Priusfreunde.de

Egon schrieb:
Gerade gesehen: Der XC-Thread wurde 07/2014 eröffnet, ist also schon über dreieinhalb Jahre alt. Es vergeht immer viel Zeit zwischen Ankündigungen und kaufbaren Autos, wobei das hier noch vergleichsweise flott gegangen ist.


Falls du damit den XC90 T8 meinst, den gibts seit 2015. Also ein knappes Jahr nach dem Thread-Start. Das ist doch nicht lang.

Danke für deine ausführliche Erklärung zum Assistenten Tesla. Jetzt kann ich deine Denkweise bestens nachvollziehen und so gesehen hast du natürlich völlig recht damit, dass der Tesla die anderen alt aussehen lässt.

Er hat nun also automatische Wischer?

Auch ich habe lange, sehr lange gesucht ob es für mich Alternativen zu TESLA gibt:

- mit meinem Arbeitsweg von 170 Kilometern (unter optimalen Bedingungen - Umleitung o.ä. reichweitenverringernde Lagen nicht eingerechnet) muss das E-Auto auch inkl. Degradation oder Heizen im Winter eine definitive Reichweite von 200 Kilometern haben.

Ein Auto mit weniger als 40kwh-Akku wäre damit nach jedem Dienst leer (wenn es überhaupt die ganze Strecke schafft) - nix mit zwischendurch wohin fahren.

Da ich zuhause nur über 8m Verlängerungkabel SchuKo laden kann würde ein Akku bis zum nächsten Fahrtantritt nicht ausreichend gefüllt.
Eine Schnellladestation in vertretbarer Nähe gibt es nicht und die, die mit kleinem Umweg auf der Heimfahrt erreichbar wären liegen so, dass der Akkustand bis daheim wieder spürbar weniger wäre.

Lösung: Auto mit großem Akku, mit dem ein Zwischenladen am Schnelllader sinnvoll wäre, also Tesla M.S oder M.3, Renault Zoe 40kWh oder Nissan Leaf 60kWh.

Mit der Zoe würde ich realistisch um die 300km schaffen, nicht mal das doppelte meiner Strecke - also sinnvollerweise jede Heimfahrt zum Zwischenladen an den Schnelllader -> umständlich, da mit Umweg und Wartezeit verbunden.

Mit dem neuen Leaf vermute ich 400km reelle Reichweite, das würde soweit ausreichen.

Bei einem 75er M.S oder dem M.3 vermute ich die 500km kratzen zu können - größerer Akku logischerweise mehr Reichweite.

Da ich in der Woche 2-3 mal auf Arbeit fahre, könnte ich 1 Mal pro Woche an einen Schnelllader eines mit wenig Umweg erreichbaren Supermarktes fahren und dies mit dem Wocheneinkauf verbinden. Kleine Reste würden dann zuhaus mit Schnarchladung nachgezapft.

Bleiben somit der Leaf und die TESLAs übrig.

Der Leaf fällt schlussendlich wegen seines Designs raus und aufgrund der Tatsache, dass mein Geld nicht das nächste Diesel-SUV eines Verbrennerherstellers querfinanzieren soll.

Dazu kommt, dass ich Fließhecklimousinen wesentlich attraktiver finde, als all die Kompakthatchbacks.

Die Gimmicks von TESLA sind dazu das i-Tüpfelchen.

Gerne hätte ich eine schicke E-Limousine von Lexus (v.a. wegen Verarbeitung und Zuverlässigkeit / meinen Geschmack ansprechendes Design kann Lexus momentan ja leider überhaupt nicht), darauf wird man aber vermutlich noch minimum 20 Jahre warten müssen.

Somit werde ich ein Model 3 mit größtmöglichen Akku bestellen und wenn sich vorher DAS Model S meiner Wahl finden lässt (ganz schwierig), wird es zwischenzeitlich so eins.

Und was passiert, wenn die einzige Möglichkeit, schnell zu laden, der Supermarkt, weg fällt, weil die Säule defekt ist oder sich für den Betreiber nicht lohnt? Dann wäre alles aus, oder?

Das ist scheinbar ein denkbar ungünstiges Strecken- und Anwendungsprofil für ein E-Auto.

Dann wäre noch Plan B: ebenfalls kleiner Umweg über die Autobahn und dort an eine Tank&Rast-Schnellladesäule, was dann eben mit sinnloser Wartezeit verbunden wäre.

Plan C: Umweg zum SuC im Nahbereich des Arbeitgebers.

Was m.E. in die Liste mit rein sollte, ist die Information, ob eine monatliche Batteriemiete anfällt.
Falls ja, dann sollten auch die Kosten benannt werden.

Das ist der Punkt, der mich bisher v. Renault und Nissan fernhält und in jede Berechnung einfließen sollte.

Vergiss es, wenn es nicht sicher ausreicht, zuhause den Strom für den Arbeitsweg des Folgetags ins Auto zu bringen. Egal wie groß der Akku im Auto ist und man ggf. sogar deutlich weiter kommt, als bei einem Pendlertag nötig. Den normalen Arbeitsweg eines Tages sollte man immer zuhause über Nacht auffüllen können.

Also entweder dafür sorgen, dass man zuhause die Ladeleistung irgendwie erhöhen kann, oder bleiben lassen.

Sorry für dieses etwas harte Statement, aber so sieht für mich die Lage eindeutig aus.

Besteht gar keine Möglichkeit, von einphasig Schuko auf etwas "Dickeres" aufzumöbeln?

eppf

Beachtet bitte alle Vorteile eines "etwas " größeren Akkus:
1) höhere Reichweite
2) reicht auch im Winter wenn die Heizung läuft
3) läd insgesamt schneller da zumindest beim Tesla erst ab etwas über 0% SOC und bis ca. 60% die 100 kW Ladeleistung überschritten wird. Mein 90-er läd bei 90% SOC nur noch mit 25%, d.h. mit 30 kW. Ab 95% will man wirklich nicht darauf warten.
4) Beim MS 75 wird m.W. werden die 100, geschweige die 120 kW nie erreicht. Wenn nun ein 50 kWh Akku auch über 60% SOC noch mit 50 kW läd könnte das zu Lasten der Deradation gehen.
5) ich mag keinen Stress und für mich ist es stressig wenn es nicht wenigstens mit 5% End-SOC zur Ladesäule reicht
6) geringere Degradation da die Ladehubs geringer sind und auch eine Schnellladung im allgemeinen weniger "C" in Anspruch nimmt. Bei meinem 90-er sind es bei theoretischen 120 kW Ladeleistung gerade einmal 1,3C
7) mit einigen öffentlichen Ladesäulen hatte ich schon Pech. Pech, wenn man darauf angewiesen ist. Die Aldis oder Ikeas waren bisher schlimmstenfalls belegt. Aber sie sind oft verständlicherweise auf z.B. eine Stunde Ladezeit begrenzt.
7) Dann kommen noch die plötzlich die nicht geplanten Ausnahmefahrten aufgrund wichtiger Vorfälle. Die Frage ist eben ob man das abgesichert sehen will. Ich ja.

Das war nur einmal kurzes Brainstorming.

Ich glaube Egon schon dass er es schaffen kann mittels seiner bisherigen Erfahrung.

Das alles sind sicher keine k.o. Kriterien. Aber man sollte sein Fahrprofil sorgfältig prüfen wenn man vom aktuell einzigen rundum Sorglospaket wie einem Tesla abweichen will. Spontane Fahrten mit einem zu Anfang halbleeren Akku über 600 km nerven deutlichst weniger wenn man mit 115 kW alle 100 km am SuC nachladen kann, 24h/Tag und 365 Tage im Jahr. Aber klar, alles reine Bequemlichkeit. Aber sehr nett .

Zottel schrieb:
...monatliche Batteriemiete anfällt...


Das ist der Punkt, der mich bisher v. Renault und Nissan fernhält ...

Die genannten Fahrzeuge gibt es zu entsprechendem Mehrpreis auch ohne monatliche Akkumiete.

eppf schrieb:
Besteht gar keine Möglichkeit, von einphasig Schuko auf etwas "Dickeres" aufzumöbeln?


www.erlaubt-die-eigentümergemeinschaft.net

Aber diese Woche geht die Bewerbung für einen Job in der Wunschheimat raus und das wäre bei Erfolg sowieso mit Eigenheim verbunden...

Jorin schrieb:
Er hat nun also automatische Wischer?
Meiner (ein 2016er-Modell mit AP1) hatte die schon immer, ja. Bin aber kein großer Fan davon, weil für meinen Geschmack zu hektisch bei Sprühregen und etwas stärkerem Niederschlag.


bernd_w schrieb:
Bleibt als einziger (politischer) Nachteil Chademo. Vielleicht kommen dann doch mal Adapter"kabel" Chademo auf CCS?
Zumindest nicht offiziell, der Combo-Standard schließt das meines Wissens ausdrücklich aus.

Allerdings sehe ich das nicht so dramatisch. In Europa wird man CCS als Standard etablieren, aber ich glaube nicht, dass Chademo deshalb bei uns ausstirbt. Die meisten neueren DC-Ladesäulen, die mir im Alltag begegnen, bieten wahlweise Chademo oder CCS mit jeweils identischer Ladeleistung und Tarifierung.

Grüße, Egon

Natürlich müsste man den Verbrauch, die Batteriemiete, den Fahrzeugpreis, die Versicherungskosten und weitere Punkte mit aufnehmen, um eine wirklich gute Übersicht zu schaffen. Das mutiert dann aber schnell zu einem Projekt, das mir über den Kopf wächst. Wer Lust dazu hat: Nur zu!

Ich wollte zunächst eine einfache Übersicht, um für mich einen groben Überblick jenseits der Teslas zu gewinnen. Das Thema Laden ist mir dabei am wichtigsten, denn wenn man keinen Zugriff auf das Supercharger-Netz und keine üppige Akku-Kapazität an Bord hat, entfallen unterwegs zwei sehr beruhigende Faktoren. Dann ist es umso wichtiger, dass das Auto möglichst viele Ladeoptionen bietet.

Wie man jetzt schon sieht, sticht das Model S durch seine Fähigkeiten deutlich hervor. Dies geht freilich mit entsprechend hohen Anschaffungskosten einher. Gut gefällt mir auch der eGolf, der ladetechnisch schon einigermaßen flexibel ist und ein stimmiges Gesamtpaket zu bieten scheint.

Den BMW i3 und die Renault Zoe habe ich mit aufgenommen. Dank der viele nützlichen Links (Danke!) haben wir allmählich die meisten Daten zusammen, es fehlen aber noch Aussagen zum Not-Laden per Haushaltssteckdose (Schuko). Wahrscheinlich wird das bei den meisten fehlenden 10 A oder 13 A sein, Infos dazu willkommen.

Hier die neue Version:


Korrekturen und Ergänzungen willkommen!

Alle Rechte beim Verfasser. Jede Verwendung in Medien außerhalb von www.priusfreunde.de bedarf der ausdrücklichen schriftlichen Genehmigung. Kontakt: KLICK.

Grüße, Egon

Nissan Leaf Schuko hatte ich selbstverständlich alles aufgeführt! Ein übereifriger Moderator hatte aber alles, was ich letzte Nacht für Egon recherchiert hatte, wieder rausgestrichen! Klaus

Nissan Leaf: Schuko "10 A" bei "230 V", also "2,3 kW".

Zitat Nissan: "Ihr NISSAN Elektrofahrzeug wird mit einem 6 m langen Kabel geliefert, mit dem Sie die Batterie über eine normale 230-V-Steckdose (mit 10A / 2,3 kW) aufladen können."

(In der Hoffnung, daß dies als wirklich eigenes wissenschaftliches Werk mit Quellenangabe nicht wieder der Zensur zum Opfer fällt!)

Zensiert wird bei uns nichts, aber auf das Einhalten der Urheberrechte geachtet; im Zweifelsfall muss ein Link reichen. Der Moderator hat also völlig richtig gehandelt.

Aber vielen Dank für die Info. Ich ergänze es gleich oben in der Tabelle.

Grüße, Egon

Du siehst hoffentlich an den Smileys, wie ich das Wort "Zensur" hier einordne!

Der zuständige Moderator hat mich doch hier im Forum auch selbstverständlich darauf hingewiesen, das ich ohne Vorsatz, also fahrlässig, in eine Urheberrechtsfalle reingetappt bin.

Ich gelobe Besserung und werde demnächst die Nutzungsregeln genau rekapitulieren!

+ Nissan: meines Wissens keine Batteriemiete, anders als hier erwähnt
- Nissan: kein dreiphasiges Laden zu Hause

Obwohl ich eher Fan des Ioniq bin, würde ich dir "eigentlich" den Ampera empfehlen. Du bist mehr unterwegs als ich und würdest von der Reichweite/dem großen Akku profitieren. Aber: von den CCS 50kW scheint in der Praxis nicht viel übrig zu bleiben. - Anscheinend kommen in der Praxis da nur ~30kW an. Beim Ioniq dagegen mehr, und wenn du an ner 70kW Säule hängst auch über 60..
Der Golf wäre imho auch einen Blick wert.

Abgesehen von den harten Fakten und Zahlen müsstest Du Dir die Autos aber alle mal selber ansehen.. - Sitzgewohnheit, wie gefällt dir die Bordelektronik, das Fahrgefühl, Park und Ladeverhalten usw

Aber ganz ehrlich: Wenn Du jetzt schon ein gutes gebrauchtes BEV hast, dann warte doch noch 1-2 Jahre und hast dann entweder mehr Auswahl auf dem Gebrauchtmarkt, oder auf dem Neuwagenmarkt ebenfalls mehr Modelle die bis dahin auf den Markt gekommen sind. Im Moment bewegt sich sehr viel.

Nissan lädt DC mit Chademo. An vielen Autohöfen und Raststätten stehen 3-4 Triplelader, von denen aber meist nur einer Chademo hat (und der evtl. defekt ist). Das hat wohl mit der Ladesäulenförderung zu tun. Da darf der gestrandete Nissan-Fahrer dann mit einer Phase stundenlang AC nuckeln.

Weiterhin habe ich von Leaf- und Ionic-Fahrern gehört, dass die DC-Schnelladung nur bis 80% SoC geht (in der Praxis mit ca. 40kW), danach wird auf das AC-Typ2-Kabel gewechselt und fertiggeladen. Wenn der Ladesäulentarif dann pauschal pro Ladung rechnet oder eine Startgebühr hat, wird es richtig unangenehm.

Übrigens sind seit Jahresanfang fast alle kostenfreien Ladesäulen bei Tank&Rast oder hier in der Gegend gebührenpflichtig. Ich zahle je nach Ladekarte (NewMotion/Naturstrom oder Plugsurfing) etwa Typ2/AC 0,15€/Minute oder Chademo/DC 0,35€/Minute. Das macht dann bei 11kW bzw. 40kW Ladeleistung 0,50-0,80€/kWh.
Neulich habe ich 17kWh für 12€ geladen (musste da aber sowieso in die Stadt und habe Laden/Parken mitgenommen).

Wenn man mit einem Elektroauto wie z.B. Nissan Leaf mit 15-18kWh/100km auf solche Säulen angewiesen wäre, läge man mit Kosten von 7,50-9€/100km deutlich über den Benzinkosten eines Prius.