Priusfreunde.de

Früher hieß es Hubraum ist durch nichts zu ersetzen, beim Elektroauto heißt es Batteriekapazität ist durch nichts zu ersetzen! Die Nutzbarkeit steigt mit der Kapazität. Auch für wenigfahrer wird es mit großem Akku möglich sein, nicht zu Hause zu laden sondern z.B. einmal in der Woche eine Stunde an den Schnelllader zu fahren oder an einer Ladestation bei einem Stadtbummel aufzuladen.

Der Tesla war der erste der es verstanden hat, jetzt kommt der Ampera nach, die ZOE udn als nächstes der Leaf mit 200 Meilen +. Der Ioniq ist ein tolles Auto offenbar super effizient, aber die 28 kWh können es noch nicht sein gegenüber Zoe, Leaf und Ampera.

P.S. Habt Ihr Schoettkers letzten Absatz oben genau gelesen? .

Egon schrieb:
Welche Gegebenheiten erfüllt sein müssen, damit ich persönlich trotz meiner ziemlich speziellen Mobilitätsbedürfnisse einen Umstieg auf ein BEV in Erwägung ziehe, habe ich vor 10 Monaten an anderer Stelle im Forum sehr ausführlich beschrieben.


Hallo Egon, bin gerade dabei diesen Thread zu lesen. Könntest du vielleicht mal den Link setzen?

Jan

Egon schrieb:
Worauf ich oben hinaus wollte: Monat für Monat, Jahr für Jahr bewegt sich in D ganz offensichtlich gar nichts oder sogar wieder in die Gegenrichtung. Ich habe gerade die Beiträge zu diesem Thema von Anfang 2016 und von Anfang 2015 durchgelesen: Déjà-vu. Ich hätte mir also gar nicht soviel Mühe machen müssen, Copy&Paste hätte es genauso getan.

Dass es Leute gibt - ich schrieb es oben - für die ein BEV einfach von den Lebensumständen, der Wohnsituation, der lokalen Lade-Infrastruktur, den finanziellen Möglichkeiten oder aus anderen Gründen nicht passt, steht außer Frage.

Aber das sind doch nicht fast alle?! 99,66 Prozent Verbrenneranteil im Jahr 2016, und das sind nur die Neuzulassungen - die Bestandssituation ist noch viel unerfreulicher. Wer das vor ein paar Jahren hier im Forum prognostiziert hätte, wäre angesichts der damals herrschenden Stimmung für völlig unglaubwürdig gehalten worden. Dafür muss es also Ursachen geben, die über das "für manche passt es einfach nicht" weit hinausgehen.

Was mir dazu einfällt:

• Die erfolgreichen Bemühungen der etablierten Automobilhersteller, durch Lobbyarbeit gesetzliche Bestimmungen, verschärfte Grenzwerte und dergleichen sehr lange Zeit hinauszuzögern oder zu unterlaufen.
• Eine ausschließlich industriefreundliche Politik.
• Gesetzesverstöße und das Nicht-Einhalten freiwilliger Selbstverpflichtungen bleiben für den Verursacher folgenlos.
• Die Strategie, durch Plugin-Hybride die potenzielle Käuferschaft beim Verbrenner zu halten.
• Die Strategie, durch weitere Antriebskonzepte Zweifel zu säen, welches davon sich langfristig etablieren wird.
• Die Strategie, unattraktive BEV-Fahrzeuge auf den Markt zu bringen ("Die Idee beschmutzen"). Entweder durch ungenügende Reichweite im Alltag oder durch hohe Verkaufspreise oder durch indiskutable Ladekonzepte. Oder alles zusammen, je nach gewünschtem Abschreckungsgrad.
• Die staatlich geförderte oder auch föderal regulierte Ladenetz-Kleinstaaterei, mit irren Auswüchsen (zum Beispiel der Schwachsinn an der Autobahn München<>Leipzig oder die komplett hirnverbrannte nachträgliche Entfernung von Chademo-Anschlüssen aus Kombinations-Ladesäulen (KLICK)).
• Eine untaugliche staatliche Förderung, die auch Verbrauchsmonster (XC90 und Konsorten) finanziell und durch Privilegien (E-Schild) fördert. Das ist so grotesk, dass einfaches Kopfschütteln als Missfallensbekundung nicht ausreicht.
• Und natürlich das enorme Beharrungsvermögen der potenziellen Käuferschaft, also das konsequente Festhalten am Gewohnten. Das ist übrigens das einzig Menschliche, im Sinne von: Dafür kann ich noch am ehesten Verständnis aufbringen.

Das alles führt dazu, dass die BEV-Zulassungszahlen sich über einen derart langen Zeitraum so entwickeln, wie sie es tun. Das gilt nicht nur für Deutschland, aber hier ist es besonders ausgeprägt: Minus 7,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr sind schwerlich positiv zu bewerten.

Hier bei uns im Forum ist die Diskrepanz zwischen der vorherrschenden Erwartungshaltung und der Realität besonders deutlich zu spüren, denn hier ist die Bereitschaft zum Umsteigen naturgemäß höher als außerhalb.

Habe ich einen Punkt vergessen oder unzutreffend formuliert?

Grüße, Egon

@weinflux: ich teile deine Ausserung 100%
@ Egon, Dein Engagement und deine Beiträge sind für dieses Forum unverzichtbar!
Meinen allerhöchsten Respekt und vielen Dank! Du bist der Wahnsinn...

@Egon, man sollte Beiträge nicht ganz zitieren, aber bitte gestatte mir einmal eine Ausnahme. Dieser Beitrag soll nicht in den Dämmerungen des Forumverkehrsflusses verschwinden!

Trotzdem denke ich, dass der Markt, mit neuen Akteure und Angebote, schon schneller als wir es heute denken, eine Revolution Einzug verleihen wird.

Selber bin ich noch nicht so weit, als Familienauto für Langstrecken ein BEV anschaffen zu wollen: ich kann mir kein Tesla leisten, und fahre zu oft längeren Strecken. Aber als Zweitauto kann ich mir ein gebrauchten Zoe oder Leaf vorstellen.

Ich bin dabei, über Erdgas als Antrieb für unseren Langstreckenauto nachzudenken (z.B. ein gebrauchten Audi A3 g-tron). Falls es so weit kommt, öffne ich dazu einen Thread.

Ein kompakter BEV würde dann in ein paar Jahren den Prius 2 ersetzen.

Jan

Solaris schrieb:

P.S. Habt Ihr Schoettkers letzten Absatz oben genau gelesen? .

Ja,
wieder ein Tesla-Fahrer mehr hier im Forum

Ich schau ja auf den einschlägigen Internetseiten auch immer mal nach einem "günstigen" Gebrauchten. Aber unter 80.000 bis 85.000 EUR gibt es aus meiner Sicht kein vernünftiges Model S. Das ist der Betrag, den man investieren müsste. Entspricht zwei Prius 4 PHEV.

Ich möchte mir in 2017 eigentlich auf jeden Fall ein neues Auto kaufen. Gerne auch einen BEV.

Aber im Moment bin ich mir meinen Lademöglichkeiten nicht mehr sicher. Elektromobilität wird in D nach wie vor nicht gefördert. Ich warte nun seit über drei Jahren, dass mein Arbeitgeber eine Lademöglichkeit einrichtet. Jahrelang hat man sich hinter den Gesetzen "versteckt". Jetzt ist die Versteuerung des geldwerten Vorteils aus dem Gesetz raus und Anfang November letzten Jahres wurde mir versprochen, dass 3 Ladestationen mit 6 Lademöglichkeiten bis Jahresende entstehen würden. Der zuständige Mitarbeiter sagte mir noch, die Stationen müssten bis Jahresende stehen, da die Investition genehmigt sei. In 2017 müsste aber die Investition neu verhandelt werden. Bis jetzt ist nichts passiert und ich befürchte, es wird auch weiterhin nichts passieren. Wir haben ab 01.01.2017 einen neuen Vorstand und es ist ein Sparprogramm angesagt.

Nicht besser sieht es bei mir zu Hause aus. Im Moment lade ich meinen Prius 3 PHEV über ein Verlängerungskabel über eine eigens investierte CEE-Dose aus meinem Keller. Unser Vermieter baut aber nebenan ein neues Haus incl. Tiefgarage. Da er für die dafür geopferte Grünfläche woanders auf dem Grundstück eine neue Grünfläche schaffen muss, fallen die Außenparklätze weitestgehend weg. Ob er so zukunftsorientiert denkt und in der Tiefgarage Lademöglichkeiten vorsieht bezweifle ich.

Es kann also sein, dass ich demnächst überhaupt keine Lademöglichkeit mehr habe. Das würde dann bedeuten, dass ich meinen Prius weiterfahren würde; ggf. halt ohne ihn zu Hause oder am Arbeitsplatz laden zu können

Ein klassischer Verbrenner kommt mir jedenfalls nicht ins Haus und ein Diesel schon gar nicht. Aber ein BEV ohne Lademöglichkeit geht halt auch nicht.

Als Laternenparker und Mieter im 2. Stock: Ohne festen Ladeplatz in der Firma wäre ich in deiner Situation und würde ebenso weiter einen Prius+ fahren. Obwohl inzwischen ein Supercharger auf dem Pendelweg liegt, ich muss nur 2 km Umweg fahren und es spaßig finden jeden Tag dort 20 Minuten zu stehen. Das wäre mir zu doof. Schlimmer als tanken. Jeden Tag die rund 100 km nachladen, weil die Technik es ja für einen gesunden SOC eigentlich so fordert, ist halt schon ein Argument. Und vor allem meine Zeit. Ein Elektroauto lädt während es sowieso parkt und ich mache währenddessen was ich will. So muss das.

Viel Glück, dass du eigenen Strom behalten kann. Ist deine CEE 3-Phasig? 11 kW wäre auch mt Tesla komfortabel.


Hier muss das Profil halt gut passen, selbst mit einem Tesla. Zum Angebot. Warte noch ein bisschen. Da kommmen in diesem Jahr viele Leasing-Rückläufer auf den Markt. Melde dich im Tesla-Forum an, da werden faire Angebote entdeckt und diskutiert.

Bei den kommenden Laufleistungen auch mal über 100TKm und beim Model S 60 mit Heckantrieb und ohne Autopilot aus 2014 - da tippe ich dann schon auf unter 50.000 Euro. Wegen der Batterie macht man sich wenig Sorgen, wenn man im TFF liest, wie Langstreckenkönige noch super performen. Aber Vorsicht: Vergleichsweise banale Reparaturen außerhalb der Garantie könnten teuer werden. Das sollte man absichern.

@ e-motion,

kannst du das mit den banalen Reparaturen zu hohen Kosten wenn moeglich im detail erlaeutern?

Zitat:
Schleppender Absatz
Umweltministerin bringt Quote für Elektroautos ins Gespräch

Trotz einer Kaufprämie bleibt das Interesse an Elektroautos überschaubar. Umweltministerin Barbara Hendricks (SPD) will das ändern - mit einer Quote.
- www.spiegel.de/auto/aktuell/barbara-hend...spiel-a-1129095.html

Grüße, Egon

...da kommt wieder eine Menge Arbeit auf die Verweigerlobby Auto-Lobby zu.

ich glaube eher, es handelt sich um eine abgekatertes Spiel. Die Quote wird nichts klaeren und zu weiteren Oeko-Eiern fuehren, die niemand kaufen will.

Die beste Lösung systemisch betrachtet wäre es, eine Steuer auf CO2 Austoss zu verabschieden. So in etwa 50cent pro kg CO2, das durch die Verbrennung von fossilen Energieträgern in die Umwelt entweicht.

1kg CO2 stecken etwa in 0,4L Benzin, oder umgekehrt produziert ein Liter Benzin 2,5kg CO2. Also müsste das Benzin nur um 1,25€ teurer werden pro Liter als jetzt.

(Kleiner Treppenwitz der Geschichte: also ungefähr 5 Mark pro Liter)

Mit dem eingenommenen Geld sollte der Staat zweckgebunden die Mobilität der Menschen fördern, z.B. durch einen Mobilitätsfreibetrag in der Lohnsteuer. Für die Selbstständigen bräuchte man equivalentes.

Das wäre die systematische Lösung, die gleichzeitig die Mobilität auf ein angemessenes Level verteuert, um manchen Auswüchsen an unnötigem Verkehr einhalt zu gebieten.

Elektroautos würde das überhaupt nicht betreffen. Und schwups, wie magisch würden diese sich plötzlich verkaufen, weil sie sich rechnen.

Die Quote wäre die dritt, viert, fünftbeste Lösung. Wenn Sie tatsäclich hart ausgestaltet wird, z.B.

2017: 100.000 Elektroautos verkauft
2018: 200.000 Elektroautos verkauft
2019: 500.000 Elektroautos verkauft
2020: 1 Mio Elektroautos verkauft

Wenn die Quote nicht eingehalten wird, zahlt der jeweilige Hersteller eine Strafe von 1/3 Durchschnittslistenpreis über alle verkauften Verbrenner für jeden Elektro-PKW, den er zu wenig verkauft angesichts seines Proporz (Zulassungen) im Markt.

In dieser Ausgestaltung würde das helfen. China macht doch das gleiche.

Man könnte die Steuer dann noch ausweiten:

Ein Mensch stösst etwa 150 bis 200 KG CO2 pro Jahr aus. Bei einem CO2-Steuersatz von 0,50€/KG also müsste das Atmen mit etwa 70€ pro Jahr besteuert werden.

Die Einnahmen dieser Atemsteuer müssten zweckgebunden für den Erhalt des Lebens eingesetzt werden. Touristen könnten dann eine Art Vignette erhalten, z.B. 14 Tage Aufenthalt in Deutschland für nur 15€ pro Person.

Deutsche könnte man ja über andere Steuermechanismen schadfrei halten, sozusagen kostenloses Atmen durch Steuerrückerstattung.

Das Heranzüchten von Tieren von Zweck der Lebensmittelproduktion würde damit auch besteuert werden, die Nutztiere produzieren sicher viel mehr CO2 als wir Menschen. Das Geld müsste für Lebensmittelqualität und Kontrollen und Bildung zur gesunden Ernährung eingesetzt werden.

Ich sollte dabeischreiben, dass ich das halbernst meine. Welchen Teil, das überlasse ich dem geneigten Leser.

Schönen Sonntagabend

tecis schrieb:
ich glaube eher, es handelt sich um eine abgekatertes Spiel. Dein wohl unabsichtlich eingebrachter Rechtschreibfehler bringt es auf den Punkt. Da kann wirklich nur Katerstimmung aufkommen, wenn man sieht, dass eine Umweltministerin mit für Deutschland vollkommen utopischen Forderungen kommt, wo sie schon vorher bei erheblich schwächeren Vorhaben brutal eingeknickt ist!

Bezüglich der Verfolgung des zugewiesenen Aufgabengebiets ist vergleichsweise sogar Die Misere als Innenminister noch besser und das heißt etwas!

Insofern kann ich die nachfolgende Satire von santosha als angemessene Reaktion nur gut heißen.

Solange man den ersten, längst überfälligen Schritt, nämlich die Anpassung der Dieselbesteuerung an die von Benzin nicht durchführt, lügt jeder Umweltminister wie gedruckt, wenn er etwas von einer notwendigen Lenkungswirkung faselt.

eppf

Der Staat sollte gar nicht eingreifen sondern stattdessen drastisch die Regeln + Gesetze lockern.

Dieser ganze CO-2 Humbug ist reine Belastung des Mittelstands.

Die ELektrokaufpraemien fuehren dazu, dass die Hersteller irgendwelche Oeko-Eier entwickeln, die niemand haben will.

Zu den Thema co2-Steuer fällt mit noch eine Kurzgeschichte von Stanislaw Lem "ijon tichy" ein, er landet da auf einen Planeten Wo die Regierung gerade das wasser atmen verordnet hat.

Wenn keine co2-Steuer auf Benzin, dann aber bitte auch die stromsteuern weg.

Aber mal ehrlich, bei 1-2k€ jährlicher steuer hat das so oder so überhaupt keine steuernde Wirkung, schon gar nicht aufs weniger atmen.

Ich dachte immer Steuern sollen das Verhalten Steuern und Nix finanzieren, dafür gibts Gebühren und Abgaben.

Man sollte mal eine Regel einführen, das Steuern nur zur finanzieren von Subventionen verwendet werden dürfen (und auch nicht mehr) und grundsatzlich eine halbwertszeit von 10jahren haben.

/ot

Zitat:
Eine Frage der Glaubwürdigkeit

Volkswagen will verlorenes Vertrauen zurückgewinnen und stellt in den USA die Studie eines elektrisch fahrenden Busses im Samba-Design vor. Reicht die Ankündigung?
- www.zeit.de/mobilitaet/2017-01/volkswage...sign/komplettansicht

Die vom Autoren verfolgte Argumentationslinie, mit der er seine im Vorspann gestellte Frage zumindest indirekt bejaht, mutet leicht abenteuerlich an.

Grüße, Egon