immer den Iststand darstellen oder einen der seit x Jahren erreicht ist, oder klar sagen das es eine Prognose ist, die auf einer Annahme beruht, wie sich ein anderer Faktor in den nächsten x Jahren entwickeln könnte, wenn "man" wollte.
LG
Klaus
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KSR1
Moderator
Beiträge: 32553
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Letzte Änderung: 02.09.2020 10:02 von Egon.Grund: Überschrift an Thread-Titel angepasst.
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Aw: Studien zur Elektromobilität 01.09.2020 14:08 - vor 3 Jahren, 7 Monaten
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Leider lesen nur die wenigsten Menschen Studien, und noch weniger solche über die Elektromobilität. Leichter und bequemer ist es doch für die Allgemeinheit, nur Überschriften und Zusammenfassungen zu lesen, dann muss man sich nicht mit dem Inhalt herumschlagen.
Heute erst wieder ein interessantes Gespräch gehabt mit einem Vielfahrer 60.000 km pro Jahr, für den ein E-Auto sicherlich nicht die beste Wahl ist: „Bei einem Autohaus standen alte Akkus verpackt zum Transport bereit. Auf Nachfrage, was damit ist wurde nur gesagt, die werden nach xy gefahren und verbrannt“. Leider konnte er mir auf meine Frage nach dem Hersteller keine Antwort geben. Für mich sind solche Geschichten Einzelfälle und stellen nicht die Realität dar - habe ich ihm auch so gesagt. Naja, da hat einer was erzählt, was der andere nach- und der übernächste weitererzählt. Second-life-use, Recyclingquoten (Stand heute) von > 95 % werden ja schon lange thematisiert und sind keine aktuelle Erfindung.
Aber wir leben „hier“ vielleicht auf so einer kleinen Insel der HSD/E-Auto Glücklichen, die gerne alles genau untersuchen und näher inspizieren. Nicht alle, aber sicherlich ein Großteil hier im Forum. Und das ist auch gut so!
Viele Grüße
Benny
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Letzte Änderung: 02.09.2020 10:01 von Egon.Grund: Überschrift an Thread-Titel angepasst.
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Aw: Studien zur Elektromobilität 02.09.2020 10:00 - vor 3 Jahren, 7 Monaten
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Zitat:
Den bislang schlechten Ruf der Klimabilanz von E-Autos verursachten unter anderem veraltete Studien, die von weit höheren Emissionen in der Akku-Produktion und von deutlich geringeren Laufzeiten der Akkus ausgingen. Die moderne Produktion ermögliche jedoch CO2-Emissionen von rund 75 Kilogramm pro Kilowattstunde (im Gegensatz zu 175 Kilogramm, von denen noch 2017 ausgegangen wurde).
- www.businessinsider.de/wirtschaft/mobili...eich-tesla-mercedes/
Grüße, Egon
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Egon
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Elektrisch mobil in Farbe
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Aw: Studien zur Elektromobilität 02.09.2020 19:15 - vor 3 Jahren, 7 Monaten
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Der Abschnitt über veraltete Daten in der Studie ist sehr unterhaltsam. Z.B. steht dort
An illustration of how this study often gets outside influence is found in the tool from Joanneum Research (JR) that was used by the ADAC and ÖAMTC. The 171 page support document lists 11 sources for battery production data. However it is not clear how most of these sources where relevant because in the text, JR only references three sources. Zooming in on these three, the first is an example of the disconnect between science and up to date market information. It is a study by Ellingsen from 2014 that details the energy consuming steps in battery production, based on cycle inventory from a study by Majeau-Bettez from 2011 which is in turn based on older sources. So while the methods used in the publications are still valuable, their results are outdated.
und weiterhin
So if you scan the document quickly it seems there are 11 source but in reality there only are 2, one of which uses information almost ten years out of date while the other is Romare 2017.
Romare 2017 ist die veraltete Schweden-Studie 1.0. Da gibt es also ein Dokument mit 171 Seiten, welches 11 Quellen zur Batterieproduktion auflistet, aber nur drei im Text verwendet. Statt drei sind es tatsächlich nur zwei, eine mit 10 Jahre alten Daten und dann noch die veraltete Schwedenstudie. Das war die Grundlage für den ADAC und ÖAMTC.
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Ioniq Elektro Intenseblau, EZ 06/2019, 99800 km
Weitere Autos: 2 Prius 2 06/2016 bis 07/2019 P2 Sol p-blau, EZ 11/2008, 115000 km
05/2012 bis 06/2016 P2 Sol silber, EZ 05/2007, 127000 km
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Aw: Studien zur Elektromobilität 02.09.2020 19:27 - vor 3 Jahren, 7 Monaten
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Die 140 g CO2 die der Prius pro km ausstösst in der Studie entsprechen etwas weniger als 4,5 liter Verbrauch/100 km, entspricht also ziemlich genau dem Durchschnittsverbrauch aller Prius 4 auf spritmonitor.
Der CO2 Ausstoss ist deshalb so hoch, weil die Studie davon aussgeht, dass für einen liter Benzin 30% zugezählt werden muss, wegen "emissions related to the production of gasoline..."
Die Studie geht also von 3140 g CO2 pro liter Benzin aus, anstatt von ungefähr 2415, wenn man ausschliesslich das CO2 berücksichtigen würde, was bei der Verbrennung im Motor entsteht.
Auch der ADAC hantiert einen solchen Zuschlag, der allerdings niedriger ist als in dieser Studie.
Johannes
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Aw: Studien zur Elektromobilität 02.09.2020 21:00 - vor 3 Jahren, 7 Monaten
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Die Studie ist unbrauchbr, weil sie das Fahrprofil nicht berücksichtigt. So ist die Bilanz bei Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren im Kurzstreckenbetrieb ungleich schlechter, wei währen der Aufwärmphase des Verbrennungsmotors die Umwelbelastung sehr viel grösser ist. Alle Verbrauchsangaben bei Auto mit Verbrennungsmotoren weden bei betriebswarmen Motor ermittelt. Ausserdem ist CO2 nicht da Einzige, was so ein Verbrennungsmotor ausstößt. Die Herstellung sowie der Verbrauch von Motoröl und dessen Entsorgung werden auch nicht berücksichtigt.
Yaris Gerd
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Letzte Änderung: 02.09.2020 21:09 von YarisGerd.
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Aw: Studien zur Elektromobilität 02.09.2020 22:20 - vor 3 Jahren, 7 Monaten
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Naja, man kann es auch übertreiben und so eine Studie würde nie fertig und das Mehr an Erkenntnisgewinn geht gegen Null.
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