Letzten Montag Abend hat der EVRN e.V. in Mannheim die Besichtigung eines im Linienverkehr eingesetzten E-Busses organisiert, mit Probefahrt und einem ausführlichen Referat durch einen Mitarbeiter von Primove (
primove.bombardier.com/).
Das war sehr interessant. Mit dabei waren auch alupo und Solaris.
Zwei dieser Busse fahren auf der eher kurzen Mannheimer Linie 63 zwischen dem Hauptbahnhof und dem Stadtteil Lindenhof. An Bord sind bescheidene 2 x 30 kWh, von denen trotz des enormen Stromverbrauchs (2 bis 4 kWh pro Kilometer!) nur ein recht kleines Fenster genutzt wird, um damit die Lebensdauer der Akkupacks auf zehn Jahre auszudehnen.
Einer der beiden 30 kWh-Akkus, flüssig gekühlt:
Wird zum Laden abgesenkt:
Geladen wird induktiv mit beachtlichen 200 kW an den beiden Endpunkten der Linie sowie unterwegs an zwei dafür ausgerüsteten Haltestellen. Dazu wird der Bus bis auf 15 Zentimeter genau positioniert, eine Ladefläche abgesenkt und der Ladevorgang beginnt. Trotz Beton und Luftschicht beträgt der Wirkungsgrad beim Laden über 90 Prozent.
Durch die hohe Ladeleistung sind bereits sehr kurze Ladephasen ausreichend, um das angestrebte Ladefenster nicht zu verlassen. An den Endhaltestellen wird jeweils 3 bis 4 Minuten geladen, unterwegs deutlich kürzer.
Als reger Nutzer des ÖPNV saß ich erst wenige Stunden zuvor in einem der üblichen Diesel-Linienbusse. Im direkten Vergleich fällt auf, dass der E-Bus ruckfrei und insbesondere im Heck deutlich leiser unterwegs ist.
Das Betriebsgeräusch ist aber überraschend laut, auch im Stand. Das ist vermutlich durch die notwendige Akkukühlung bedingt, es war ein warmer Sommertag. Das Fehlen der Diesel-Abgase ist für die Stadt und die an den Haltestellen Wartenden sicher der größte Gewinn.
Grüße, Egon
