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Lebenserwartung von E-Auto-Akkus
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priusfreunde.de befasst sich nicht nur mit den Hybriden des Toyota-Konzerns, sondern blickt gerne über den Tellerrand. In dieser Rubrik geht es um die Elektromobilität.
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THEMA: Lebenserwartung von E-Auto-Akkus
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#599835
Aw: Lebenserwartung von E-Auto-Akkus 19.05.2020 13:14 - vor 5 Jahren, 1 Monat  
Reisender schrieb:
Ich weiß aus meinem bisschen Wissen, dass langsames laden besser ist als schneller.
Im Großen und Ganzen ja. Zumindest als grobe Faustregel kann man das so stehen lassen. Noch wichtiger ist allerdings, dass man a) das Laden tiefgefrorener Akkus vermeidet und b) keine randvoll geladenen Akkus längere Zeit ungenützt herumstehen lässt.

Bedeutet das, die 230 V Steckdose ist am besten für die Lebensdauer?
Jein. Für den Akku ist eine niedrige Ladeleistung generell eher positiv. Allerdings geht dies einher mit einer längeren Aktivitätsphase des Bordladers und anderer Elektronik, was wiederum an deren Lebenserwartung knabbert und zusätzlich etwas Energie kostet.

Außerdem führt eine Ladeleistung weit unterhalb der Nominalleistung des Bordladers zu höheren Ladeverlusten, da die meisten ihr Wirkungsgradmaximum bei 80 bis 85 Prozent Last aufweisen.

Er sagt immer wieder, wenn er die Batterie ausgelesen hat „Du hast viel AC oder du hast viel DC geladen“.
Damit man das einordnen kann ist es erforderlich, folgendes zu wissen:

  • Ein Akku wird immer (!) mit Gleichstrom (DC) geladen.

  • Hat man Wechselstrom (AC), übernimmt der im Auto eingebaute Bordlader die Umwandlung. AC liefern sämtlichen Haushalts- und Industrie-Steckdosen sowie Ladepunkte mit Typ2-Anschluss. Dazu zählen auch so genannten "Wallboxen" für zu Hause.

  • Eine DC-Ladesäule kann man sich nun so vorstellen, dass mehrere solcher Bordlader bereits in der Säule eingebaut sind. Das bedeutet, dass der im Auto vorhandene Bordlader dann nichts zu tun hat und beim DC-Laden einfach umgangen wird

Oft wird "Schnell-Lader" und "DC" gleichgesetzt. Technisch ist das aber nicht korrekt: Man kann sehr wohl DC-Lader mit wenigen kW Ladeleistung bauen und auch solche, deren Ladeleistung man beeinflussen kann. Es wird aber so gut wie nie gemacht. In der Praxis sieht es daher so aus:

  • Gebräuchliche AC-Ladepunkte liefern 11 oder 22 kW Ladeleistung, nur wenige liefern mehr und eine Schuko-Dose weniger. Wieviel davon im Auto landet ist abhängig vom eingebauten Bordlader. Die Ladeleistung kann in der Regel vom Fahrer beeinflusst, also herunter geregelt werden.

  • Gebräuchliche DC-Ladepunkte liefern zwischen 20 und 175 kW, manche auch mehr. Die Leistung kann aber nicht vom Fahrer beeinflusst werden! Das Batterie-Management-System des Autos teilt der Ladestation mit, was es gerade verdauen kann und danach richtet sich die Ladeleistung.

  • Tesla reduziert bei einigen älteren Akkutypen entweder die benutzbare Kapazität des Akkus oder begrenzt die maximale Ladeleistung oder flacht die Ladekurve ab oder tut gar nichts, je nach Notwendigkeit. Dazu wird jeder einzelne Akku im Hintergrund per Software beobachtet. Der Algorithmus berücksichtigt das Gesamtvolumen aller Ladungen, das AC/DC-Ladeverhältnis, aber auch andere Parameter.

Weiterhin, kann solche Ladestationen auf sehr niedrige Werte runter schrauben?
In der Praxis nur bei AC, wie oben erläutert. Entweder fahrzeugseitig per Menü oder durch entsprechende Einstellung an einer ICCB ("Ladeziegel"), die zwischen Steckdose und Auto / Bordlader hängt oder in einer AC-Ladesäule / einer Wallbox integriert ist.

Je nach Fahrzeugmodell oder ICCB lässt sich eine Ladeleistung von minimal etwa 1,1 bis 1,3 KW einstellen (1-phasig 5 oder 6 A) . Das ist weniger als ein Fön, aber dann hat man über Nacht halt auch nur Strom für 70 bis 100 Kilometer geladen. Nicht wenigen würde das im Alltag sogar reichen.

Es bleibt aber etwas unbefriedigend wegen der unnötig hohen Ladeverluste, da selbst die kleinsten Bordlader schon für 3,7 kW (1-phasig 16 A) ausgelegt sind. Ich habe das aber selbst auch schon gemacht, wenn lokal nur eine antike Elektroinstallation zur Verfügung stand.

Grüße, Egon
Egon
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#599839
Aw: Lebenserwartung von E-Auto-Akkus 19.05.2020 13:41 - vor 5 Jahren, 1 Monat  
Beim Ioniq lässt sich sogar minimal 0,6 kW / 3 A einstellen.



Das wird man in der Praxis in Deutschland nicht nutzen. Ich habe insgesamt nur wenige Male an einer Schukodose zuhause mit 2,4 kW geladen. Das fühlt sich schon sehr langsam an trotz kleiner Batterie. Jetzt lade ich mit 4,6 kW (230 V * 20 A) an der Ladestation, was den Boardlader nicht zu lange stresst. Der Wagen ist in ca. 3 Stunden meistens wieder auf 70% bis 80% geladen. Im Notfall könnte ich mit 7,2 kw (230 V * 32 A) laden, was wegen Schieflast nicht erlaubt ist.
gerbre
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#599860
Aw: Lebenserwartung von E-Auto-Akkus 19.05.2020 15:41 - vor 5 Jahren, 1 Monat  
Vielen Dank für die Erklärungen und danke für das Verständnis @Egon. Als Nicht-Elektroauto Fahrer nimmt man das nicht so ernst. Das gleich ein Stop von @Egon kommt. Was habe ich getan? Jetzt habe ich wieder ein bisschen mehr wissen, wer weiß wann ich das mal brauche.
Reisender
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#737606
Aw: Lebenserwartung von E-Auto-Akkus 18.09.2022 16:29 - vor 2 Jahren, 9 Monaten  
500000km mit einem Model S 100D
Wenn das der Stammtisch wüsste...
www.motor-talk.de/forum/die-tesla-model-...ge=2110#post64328861
Degradation des Akkus lt. dem User 18%, also 82% aktuelle Restkapazität.

LG
Klaus
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#742885
Aw: Lebenserwartung von E-Auto-Akkus 02.11.2022 16:00 - vor 2 Jahren, 8 Monaten  
Startup Heimdalytics: Refurbishment von Traktionsbatterien
Wenn ein Elektroauto am Ende seines Lebens verschrottet wird, kann die Batterie noch einige Jahre weiter in einem Second-Life-Speicher verwendet werden und geht dann ins Recycling – so stellen sich derzeit viele den zukünftigen Batterie-Kreislauf vor. Das Startup Heimdalytics hat jedoch andere Pläne: Vermeintlich ausgediente Traktionsbatterien sollen aufbereitet werden.

www.electrive.net/2022/11/02/startup-hei...-traktionsbatterien/

LG
Klaus
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#762257
Aw: Lebenserwartung von E-Auto-Akkus 10.04.2023 07:37 - vor 2 Jahren, 2 Monaten  
Akku im E-Auto: Tipps für ein langes Batterieleben
Wer ein E-Auto kauft und möglichst lange behalten möchte, sollte sich um das Batteriewohl kümmern. Die Art zu laden bestimmt darüber ebenso wie die Fahrweise.

www.heise.de/ratgeber/Akku-um-E-Auto-Tip...ieleben-8535464.html

Batteriegesundheit
Nur Schnellladen, wenn es wirklich nötig ist

www.kfz-betrieb.vogel.de/aviloo-testet-z...661ad06107c9190f8bb/

LG
Klaus
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#774432
Aw: Lebenserwartung von E-Auto-Akkus 30.08.2023 07:37 - vor 1 Jahr, 10 Monaten  
Schnellladen hat wenig Einfluss auf die Lebenserwartung von Tesla-Akkus
Fast Charging Vs. Slow Charging: Study Reveals Difference In Range Degradation
Recurrent Auto analyzed the data from over 12,500 Tesla vehicles in the United States.
insideevs.com/news/683961/fast-charging-...v-range-degradation/
Smoothie
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#797170
Aw: Lebenserwartung von E-Auto-Akkus 02.06.2024 20:27 - vor 1 Jahr  
VOX Automobil bringt einen Bericht über die EV Clinic die Akkus repariert:

plus.rtl.de/video-tv/shows/auto-mobil-da...x-automagazin-353926
Blackmen
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#797211
Aw: Lebenserwartung von E-Auto-Akkus 03.06.2024 17:21 - vor 1 Jahr  
War ein wirklich interessanter Beitrag auf VOX.


Laut eines bekannten Sicherheitsbeauftragten wäre das streng genommen in Deutschland so allerdings nicht mit dem Arbeitsschutz vereinbar.
Gulfoss
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Es ist leichter die Menschen zu täuschen, als davon zu überzeugen, dass sie getäuscht worden sind. (Mark Twain)
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#797540
Aw: Lebenserwartung von E-Auto-Akkus 08.06.2024 08:43 - vor 1 Jahr  
Tesla Model S auch nach über 692.000 Kilometern mit Originalbatterie
Ein als Flughafentaxi eingesetztes Tesla Model S hat in England mit der Originalbatterie und den Originalmotoren innerhalb von acht Jahren 430.000 Meilen (rund 692.000 Kilometer) zurückgelegt – trotz intensiver Nutzung und praktisch täglichen Schnellladungen.

www.electrive.net/2024/06/07/tesla-model...it-originalbatterie/
Model S 90D von 2016. 3 mal täglich superchargen. Ich habe Schwierigkeiten das im eingebetteten Video gesagte zu verstehen, ich meine ich hätte 50 kW gehört. Der Onoard-Wechselstromlader kann in GB rund 7 kW, nicht wie bei uns 3 Phasen mit 11+ kW. Den Unternehmer freut natürlich das kostenlose Supercharging.
Wartungskosten: keine Wartung durchgeführt, alle Betriebsflüssigkeiten sind noch original. Der Taxibetreiber hat es mit einer Mercedes E-Klasse verglichen, die alle 15000 Meilen rund 500 BP koste. Grob überschlagen hat er also rein mit Wartungskosten 16800 Euro gespart.

LG
Klaus
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#820646
Aw: Lebenserwartung von E-Auto-Akkus 27.03.2025 08:19 - vor 3 Monaten  
Zitat:
Oft wird die Batterie von Elektroautos bei einem Leistungsabfall einfach ausgetauscht. Aber durch die Reparatur beschädigter Teile können erhebliche Kosten eingespart werden.

„Die Reparatur einzelner Batteriemodule kann im Vergleich mit dem Austausch eines gesamten Batteriepacks bis zu 77 Prozent der Kosten und bis zu 91 Prozent der Emissionen reduzieren“.
- www.merkur.de/wirtschaft/besitzer-von-12...fft-zr-93642301.html
yarison
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#820651
Aw: Lebenserwartung von E-Auto-Akkus 27.03.2025 10:52 - vor 3 Monaten  
Vorausgesetzt der Hersteller hat diese Option vorgesehen, wie z.B. BMW.

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Klaus
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#820655
Aw: Lebenserwartung von E-Auto-Akkus 27.03.2025 11:16 - vor 3 Monaten  
Oder VAG Konzern.
Gulfoss
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#826432
Aw: Lebenserwartung von E-Auto-Akkus 26.06.2025 07:09 - vor 5 Tagen, 21 Stunden  
Mercedes-Benz bietet Gebrauchtakkus als Ersatzteil für E-Lkw an
Mit der Einführung der neuen Hochvolt-Tauschbatterie CB400 baut Mercedes-Benz Trucks sein Angebot an Original-Ersatzteilen für Elektro-Lkw weiter aus. Die vom Hersteller „Genuine Reworked Batteries“ genannten Akkupakete stehen Kunden ab sofort für den Mercedes-Benz eActros 300/400 der ersten Modellgeneration sowie den Mercedes-Benz eEconic als ressourcenschonende und wirtschaftlich attraktive Alternative zu einer fabrikneuen Ersatz-Batterie zur Verfügung – mit neuwertiger Qualität und geprüfter Sicherheit, so Daimler Truck in einer aktuellen Mitteilung.

www.elektroauto-news.net/news/mercedes-b...kku-ersatzteil-e-lkw

LG
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#826440
Aw: Lebenserwartung von E-Auto-Akkus 26.06.2025 08:12 - vor 5 Tagen, 20 Stunden  
Also mein 40kWh-Akku im Leaf hält sich sehr gut. Ich habe im März 2025 einen Aviloo-Test durchgeführt und bin mit rund 7 Jahren und >125000km bei 89%. Die Zellspannungsdifferenz liegt auch nur bei 0.02V vollgeladen.

Im Alltag merkt man das aber nicht, da auch unter 0% SoC noch gefahren werden kann. Habe ich nur einmal gebraucht in der Zeit, als die anvisierte und einzige Chademo-Ladesäule in grösserem Umkreis kaputt war. Bin dann mit absolut leerem Akku angekommen an der nächsten Säule ca. 30km weiter. Ein gefühlsmässiger Jungbrunnen! Ein Gefühl gleich wie mit 19 Jahren, wenn die Tankanzeige schon zwei Tage leuchtet, aber keine Kohle da ist zum Tanken und du weisst, dass die Karre gerade den Bodensatz des Tanks in den Kraftstofffilter saugt

Spass beiseite; Nissan als Firma brilliert bekanntlich nicht mit günstigen Reparaturen und mit Service schon gar nicht. Der Akku ist eigentlich auch nicht als das gelbe vom Ei bekannt.

Aber die von mir erfahrene Qualität meines Leaf ist unglaublich bisher. Musste nicht mal ein Lämpchen tauschen. Läuft ohne die geringsten Reparaturen bisher. Sogar die Starterbatterie ist noch Original!

Macht euch weniger Sorgen mit den Fahrakkus. Die degradieren bis auf sehr seltene Ausnahmen innerhalb der erwartbaren Abnutzungskurve. Bei Gebrauchtwagen kann man mit einem Test von z.B. Aviloo gut beurteilen, wie der Zustand des Akkus ist.

SOH ist der neue Kilometerstand
Knoli
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Aktuell: Nissan Leaf Tekna 2018 in rot mit 40kWh Akku und aktuell >100'000km, keine Reparaturen, Wartung immer rund CHF 150-200.
Vorher: Für problemlose 170000km ein Prius 2
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